bekommen,
vereinzelte Schreibungen mit
qu-
,
V., unr. abl.
1.
›an einen Ort kommen, gelangen, sich wohin bewegen‹; meist räumlich, vereinzelt zeitlich gedacht; oft ütr. (auf Bezugsgrößen unterschiedlicher Art) und bildlich.
Syntagmen:
zu einem brunnen, zu dem himmelreich b., auf den hof b., in grossen ruf b
. ›zu großer Bekanntheit gelangen‹,
über jn. b
. ›über jn. hinausgelangen‹,
an den nächsten b
. ›dem Nächsten zufallen‹; mehrfach mit Richtungsadv. bzw. unfestem Präfix:
entgegen(-), her(-), hinweg(-)
, vgl. dazu die Belege.

Belegblock:

Karnein, Salm. u. Morolf
60, 13
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
do er uff den hoff bekam, | da sach er den kunig Foren.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Untz er an tugenden bejac | In der genaden hohem frumen | Uber die andern was bekumen.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
ich bin daz lebentich brot daz von himele ist bekůmen.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
44, 6, 6
(
schles.
,
1385
):
zo sullin dy xx mark czinsis an syne nestin wedir bekomen.
Pyritz, Minneburg
3794
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Do daz kint da war genam, | Daz daz gesinde hin wek bequam.
Grimm, Weisth. (
A. 14. Jh.
):
alse si uon alter dar bekommen sind vnd vf gefast, wie sich der her gegen den hůbern halten sol.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
lausse dich nitt rüwen | Daz du her bist bekomen!
Steer, Schol. Gnadenl. 3, A
2, 224
(
schwäb.
,
1447
):
Ane dise gnad mag nieman [...] zü dem hymelrich bekumen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
der hat sich der arznei angenommen und [...] in grossen ruf bekommen.
In dess bekompt im ein klainer hundt entgegen.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Seu wichen vor im, daz man nicht | Pechumen mocht auf streites phlicht.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
ward er in dem Rottwald [...] verirrt und bekam müeder zu ainem prunnen.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich ;
Koppitz, a. a. O. ;
Primisser, a. a. O. ;
Qu. Brassó
4, 13, 7
;
Ulrich, Wortsch. Kirchenl.
1969, 122
.
2.
›jm. begegnen, jn. treffen‹; vereinzelt: ›e. S. auf die Spur kommen, etw. erfahren‹.
Syntagmen:
j. js
. (z. B.
gottes
)
b
.;
j. jm
. (z. B.
einem mezger / ritter
)
b., etw
. (z. B.
ein bär / hund / merwunder
)
jm. b., etw
. (z. B.
ein schif
)
etw
. (z. B.
einem schif
)
b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
swer gotes me͂ wænet bekomen in innerkeit, in andâht [...] dan bî dem viure oder in dem stalle.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
wem ihr bekommet von unserm wiedertheile, da schlaget freylich uff.
Sachs (
Nürnb.
1552
):
Ewr herr bekam mir heut im veldt.
Bell, G. Hager
478, 2, 5
(
nobd.
,
1600
):
als er | auf dem weg war, be kame | jm Ein schwarczer man.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Wann ich mich sihe vmb vnd vmb, | Meins gleichen ich nirgendt bekumb.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
der erst mentsch der im [vogel] denn bekumet, den toͤdet er.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
wan mir ein Priester bekam an eim Morgen frů, das mir nit denselben Tag etwas Widerwertigs zů Handen ist gangen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
32, 3
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
dem bekam in der wuͤstin ain mer wunder.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Der [gaist] ist ir im schnecken eins abends bekomen und stilschweigendt fürgangen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
259, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
was in bekam, ward von in als verschroten.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Ob aber yemand bekem, begegnet oder wesste ainicherlay wolbewärt hystori diser [...] materj.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1553
):
ist der, so in das fas gethan worden, einem mezgkher im keschinger forst bekhomen.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
2288
(
tir.
,
v. 1496
):
Ob ich sein möcht bekummen, | Ee das im das leben wurd genummen.
Goedeke u. a., Liederb. ;
Bell, a. a. O.
418, 3, 9
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
80, 14
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Brandstetter, Wigoleis
233, 13
;
Weber, Füetrer. Poyt.
231, 5
;
Munz, Füetrer. Persibein
278, 6
;
Fichtner, a. a. O.
233, 4
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Winkler, Flugschr.
1975, 98
.
3.
›geschehen, sich zutragen, sich ereignen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
16.
/
17. Jh.
):
Wo ainer fravenlich erschlagen wurt, wie daß bequemb, soll ain auslender dem gericht verfallen sein 6 ₰ 2 ₰.
Schmitt, Ordo rerum
668, 9
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 511
.
4.
›hervorsprießen, sprossen, gedeihen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Wie daz durre holtz bequam | Durch niht wan durch gehorsam.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Ach bekommener zwig des getruwen lieplichen garteners Jhesu Christi.
Plant u. a., Main. Naturl.
294ra, 5
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
dc nihtes niht en solte noch en mohte begrůne͂ oder bekvmen.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
5.
›von etw. herrühren, aus etw. entstehen, erwachsen, e. S. entstammen, aus etw. herstammen‹.

