AMBITIO. Ehrgeitz ehrsucht ehrdurst [...] Encomion. Lob ehr preiß rum hochpreisung.
Ambitiosus. Ehrgeitzig rhuͤmgierig rhuͤmsuchtig ehrduͤrstig.
Mieder, Lehmann. Flor.
ff. (
Lübeck
1639
):
Man find viel die der Ehren wenig achten [...]. Wer fragt nach der ehr sie ist ein fahrende Haab [...]? Ehr vberlbbt
[sic!]
offt nicht den dritten Tag. [...] Ehr ist ein Geschwer. [...] Auff Ehr leihet niemand ein Kreutzer. [...] Ehr vnd Hoffart seynd Zwilling.
Ehr macht Kuͤnstler. [...] Geld vnnd Ehr ist Vrsach aller Lehr. [...] Ehr vnd Geld ist das best in der Welt.
der ist Ehren werth der sie verdient / vnd nicht der sie erkaufft.
Als ob es der Ehren grosser nutz vnd vorteyl sey / so einer ein lateinischer Pfaltzgraff ist.
das niemands imselber soll Ere zuͦmessen.
das uns got hie gesuntheit und langes leben, gutter und ere vorleyhe, [...]. In welchen meer unser wille und ere, dan gottis ere
und wille gesucht wirdt.
Den eußerlichen menschen kan man mit gesetzen [...] tzwingen, widderumb, mit gunst, gelt, ehre und lohn, locken, das er guttis thue [...]. Denn wo nit hymell odder helle were, oder nit schand noch ehre, ßo thette niemant guts. Wenn es ßo groß ehre und preyß were die ehe brechen, als ist die ehe halten, soltistu wol sehen, wie gar mit viel grosser freuden der ehebruch wurd geschehen.
Da ligt dein Ehr, da der Teuffel hingeschissen hat.
Geld hat ehre, sprach der frosch und sas auff einem Heller.
Das geistliche Recht, [...], ist ein schändlich Buch, das nach Gelde stinkt. Nimm daraus Ehrgierigkeit und Geiz, so wird nichts darinnen bleiben.
Ders., WA Bibel
Marg. (
1522
/
46
):
Falsche Lerer suchen nicht wie sie frum werden, sondern das sie nur viel rhum bey andern haben, [...], denn sie sind ehrgirig vnd nicht rechtschaffen.
Hoffertig leben, ist ehrgirigkeit, gewalt, lob, vnd oben ausfaren.
Leman, Kulm. Recht
(
Thorn
1584
):
ab der sone me gut vor ere gewan.
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 5, 15
(
Wittenb.
1525
):
Hie mus Christus weychen / [...] / vnd yhm [Ciclop] die ehre thun / das er kluͤger sey.
Ebd. 15, 10, 17
([
Worms
1521
]):
das mann [...] ain hoffnunng in yme gehapt / er werd noch groß ere einnlegen.
Stambaugh, Friederich. Saufft.
24, 5
(
Frankf./O.
1557
):
An ehr / denn dadurch kompt mann zu eim boͤsen namen / und bey allen ehrliebenden menschen in verachtung.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
120, 2399
(
Magdeb.
1608
):
Mir gescheh kein Ehr / | Wo ich nicht auch sein Meister wer.
Die kunst hat manchen frommen Herren / | Gebracht vmb Leut / Land / Stand / vnd Ehren.
Schein, NA
6, 10b, 2
(
Wittenb.
1609
):
Ernvehste / Hochgelarte / Ehrngeachte / Hoch vnd Wolweise Herrn [...].
Stackmann u. a., Frauenlob
8, 25, 3
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
din erenhenne kret, so krotzelt din han.
Wyss, Limb. Chron.
(
mfrk.
, zu
1336
):
in diser zit stunt Limpurg di stat unde di burger in gar großen eren unde selicheit von luden unde von richtome.
mit nuwem hasse [...] stoent yrre eyn deme anderen na syme lijue, eren vnd gude.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
(
Köln
um 1490
):
Gyfft dyr yemant goit off ere, | Dat nym und bedanck dich sere.
Der iuden kunig gegruzet si. | Dem wanet swache ere bi.
[Den gesten soltest schencken ein] Nach jedes wirdigkeit vnd ehr.
Knape, Messerschmidt. Bris.
13, 20
(
Frankf./M.
1559
):
[Brissonetus] verhoffte zu Gott [...] vnnd seiner fauste / er wolt ehr einlegen.
Erheben. [...] Adelen / Edel machen / zu grossen Ehren bringen.
Ralegh. America ijr,
(
Frankf.
1599
):
ob wol diese frembde Reysen [...] denen / [...] zu Ehren / zur außbreittung jhres Namens [gereichen].
Perez, Dietzin
1, 45, 23
(
Frankf.
1626
):
da ich einem oder dem andern ein haͤrlein seiner Ehren entziehe.
Jahr, H. v. Mügeln
1419
(
omd.
, Hs.
1463
):
die tugent ere wirken kan.
untugent ist der eren tot.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
52, 3
(
omd.
