obsiegen,
V.;
auch
obgesiegen
.
›die Oberhand gewinnen, siegen; jn. militärisch schlagen; jn. im Zweikampf überwinden; (den Teufel) besiegen; in einem Rechtsverfahren gewinnen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2, , , ; vgl.  2,  16.
Syntagmen:
etw
. (Subj.,
eine macht, die nacht
)
o., j. jm. o
. (z. B.
Hannibal den Römern, der potentat den feinden, der Sophi einem türken, die Franzosen den Schweizern, die Christen den feinden, j. den Ungarn, die weisheit dem teufel
),
j. jm. streites
›im
streit
o., j. einem herzogen zweier feldstreite o., j. ane falsch, durch weisheit, durch das kreuz, durch gottes stärke, in einem streit, mit list, mit warheit, vor der helle
›über die Hölle‹
o
.; als Part. Präs.:
j. dem obsiegenden die kost schuldig sein
;
die obsiegende gotheit / person
.
Wortbildungen:
obsieg
›Sieg über jn.‹ (im Beleg: über die
feinde
; dazu bdv.: vgl.  1, ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Superare. Sigen obligen obsigen ¶ vbersigen vberwinden vberstarcken.
Voc. inc. teut.
r vjr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Obsige͂ Triu͂phare.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Derwegen Agraies, so nicht weiter dann mit einem zuschaffen hette, sich auff das höchste befliesse, selbigen obzusiegen.
Thür. Chron.
7v, 18
(
Mühlh.
1599
):
das Hannibal an dem Gebirge lag / vnd den Roͤmern obgesieget hatte.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
143, 4
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Were aber der glaubiger ader obsiegent person im chur- und furstentumb zu Sachsen nicht unbeweglich.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
214
(
Nürnb.
1517
):
das durch eigne weißheit niemant dem teufel obsiget.
Sachs (
Nürnb.
1530
):
Doch wil mit warheyt ich obligen, | Mit waren zeugen ob-gesigen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
O vns so nothwendige Gottheit, | O du so obsiegende Gottheit.
Die finster nacht hat obgesigt, | Kein stimm wil sich erheben.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
wie sie [volck] sich halten solten wen sie wider ir feind stritten vnd ine obsigten.
Brandstetter, Wigoleis
207, 21
(
Augsb.
1493
):
der des hofes ere mit all pfliget Er hat auch alle sein zeyt on allen falsch mengklichen obgesiget.
Nyholm, Füetrer. Gralepen
236, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
ich sag, das ir in streites obgesiget.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Dawider besamlet die hertzogin fraw Jacoba auch ain gros volk und gesigt dem hertzogen grosser veltstreit zwen ob.
Turmair (
Ingolst.
1519
):
in dem ersten anreiten drang er [herzog Leopold] bei 1200 in die Tonau, darin si ertrunken, und pracht die andern in die flucht mit êrlichem obsig.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
Zum dritten mal sigt er den feinden mit list ob.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1671
):
soll in solchem krieg [...] der verlustigt thail dem obsigenten den auferloffenen cost [...] abzelegen schuldig [...] sein.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
607, 5194
;
678, 5380
;
Mieder, Lehmann. Flor. ;
Opitz. Poeterey
38, 15
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Kehrein, a. a. O. ; ;