recht,
das
;
-en, -ens
,
-(e)s/-e, -en
, auch
;
in einer Reihe von Belegen flexivisch von
recht
(subst. Adj.) her beeinflusst, auch semantisch nicht immer sicher von diesem abgrenzbar. – Das Bedeutungsspektrum wurde hier – bei Anerkennung aller semantischer Unterbestimmtheiten im Einzelnen – folgender Gliederung unterworfen: In 1 erscheint
recht
als autonome, jedes soziale Mit- und Übereinander sowie jedes soziale Zusammensein, Zusammenleben und Zusammenhandeln bestimmende allgemeine Ordnungsgegebenheit; alle weiteren Ansätze können dazu als aspektuelle Tropisierungen (teils mehrfach gestaffelt), speziell als Metonymisierungen und Spezialisierungen, gedacht werden, so die als
recht
verstandene und von daher begründete Weltordnung (2), die Seins- und Wirkensordnung Gottes einschließlich der mit ihr geforderten Glaubensinhalte (3), die Gesamtheit der weltlichen Machtverhältnisse (4-19). Die Untergliederung dieses letzteren Blockes erfasst folgende semantische Verdichtungen: das herrscherliche Ordnungssystem (4), Einzelrechte aller Art (5), Rechtsansprüche der Betroffenen (6), die Regeln der Moral (7), die rechtliche Aufgaben- und Pflichtenverteilung (8), als Spezialfall die Regelblutung der Frau (9), ferner die Stellung der dem Recht Unterliegenden (10), die Gesamtheit von Sitten und Gebräuchen (11), die Rechtswissenschaft (12) und Rechtspraxis (13), den Verlauf von Gerichtsverhandlungen (14), die Vorstellung des Rechtes als ,Richtiges‘ (15), die räumliche Dimension des Rechtes (16), das rechtliche Übereinkommen (17), den Eid (18) und das Sakrament (19).
– Gesamtfrnhd.; hinsichtlich der Textsorten lassen sich einige Verteilungsschwerpunkte feststellen; s. die Angaben unter 3; 5; 6; 10; 13; 14; 15; 18 (für Rechts- und Wirtschaftstexte), 7; 8 (für Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘), 9 (für Fachtexte).
1.
recht
als unabhängige metaphysische Orientierungsgröße innerhalb einer als unveränderlich angesehenen Weltordnung‹; damit: ›verpflichtender Maßstab jedweder sozialer Seins-, Denkens-, Gesinnungs- und Handlungsordnung‹; ›Gerechtigkeit als Tugend im sozialen Miteinander‹; ›alle Interessen und Erfordernisse ausgleichendes richtiges Maß, Angemessenheit, Billigkeit‹; ›tugendhaftes, angemessenes Verhalten e. P.‹; offen zu 2 und 3, im Einzelnen auch zu den weiteren Bedeutungsansätzen; im Unterschied zu diesen in den Quellen aber nicht eigens begründet.
Phraseme:
recht und friede
;
über / wieder das recht
›über ein angemessenes Maß hinaus‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): ,  1,
1
(
der/die/das
9,
1
 8101112131415,  1,  8; vgl. I, 1.
Gegensätze:
(
der
5,  1, .
Syntagmen:
das r. auswarten / halten / suchen / wirken, lieb haben, das r. von unrecht scheiden, got das r. erlauben
;
das r
. (Subj.)
recht bleiben, [wo] verbleiben, am längsten bestehen, danieder gehen, jn. rügen, ere, der welt schaz sein, jm. wiederfaren, etw. heissen
;
gewalt kein r. sein
;
auf das r. sehen
(z. B.
mer als auf gunst
),
etw. durch des rechtes willen schaffen / schicken, gnade für (das) r. gehen, etw. mit r. machen / wirken, jn. mit r. lösen, jm. nach r. vergelten, jn. über das r
. ›gegen alle Moral‹
geiseln / schlagen, jm. etw
. (Subj.)
von r. gebüren, zu dank sein
;
die art / weisheit des rechte(n)s
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor.
633, 16
(
Lübeck
1639
):
Wer bey der Obrigkeit Recht vnd Gerechtigkeit sucht [...] der find nicht / was er sucht.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
123, 24
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Man findet geschrieben das gewalt kein recht en ist.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
rhfrk.
1523
):
Die weil du so vil tugent vom keiser sagst, so solt ie sein bruͦder auch also genatüert sein recht und gerechtigkeit lieb zuͦ haben.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Nu vernement wir [...] unsern herren antwortende [...] ,wer dar in geit ane flekke und wirket daz recht, der da sprichit die warheit in sime hertzen, der keine losheit inbegeit mit siner zungen, der [...]‘.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
9, 16
(
Frankf./M.
