V.;
Part. Prät. vorw. obd. auch unregelmäßig:
gebauen
; vgl. auch:
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 488
. – Das Bedeutungsfeld läßt sich wie folgt gliedern: 1 und 2 auf das Bewohnen eines Ortes und seine Befahrung bezogen; 3-5 betreffen den Landbau, 6-9, teilweise 12 das Bauen von Häusern, Erdbauwerken usw., 7, 10, 11 die Herstellung anderer Bezugsgegenstände; 12 (teilweise)-16 können als Ütr. aufgefaßt werden, und zwar 12-14 am ehesten zu
6, 15 und 16 möglicherweise auch zu
3-
5;
17 ist auf den Bergbau bezogen. – Die Reihe Landbau – Hausbau – Bergbau bildet auch das Gliederungsgerüst für die polysemen Ableitungen und Komposita mit /
bau-
/. – Die Zuordnung der nicht lexikalisierten Komposita mit
bau-
als Bestimmungswort ist in vielen Fällen ebenso begründet zu
wie zu
möglich; die vorgenommene Zuordnung ist rein semantisch, nicht wortbildungsgeschichtlich zu verstehen (vgl. Bd. 1, S. 139 der lexikographischen Einleitung).
– Zur Lautung von 'bauen' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
4.
›etw. (ein Stück Pflugland) bebauen, bewirtschaften, landwirtschaftlich nutzen‹; in einer Reihe von Belegen für die abgabepflichtige Bewirtschaftung entlehnter Flächen und Güter gebraucht; teilweise spezialisiert im Sinne von ›etw. pflügen‹.
Phraseme
(in Pertinenzformeln):
gebaut und ungebaut, bauen und un(ge)bauen, bauen und unerbauen
(jeweils Part. Perf.).
Bedeutungsverwandte:
8,
8,
9,
4,
3,
(V.)
1,
1,
8;
1
,
.
Syntagmen:
den acker
(häufig)
/ bau / berg / (wein)garten / hof, das feld
(mehrfach)
/ erbe / gut
(häufig)
/ land / lehen, die erde / habe / wüstenung b., mit rindern b.; etw. redlich b., etw. ungebauen liegen lassen, etw. zu erbzins b., etw. auf abenteuer
(›Risiko‹)
/ gewin und verlust b., ungebaut etw. tragen
›ohne Bearbeitung Frucht tragen‹,
durch langes bauen
(subst.)
ausgenuzt werden
.
Wortbildungen:
›Arbeitslohn für landwirtschaftliche Tätigkeit‹ (a. 1507),
›Abgabe für die Bebauung des Ackers‹ (seit 1370),
›Feldarbeit‹ (a. 1614).
Belegblock:
Große, Schwabensp.
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
SWer eynes anderen mannes acker bůwet wizzenliche.
vnd buweden dat velt vnd dye ecker mit eynre ander manier dan nu.
Foltz, UB Friedb. 1,
(
hess.
,
1341
):
daz eyn iclich man in des riches steden syn erbe bessern und buwen mag ane des riches schadin.
Loersch, Weist. Boppard
(
mosfrk.
,
1611
):
soll derselb das erb wie erbarn lenleut gebrauch ist nach der empfahung bawen, handhaben und genießen.
Beyer, UB Erfurt
(
thür.
,
1342
):
alle, die daz land und strazzen zwischen Nurnberg und Ertfurt bawend und arbeytend.
Küther, UB Frauensee
329, 28
(
thür.
,
1518
):
solche wustening rumen und rodenn nach alle seynem gefallenn und die bauwen und besiczenn.
Denn die erde mus sich manchen argen schalck lassen tretten und bawen und jm seine narung geben.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 3, 23
(
Wittenb.
1545
):
DA lies jn Gott der HERR aus dem garten Eden / das er das Feld bawet / da von er genomen ist.
Leman, Kulm. Recht
(
Thorn
1584
):
Lessit eyn man deme andirn syn erbe tzu erbtzynse tzu buwene.
Mon. Boica, NF. 1,
263, 10
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
dy obgeschriben ecker muͤssen dy burger in der stat pawen.
Ebd. 2, 1, 174, 16
(
nobd.
,
1464
):
Concz Smydt hat ein guͤt gebawet vor dem slos.
Gille u. a., M. Beheim
79, 454
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ob ich nit pau mein weingart schon, | so gibt er mir nicht wein.
Ir habt da haimen ain schöne frauen, | Der scholt ir recht ir felt pauen
.˺
Der feldbau ist in zweien teilen, nämblich die, welliche das feld besitzen, und die, so es pauen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 267, 19
(
Hagenau
1534
):
Wer schweygt daß man yhm vertrawet. Thůt baß denn der ein acker bawet.
