auflesen,
V., unr. abl.
1.
›etw. systematisch auflesen, aufsammeln; etw. aufnehmen, nehmen‹; von Vögeln: ›etw. aufpicken‹; über Menschen: aufgelesenes gesinde
›zusammengewürfeltes Volk‹.Syntagmen:
äheren / äpfel / brosamlein / eicheln / holz / pfeile / steine / weizen a.
Belegblock:
do vyliz eyn teil by den wek unde dy vogele des hemelyz lasen daz uf.
soltu deinen Weinberg nicht genaw lesen / noch die abgefallen Beer auff lesen / Sondern dem Armen [...] soltu es lassen.
also hetten Anthonj Tallner und Johann losungschreiber im die [guldin] helffen aufflesen.
Wie vil ir [spÿs] kainer uff gelas, | So hett er doch nitt fúrbass | Denne der lútzel hett gelesen.
allez daz dem túfel enfellet, daz lis ich uff.
es soll fürohin niemandt [...] die abgefallnen ern samblen noch ufflesen.
2.
›sich etw. (z. B. eine Krankheit) zuziehen, holen‹.Belegblock:
3.
›(ein uneheliches Kind) empfangen‹.Belegblock:
het die [kinder] von ainem andern vor der hochzeit erlangt und ufgelesen.
4.
›etw. (z. B. die menschliche Schuld) aufheben, tilgen‹.