1568
):
daß sein Rede kan vernommen werden / vnd vber das in seinem gemuͤt / beyde recht vnd vnrecht / von einander zu scheiden weiß.
Jahr, H. v. Mügeln
2528
(
omd.
, Hs.
1463
):
welch mensch darinne [im zeichen Steinbok] wart, | das lebte jo nach rechtes art.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
29, 25
(
omd.
,
1487
):
Jn dem das ÿtzliches thú was ÿm vonn rechte vnd billigkeitt geburtt.
Sermon Thauleri
12rb, 30
(
Leipzig
1498
):
[sie] thũ den dingẽ nicht recht. vñ wirdt wenig gnaden darauß vñ vorbleibẽ recht.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
713
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Bedenke, herre, unser armut | [...] | wane dir niman, als er schol, | nach rehte mag vergelten, | gebe er dir halt alle die werlt.
Gille u. a., M. Beheim
76, 257
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der chaiser tet im die genot, | das er in losen wulde | Nicht mit gwalt, nur mit rechte.
Ebd.
576, 16
:
,Und tet ich dir, | so tetstu mir | morgen hin wider | Ein solche tat.‘ | mit den so gat | das recht darnider.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
sol úch, lieben kint, billichen und von rehte alzuͦ wunderlichen sere von Gotte zuͦ dancke sin daz er úch her geladen [het].
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 267, 27
(
Hagenau
1534
):
wenn die herren darauff sehen / daß yderman recht und frid widerfare.
Ebd.
2, 77, 23
([
Augsb.
]
1548
):
Gleich und Recht bestaͤt am lengsten. [...] Denn Gott hat gleich und recht lieb.
Ebd.
86, 2
:
Recht ist recht / und bleibet recht / Recht findet sich auch / wer es außwartet / wer es aber nicht außwartet / sonder wil selbs richter sein [...] / der muͦs [...] zuͦ scheytern gehn.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
[Justitia]
Sie verließ auch so bald alle herrliche Gewerbe, die grosse Stätte (da man auf gunst vnd Vetterschafft mehr siehet dann auf Recht).
Lauterbach, Orhein. Rev. (
nalem.
,
v. 1509
):
wie gott das vnrecht verbut vnd erloupt das recht.
aller welt schatz ist das recht, das ist die gottlich ere.
das recht heist, den vngerechten von dem rechten scheÿden.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dar nah ruͤget Reht und Erbaͤrmde enander.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
[Joseph] bevalch es sinem knechte | Mit masse und rechte | Ze wúrkende und machen [ain werk].
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1557
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
das sÿ úbers recht | Jhesum mit herter straich gemaͤcht | Schluͦgent.
Ebd.
1608
:
Die Jhesum habent widers recht | Geschlagen und gegaislot hart.
Morrall, Mandev. Reiseb.
122, 11
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
der kúng halt guͦt recht und guͦtten frid in sinem land.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1488
):
So aber die gerechtikait also ain übertreffend tugent ist, [...], also ist auch die weishait des rechtens ain erkantnus aller göttlicher und menschlicher sachen und ain wissen des rechten und ungerechten.
Klett, J. v. Soest
7, 2682
;
Rieder, a. a. O. ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
2.
›Rechts- und Weltordnung, deren Normquelle als menschenunabhängig, ursprünglich, überzeitlich bis teleologisch und universell (religiös wie naturrechtlich) begründet, demzufolge als gültig gedacht ist und somit zeitlos höchste Autorität einfordert‹ (allgemein); bei religiöser Begründung: ›Gerechtigkeit Gottes, göttliches Recht als von Gott geschaffene Weltordnung mit universell gültigen Geboten und Verboten, mit Wirksamkeit auch über die Immanenz hinaus (lex divina)‹; dazu speziell: ›von Gott im Bund mit Moses und den Menschen auf dem Berg Sinai erteiltes Gesetz‹ (s. ,
die
, 1); ›normgebendes religiöses Dogma, Gesetz, einzelnes göttliches Gebot‹; in reformatorischen Argumentationszusammenhängen auch Gleichsetzung des
götlichen rechtes
mit dem protestantischen Verständnis desselben; bei naturrechtlicher Begründung: ›Naturrecht, Naturgesetz (lex naturalis), mit der Schöpfung und den Naturgesetzen als unhintergehbar und unveränderlich begründete Welt- und Rechtsordnung‹; beide Normquellen werden u. a. im Bauernkrieg und anderen Konfliktsituationen als Legitimationsargument für zeittypische menschliche Normen genutzt; insofern offen zu 4.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  126,  1; vgl. ,  1,
2
 5.
