geweisen,
V.
1.
›etw. / jn. angeben, nennen; jm. etw. zeigen, etw. anzeigen, auf etw. hinweisen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, (V.) 1,  2,  2,  1, (V.) 2,  3,  8,
2
 3.
Syntagmen:
mit Gen.- und Akk.obj.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Mach man des guͦtes gewisen, in waz iz ist des sol sich der Richter vnderwinden vnde antwertiz deme clegere.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
kan mir ymant gewißen eynen knecht, | der mir czu dinste were recht ?
Pyritz, Minneburg
2738
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Aber Cupido, die hoch gebryset, | Die burg dem kind so vil gewiset, | Bis daz es sie gar wol gesach.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daruf kunnent kein natúrlich lieht nút gewisen wo er [Got] ist.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›jm. eine lenkende Weisung erteilen, jn. von etw. weg, zu etw. hin weisen; Recht weisen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  8,  1,  1,  9.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
wen dine menie kranc ist | Und dich doch niemant kan mit list | Gewisen von der arbeit.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Keine ungeordente boͤse gewonheit sol úch niemer gewisen oder geziehen von der großen edeln verdienlichen tugent der lutern gewilligen armuͦt.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1010
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
waz der [lewt] ist die den irresal haben die sind chaines guten wirdig vnd sind auch die die niem geweisen noch gestraffen mag.
Piirainen, Stadtr. Sillein
71a, 19
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
der richter mag nymant von seiner clage geweisen an dez willen der czu clagen hot.
3.
›etw. beweisen; (jm.) etw. nachweisen und ihn dadurch überführen; jn. von etw. überzeugen‹.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  14, (V.) 11,  12,  3,  3,  1,  2,
1
,  1.
Syntagmen:
etw
. (Akk.obj., z. B.
eine mistat
)
g., etw. mit briefen, durch urkunde g., jm. etw
. (z. B.
die rede
)
g., (auf den heiligen) g., das [...], jn. (von etw.) g., jn. e. S
. (Gen.:
des
)
mit dem eide, mit einer warheit g
.;
e. S
. (Gen.:
des
)
mit dem eide g
.
Wortbildungen:
geweis
›Beweis‹,
geweisung
(dasselbe).

Belegblock:

Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
30
(
pfälz.
,
1436
):
Das siebend capittel gewyset, das die sele jn abscheydunge von dem libe in dem tode des menschen oder jn der wiedervereynunge mit dem libe nit von nüwem off überkompt das leben, sunder, [...], so hat sie ein vntzergenglich leben ewiglich.
Köbler, Ref. Franckenfort
98, 4
(
Mainz
1509
):
welche parthy ein gewysung zuthuͦn vermisset / oder vffgelegt wirt / vnd daruff sein gezügen erne͂net.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
so mus der man, der syn gut undir ym hat, bewisen
[Var. Ra, 15. Jh.:
gewisin
]
uff den heiligen, das P. ym daz gut, [...], yn syne gewere gab.
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 6, 7
([
Leipzig
1521
]):
Das du [Luther] aber von mir begerest ich [Emser] wol meyn liegen lassen vñ die warheit schreyben / solt du geweiß da vor habe͂ das [...].
Leisi, Thurg. UB
8, 91, 34
(
alem.
,
1393
):
mistat, die man redlich gewisen und war machen moͤcht.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
14.
/
A. 15. Jh.
):
biß die selben im Tschingelberg mit dem rechten vͥns da von gewisend alz recht ist.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
gieng im an den pfanden icht ab, des er geweisen mag mit seinem ayde.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1426
):
das ain schefknecht geweisen mag, das er das schef geheft hab.
Ebd. (Hs.
15. Jh.
):
wen man geweisen möcht mit ainer warhait, der das mass minret nach dem march, der wër gevallen mit leib und mit guet nach gnaden.
Behrend, a. a. O. ;
Dirr, a. a. O. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Siegel u. a., a. a. O. .
Vgl. ferner s. v.  5.