ausbrennen,
V.,
md. und wobd. auch mit Rückumlaut, in einigen preuß. Belegen mit Metathese:
ausbornen
(
Preuss. Wb. (Z)
1, 287
).
1.
›etw. aus seinem natürlichen Zusammenhang herausbrennen, herauslösen‹.
Syntagmen:
jm. die hoden a.

Belegblock:

2.
›etw. (Siedlungen u. ä.) durch Brand verwüsten, niederbrennen, einäschern; (Pflanzenkulturen) abbrennen‹, in einem Beleg des
Preuss. Wb. (Z)
1, 288
intrans.: ›verbrennen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, ,  1,  1, .
Syntagmen:
den hof / markt / tempel, die feste / stat, das dorf / erbe / gehege / geschlos a.
Wortbildungen:
ausbrennung.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
2. Chr. 36, 19
(
Wittenb.
1545
):
[sie] brachen abe die mauren zu Jerusalem / vnd alle jre Pallast branten sie mit fewr aus.
Thür. Chron.
8v, 24
(
Mühlh.
1599
):
biß das er Carthago gewan / vnnd Außbrandte / Eilff Tage.
Gille u. a., M. Beheim
453, 1626
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Den markt vor dem sloss brantens auss.
Bell, G. Hager
64, 3, 67
(
nobd.
,
1594
):
das der tempel vnd stat mit graus | wurten brend aus.
Langmantel, Schiltb. Reiseb. (
oobd.
,
n. 1427
):
hyeß er die stat alle außprennen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das gschloss [...] wardt von stund an ausgeprennt und zerprochen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
, Hs.
16. Jh.
):
so ein perkman dem andern sein gehege oder weingarterb ausprent.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
das unser vorvodern [...] ir jarzal [...] von ausprennung der stat Rom geschriben haben.
Moscouia
C 3v, 18
(
Wien
1557
):
damit die Litten Drohobusch [...] nit einnaͤmen / ließ das außprennen.
Gille u. a., a. a. O.
99, 154
;
514
;
Grossmann, a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 287
;
288
;
Winkler, Flugschr.
1975, 91
.
3.
›jn. vernichten‹; Ütr. zu 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
99, 93
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ain grass geslecht liess er als auss | prennen und gancz veraisten, | Spissen und schaiden von dem leib.
Schwäb. Wb. (a.
1691
).
4.
›etw. technisch kontrolliert verbrennen (um Rohstoffe zu erhalten)‹.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenn man des paums rind auzprenn, [...] sô sei daz wazzer stinkend und zæh.
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 196
f.
5.
›etw. (das Innere von Raumgebilden) ausbrennen (um es zu reinigen)‹.
Syntagmen:
den schornstein a.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 288
(a.
1595
).
6.
›etw. (den Vorrat an Brennmaterial) vollständig verbrennen, durch Verbrennung aufbrauchen‹; intrans.: ›vollständig verbrennen‹.

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
vor weynachten vor dem 78. jhare hatte ich gantz aussgebrant, so das ich kein holtz in kothe nicht behilt.
Dietz, Wb. Luther .