Gegensätze:
 1.
Syntagmen:
das r. begeren / beweren / dichten / einfüren / einsetzen / erfinden / erfüllen, in drei dinge fassen, jm. (das) r. geben / nemen, j. das r
. [wie]
heissen
;
got das r., gnade besser danne r. sein
;
das r
. (Subj.)
etw. sagen, meister super omnia iura sein, wo sein
;
ein ius
›Gesetz‹
sich an das r. stossen, die natur etw. für r. anzeigen, got
(Subj.)
mit r. richten, j. nach den rechten geboren sein, j. den sünder nach r. richten, die kinder nach r. unterweisen, Christo von r. nachfolgen, jm. etw
. (Subj.)
von rechte, got die ere von rechte gebüren, etw
. (Subj.)
wieder das r. sein, j. wieder die rechte tun, wieder das r. vom hofe müssen, j. jm. zu r. helfen, die kirche zu r. bringen
;
das fleischliche / geschriebene / gesezte / götliche
(vielfach) /
heilige / natürliche
(vielfach)
/ oberste / rechte r
.;
das r. Christi / gottes
;
das hebesal des rechtes
.
Wortbildungen:
rechtfälscher
(bezogen auf das göttliche Recht),
rechttäuscherin
›Rechtsverdreherin, Verdreherin der göttlichen Gesetze‹ (im Beleg im Streit zwischen Synagoga und Ecclesia als Verketzerungsargument),
rechtweichig
›vom Recht abweichend‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
):
das seyn Juddische stucklein unnd tucklein, und ist eyn unchristenlich furnehmen widder das heylig Evangelium Christi, ja widder das naturlich gesetz und recht.
Ebd. (
1520
):
Darumb er [Bapst] auch das heylig fleyschlich recht
[dies zu 3]
eynfurt, mehr denn gotlich recht.
Ebd. (
1540
):
Naturlich recht ist meister ellen super omnia iura. Als wenn sich aliquod ius stosset an dis recht, ists nicht recht.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 21, 5
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
naturlich recht ist, swa die vrucht sich bildet nach ir stamme.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
unser herre Jêsus Kristus der hâte ie die hœhste wîse, dem suln wir iemer von rehte nâchvolgen.
Froning, Alsf. Passionssp. (
ohess.
,
1501 ff.
):
das ist woil eyn godis recht: | du bist myn herre, ich byn dyn knecht!
das muß ummer eyn rechtfelscher syn, | der da vorkeret disser prophecien synne!
Sinagoga respondit: Ganck hin, du recht-tusserin! | du enkanst uns domidde nyt uberwyn!
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
70, 17
(
omd.
,
1487
):
vf das kinder gemelten dinst dÿste beqwemlicher vorbrĩgen sein eldern auf natuͤrlichem vnd gottlichen rechte darzcu vorbúnden sÿe ÿre kinder vnderweißen.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
die Christliche Kirche [...], die da von einem einzehlen Moͤnch ist reformiret vnd zu recht gebracht worden [...] wird endlich alle herrligkeit vnnd Glori des HERRN [erben].
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Wan es muß ye das recht erfullet werdenn | Dort oder hie auff erden.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 4, 35
(
Hagenau
1534
):
Die Heyden haben yhr naturlich recht ynn drey ding gefasset. Das erste / ist erbarklich leben / Das ander / niemand beschedigen / Das dritte / einem yeden geben unnd thun / was yhm von recht geburet.
Ebd.
12, 11
:
Also gibt diß wort Gotte die grosten ehre / die yhm auch von rechte geburet.
Ebd.
53, 2
:
Gottis recht sy ein rechtes recht.
Ebd.
276, 4
:
Darumb es alleyn eyn gewonheyt ist / on alle geschribne naturliche rechte.
Lauterbach, Orhein. Rev. (
nalem.
,
v. 1509
):
gott ist die worheit vnd das obrest recht.
Der heisßt kein edelman, der wider die gescribnen gottlichen rechte tuͦt.
Daruff noch hut bÿ tag das naturlich gotlich recht seit, wan einer von xx guldi alle ior ein guldi ingenommen hat, [...], so het er fur ein guldi zwen.
so heissen die geistlichen die selbigen gotlichen rechten ,verruft rechten‘ [...]. Dor vmb so sag ich, wo das recht nit ist, doe ist kein ruͦ noch selikeit, vnd wo kein gotlich recht ist, do blibt got nit.
das ist wider die naturlichen rechten; keiner ist edel dan der, den sin tugend edel macht.