Thiel, Urk. Weltenb.
144, 9
(
moobd.
,
1296
):
den weingartten datz Staubsacker, der von vns lehen was, mit allem dem das dorzu gehoͤrt, besucht vnd vnbesucht, pawen vnd vnpawn, dem gotsh(aus) […] hat gegeben.
Dirr, Münchner Stadtr.
(
moobd.
,
um 1365
):
auf andern veldern, die man zů der stat pawͤet.
Mollwo, Rotes Buch Ulm
(
schwäb.
,
1418
):
ir egenanten hoͤfe […] mit waid rossen […] buwent.
jch bin nit wigoleis sunder ein armer bauman oder dorfman. vnd kan doch ye weder reüten noch veld bauen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 83, 36
(
schwäb.
,
1588
):
Kain verlihen gutt ainem andern zu bawen verleihen oder ubergeben.
Der Ackerman muß (erst) den acker bawen / ehe er die frucht geniest. […]. Ein acker der nicht (wol) gebawet wirt / tregt selten gut korn.
Wer seinen acker fleissig bawet / der hat brots die fülle.
Primisser, Suchenwirt
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Wer wil mit ern leben hie, | Der paw, daz im sein vater lie.
Hör, Urk. St. Veit
119, 34
(
moobd.
,
1377
):
die obgenanten guͤeter, hueben, oͤed, wismad vnd wald, […], gepawt vnd vngepawt, bestift vnd vnbestift, besuͤcht vnd vnbesuͤcht.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
(
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Do Adam und Eva wurden auz dem paradeis gestossen, begunden si zum ersten das erdreich ze pawen in Asia.
Roth, E. v. Wildenberg
(
moobd.
,
v. 1493
):
sie assen nur aicheln, kesten, obs, honig und milich, was das erdrich tregt ungepawͦt.
das erdrich, das sie
[die Baiern]
bawen, […], ist genant von einem kalten acker zůgeleicher weis als ein schedlicher pawman, der unfruchtper frucht pawet.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
149, 5
(
mslow. inseldt.
,
1618
):
den Weingart śol er auch der Durco bauen, vnd śoll den alśo bauen wie śichs gebürt, vnd wan er den nicht śo bauet wie śichs gebürt, hatt er Janko frey denśelbn einem andren Zue bauen vbergeben.
Gille u. a., M. Beheim
79, 478
;
Mon. Boica, NF. 1,
385, 24
;
546, 33
;
687, 3
;
719, 7
;
2, 1, 2, 9
;
22, 27
;
32, 2
;
109, 14
;
307, 24
;
315, 22
;
Merz, Urk. Lenzb.
79, 10
;
152, 25
;
Gehring, a. a. O.
26, 31
;
164, 40
;
664, 55
;
Hör, a. a. O.
53, 18
;
91, 9
;
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
146, 16
;
160, 16
;
Vogel, Salb. Heiliggeistsp.
45, 27
;
Siegel u. a., Salzb. Taid.
;
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 19
.
‒
Vgl. ferner s. v.
1,
1,
1,
1
,
8.
7.
›etw. (meist: ein Gebäude, mehrfach: ein Tiefbauobjekt, jeweils sehr unterschiedlicher Größe und Funktion) bauen, errichten; (eine Höhle, einen Tierbau) scharren, anlegen; etw. (z. B. einen Garten) anlegen‹; auch ütr. und bildlich verwendet; offen zu
8;
9;
10.
Bedeutungsverwandte:
7,
4,
10,
2,
,
,
.
Syntagmen:
den bakofen / bergfrieden / chor / erker / fal
(›Grube, Falle‹)
/ garten / krug / palast / sagerer / speicher / stal / tempel / turm / zaun, die bastei / brücke / feste / festung / burg / grube / höle / hütte / kapelle / kemenate / kirche / müle / notfart / pfarre / stallung / stat, das haus
(häufig)
/ dorf / gebäue / gemach / grundwerk / kloster / münster / schif / schlos b
.;
etw. von neues b
.;
stat wol gebaut sein
.
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
770, 30
(
preuß.
,
1413
):
ouch ist vorgessen der bergfrede, der noch kostet 42 (marc) czu buwen.
manich hie but dem anderen val | ind velt in den seluen dal.
Kollnig, Weist. Schriesh.
242, 14
(
rhfrk.
,
1571
):
das er burgen seye, eins hauß zu bawen in jarsfrist.
Dubizmay, kurß zu Teutze
61, 15
(
hess.
