bereden,
V.
1.
›sich bereden, sich mit dem Ziel einer Absprache beraten, sich über etw. einig werden; sich sprachlich verständigen (ohne die Verständnisbarrieren, die die Verschiedenheit der Einzelsprachen aufgibt)‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
sich mit jm. b
.,
sich auf dem kirchhof b
.
Wortbildungen
beredung
1 (dazu bdv.:  2, ,
der
, 1).

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
5, 643, 9
(
preuß.
,
1520
):
auf das von solchen gebrechen [...] mocht geredet werden und gehandelt, auch das in der zeit solcher beredung ein christlicher anstand [...] mocht gehalten werden.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Wir bereden uns / es habe demselben in seinem Leeben an [...] Mißguͤnstigen nicht ermangelt.
Luther. Hl. Schrifft.
Luk. 6, 11
(
Wittenb.
1545
):
Sie [...] beredeten sich mit einander / was sie jm tun wolten.
Bell, G. Hager
397, 2, 13
(
nobd.
,
1593
):
Sÿ be reten sich balt, | weil in dem grosen gwalt | gar kein Hilf mer wil kumen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Beredung (die) Radt / Ermanung.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
45
):
die von den burgern [...] (haben) sich in diser sachen mit der erberen gmaind dermaßen berödt und vergleicht, daß [...].
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
das alle menschen als ain ainig nation und ain ainig volk ain recht ain haubtstat ain sprach und zungen haben, sich mit einander bereden künnen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1577
):
sollen sich die albler, wie es damit gehalten solle werden, mit einander bereden.
Vgl. ferner s. v.  7.
2.
›etw. bereden, besprechen, aushandeln, vereinbaren, verabreden; etw. vertraglich regeln, rechtsverbindlich setzen‹.
Vorwiegend Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den abtrag / frieden / kauf, die bescheidung / ehe / einigkeit / sache / süne / wilkür, das bündnis
) [zwischen zwei Parteien]
b., mit jm. b., b., das [...] / wie [...] / ob [...], etw. mit dem richter, mit brief / siegel b
.
Wortbildungen:
bered(s)leute
(a. 1418; 1466).

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
als es [die dinge] uns durch [...] den rath von Magdeburg zugesagt, beredt und auch verlassen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
150, 17
(
thür.
,
1474
):
eher die sache auff eynen gutlichen unde fruntlichen tag beredt ist worden.
Ebd.
303, 28
:
daz sy [zcwen manne] zcwyschen deme voite zcu Triptiß unde Herman Kabiczsche beredt unde beteydinget habin, daz [...].
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1444
):
auch ist berett worden, ob man die Großen herein fordert in die stat.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1513
):
ist beredt worden, das ich die hochczet hallten, die tochter nach eren claiden.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1397
/
8
):
das es anders gesriben si, denne beret.
Wedler, W. Burley. Liber
66v
(
moobd.
,
v. 1452
):
Es ist berett worden, sy sol kainem das gelt geben an den andern.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
v. 1483
):
wer der auch ist der kauft und bestett den kauf mit ainem pfening, derselbe kauf solle beredt bleiben.
Köbler, Ref. Wormbs
88, 17
;
216, 24
;
Opel, a. a. O. ;
Grosch u. a., a. a. O.
18, 14
;
30, 19
;
113, 30
;
225, 36
;
Merk, Stadtr. Neuenb. ; ;
Dierauer, Chron. Zürich ;
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Köbler, Stattr. Fryburg ; ;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Scherzius
122
;
Haltaus
135
;
Bad. Wb.
1, 150
;
Vorarlb. Wb.
1, 290
;
3.
›(schlecht) über jn. reden, jn. ins Gerede bringen, jn. (aufgrund falscher Behauptungen) bei jm. in Mißkredit bringen, jn. verleumden; jn. einer Missetat anklagen; jn. schmähen, schimpfen, jn. mit Schimpfwörtern belegen; sich über etw. beklagen, beschweren, etw. tadeln‹; offen zu 7.
Syntagmen:
jn. um etw
. (z. B.
um unerliche sachen
)
b., jn. mit etw.
(
mit scheltworten
)
b., jn. bei / gegen / vor jm
. (z. B.
vor der gemeine, den räten
)
b., jn. zu unrechte, anrüchtig / ungehorsamlich / treulos b., jn. vor eine hure b., etw. b.
;
jm. an ere / leumund b
.
