gesiegen,
V.
1.
›einen militärischen Sieg davontragen, siegen, gewinnen (absolut); (einen Kampf) siegreich beenden; gegen jn. siegen, jn. schlagen‹.Gehäuft berichtende Texte.
Gegensätze:
.Syntagmen:
j
. (z. B. der keiser / könig / fürst, die Tatern / feinde / ritter / christen, J. Caesar / Constantinus
) g., j. blutdürstig, durch gottes hülfe g
.; den streit g
.; an / wieder jn., mit krieg / streit, in dem streit g
.; das kümftige gesiegen
.Belegblock:
doch blibin sî dâ ligin | ûf kumpftic gesigin.
Do das di Tartirn irvurn, do wurdin sy gemant und gesigetin.
Uberwinder. victor triumphator. od’ gesieger.
Das gar ritterlich ward gefochten, | Das die feind nit gesiegen mochten.
Victoriosus siegehafftig [...] geseghafftig.
Were das ime sinre frowen got húlfe daz er in dem strite gesige wider daz túsche folk so wolte er an den selben got geloͮben.
do gesiget künig Heinrich und floh kunig Cunrat und verlore vile ritter.
dann dise baide [...] herren [...] ain schlacht lieferten, darinnen der Julius Cesar gesiget und oblag.
der kaiser thet ainen grossen streit mit den Römern und gesigt.
v. Tscharner, a. a. O.
71, 34
; Karnein, Salm. u. Morolf
540, 4
; 2.
›im konkreten Zweikampf siegen (absolut); einen Zweikampf siegreich entscheiden, jn. (auch ein Tier) besiegen‹; offen zu 3.Syntagmen:
j
. (z. B. der dieb
) g., j. das fechten g., an dem kampfe g., e. S
. (Dat., z. B. dem valken
) / jm
. (z. B. dem riesen
) g
.; mit jm
. ›gegen jn.‹ g
.Belegblock:
Vnde kempen sy myt enandir. vnd gesyget der dyp. der is tzu dem yrsten stal.
auch hat der sperb dem valken gsikt | und dy fleüg den geiren pestrikt.
Ob du gesigst, dem risen eben, | Must du erst kempffen mit dem trachen.
Schöltin wir
[
vier Personen]
nit eim gesigen, | So wär doch übel, daz wir ässin. dem volgt der chnab von hinne, | ja, wer an disem kampfe hie gsiget.
3.
›in einem als Zweikampf oder zweikampfähnlich gedachten Kampf siegen, die Oberhand gewinnen; (einen im ütr. Sinne verstandenen Zweikampf) siegreich beenden; siegreich aus einer geistlichen Auseinandersetzung hervorgehen‹; mit Subj. d. S./ P.; Ütr. zu 2.Texte religiösen oder didaktischen Inhalts, oft gebundener Form; überwiegend älteres und mittleres Frnhd.
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B. die hand, die bosheit / falschheit / untugend / weisheit, der hunger, das gedicht
) g
.; der herre den streit g
.; jm.
(z. B. dem teufel
) g., Maria den geisten g
.; j. an jm., an js. dienste, der mensch am fleisch, am teufel, gottes son an der helle, Christus über / gegen den teufel g
.Belegblock:
ob er gerechtikeit nit pfligt | und maße an im auch nit gesigt.
wer also hartes strites pfliget, | so daz her an irme dinste gesiget, | deme git si eine krone da.
sol hant gesigen, | mut darf nicht ligen.
min ir [wip] gedenken | verderbet mir min selbes witze, | so kan sie ane ir danc gesigen.
Swa danne tugent geligen | Und die untugent gesigen.
Es ist geticht, | das mich anvicht, | und wil mir gsigen.
Weil weisheit thuet gesiegen, | Erhocht die lewt in eren.
Und welcher dail den ueberwieget | Mit warheit, der-selbig gesieget | Und erlangt von mir [Ghrechtikeit] ain urtail.
Was rechtes ist dis daz du fúnfzig meister wider eine iuncfrowe zuͦ fehtende seczest. den du grosse goben gelobet hast ist es daz sú gesigent.
daz ander ist daz der mentsch alweg strite also daz er alweg gesige an dem túfel und an sim vlaisch.
Vnd der hunger gesigt in der statt.
Noch weiß ich [Wolust] daz ich will gesigen | Und der verachten frawen [tugend] obligen.
Wo boßheit und falschheit gesiget, do hilfft kein freüntschafft noch frümkeit mer.
uncz der herr gesigt den streit, | daz geslaͤcht daz hoͤcht er seit | und in selben macht er reich.
Auch mag niem gechrönt werden, er gesig dann.
er [gotes sun] gesigt mit seinen wórten | an dier und an der helle.
Stackmann u. a., a. a. O.
14, 5, 13
;