erschleichen,
V., unr. abl.
1.
›(sich) an jn. / ein Tier heranschleichen‹; häufig resultativ: ›jn. / ein Tier überrumpeln, überfallen‹; Belegblock:
wie er gethan hat mit den Philistern, war ein einig man on allen zeug, erschleych und grieffe sie an.
durch schalckheit der Menschen vnd teuscherey / da mit sie vns erschleichen
[
vmgehenEmser
1527: ; nd. Bibel 1478 /
vmgefuͤrt werdenEck
1537: ]
zu verfüren. wandirt dy wyle daz ir daz licht hat uf daz daz uch daz vynsternysse icht irsliche.
Man muß die ketzer also erschleichen; wann sye seind lüstig, das man sy darnach kolb.
[die feint] möchten als die unvernünftigen tier, in ainer grueben erschlichen, ob allen schaden und rettung erwürgt werden und umbkomen.
der sein schaffen und sein peicht | spart, uncz in der tod erschleicht.
2.
›etw. (meist: durch List) erreichen, erlangen‹; speziell: ›(eine Frau) für sich gewinnen‹; Syntagmen:
eine meid e., etw
. (z. B. weisheit, die stat, eine suppe, js. huld, ein glük
) e., etw
. [wie] (z. B. heimlich
) e
, j. e., das [...]
.Belegblock:
Man muß erschleichen / was man nicht erlauffen kan.
sich nach der krone, schwert und schluͤsseln meisterlich bucken, bis man sie erschleiche.
Die [Jungfraw] wil ich vnterrichten / | [...] | Vnd wil sie heimlich erschleichen.
[Der faule Fritz]
Thet sich vast umb die kuchen streichen, | Wo er ein suppen möcht erschleichen. do wolte grofe Eygen [...] mit sinen helfern die stat zuͦ Friburg heimeliche erslichen und gewunnen han.
ich traw ain maid ersleichen, | zwar die ir nicht erloufft.
wie er weishait mer dersleich.