wer nit noch den gesatzten rechten Cristi geborn ist, ist ein endcrist.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1514
):
der kamend vill gen Zurych [...] und begerten nutz den das gottlich recht; aber inna wolt niema zuͦ recht hellfen. Do muͦßt menger frumer, unschuldiger man von hus, fon hoff und wib und kind wider gott und wider recht.
ob ir och wellend hellfen zuͦ dem gottlichen rechten und zuͦ dem hellgen ewangelly unssers heren Jhesu Cristy.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
1, 2, 26
(
Luzern
1526
):
Nun hat aber Vlrichus Zwingly vnser ernstlichs fürnemmen besorget vnd fil vrsachen eingebrocket, damit der recht wichig vnd fluͦchtig man nit keme.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
Was dann an den selben orten und enden gesprochen werde und inen das göttlich recht gäbe und näme, bi dem selben wellen sis bliben lassen.
Stammler, Berner Weltger.
338
(
ohalem.
,
1465
):
Der sünder wirt nach recht gericht.
Mollay, H. Kottanerin
28, 26
(
moobd.
,
1439
/
40
):
Da hat der edel fuͤrst Herczog Albrecht wol beweist Das naturlich recht, Daz ain pluet das ander in den noten nicht lëssen sol.
McClean, Havich
2568
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
[herr] vergich mein in sünden nicht! | [...] | dein gnad ist pesser dann dein recht.
3.
›von
recht
(
das
) 1 und 2 her tropisierte Gesamtheit des Handelns und der Handlungsinhalte Gottes gegenüber dem Menschen‹; darunter zum einen: ›göttliche Gewalt, Hoheit‹; zum anderen: ›Strafe, Urteil, Gericht Gottes‹; mit positiver Wendung bezogen auf die Erlösungstat Christi, dann resultativ: ›Rechtfertigung, Erlösung, Befreiung des Menschen von Schuld aufgrund göttlicher Barmherzigkeit‹; speziell: ›dem Menschen gegebener Zustand der Gnade, des Gerechtfertigtseins‹; als religiös motivierte Spezialisierung eng anschließbar an 2.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
der herre seiner barmherzigkeit ir r. tun (an jm.)
;
das r
. (Subj.)
etw. dichten
;
j. im recht stehen, got mit recht richten, den gewalt von (gottes) rechte von jm. nemen, jn., jm. die herde zu r. bringen, die weisheit zu recht legen
;
gottes r
.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Er [Got] wil eime ieslichen geben | Dort swaz daz rehte getihtet, | Wan Got mit rehte rihtet.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1621
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
da god di menscheit an sich nam. | [...] | erloste di da warn vorlorn, | unnd das also erdachte | das her uns zu rechte brachte.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
GOtt nennet seinen lieben Sohn hie [...] seinen Knecht [...] das er jhme mit predigen / beten / opffern / fuͤr die Welt dienen solle / biß er jhme seine Herde wider erloͤse vnd zu recht bringe.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
473
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
herre, tu so wol | und to deiner parmherzikeit ir reht | an mir armen, deinen kneht.
Grundmann u. a., A. v. Roes
195, 26
(
alem.
,
15. Jh.
):
Dar umb huͤtent sich die Germany und ire bischoͤfe, das nit von iren súnden und schulden moͤgelich und von gottes rehte der gewalt von ynen gnomen werde.
Goldammer, Paracelsus
5, 175, 25
(
1530
):
wie die unvernunftigen tier werden sie do ston an dem tag, do man die weisheit wird zu recht legen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Got ist in in. [...]; der in disem rehte stunde, daz were ein selig wunnenclich ding.
4.
›von Menschen geschaffenes, für eine soziale Gemeinschaft verbindliches Recht, Rechtssystem‹ (allgemein, mit weitem extensionalen Skopus); ›teils argumentativ vom göttlichen und natürlichen Recht (2) abgeleitete, insofern positiv legitimierte und zumeist schriftlich fixierte Rechtsordnung, die gesellschafts- und geschichtsabhängig veränder- und verhandelbar ist; Gesetzessammlung (leges)‹; in den Belegen oft nicht sicher abgrenzbar von: ›Gewohnheitsrecht (nicht notwendigerweise schriftlich fixiert)‹; ›Gesetzbuch, Codex, in dem die Gesetzessammlung verzeichnet ist‹; dazu ütr.: ›Rechtshoheit, Gesetzgebungsmacht‹; auch resultativ: ›gesellschaftliche Ordnung, Rechtsfrieden (als wiederherzustellendes Ideal)‹; oft personalrechtlich, instanzenrechtlich, territorial, durch Geltungsreichweiten (Stadt, Land) oder durch die Benennung der Normquelle näher bestimmt (damit offen zu 16):
das geistliche / weltliche / bäbstliche / canonische / römische recht
; umfassend:
das gemeine recht
, speziell auch:
das keiserliche recht
, seltener:
das königliche / fürstliche recht
; summierend:
geistliches und weltliches recht
; bezogen auf Geltungs- und Gültigkeitsbereiche einzelner Rechtstraditionen (unabhängig von der territorialgeographisch motivierten Bezeichnung):
kulmisches, magdeburgisches, polnisches, pommersches, preussisches, sächsisches recht
; im Übergang zu Einzelrechten offen zu 5 bzw. zu den Gerichtsbezirken von 16.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): ,  1,  4,  124; vgl.  6.
