afterreue,
die
.
1.
›Reue, Leid, Betrübnis über etw., das man getan hat‹;
offen zu 2; vgl. (Präp.) 1,  2.
Vorw. didaktische Texte.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Die guden rade volget in zijt, | hie blift gerne aichter ruwen quijt.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
14, 4
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
nach serung weetag, nach weetag afterreue muß jedem verworren man begegen.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Chrieg tzwischen frewnden bringet laid | Und affterrew nicht chlaine.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Da sagt er all geschicht seiner peicht, auch seins willes, seinem gesellen und gewan da erst affter rew.
Jungbluth, a. a. O.
2, 15
;
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 43, 6
;
Haltaus, Liederb. Hätzlerin .
2.
›Kummer, Schmerz über etw., das einem zugefügt worden ist, Liebeskummer‹.

Belegblock:

Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
die betruͤbt sprach: ‚gesell, tů mich gewern | und raut mir noch mer in trúwen, | da mit ich uß den affter rüwen | moͤcht komen und laides wuͤrd an‘.
3.
›Überdruß an einer vorherigen Haltung (z. B. an der Liebe)‹.

Belegblock:

Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
nun haut in recht affter rúw | begriffen und besessen, | und haut min gar vergessen.
das ich aber ainem tet verjehen | staͤte lieb und wari trúw, | und das er dann die affter rúw | gen mir mer solt gewinnen.