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geliegen,1.
›liegen, (da)niederliegen, sich befinden‹.Phraseme:
tot geliegen
›tot sein‹; ob geliegen
›überlegen sein, siegen‹; unter geliegen
›unterliegen‹.Belegblock:
Do dat her ein wile da gelaich. | Godes stymme zo sente Materne sprach.
vnd han ouch wedder bette noch stro / dar vff ir noch hint geligen mogent.
ßo well ich gar wol bestellen, | das hye balde gelige toid.
marggrave Frederich [...] bleib [...] zu Erfforte yn der stat vier gantze wochin unde kunde weder gesitzen noch geligen.
sus gelogent die Roͤmer under.
der strit werte bitz an den vierden tag, | bitz das der ubel heiden | funff und drißig dot gelag.
8 hundert, die tod gelagen von den steten.
Ich mag nit essen, noch schlauffen, | Gesitzen, noch geligen.
die vent geligen oben | in des selben sackes cloben.
Also müsent die armen alweg undan geligen | Und die richen an gesigen.
Lazarus vil siech gelag | Und starb úber etwie mænigen tag.
was der winter liecht und guͦt, und glag der schne úber 8 tag nie.
2.
›ins Wochenbett kommen, niederkommen, ein Kind gebären‹.Syntagmen:
mit Gen. d. P.Belegblock:
die maget iz entpfienc | [...] Unde ane sunde sin gelac.
wenz an irn gezalten tac, | mait wesende sie sin gelac, | mait blibende sie in sougte.
so ich nü kindes sol geligen.
wan eß ist hude der tagk, | uff den myn mutter myn gelagk.
auf sant Ulrichs tag im 21. jar gelag mein hausfraw ains kinds.
Die frawe wirt frolich | eines kneblins geligen.
3.
von menschlichen Eigenschaften, natürlichen Geschehnissen unterschiedlicher Art, z. B. Krankheiten, Witterungserscheinungen: ›sich legen, abklingen, nachlassen, aufhören, enden‹.Belegblock:
und gib mir diner gabe gift, | wan din gabe nie gelac | und nimmer geligen mac.
da muz ir kraft geligen.
Untz dich des todes tac bezilt, | Daz din leben hie gelit.
her steik czu en in daz schif, do gelak der wynt.
vnd salb domit die stat do im we ist, so geligt im der wetag.
daz werte wol ein halbes jor, domit gelag es ouch.
dis bürnen werte uf sehs stunden [...] untz das sich der wint veranderte und gelag.
also pracht man des melbs ie lenger ie mer her, darmit gelag dise not.
dann schlach die hut also warme umb dynen buch, so geligend dir die grimmen alsbald.
wem die sprach gelig vnd nicht gereden mag oder wen das paraliß gerurt hab, der trinck das wasser: so gewint er sein sprach wider.
daz ist der keyser, do er Alexandriam überwand und macht im gancz Asiam undertan, all krieg und streit gelagen.
Do nun der tag mit glantze | wolt weichen hin, und der schal gar gelag.
Do der stürm gelag, | do ward liechten der tag.
4.
von zeitlichen Terminen: ›anbrechen, beginnen, eintreten‹.5.
›bei / an etw. liegen; eine gewisse Bewandtnis mit etw. haben; von etw. abhängen‹.Syntagmen:
mit präpositionalem Anschluss (an, umb
).Belegblock:
Caipha, lieber herre, | ich wel erfaren die mere, | wie eß umb das graipp moge geligen. | die ritter synt alle geswiegen.
do die burgere dise rede hortent, do schetzetent sü waz daran geligen mohte.
Was eren mag an ir geligen | Vnd was guͦtz ist von ir gedigen?