Gegensätze:
 2.
Syntagmen
(in Auswahl):
das / ein recht ansehen / (wieder) aufrücken / beschreiben / bringen / finden / gewinnen / halten / machen / nachlassen, die rechte lassen / leren / machen / setzen / verkeren
;
das r
. (Subj.)
herfürkommen, etw. beschliessen, die rechte etw. ausweisen / strafen / vermögen, das [...], das r. eine mutter der gerechtigkeit sein, wieder die götlichen gebote sein
;
sich der rechte
[wo]
halten
;
dem rechten genug tun, gehorsam sein, zuwieder handeln
;
jm. etw
. (Subj.)
auf rechten geschehen, sich auf das r. ziehen, j. durch die rechte für etw. versehen
sein,
etw
. (Subj.)
in js. rechte gehören, in den rechten verboten sein, geschrieben stehen, jn. mit (dem) r. benöten / dringen, etw. mit r. bezwingen / fürnemen, j. nach den rechten leben, jn. nach (dem) r. hängen / leben / richten, erkennen, etw
. (Subj.)
nach dem r. der welt stehen, etw. nach r. scheiden, jm. nach dem r. etw. entfremden / zubehören, jm. vermöge der rechte etw
. (Subj.)
aufliegen, j. vor dem r. kriegen / rechten, wieder das r. handeln, etw
. (Subj.)
wieder r. sein, j. jm. zu rechte stehen
;
das bäbstliche / canonische / eigene / fürstliche / gebürliche / geistliche / gemeine / geschriebene / gesezte / keiserliche / königliche / lebende / römische / weltliche recht
;
das recht der schranne / welt, des reiches, des ewigen geldes, der fürsten / völker
;
die ordnung / wirkung des rechten
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Man sal in [...] | [...] an daz cruze han | nach kuniclicheme rehte.
Mieder, Lehmann. Flor.
625, 8
(
Lübeck
1639
):
Es sind vielerley Recht / Kriegs oder Faustrecht / ist gewalt / Kopffrecht ist Weisheit / Buchrecht ist dz geschriebene Recht [...]. Die Roͤmische Recht / haben die Heydnische Roͤmer / alß jhr erfindnuß.
Ebd.
635, 20
:
Die Rechten sagen / Kaͤyserlicher Mayestaͤt sey das lebend Recht auff dem Erdboden vnd der Rechten Richtschnur.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 506, 39
(
preuß.
,
1508
):
haben wir aus altem herkomen, [...], das die herschafft niemand gutter [...] sich underwinden an urteil und an recht, da die gutter inen gelegen sein, es sey Colmisch, Magdeburgisch, Prewsch, Pommersch recht.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
[do sprach der Romsch konig] er wolte darzu helfen, [...] das man daz recht wider ufrucke [...] und wenn also das recht wider herfür keme und, also wit das Römsch riche were, gerechtikeit gehalten und ganz gemacht [were].
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
892
(
mrhein.
,
um 1335
):
Stunde daz nach der werlete reth, | so hede ich [Iesus] mine kneth, | daz du min hedes keine gewalt.
Köbler, Ref. Franckenfort
41, 7
(
Mainz
1509
):
So woͤllen vnd ordenen wir das in den selben erbfellen dz gemein keiserlich recht gehalten sol werdẽ.
Laufs, Reichskammergo.
153, 2
(
Mainz
1555
):
Ist solicher eydt gemessigt und erclert dergestalt, daß auch die prothonotarii [...] abgeschrift den partheyen uff ir beger geben mögen, wie dann solches auch die gemeyne recht außweyssen.
Ebd.
195, 3
:
[soll er] von der acht absolvirt [...] werden, wie in unsern und des reychs gemeinen rechten und aufgerichten landtfrieden [versehen ist].
Ebd.
279, 20
:
Daß der proceß in andern fellen vermög gemeyner recht gehalten werden soll.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Eyne stad, dy do Magdeburgisch recht hat, was willekore sy seczen mogen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
78, 29
(
omd.
,
1487
):
Als das geistlich recht besleẇst In cano Regũ et. c. admistratores et. c. prĩncipes xxij. q. v.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
74, 4
(
thür.