,
1463
):
Nýe den got baẅet das hauß sie erbeytten vmbe sunst die das bawen.
Die Spanier bauten […] viel Barrerien (Schießhuͤgel) die Einfahrt der Schiffe zu hindern.
Hübner, Buch Daniel
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Untz Salomon buwen pflac | Den tempel.
Strauch, Par. anime int.
112, 36
(
thür.
,
14. Jh.
):
alse ein alt gebuwe nider vellit alse man ez regit. daz ist ein zeichin daz man ez fon nuwis buwin wil.
Küther, UB Frauensee
214, 15
(
thür.
,
1442
):
Hanse unde Cürdde 11 sex. gr. ers gedings von der kemenaten, […] unde schuren zcü buwen unde zcü degken.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 33, 17
(
Wittenb.
1545
):
Jacob zoch gen Suchoth / vnd bawet jm ein Haus.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
23, 7
(
osächs.
,
1570
/
7
):
da die gruben in leim oder fels gebauet, mus man einen abzug in der gruben […] unten am bodem machen.
die stat was zu der zeit nit wol pawet von Spiteltor untz zum Frawentor.
das die beyde hewͤser eynes mannes gewesen sint und von newem gebawet und mit der herrschaft willen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
201
(
Nürnb.
1517
):
der [teufel] sich auch unterstundt, ein turn wider got zu bauen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
517, 12
(
els.
,
1362
):
was ein priester do, der begerte dise kirche wider zů búwende.
das sü woltent einen hohen turn buwen der von der erden ginge bitz an den hymel.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 27, 22
(
Hagenau
1534
):
Wo unser herr Gott ein Kirchen hynbawet / da bawet der Teuffel auch ein wirtshauß daneben.
Dierauer, Chron. Zürich
(
halem.
,
1415
/
20
):
A. d. 1358 jǎr do vieng er die langen brugg an buwen.
Die Baͤren Bauwend vnd machend hülinen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
(
halem.
,
1647
):
einem schultheißen zů Underseen ein fach underthalb dem allbock zug […] zů schlachen und zů bauwen verwilliget worden.
Dreckmann, H. Mair. Troja
37, 25
(
oschwäb.
,
1393
):
Hie hebt an daz fünft buch und sagt, wie der küng Priamus hub an ze buen die grozzen Troy.
hat man aufm juden kirchoff dem burgermeister Wolf Rechlinger ain garten anfangen zů pauen.
Also ist dem Michl Neusch der thurn, […], aller von neuem gebaut und erweitert in die höch; stůben, camern, wie vor augen ist, paut worden.
Er bawet ein Hauß / vnd ist der erst drauß. […] Bawest du ein Hauß / So gucket ein ander zum Fenster auß. Bawestu ein hauß / so mach es vollend auß.
Deß Vatters Segen bawt den Kindern Heuser […]. Ein weise Fraw bawet jhr Hauß. […]. Was frembde Hende bawen / das kompt auch wider in frembde Hende. Was einer bawt mit den Henden / das zutrit vñ zubricht er offt selbst mit den Fuͤssen. […]. Wehe dem der sein Hauß mit Suͤnden bawt / vnd seine Gemach mit vnrecht. […]. Wer sein Hauß bawt mit ander Leut gut / der samblet jhm Stein zum Grab. […]. Wir bawen weile / pasteyen / vnd grosse Vestung / aber vns selbst bawen wir nichts. Wir bawen alle feste / Vnd sind doch frembde Gaͤste.
Wo Gott nicht selber bawt das Hauß / So richten wir gar nichts auß.
Buijssen, Dur. Rat.
2, 23
(
moobd.
,
1384
):
wann ıͤr werdent inn einn tempel pawen, der mit handen nicht gemachet wıͤrt.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
15, 22
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Verleich lawter leben, | sicher weg tue pawen.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
237, 12
;
ders., Marienb. Konventsb.
87, 9
;
Aubin, Weist. Hülchrath
;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
30, 11
;
104, 7
;
131, 15, 10
;
135, 29
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
15, 16
;
104, 42
;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
30, 22
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
36, 31
;
138, 23
;
Tobler, Schilling. Bern. Chron.
;
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
9v, 6
;
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 412, 30
;
771, 43
;
12.
›etw. (Konkretes) auf etw. (ebenfalls Konkretes) bauen, gründen‹; vereinzelt ohne Obj.: ›auf etw. bauen‹; ütr. und bildlich von abstrakten Bezugsgegenständen sehr unterschiedlicher Art gesagt; offen zu
13.
Religiöse und didaktische Texte.
Phraseme:
auf einen sand bauen
;
auf einen fels bauen
.