Belegblock:

Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
dune solt dich nicht vortrinken des wins da von die unkůscheit bekůmet.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
171, 1
(
thür.
,
1474
):
daz dy wunde beynschrotig sy unde eyne lemede darvon bekomen sy.
Pyritz, Minneburg
1429
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Sit daz alle dink nu sint | Von minnen her bekomen.
Ebd.
5441
:
Daz man mit keiner cleinen kunst | Vertriben mug den starken dunst, | Da von die mynne sucht bekumt.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Waz aber nucz | Und widerdrucz | Von diser kunst bekomen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
allen schaden der davon bekümbt.
Rechn. Kronstadt
3, 77, 13
(
siebenb.
,
1541
):
was auch dar aus bekwmpt, das sol Stat vnd Landt gemein sein.
Pyritz, a. a. O.
1244
;
Rohland, Schäden
363
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Rechn. Kronstadt
3, 137, 5
;
Vgl. ferner s. v.  1.
6.
›etw. (Konkretes wie Abstraktes, teils durch eigenes Zutun, teils ohne dieses) erhalten, bekommen, kriegen, entgegennehmen‹; offen zu 8; 9; 10.
Bedeutungsverwandte:
 3,  3,  2,  1,  4,  7.
Syntagmen:
den / einen man / priester / namen / nuz / schaz b., jn. zu gemahel b., das / ein ampt / gut / haus / reich / recht b., das angesicht / liecht der augen wieder(um) b., die / eine antwort / leibsnarung / zusage b., gerechtigkeit / gift / heiligkeit / kundschaft / verstand / wissenschaft / unterricht / ursache b., poeterei kunst / art b., ein par strümpfe b
.;
des gerichtes / rechtens / lones, der beichte / forderung, der pfennige b
.;
zu lachen b
. ›zu lachen bekommen‹;
sich an etw. b
. ›sich an etw. schadlos halten‹.
Wortbildungen:
bekömlich
1 ›erhältlich, zu bekommen‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Assequi. Erlangen vberkom͂en bekom͂en kriegen erwerben gewinnen erreichen.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Wære aber, daz den menschen iht strâfete, und mac der bîhte vor bekümbernisse niht bekomen.
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
das sie soͤlten ein groß treffenlich vnd ansehenlich Gůet vnd herlichen schatz bekõmen.
Reu, Süddt. Kat.
1, 246, 23
(
Heidelberg
1563
):
Waß für nutz bekommen wir auß erkañtnuß der [...] fürsehung Gottes?
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Denn die Jndianer auß Trinidado bekommen auch guͤldine Platten auß Guiana.
Thür. Chron.
24v, 3
(
Mühlh.
1599
):
der wolte die Heiden bekeren auff die Zusagung / so er vom Babst bekommen / daß er jhn zu einem Cardinal machen wolte.
Küther, UB Frauensee
365, 24
(
thür.
,
1526
):
auff das ich auch dester baß meyn leybsnarung bekommen mocht.
Skála, Egerer Urgichtenb.
40, 5
(
nwböhm.
,
1562
):
hab es Zu Kunigspergk vorkhaufft sie habe nichts dauon bekhommen.
Sermon Thauleri
2r, 23
(
Leipzig
1498
):
das er seynes wercks vnd seyner geburt in dir beku͂men moge.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
warum neulich in unserm Lande die heßlichste Frau den schoͤnsten Mann bekommen hat.
Opitz. Poeterey
16, 34
(
Breslau
1624
):
als von welchen die Poeterey jhre meiste Kunst / art vnd liebligkeit bekommen.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
bekame er abermals ursach zu kriegen.
und hingegen unser gemeiner Feind / der Bischoff zu Basel zu lachen bekomme.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Ein schoͤn Hauß stund mir auch wol an, | Gib daß ich eins bekommen kan.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
umb daz Got sinen grunt bereit vinde und sines werckes in ime [mensch] bekummen múge.
er [Got] enkan sich do nút bekeren, er kan sines werkes do nút bekummen.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
vnd wär werly immer schad, wann er uch nit solt bekommen!
Maaler (
Zürich
1561
):
Bekom͂lich / Das man wol haben vnd uberkommen mag. Parabilis.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
durch fleissigs nachfragen etlichermassen der obgemelten dreier handlung wissenschaft bekomen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 54, 28
([
Augsb.
]
1548
):
Was ist fragen nutze / wenn man kain antwort bekommen kan?
Henisch (
Augsb.
1616
):
Der soll sein gebuͤr auch bekommen [...]. Der reiche fragt jmmer / wo es der arme bekommen hat [...]. Ein armer der sich schemt / bekompt nichts. Es sey geraubt oder genommen / Wenn ichs nur mag bekommen.
Memminger Chron. Vorr. (
Ulm
1660
):
ein Malter Roggen auff 50. gulden / vnd doch konte man es herb bekom͂en.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
Ein fuͤnff Jahr blind geweßter bekommt wieder sein Angesicht.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
newr darumb daz er seins rechtens bechoͤm.
Moscouia
E 1r, 29
(
Wien
1557
):
der mainung das sy jren Sun hansen die obgemelt jres Khuͤnigs tochter zu gemachl der hoffnu͂g darmit auch das Khuͤnigreich [...] zu bekhõen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1585
):
damit der grundherr sambt der pflegsobrigkait seiner vordrung bekommen müge.