,
1487
):
Jch will dir geben ere vnd reichthúmb, als das dÿr nÿmant gleich gewest vnder allen konigen.
kamen die Roͤmer in solche hohe Wuͤrde vnd Ehr / das [...].
Diese drey Tugende haben Rom in Ehren erhalten.
wir wollen [...] vns Maͤnlich wehren vnnd mit Ehren bleiben.
sollen Fuͤrsten vnd Herrn obgesetzte Tugenden an sich haben / Wo das nicht ist / ist der Hoff ohne Ehr.
Ermisch, Freib. Stadtr.
(
osächs.
,
1325
):
Welch man gut umme ere nimit, deme darf nimant antwerten.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
249, 2326
(
Zwickau
um 1540
):
Drumb das ich schuͤtzen wolt des Reiches ehr.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
210, 14
(
Nürnb.
1548
):
diß ist die rechte quelle da rechte ehre von kommet.
Ehrbegirig. [...] Ambitiosus, Gloriosus.
Als ich mit Triumph vnd mit ehrn | Frölich in die Statt Rom thet kehrn.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Nürnb.
1631
):
daß er nicht singe nur ein eytele ehre durch sein annemliche stimm zu erjagen.
Schorer, Sprach-Verd.
42, 14
(
1643
):
die jetzige [...] Welt haͤlt es jhr noch vor eine Ehre / solche Woͤrter zu gebrauchen.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Die welt vichtet dich an mit geistlicher hochfart, das du wilt [...] gehoͤhet sin und wol gevallen an [...] guͦte und an eren.
Spanier, Murner. Narrenb.
71, 3
(
Straßb.
1512
):
Nero wer sunst ouch erhardt, | Do er ein roͤmscher keiser wardt.
Roloff, Brant. Tsp.
247
(
Straßb.
1554
):
Auffsatz und betriegen hatt yetz ehr.
[Guͦten freunden] will sich in keinen weg gezimmen [...] freuntlicher bitt ab zuͤ schlagen [...] yedoch das die selbig nit ehrberuͤrig sey.
Behrend, Spangenb. Anbindbr.
(
Straßb.
1611
):
Dass die Leut [...] | Mehr sehen auff den Ehren Namen / | Als auff den Gburtstag [...] | [...] Weils jhm geschieht zu sondern Ehren.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 91, 7
(
Hagenau
1534
):
Es ist besser arm mit ehren / denn reich mit schanden.
Ebd. 2, 211, 24
([
Augsb.
]
1548
):
Wer seine seele umb ehre will geben | [...] | Was ehren hat doch diß jamerthal.
als uͥbel und unfrid uͥnns got wenden well an sel, erre, an lib und an guͦt.
Eerenlied / Das eeren vnd lobs waͤrt ist.
Morrall, Mandev. Reiseb.
175, 19
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
all irdesch ere gebend sie nit ain här.
[so ain vorgeer irer erbern zunft] willig und gehorsamlichen wider des bischofs kriegsvolck ausgetzogen ist, und in anderen raisen und ehrenzügen mer.
jch kan mir selbs den sige zuo keinen eren noch manlicher getat achten [...]. wann dise grosse ere mir durch mein kraft oder manheyt nit geuallen ist.
Die ehr ist dir billich geschehen [...]. Falsche ehr belustiget jhn.
Ehrenarm / der nie kein ehr eingelegt hat [...]. Ehrbegir / sihe ehrgeitz. Die ehrbegir wirt am letzten bey den weisen außgezogen.
Vmb ehr willen studiert man meist. [...]. Was hilfft mir ehr / wenn ich kein gelt hab? [...]. Wer ehr vnd ruhm veracht / dem wirt rechte ehr nachlauffen [...]. Wer keiner ehr nachstrebt / Derselb einer Saw gleich lebt.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
[etlich torott edellewdt] die vergassen der eren, damit ire vorvordern ir guet hetten gewunen.
[Wyenn] ist [...] manigen furstlichen kryeg mit eren und vestikayt bestannden.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
16, 31
(
moobd.
,
1305
):
daz si [witewe] der stat nutzleich heyrat [...] noch iren eren.
Dirr, Münchner Stadtr.
(
moobd.
,
um 1365
):
daz niemant zuͦ dem andern swer oder lob, davon iemant schad oder layd geschehen muͤg an leib, an eren oder an guͦt.
Roth, E. v. Wildenberg
(
moobd.
,
v. 1493
):
das thet keiser Karl allen Tewͦtschen zuͦ ern und genaden.
[hat er] [kaiser Domitianus] ein falsch êren- oder vasnachtspil, wie er die Teutschen überwunden hab, gehalten.
das ich ritterlichen wider sy streitten / aintweder sterben / oder grosse ehr damit haimbbringen wil.
Bauer, Imitatio Haller
94, 12
(
tir.
,
1466
):
das die czeitleichen gueter vnd alle weltleiche ëre vnd wirdikchait schnöd vnd vnucz sint.