Syntagmen
ein haus / gezimmer / schlos auf einen
(in 1 Beleg:
einem
)
stein / fels b., die kirche auf einen fels / auf Christum / auf den babest b., ein gut auf einen grund b., einen grund auf eine list, auf gerechtigkeit b., den glauben auf einen felsen b., den orden auf einen namen b., untugend auf hoffart b., ein gedicht auf etw. b., einen spruch auf eine frauen b
.
Belegblock:
Quint, Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz dâ ein grunt wære, dâ alliu guot ûf gebûwet möhten werden.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
(
osächs.
,
1343
):
der wirt glîch einem wîsen manne der sîn hûs gebûwit hât ûf einen stein.
Jahr, H. v. Mügeln
118b
(
omd.
, Hs.
1463
):
Hie künt Philosophi ir list, | waruf ir grunt gebuwet ist.
wozu hat nature pflicht, | daruf sie buwet ir geticht.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
44
(
Nürnb.
1517
):
in den wunden Christi, des felsen, uff welchen der gloub gebauen ist.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Nürnb.
1631
):
JEsus hat jhm sein Nam vertrawt, | Weit auß zubreiten, | Darauff hat er sein Orden bawt.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Diz ist der minnenkliche stein von dem sant Paulus sprichet, daz er ist der stein uf dem alle gezimmer gebuwen sint.
Koller, Ref. Siegmunds
(Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
tut dartzü, als ir das aller oberst glid seit, auff die in diser zeit wol die cristenhait gepaüen ist.
werden sie [auserwelten] der fels sein, darauf Christus sein kirchen gestellt und gebauen hat.
Du bawest auff einen sand / in arena, super arenam ædificas […]. Auff ein felß bawen / in petra ædificare, hoc est, rei gerendae solidum fundamentum substruere […]. Wer auff einen Sand thut bawen / den thut es offt gerawen.
Sappler, H. Kaufringer
12, 18
;
16, 586
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 18
;
13.
›sich mit seinem Handeln und mit seinen Überzeugungen auf etw./jn. verlassen, jm./etw. fest vertrauen, sich auf jn./etw. stützen, auf jn./etw. bauen‹.
Phraseme:
auf einen schne bauen
.
Bedeutungsverwandte:
1
3,
,
(V.)
1,
,
; vgl.
4.
Syntagmen:
auf jn
. (z. B.
eine frau, einen man / fürsten, Mahomet
)
b., auf die ere, den brauch / glüksfal / wiederspruch, das wort / werk, das eigene gemach, eigenen gewalt, eigene aufsätze b
.;
tröstlich auf etw. b
.
Belegblock:
so v’tirbet mãcher mẽsch leiplich vñ geistlich dz do vff seı̃ eigẽ gemach vñ besessẽheit baut.
Darumb haist hie bawen nichts anders denn inn Christum glauben.
auff dich las uns bawen, | aus hertzen grund vertrawen.
Göz. Leichabd.
(
Jena
1664
):
was Er einriethe / darauf durfte man […] troͤstlich bauen.
Thiele, Minner. II,
17, 131
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
der froͤden grunntfest tieff gemúrt, | dar uff ich úmer búwen sol.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
252, 25
(
Nürnb.
1548
):
das wir […] nicht auff vnsere werck bawen noch trawen.
Thiele, a. a. O.
11, 53
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
gebyt mir wie es dutt myn drẅ, | bw frilich daruff, myns herczen brut.
Uff der lude wort ist recht zu buwen, als abe eyn halme eyn brucke were uber den groszen Ryne.
Roloff, Brant. Tsp.
520
(
Straßb.
1554
):
Wer auff glücksvall zůvil thůt bawen | Den bringt es offt und dick zů ruwen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4838
(
Basel
1519
):
Jch truwte selbs eim schonen B, | […] | Do hatt ich buwen vff ein schne.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
5530
(
schwäb.
,
1453
):
Der Eckhart sprach: ‘gůt man, du böwest | Gar billich hie uff disen man’.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 130, 25
(
Hagenau
1534
):
Es ist nicht darauff zu bawen. Es ist kein grundt da / man darff den worten nicht vertrawen.
Ebd. 2, 144, 19
([
Augsb.
]
1548
):
Es gerawet / wer auff menschen bawet. […] Mancher hat ain sache / und trawet auff ains grossen Herren gnade / Aber er laßt in zů letst in die Aschen nidersitzen / Darumb ist ain torhait auff ainen Fürsten bawen / Wer aber auff Got trawt / der hat wol gebawt.