Piirainen, Stadtr. Sillein
71b, 35
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
so mag er wol clagen wo er gerichtez bechvͤmen mach.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
39, 9
(
mslow. inseldt.
,
1567
):
Als Er aber enheim kommen, vnnd vnterricht bekam, des er nicht recht gethan het, hat er śich mit ermeltem śeinem Nachbarn [...] vergliechen.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 114, 19
;
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ;
Ralegh. a. a. O. ;
Skála, a. a. O.
186, 9
;
224, 17
;
Weise. a. a. O. ;
Anderson u. a., Flugschrr.
8, 5, 34
;
Kehrein, a. a. O. ;
Matthaei, Minner. I, ;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 53
;
Gilman, a. a. O.
1, 18, 24
;
Eschenloher. a. a. O. ; ; ;
Dirr, a. a. O. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Moscouia
B 2r, 38
;
Grothausmann, a. a. O.
91, 18
;
Alberus
Hh jr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Saueracker, Wortsch. PGo. Karls V.
1929, 18
.
Vgl. ferner s. v. ,  5, .
7.
›etw. durch eine Rechenoperation bestimmen, errechnen, das Ergebnis einer (mathematischen) Fragestellung erhalten‹.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
multiplicir diese minuten deß unterschieds mit 15 / so bekomstu minuta æqvatoris.
und bekomme dadurch den genawen orth MERCURII aus dem centro ***Sonne*** zusehen.
addir’ ich 8’’ / so bekomm’ ich horarium Lunæ â ***aufst*** 36’.
8.
›jm. zuteil werden (bei positiver Bewertung der Bezugsgröße); jm. widerfahren (bei negativer Bewertung)‹.
Syntagmen
mit Subj. d. P. und Akk. d. S. oder mit Subj. d. S. und Dat. d. P.:
j. etw
. (Akk.)
b
. oder
etw
. (Subj.)
jm. b
.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Ein suze vroude im bequam | Von Gote an sin herze.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Dar an hastu kein verlust genommen, | Dan dar durch ist dir din guts bekommen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1619
):
Schlangen biß, | Den wir bekommen im Paradeiß.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
298, 13
(
thür.
,
1474
):
daz dy gemeyne an yr trifft darvon keynen schaden bekomen mogen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
107, 56
(
Basel
1494
):
Wie vns das recht gůt hie vff erd | Bekum on vaͤl.
Roloff, Brant. Tsp. Widmung
35
(
Straßb.
1554
):
der glaub auff steltzen goht [...] / und die standthafftigkeit ein haͤßnen sturzt bekumpt.
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
148vb, 41
(
moobd.
,
n. 1434
):
wann daraus muͤgen dier bechoͤmen czwo edel fruͤcht.
˹Hierher, wohl poetische Diktion (?): Adrian, Saelden Hort
1748
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
habt ir it vernomen | wa Kristus sol der geburt bekomen?
˺
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
2559
(
tir.
,
v. 1496
):
Nu bekumpt mir von gottes kindt, | Das ich wider hab mein gesicht.
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 511
.
9.
›jn. (auch: ein Tier) zu fassen bekommen, packen, erwischen; e. P. / e. S. habhaft werden; etw. erobern, in Besitz nehmen‹; im Unterschied zu 6 mit Betonung des eigenen Zutuns.
Phraseme
(am ehesten hierher):
die überhand bekommen
›die Oberhand gewinnen‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
wat hie der viende bequam | die sloich hie so bitterlichen neder.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
dieser Agiri [...] bekam die Vberhandt so weit / daß er Osuam vnnd seinen gantzen Anhang zu letzt auffrieb.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
144, 6
(
Nürnb.
1548
):
der gedenckt nur / wie er ein reiches weib moͤge bekom͂en.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
so der Teufel einen Menschen einmal in seinen Kloben belommet
[sic!]
, ist er [...] nicht widerum zuerretten.
Moscouia
C 2v, 39
(
Wien
1557
):
so hat er doch mit schicklichkait vil Land vnd leut von newem bekhum͂en.
Ebd. 3v, 2:
nider haweten / wen sy bekhomen mochten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
um 1600
):
oder für ain jede klaa dem franpotten, so ers [schwein] bekumbt, zwelf pfening geraicht werden.
Qu. Brassó
5, 378, 4
(
siebenb.
,
1600
):
Und bekompten [...] 2 Stuck Geschoss und verwundeten der Wolachen auch auf 3 hundert.
Ebd.
479, 32
(
1613
):
kompt der Janosy Janos, des Bathory seiner fuernehmbsten Bejaro einer, welchen sie bekommen.
Schmitt, Ordo rerum
620, 31
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 511
;
10.
›etw. (ein geistliches Ziel, ein Verhandlungsergebnis) erreichen, erlangen‹.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
und enkan enkeines geistliches armůtes hie inne nút enbekummen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
29, 15
(
whalem.
,
1345
/
60
):
můs ein beschowende sel vúrgan vnd lan, wil si bekomen der gotlichen fúreinvng.
Meisen u. a., J. Eck
35, 21
(
Ingolst.
1526
):
wie offt unnd wa ouch soͤllichs ein e. rat ye begert, hat er des bis uff disen tag nit moͤgen bekemen noch erlangen.
11.
›in etw. übereinkommen, etw. aushandeln; sich anpassen‹.

