(seit dem 16. Jh. zunehmend häufig
anfangen
),
V., unr. abl.,
grammat. Wechsel. – 1-6 unter zeitlichem 7-9 unter rechtlichen Aspekten zusammengehörig, 13 mit räumlichem Aspekt.
1.
›mit etw. (einer Tätigkeit, die in der Zeiterstreckung gedacht wird) anfangen, beginnen; sich von einem bestimmten Punkt an in der Zeit erstrecken, beginnen, anfangen‹; offen zu
2-
4.
Bedeutungsverwandte:
1,
9,
(V.)
1,
,
1,
1; vgl.
1,
1,
1,
5;
6.
Syntagmen:
j. a. zu
(+ Handlungsverb);
j. a.
(+ Handlungsverb);
j. etw.
(z. B.
historie, rede, vers, woche
)
a.
(z. T. elliptische Aussparung eines logisch notwendigen Verbs);
j. von etw.
(z. B.
krieg
)
a.; forne a.; etw.
(Subj., z. B.
buch, capitel, historie, krieg, leiden, marter, geschwär, welt, zeit, jar, name
)
a.; etw. a. zu
(+ Vorgangsverb).
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Als dan die zit sal anevan | Daz der trugenheite vol | Antecrist predigen sol.
als man anfahen wolte die molen zu bauen.
weil man zu Luthers Zeit nit erst anfing Meeß zu lesen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
308
(
Basel
1519
):
Doch laß ich dise red all stan | Vnd fah die geuchmat schriben an.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
326, 2
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Alse swenne anvaht kalt zewerden, so vaht sich an, daz ez guot ist, daz man sitze bi dem für.
Ruh, Bonaventura
309, 17
(
Basel
1507
):
als daz nyemer anfahend, nymer endend, sunder als ewig.
Koller, Ref. Siegmunds
(Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
Hie vohet an des hohen durchlüchtigen herren und fürsten bůch keyser Sygemunt.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
(
schwäb.
,
1556
):
es soll auch kain underthon anfahen zu mehen.
Ein krieg ist bald angefangen / aber es ist nicht in vnser macht auffhoͤren. Es gehet selten wol auß / was on raht ist angefangen. Hoch angefangen / nidrig auffgehoͤrt. Jung angefangen vnd gewohnt / ist mit der buß das best. Was du angefangen / magstu auch außrichten.
Plant u. a., Main. Naturl.
296ra, 7
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
warumbe en began wir niht ander vire vñ die woche anzevahinne den samz tag als die iuden.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
49, 11
(
tir.
,
1464
):
der dich wirdikleichen enpfhëcht, der stirbt der wëlt vnd vëcht mit dir an ewikleichen zu leben. O wie gar chostleichen ist der tod, da die menschen an vachen zu leben, e das si sterben.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
;
Päpke, Marienl. Wernher
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
11, 28
;
33, 89
;
45, 57
;
Bauer, Imitatio Haller
98, 15
;