,
1474
):
[daz] her sy met geystlichen unde werntlichin rechten hartte gedrungen habe.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Die pfenner wolten auch, das die dingk nach sechsischem rechte solden geschieden werden, aber die diss dingk triben, lissen das sechsische recht nach und gingen in der fursten recht.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Wol ist es war, das zu keiserrecht schwester tochter mit den schwestern [...] gleichen teil nimpt [...], aber nicht zu sechsischen rechten.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
201, 1887
(
Zwickau
um 1540
):
Ein jedes Reich hat eigne weis und recht.
Langen, Myst. Leben
171, 34
(
nobd.
,
1463
):
daz ist / den ercztten pey dem pan verpoten, als daz geschriben stat / in gaistlichen rechten.
Köbler, Ref. Nürnberg
362, 20
(
Nürnb.
1484
):
WJewol [...] frawen durch gemeyne geistliche vnd keyserliche Recht fuͤr die verpflicht der puͤrgschafft versehen sein.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
donoch maht er [Justinianus] keiserlich reht die man noch haltet.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 15, 29
(
Hagenau
1534
):
etliche seiner [Cæsars] freunde untersagten / er solt nicht widder recht handeln / sprach er also / Jus est in armis / Wer am sterckisten ist [...] der hat das recht gewunnen.
Ebd.
276, 3
:
so hatt Got im gesetze Mosi den diebstal mit dem tod nicht gestraffet / (d)ie gemeynen keyser Rechte auch nicht.
Lauterbach, Orhein. Rev. (
nalem.
,
v. 1509
):
wie drÿ sproch, als tutsch, hebreisch vnd kriechest sind bÿ ein kummen vnd hand die ersten keisserlichen recht gesetzt.
das recht ist ein muͦtter der gerechtikeit, [...] wan die wirkung des rechten ist ouch: geben, wie man das boß sol stroffen.
Glitsch u. a., Hofger. Rottw.
58, 34
(
schwäb.
,
um 1435
):
Welher dem andern das sin nimpt röplich wider gott, recht und unwiderseit.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1516
):
da werd man nach ordnung des rechtens für sich faren und procedieren.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
so mein hausfraw sturb, künten wir ainandern zu keiner ehe haben, dann [...] es seie in gaistlichen rechten verbotten.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
man sol vor allen gerichten, die weltliche gericht sein, nichts anderst richten, dann das in des keysers freyhait gehort, kain gaistliche sach, die in pebstliche recht gehört.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
n. 1347
):
darumb mag in der scholman benötten mit gaistleichem oder mit werltleichem rechten.
UB ob der Enns
10, 574, 5
(
moobd.
,
1389
):
mit aller der ordenung vnd krafft, die nach geistlichem oder weltlichem rechten oder nach gewonhait der lande in dhaine weise darczu gehorent.
Meisen u. a., J. Eck
27, 7
(
Ingolst.
1526
):
das ir dem bischove vonn Costentz sein priesterschafft, die imm nach vermüg geystlichs und weltlichs recht zuͦgehoͤrend, also entfremden.
Ebd.
24
:
Ich hab vor gemelt, die sachen des heyligen glauben zuͦoͤrtern, wann sy in ain streit kommen, gehoͤrt euch nit zuͤ, ist wider geystlich unnd weltlich recht.
Piirainen, Stadtr. Sillein
40a, 2
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Hye hebt sich an daz register von dem recht czu meidburg.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
135, 3
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
475, 6641
;
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
190
;
Krebs, Prot. Spey. Domkap.
1, 2160, 3
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 468, 30
;
471, 20
;
480, 32
;
Grosch u. a., a. a. O.
324, 5
;
Jerouschek, Nürnb. Hexenh. Approbatio
18
;
Köbler, Ref. Nürnberg
132, 5
;
Lauterbach, a. a. O. ; ; ; ;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Koller, a. a. O. ;
Barack, a. a. O. ;
Primisser, Suchenwirt ;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 138, 14
;
154, 36
;
159, 21
;
225, 23
;
261, 1
;
405, 43
;
Buijssen, Dur. Rat.
1, 11
;
Wopfner, Bauernkr. Tirol ;
Schmitt, Ordo rerum 109, 15.