Belegblock:

Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
wenn man ihnen willfahret / wie den Ungarn geschehen / daß sie sich wuͤrden bequemet haben.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1445
):
es sie dann, dz er mit den herren eins bessern bekomen moͤge.
Müller, Welthandelsbr.
179, 4
(
schwäb.
,
1506
):
wan ainer [...] for pacto macht mit den zollern, so bekompt ainer gut acordo mit in.
12.
›jm. / e. S. angemessen sein, e. S. entsprechen, gemäß sein, zukommen‹.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
2462
(
ohess.
,
1501ff.
):
iß fuget und bekommet uns woil | [...], | daß der, der do so berymmet sich, | vor uns alle sterbe!
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
149ra, 5
(
moobd.
,
n. 1434
):
dem gesunt deiner seel mag bekoͤmen | der gesunt deines leichnams.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
1, 4
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz einem ieklichen dingen bekömlich ist, daz im bekümit nach der eigener reden der eigener naturen, alse dem menschen bekümet zeredenne: Wan diz bekümit im in deme unde er (re)delichen ist nach siner naturen.
Ebd.
30, 5
:
ob es noch mer bekome deme sune, daz er ingefleischet werde, denne dem vatter.
Ebd.
284, 12
.
13.
›jm. (auch z. B.: dem Herzen) bekommen, e. S. von Nutzen sein, zu etw. (Ehre o. ä.) gereichen; Gewinn aus e. S. ziehen‹.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
115, 12
(
Mainz
1485
):
Rasis spricht daz wiese ku͂mel bekomme dem hertzen woͤl.
Neumann, Rothe. Keuschh.
929
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
füren ein geistlich leben, | das bekümet der kuscheit wol.
Sermon Thauleri
12v, 15
(
Leipzig
1498
):
were es also gethan, so were es wol bekõmen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
dann wolten die von Nürmberg vil geltz haben gegeben, des wern sie wol bechomen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 126, 22
(
Hagenau
1534
):
Es wirt dir bekommen / wie dem hunde das graß.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
16. Jh.
):
alles, das ainer stat zu nutz und ehren bekomen mecht.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
14.
›etw. (Schaden) verhüten, e. S. zuvorkommen‹.

Belegblock:

Boos, UB Aarau (
halem.
,
1309
):
wie si mit gůter williger vorbetrahtung durch meren schaden ze bekomende verkoft und ze kofen gegeben habe.
15.
›etw. rechtsförmlich bestätigen‹.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
16. Jh.
):
antwurt der vorsprecher si [freihait] wert billich gehalten, und begert das mit den schransitzern mit recht zue bekömen.
16.
›sich zu etw. eignen; sich zu etw. bequemen‹.