bewerben,
V., unr. abl.
1.
›sich um etw. bemühen, etw. zu erwerben, zu erhalten trachten, werbend auf ein Ziel hin tätig sein‹; resultativ: ›etw. erwerben‹; speziell: ›(um eine Frau) werben‹.Wortbildungen:
bewerblich
bewerbung
Belegblock:
Offenbar ists, dz in der andern Mosis Tafel gebotten würt, alles bewerben unnd besitzen, in des er sagt du solt nit stelen.
hat denne imand gebrechen, dorinne wellen wir uns gerne bewerben, [...], die henczulegen.
Zu gar sich
[Bienen]
weils bewarben | Vnd ja nitt fanden gnug. das wir ihre meynunge al die pfenner alle bringen möchten, denn die stucke weren uns vormals so nicht vorgehalten mit der bewerbunge.
derjenige / der sich um der Prinzeßin Gunst bewerben will.
und bewarb sich mit den kurfürsten, daß er ward erwelt zu römischen künig.
wie die vij ort / sich bewurbend / und versůchtend von jnen zů sundern.
Er hat sich vmb ein Weib beworben / petiuit fæminam in matrimonium. Die vmb ein ampt sich bewerben [...] Bewerbung / acquisitio, acceptio.
des [menschen] vercherung vnd val er [tewfel] gar pewerbleich vnd gar chundigchleich arbait.
2.
›wirtschaftlich tätig sein; etw. (z. B. einen See, ein Gut) bewirtschaften‹.Belegblock:
soͤllent die vorgenanten [...] in dem [...] bergwerke in gantzen gůten truͥwen sich bewerben âne alle vâr.
So dann jst Zürch obgenanter landen und umsaͤssen kornmarckt / [...] dahin und dannen sy sich bewerbend und spysend.
demnach begerend gemein weidlüt an dem Zürichsee, den Zürichsee zů bewerben.
von der nüwerung mit den reben inzůlegen, ouch die güetter zů bewerben, habend wir [...] erfunden, das [...].
3.
›(Truppen) anwerben, (ein Heer) ausheben‹; refl.: ›sich für eine militärische Auseinandersetzung rüsten‹.Gehäuft Chroniken.
Syntagmen:
etw
. (z. B. einen zug
) b., sich
(z. B. statlich
) b., sich mit etw
. (z. B. mit gewalt, mit gereisigen zeug
), nach etw
. (z. B. viel volkes
) / um jn
. (z. B. um knechte / reuter / schützen / söldner / volk
) / etw
. (z. B. um hilfe
) b
.Wortbildungen:
bewerbung
Belegblock:
das euw. gn. adir dy ewer bawszen landes sich gros haben umbe soldener beworben.
Ebd.
223, 17
: und mit ew. gn. reden von der bewerbunge der soldener.
vorczelet en disse unser gutte bewerbungk.
Der Jaͤger kehrt auch wider heim. | Sich vmb leut vnd Hund zubewerben / | Der Petz solt von sein henden sterben.
bewůrbin sich die zwene unde zwenzig mit allin zůnftin und wapeten sich.
des bewarf sich konig Johan konig [...] mit großer gewalt.
des bewarf sich der vurgenante Dithart in disen landen, unde hatte me dan zwei dusent gleven.
Auch hat der vorgemelt fürst marggraff Albrecht vor seiner bewarung, die er in tet, statlich beworben.
Under disen dingen bewurbend sich die von Friburg [...] nach vil volkes.
im selben jar bewarb man ain mechtigen zug uff ain musstering uß dißem land.
und haben sich die von Nürnberg umb vil landtsknecht und hagkenschützen, hergegen der bischof von Wirtzburg umb vil reuter beworben.
warumb sich ain ersamer klainer rat umb kriegsvolck bewerbe (und) angenomen habe.
dieweil bewaret und bewarb sich auch wol mêrg’nanter abgesetzter künig Ruprecht, bracht aus Frankreich auch volk zesam.
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Barack, Zim. Chron. ;
4.
›sich zutragen, ereignen‹.Belegblock:
Und sproch: „wie hat sich das beworben? | Pin ich dan in dem schloff gestorben?“
5.
›sich von etw. herleiten, von etw. herkommen, von etw. her verursacht sein‹.Belegblock:
Das aber jn summa / alles uß der nüwen sect entsprungen und beworben was.