Wortbildungen:
bereder
1,
beredung
3.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
und weil dan solchs aus Christlicher bewegung [...] also ergangen, so wirt uns niemandts darum verdencken noch bereden mogen.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 15, 10
(
preuß.
,
1453
):
durch mancherlei weise do bawssen landes als hinder unserm rucken wir zu unrechte werden beredt, das uns geet an unser ere.
Ebd.
97, 37
:
das ist myr [...] gewand zcum ergisten vor dem herrn keyszer und byn bereth gewurden vor des hern koniges rethen.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Von scheppen beredunge.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
173, 2
(
thür.
,
1474
):
dy gemelt mait enmagk [...] sy [frouwe] von deswegen [...] vor eyne hore nicht bereden.
Ebd.
180, 10
:
man kan ym deshalbin an ere nach an lümunt nicht bereden.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
das wir [...] wieder alle billigkeit von unsern wiederwertigen und abgönnern derhalben beredet werden.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
ap er [Ditterich] die wort icht namhaftig mache, damit ich sie [sein weib] solle beredt haben.
Einer [...] schuldigt ine umb beredung gein seinen herrn und umb schmeliche wort.
das Hans Heinrich mit scheltworten bei dem voigt beredt hett, so ist er dem Heinrich seiner puß [...] verfallen.
Anderson u. a., Flugschrr.
14, 12, 18
(
Straßb.
1524
):
Es mag ein yeder seinen pfarrhern [...] vor der gantzen gemeyn [...] von noͤten / straffen vnd bereden.
Maaler (
Zürich
1561
):
Von manchem beschulten vnnd Beredet werden.
Toeppen, a. a. O.
4, 548, 22
;
5, 165, 33
;
Hübner, Buch Daniel ;
Grosch u. a., a. a. O.
200, 23
;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Unger, Richtes Stig ; ;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 531
;
4.
›jm. (oft: sich) etw. einreden, jn. in etw. glauben machen, (zu etw.) überreden; jn. beschwätzen, zu etw. animieren, veranlassen, verführen‹; selten: ›jn. zu etw. (positiv Bewertetem) bewegen‹.
Mittleres und spätes Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 5,  12,  4,
2
 1,  6,  3,  23, , (V.) 12,  2, , .
Syntagmen:
jn.
(z. B.
den keiser / könig / tod, die christen, das volk
)
b., jn. e. S
. (z. B.
des bündnisses / friedens / gaukelwerkes, der gutwilligkeit
)
b., jn. zu etw.
(z. B.
zu der ehe
)
b., jn. b., das [...] / zu [...] /
[Hauptsatz im Konj.],
jn. leicht / kräftig, freundlicher weise, mit gewalt, mit guten worten / listen b.
;
jm. b
.
Wortbildungen:
bereder
2,
berederin
,
beredung
4 (dazu bdv.:  2).

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Salomon [...] | [...] | Durch Frawen lieb vnd jre list | Zu solcher thorheit komen ist, | Durch jr bereden so verblendt, | Das [...].
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 8, 19
(
Wittenb.
1525
):
so hette er [teuffel] darnach das volck [...] gar leycht zu bereden / das [...].
Luther, WA (
1531
):
und wilt, das solche bluthunde sollen frey sein, und wer sich weret, den solle jch auffruͤrissch schelten. Das soltu mich nicht bereden.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Mose 22, 16
(
Wittenb.
1545
):
WEnn jemand eine Jungfraw beredt / die noch nicht vertrawet ist / vnd beschlefft sie / Der sol jr geben jre Morgengab.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
96, 3
(
Nürnb.
1548
):
Wie [...] inn mitler zeyt der widerwille sich abfrisset / lest sie sich bereden.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Die Thoren meynen vnd bilden sich ein, dergestalt den Todt zu bereden.
Der [stoltz] die Leut auch beredt so fern, | Als wann sie jetzt schon Doctor wern.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
5v, 18
(
Zürich
1521
):
warumb mag sy [die leer Christi] dann die Christen [...] nit bereden des frydens vñ früntlichen gůtwillikeit.
Maaler (
Zürich
1561
):
Das gemein volck Bereden vns günstig zů sein / Jn jr oren schleychen. [...] Einen Bereden / Etwar einfuͤren mit glatten worten. [...] Das dienet zů bereden oder macht dz einer ein ding glaubt. [...] Sich selbs Berede͂ dz eines anderen hauß sein seye. [...] Bereder (der) Der einen eines dings überredt. Persuasor.
