Assequi. Erlangen vberkom͂en bekom͂en kriegen erwerben gewinnen erreichen erschleichen errennen erjagen ersteigen erwischen erwuͤnschen erlauffen erhaschen erschoͤpffen auß bringen erscheumen erfolgen ernaschen eroͤbern erfischen erschnappen erdappen ergreiffen erkobern.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
(
preuß.
,
1409
):
3 m. den schiffkindern gewynnegelt.
So hilfft dich denn dein glaub nichts, so hat der teuffel gewunnen.
Sie sollenn sich selber bescheyssen und was sie dran gewinnen, do schmeren sie die schue myt.
Große, Schwabensp.
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
her mach och mit vntat also tuͦn, daz her eyn bose recht gewinnet.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
(
Köln
um 1490
):
Dat hey alle syn leven lanck | Nye vroelichen dach gewant.
Köbler, Ref. Wormbs
90, 8
(
Worms
1499
):
damit die zyt vnsers gedings gehandelt vnd souil. N. erobert vnd gewonnen.
Was aber zwey elich gemechde durch ir beider geschicklicheit flysse vnd arbeit miteinander erobert vnd gewonnen hetten.
Ders., Ref. Franckenfort
46, 7
(
Mainz
1509
):
wo man vnd weib in der ehe ligende gütter / [...] / vß einem tittel Lucratiuo oder oneroso / das ist durch einen gewinnenden / oder beschwerenden tittel vß aller hantiru͂g [...] vberkommen / setzen vnd ordenen wir dz solchs beyder elüten gemein sein sol.
Dubizmay, kurß zu Teutze
66, 14
(
hess.
,
1463
):
Der es [graß auff dem täche] sneydet vnd zu garben bindet der gewint nymmer ein hant vol kornes.
Behrend, Magd. Fragen
(
omd.
,
um 1400
):
Ab eyn man in czorne syn elich wip irsluge, ab der selbe syn recht wedir gewynnen moge, wenne [...].
Ermisch, Freib. Stadtr.
(
osächs.
, Hs.
v. 1325
):
Ist ouch, daz ein burger diz lantgerichte gewinnet oder wer iz gewinnet, der muz schozzen.
Loose, Tuchers Haushaltb.
(
nürnb.
,
1515
):
als ir fraw [...] eine tochter gepracht het, gewan sie das pettenprot an mir.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
219
(
Nürnb.
1517
):
Was nutzt es dem menschen, so er die ganzen welt gewünne und sich selbst verleurt.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
143, 4
(
Nürnb.
1548
):
hende die da arbeyten / vnd die narung gewinnen sollen.
Folgends habe ich auch jene mit dem Schwerd gewonnen.
Koller, Ref. Siegmunds
(Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
Warumb sint antwerck erdaht ? das jederman sich domit neren sol und sin brot gewinnen.
Geier, Stadtr. Überl.
(
nalem.
,
15. Jh.
):
der da schenkt und win koft, der sol an ainem fuͦder gewinnen in dem summer 30 ℔ ₰.
das ist ir
[der
hand
]
verantwurten, daß sie gewunnen hat, nit daß sie gestolen, beschissen rc hat.
Köbler, Stattr. Fryburg
(
Basel
1520
):
Eigen gewu͂nen guͦt wie das moͤg verschafft werden.
Anderson u. a., Flugschrr.
30, 7, 13
([
Straßb.
1522
]):
jch hoͤr wull wan ein kauffman etwas kaufft vnd gewindt etwas dar an / eß müst wucher sein.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 365, 24/29
(
Hagenau
1534
):
Wagen gewinnt / wagen verlewrt. [...] darumb ist es nicht unser thuͦn / handeln und wandeln / gewinnen unnd verlieren / sonder Gottes.
Roloff, Brant. Tsp. Widmung
33
(
Straßb.
1554
):
also das die gerechtigkeit erblindt / die fürsichtigkeit ein antlit am rucken gewint.
[Ich] hatt das schonst holtzseligst weib | Das ye gewan kheins mannes leib.
Mit seiner kunst vil gewünnen.
Gwünnen / mit arbeit erlangen. [...] Was wurde ich am liegen Gwünnen ?
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
153, 2
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
etwenne so enist ez [daz geminte] niht gegenwertig aber ist wol in der müglichi, ez zegewinnen, unde denne so ensuochet ez sin ouch niht. Aber etwenne so ist ez im müglich zegewinnen, aber ez ist erhaben über die müglichi dez gewinnenden.
Sappler, H. Kaufringer
12, 69
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
gebt mir die ler, | wie ich das himelreich gewinn.
wann gott selber hat gelitten | [...] | ettwie vil mer dann dreissig jar, | das er gewann nie guoten tag.
Wer nicht auenturt / gewint nichts.
Als baldt ein mann gewinnt groß Gut / Verkehrt sich an jhm sinn vnd muth. [...]. An Sünden gewinnt man nichts. Arbeit gewint Fewer auß Steinen. [...]. Ein Geitziger gewinnt sein Gut anderen
[im Folgenden eine reichhaltige Liste weiterer Sprichwörter].
Vbel gewunnen / kompt selten an den dritten Erben
(ebd. ff. weitere Sprichwörter).
[...]. Ein Pfennig erspart / ist auch gewunnen. [...]. Es ist nicht alles gewunnen / was man gewunnen acht. [...].
Primisser, Suchenwirt
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
So edels noch so gŭtes, | [...] | So gesellichleichz so gemaines | Hertzen nie gewan ein leib.
Bastian, Runtingerb.
2, 268, 34
(
oobd.
,
1393
):
4½ dn. gewunnen an dem weschel.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
16. Jh.
):
all ihr hueben die sie nun haben und hinfür gewinnen
[formelhaft, mehrfach].
Zur Spezialisierung a):
Dirr, Münchner Stadtr.
(
moobd.
,
um 1365
):
welher wirt datz im spilen laet, [...], der sol ein jar ungeschenckt sein, er gewinn dann der purger hulde.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
, Hs.
1641
):
wer das ubergieng, der soll unser hult gewienen und dem armen mann sein schaden ablegen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
16. Jh.
):
ob ainer ain ungwöndlichen weg oder steig zu schaden ainem andern machet, ging, [...], der ist zu wandl v ℔ ₰ und des andern huld zu gewinnen.
– Zur Spezialisierung b):
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
32, 36
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Mit kriege, mit raube gewinnen sie es, wann je mer gehabt, je mer geraubt.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
da wardt nicht angesehen storung noch achtung kristenleichs gelawben, sunder guet zu gewingen.