3
;
137, 8
;
5.
sich aus 4 herleitendes ›einzelnes Gesetz, einzelne Verordnung, Rechtsnorm, Einzelrecht (z. B. im Rahmen des Erbrechtes), das für eine soziale Gemeinschaft wie für jedes einzelne Rechtssubjekt gleichermaßen verpflichtend ist (auch in Form einer Sammlung)‹; metonymisch dazu: ›einzelne Formulierung eines solchen
rechtes
, genauer Wortlaut des Gesetzes‹; ›schriftliche Niederlegung der Rechtsnorm‹; als Ergebnis eines Rechtsaushandlungsprozesses offen zu 15.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
als recht ist
;
ere und recht
;
von rechts wegen
(häufig);
recht und gewonheit
summierender Bezug auf die geschriebenen wie die ungeschriebenen Rechtsnormen.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  4, ,  1,  1,  4, (
die
1,  1, ; vgl.  5.
Gegensätze
(oft bezogen auf das [noch] nicht schriftlich fixierte Recht):
gebrauch
2,
gefallen
(
der/das
),
gewalt
(
der
) 9,
gewonheit
2,
herkommen
(
das
) 3,
unrecht
.
Syntagmen
(in Auswahl):
(das) recht aufsetzen / aussagen / beugen / brechen / machen / stäten / tun / verkeren / volfüren / wissen
›kennen‹ /
jm. das r. beschreiben / setzen, die rechte handhaben, im auge behalten, vor augen haben, in tafeln fassen, in kurze wort verfassen, auf sein weib bringen
;
etw
. (Subj.)
recht sein
;
das recht
(Subj.)
sprechen, (jm.) etw. gebieten / verbieten, die rechte etw. ausweisen / vermögen, das (gestrenge) r. unrecht sein, das r. / die rechte geben / wollen, das [...]
;
sich des rechten verzeihen
;
dem r. nachkommen, die billigkeit vorziehen, dem rechten gemäs procedieren / urteilen, etw. vortragen
;
j. aus den rechten kommen / treten
›das Gesetz brechen‹,
communen / versamlungen
(Subj.)
durch r. regieren / urteilen, ein gut durch r. an / auf jn. fallen, etw
. (Subj.)
entgegen dem rechten sein, j. einen hof in seinem r. halten, sich mit jm. ins r. legen, jm. etw
. (Subj.)
mit recht ledig werden, j. nach r. regieren, jm. nach r. richten, eine gemeinde nach r. verhauen, etw. nach dem recht handeln, auf jn. bringen, jm. etw
. (Subj.)
von r. gehören
(z. B.
ein schaz
) /
gebüren, etw
. (Subj.)
von r. pflichtig / verboten sein, j. von r. pflichtig werden, etw
. (Subj.)
von recht sein, etw. von r. erben / haben
(z. B.
gewalt / macht
) /
pfänden, von rechts wegen etw. fordern, ein bündnis eingehen, jm. etw. von dem rechten verbieten, j. vor r. sprechen
[+ Hauptsatz],
etw. wieder das r. sein, jn. wieder recht drängen / ermorden, jm. etw. wieder recht nemen, etw. zu recht setzen / sollen, ein geleit zu r. etw. mit sich tragen, etw. zu dem rechten sprechen / weisen
;
das recht der grafschaft / stat, des bergwerks / burgrechtes / gotteshauses / landes / leistens, des peinlichen gerichtes
;
das gebürliche / geschriebene / (ge)strenge / hergebrachte r
.;
der ausleger, die (ver)ordnung / verläuterung, das herkommen des rechten, die aussetzung / ausweisung / subtiligkeiten / volziehung des rechtes, der rechte(n)
;
der rechte verständig
.
Wortbildungen:
rechtserfaren
,
rechtweise
›gesetzeskundig‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. J. o. O.):
Darvor solten sie sich billich huͦten, | So regel und recht solchs thun verbieten.
Mieder, Lehmann. Flor.
642, 5
(
Lübeck
1639
):
Die billigkeit sol man allweg dem strengen rechten fuͤrziehen.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 460, 18
(
preuß.
,
1452
):
das wir an euweren gnaden [...] welden faren alse getruwe und frome undirsassen und euweren gnaden thun, das wir von eren und rechte pflichtig weren.
Luther, WA (
1530
):
[Alle weltweisen] bekennen, das der hendel und felle [...] teglich sich mehren, weiter denn man gesetze und recht machen kuͤnde, Daher sagen sie auch, Das Gestrenge recht das groͤssest unrecht sey.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1372
):
solen wir die vurscr. hove halden in yrme reichte ind gewoynden.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1533
):
[damit] dem gemeinen beschriebenen rechten gemeß procediert und geurtheilt [werden möge].
Köbler, Ref. Franckenfort
10, 8
(
Mainz
1509
):
Der erst wege ist / das er mag widder den selben vngehorsamen procediren [...] wie die recht solchs vßweisen.
Schwartzenbach
Vv
(
Frankf.