Auff hoͤren sagen gar nicht baw / | Auff blosse wort mit nichten traw. Was dir geloben die Jungfrawen / | Da soltu nicht zu fest auff bawen. […]. Auff Gott allein setz dein vertrawen / | Auff Menschen hilff soltu nicht bawen.
Klein, Oswald
43, 20
(
oobd.
,
1431
/
2
):
ich bin ain klaines freuelein, | was wolt ir auff mich pauen?
es sei ein heilige göttliche frau. Die Schwaben haben vil auf si gepaut, das eisen nach ir genant.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
;
Anderson u. a., Flugschrr. 13,
6, 7
;
14, 8, 11
;
Klein, a. a. O.
24, 16
;
115, 6
;
17.
›bergbaulich tätig sein, Bergbau treiben (allgemein); nach Erzen schürfen; gefundene Erze abbauen; ein Bergwerk betreiben‹.
Vorwiegend omd., östl. Inseldeutsch; bergbaubezügliche Texte.
Syntagmen
teilweise ohne Obj., mit Adv. oder adv. Bestimmung:
recht / redlich b
.; auf einem Ort (z. B.
auf dem Schneberg
)
b., in js. erbe b., mit rädern b., in gewerkschaft b., nach erz b., an dem stollen b., nebeneinander / miteinander, neben / mit jm. b
.; mit Obj.:
das bergwerk
(oft)
/ zinwerk / lehen, den bau / schurf, die grube / zeche b
.
Belegblock:
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 72, 35
(
md.
,
1397
):
daz sie deste redelichir dieselbin unser bergkwerke fürder buwin.
die aufm Schneeberg und umbligenden gebirgen dem Sneeberg anhengig bawen.
Ebd. 5, 12, 37
(
md.
,
1451
):
eynem ydermenigklichen, der czynwergk bauwen und uffnemen wil.
eine Zeche am wege, […], ist dermassen verstürzet, das man alda nicht bauen kan vnd muß dieselb vff Neue mit grossen Uncosten geweldiget werden.
Ermisch, Sächs. Bergr.
(
osächs.
, Hs.
1433
):
Buwet her den schurp also lange, biz her eynen gang vindet.
das heysen endilste lehen; dy sal man buwen mit eyme schachte, dy sint ouch noch des vinders, buwet her sy, alz recht is.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
61, 9
(
omd.
,
1446
):
zcu besserunge des bergwerges, zcu nutcz und fromen den leuten, die da bauen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
(
schles.
,
1342
):
das eyn man queme, eyn uswendik man, und mutete zce sichern und zce buwen in eynes mannes erbe.
usgenumen erbstollen und ubirige wassernot, do man mit redern buwet.
so sie bauen adir bauen lossen schechte czimern adir radestuben sinkhen adir rorwerg schissen, es sey wie das sey, wie denn dieselb erbet mit sundern worten benenet werden mag.
Auch soll Mathes von Logaw […] macht haben, uff allen unsern und unser undertanen grunden nach eisenerczt zu bauen.
do sich denn etliche gute leute in gewerkschaft zu bauen eingelassen.
Da aber auf diesem pfandschilling ein bergwerk erögete und von e. mt. als dem erbherrn gebaut werden sollte.
dass nemblichen eine zech oder gruben […] annoch von den gewercken gebaut worden sei.
Auff ein schoͤnen gang im bergwerck / ist (wol) zubawen.
Bawestu kuchs / so gehet dein gelt in duchs. Jn duchs / sagen alle pochwerck. […] Wer bergwerck bawen will / der muß gelt oder arbeitsame hende haben.
Piirainen, Igl. Bergr.
34b, 24
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
d(a)z die perckhleüt, nebeneinannd(er) Paẅen.
das zwayer hanndt stolen sindt, Damit man des perckhwerch paẅeth.
Ders., Stadtr. Kremnitz
18
(
mslow. inseldt.
,
1492
):
So czwen mit Enander pautt(e)nn vnd ein tail wold in des ander(e)nn taill feld hawenn.
Helbig, a. a. O.
4, 74, 19
;
84, 4
;
146, 14
;
Löscher, Erzgeb. Bergr.
68, 25
;
79, 35
;
97, 6
;
117, 16
;
150, 1
;
Wutke, a. a. O.
;
/5;
;
;
;
/5;
;
Piirainen, Igl. Bergr.
22b, 31
;
31b, 6
;
33b, 10
;
37b, 10
; S.
57
;
ders., Stadtr. Kremnitz
1
;
6
;
21
;
40
; S.
112/3
;
ders., Recht Schemnitz.
1986, 280
;
‒
Vgl. ferner s. v.
8,
9.