Lauater. Gespaͤnste
37r, 21
(
Zürich
1578
):
da vil lüt [...] sich selbs beredend / es gangind [...] gspaͤnst.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1564
):
Der kürschner, durch solches vertrösten beredt und dann auch aus erinnerung seiner dürftigkait bewegt, übergab inen das kind.
Rot
323
(
Augsb.
1571
):
beredung mit suͤssen vnd geschliffnen worten.
Ebd.
338
:
Persuadirn, Vberreden / bereden / eim ein ding gar einbilden / vnd fürgeben da ers Glaub.
Niewöhner, Teichner
465, 168
(Hs. ˹
moobd.
1379
/
80
˺):
doch ist ain beredaͤr | pesser denn ain scheltund man.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
das er es beredt wär durch hertzog Johannsen eelichen frawen.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
das er dem konig beredt, das er nit zůg [...] in Italia.
Bell, G. Hager
119, 2, 1
;
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Lauater. a. a. O.
14r, 20
;
14v, 12
;
15r, 13
;
16v, 26
;
18r, 13
;
Thür. Chron.
21r, 7
;
Rot
318
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v. .
5.
›einen Sachverhalt darlegen, etw. erhellen, einsichtig machen; jn. von etw. unterrichten, in etw. unterweisen, jm. etw. anzeigen, mitteilen; jn. (mit Argumenten) überzeugen, von etw. abbringen‹.
Syntagmen:
auf das kürzeste b.
;
jn
. (z. B.
den christen, die eheleute, das volk
) /
etw. b., der glaube etw. b.
;
b., das [...]
,
jn. von etw. b.
;
e. S.
(Gen., z. B.
eines dinges, handels
)
beredet sein
›e. S. sicher sein, etw. wissen‹,
mit guten gründen beredet sein
.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
wo ein Christen hoͤret und des beredt wird, das [...].
Ebd. (
1535
):
wer kan es noch dieses tags die unsern bereden, das sie solches erkennen [...] mochten, welches doch ein jglicher vernunfftiger mensch wol greiffen mochte.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
135
(
Nürnb.
1517
):
inmasen in der rhetorica die fürtreffen, die auf das kurzest bereden.
Jörg, Salat. Reformationschr.
381, 4
(
halem.
,
1534
/
5
):
wottends jetz nit disputiern noch antwurten - Dann ouch das sj nit wottend berett / und underwistt werden.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eines handels Beredt vnnd gewüß sein / Ein ding für gewüß haben. Persuasissimum habere. Mit gůten bewaͤrten gründen bewegt vnnd Beredt.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1587
):
was spaͤn sich zů truͤgend zwischen eelüten [...] hat man gwalt zeverthaͤdingen, sy früntlich zebereden und zevereinbaren.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
96
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
wie die sach der himelischen ding sey, das sol bereden der gelaube.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
wo jemants ins gericht uber die pigmark greifen thet, dasselb zu bereden und der herrschaft Wächsenegg fuerderlich anzuzaigen.
6.
›etw. vor Gericht darlegen, nachweisen, bescheinigen; etw. (mit Eid) bezeugen, bestätigen, die Existenz von etw. / das Gegebensein von Umständen nachweisen‹.
Älteres und mittleres Frnhd.; Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
 2,  12,
1
 12, .
Syntagmen:
notwer, echte / ehafte not b.
;
den schaden zu jm. hin b., jm. ehafte not b., b., das [...]
(mehrmals);
etw. mit dem tode b., etw. selb dritte, mit der hand, mit worten, mit dem eide, mit zweien fingern, mit zweien
[Personen]
b.
,
etw. b. mögen, sollen, (ge)turren
;
auf etw. b., das [...]
.
Wortbildungen:
beredung
5 ›Beweisverfahren; Beweismittel, Beweis, Rechtfertigung; Vereinbarung, Vertrag‹ (so
Wmu
1, 191
; dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Beredet aber he nicht den schaden hin zů im, So můz her im bůten vnde deme richtere.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
12
):
mag er daz bereden mit seinem aide.
Ebd. (
1340
):
getar er daz bereden, daz er chain pfant von im hab.
Ebd. (
2. H. 14. Jh.
):
Wer notwer bereden mag und der angelauffen ist.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
mag der fuorman dann bereden, daz er ân gevaerd gevarn sey.
Chron. baier. Städte.
402, 17
(
moobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Swer daz ruͤder und di teichsel zuͤ der stat chert und willen mit trewn hat zu der stat und bered daz mit seinem aide.
Große, a. a. O. , 14; , 6;
Leman, Kulm. Recht ;
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ;
Dirr, a. a. O. ; ; 9; ; ;
Auer, a. a. O. ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Scherzius
122
;
Haltaus
135
;
Vgl. ferner s. v.
2
 2.
7.
›jm. eine gerichtlich zu verfolgende Tat nachweisen, jn. e. S. bezichtigen, überführen; etw. rechtlich in Anspruch nehmen; etw. anzweifeln; etw. einstellen, verbieten‹.
Vorwiegend älteres und mittleres Frnhd.; Rechtstexte.
Syntagmen:
jn
. (z. B.
einen bürger
)
e. S.
(z. B.
des meineides
)
b.
(oft),
jn. mit liedmagen / ratmannen b., jn. mit seinem leibe, mit besiegelten briefen b., jn. zu etw.
(z. B.
zu einem diebe
)
b., etw.
(z. B.
das gezeugnis
)
b., etw. an einem gute b., pfandschaft auf etw. b
.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Wil man eynen meyneidis bereden, das musz man vor gerichte thun.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
welches Christo so wol gefallen, daß, als es etliche Phariseer wolten beredt vnd eingestellet haben, er solchs Gesang gut geheissen.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
, Orig.
1218
, Übs.
um 1400
):
so sol in der herre [...] mit siben sinen nechsten lidmagen uͥberwinden und bereden das er sin eigen sy. Sitzet aber er jar und tag, das er nuͥt wird beredet, er sol fri in der stat beliben.
wirt der geruͤffet ze dem gerichte ze dem dritten male und antwuͥrtet er denne nit, er hat sich selben beredet ze verdampnen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
72, 23
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
UEr den andern [...] wundet wirt er dez beredet ez get ym an dy hant.
Große, Schwabensp. ;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Welti, Stadtr. Bern ; ; ;
8.
›jn. / sich vor Gericht verteidigen, rechtfertigen; jn. von Anklage, Beschuldigung freisprechen, die Unschuld beweisen‹.
Vorwiegend oobd.; älteres und mittleres Frnhd.; Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Gegensätze:
1
 13.
Syntagmen:
sich b., das [...]
;
die hausgenossen, der scheinbote jn. b.
;
sich e. S.
(z. B.
des raubes, der zicht
)
b
.;
jn. / sich um etw.
(
um die geltschuld / sache
),
vor der gemein, dem könig, in dem gericht, in der schranne, an allen enden, mit
(
eigenem / seinem
)
eid, mit dem leibe b., sich auf dem heiltum / kreuze b
.

Belegblock:

Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Die herren sprachen all chempfleich zu dem Pettawer und beredten sich vor dem chünige.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Der bischolff tett sich aus, er woldt sich der zicht an allen enden bereden.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
13, 27
(
moobd.
,
1305
):
Ist aber, daz ir an der gezeugnuzze gebristet, gegen dem si chlagt, so beredet er sich mit sein ains ayd auf dem hailtuͤm.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1294
):
wil er sich des bereden und bitet eines frides uf reht.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ist aber das in di hausgenozzen nicht bereden, so sol in der vogt vëssen.
McClean, Havich
1, 31
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
er schuldig peleibet daran | ze lest, da er sich pereden sol: | Got erkennt ïr aller schuld wol.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
, Orig.
1289
):
so sol er sich bereden mit dem eid und schol man sein beredunge nemen.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs.
16. Jh.
):
Wess sich der man vermisst zu bereden, das muessen die zeugen sagen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
94, 36
(
tir.
,
1464
):
die jüngeling die perettten sich, als vast si möchten.
Niewöhner, Teichner
719, 72
;
Brunner, a. a. O.
9, 29
;
Dirr, a. a. O. ; ;
Buijssen, Dur. Rat.
15, 30
;
Winter, a. a. O. ; ; ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Bischoff, a. a. O. ; ;
9.
›etw. geloben, (oft: bei dem Heiligen) schwören‹.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
wil der [...] herre des loukenen. so sal her das selb drytte bereden vf den heylegen.
Ebd. :
vnd beret das tzu den hylgen. her ist der dupheyt ledig vnd vnschuldyg.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1483
):
Beredent und lobent öch bi unseren wirden, [...] dis alles wär, vest und stät zů halten.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
getar er daz zů den heiligen bereden, er gilt dez gůtz nicht.