1564
):
Rechtserfahrn. Rechtweiß. Gesatzkuͤndig.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
Daß aber die Rechten wollen / daß diejenige indicia, darauff man zur zweyten Folter schreiten moͤge / staͤrcker [sein sollen].
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
88, 5
(
thür.
,
1474
):
Michel Ebirschutcze habe daz [gud] nach der stat Kahel rechte unde gewonheyt bracht uff syn wip.
Ebd.
111, 3
:
daz er von rechte gewalt und macht gehabit habe, daz gud zcu vorkouffen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1325
):
Tut he iz uber daz, he tut unrechte unde brichet den vride unde der stat ir recht.
Meisen u. a., J. Eck
17, 27
(
Leipzig
1520
):
darum so sie noch [...] ordnung des rechten, den man mit ketzer halten sol, mit ym gefaren sindt.
König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
114, 11
(
nböhm.
,
1542
):
wie ihn vnsers gnedigen hern seiner gnaden herschafft vff grunden vnd bödem ohrfrides recht vnd gewonheit ist.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
204, 2
(
nobd.
,
1404
):
Die von Hutten sind
us den rechten komen und getreten und frevelich davon gescheiden und haben sich nicht verantwort.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
es ward durch befelhnus des römischen künigs [...] zu recht gesetzt, des derselb pfaltzgrave ein verhörer und richter was.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
48, 5
(
nobd.
1465
):
mugen im die menner [...] woll ein imbiß biten, das er doch von rechs
[sic!]
wegen nicht zu vordern hat.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
202, 1
(
nobd.
,
1484
):
als dan zinslehen guter recht und gewonheit im lande [...] zu Francken ist.
Ebd.
338, 35
(
1508
, Hs.
16. Jh.
):
so verzeihe ich mich, Kungund, des rechten, Vellegiane zw latein genant, frawlichem stande gegeben.
Reichert, Gesamtausl. Messe
10, 25
(
Nürnb.
um 1480
):
alle sacrament sind im verbotten von dem geschribnen rechte.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
[Pertinax] waz ein gerehter man der umbe kein gut daz reht verkeret.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 4, 26
(
Hagenau
1534
):
Von anbegynn der welt haben die weisen leute alle gesetze und rechte / ynn kurtze wort verfasset.
Ebd.
5, 3
:
Die Griechen haben gehabt nicht mehr denn zwelff taffeln / darrynne alle yhre rechte gefaßt waren.
Roloff, Brant. Tsp.
1109
(
Straßb.
1554
):
Dweil urtheil und recht das also hant geben | Das man die boͤßwicht bringt vom leben.
Lauterbach, Orhein. Rev. (
nalem.
,
v. 1509
):
Pheroma satzet den kriechen xii recht, dornach Moÿses den iuden x gesatz vnd Solonius den atheniensern.
Das sag ich allen fursten [...], das sÿ sond die gescribnen rechten fur ougen han, sÿ handthaben.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1393
):
da sol man ime richten nach rechtuͥ alz einem gaste.
Ebd. (
1397
/
8
):
sunderlich des rechten, das da spricht, ein gemein verzichunge vervahe nuͥt.
Ders., Stadtr. Bern (
halem.
,
1415
):
daz nyemand in dem riche kein buͥntnuͥß oder ordnung angeen soͤlle noch moͤge von rechtes wegen.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1539
):
dz die communen vnnd versamlungen der mennschen, so durch stattutten, gesatzte vnnd geschrybne recht geurtheylet vnnd geregiert, [...] mit der zyt ie groͤsser [...] worden [sind].
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1522
):
wiewol solcher aid dem rechten und natürlicher erbarkait gentzlich entgegen [ist].
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 692, 12
(
schwäb.
,
1585
):
Es mag ein jeder cläger [...] ain ieden, dem vom rechten solches nit verbotten, zu seinem anwald [setzen].
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 124, 33
(
moobd.
,
1350
):
besteten wir [...] dem vorgenanten spital [...] den vorgeschriben hof [...] fuͤr rechtz vnd ledigs aigen, als des landes ze Bayern gewonhait vnd recht ist.
Ebd.
181, 33
:
alz ein iegleich herr vmb seins guͤtz voderuͤng von recht pfenten sol.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
das ainer den andern erben solt, wie und von recht prüeder erben solten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1462
):
Wo meins herrn [...] holden mit dem malafiz begriffen wirt, [...], sol [...] der ambtman [...] dem richter den antwurtn, [...] wie recht ist.
wann ain perkhold [...] kainn erben hat [...], so ist dasselb perkrecht mit recht dem herren ledig worden.
Moscouia
C 4r, 21
(
Wien
1557
):
was für ain recht bey vnns were / wann ain Brueder sturb / ob nit seine bruͤeder desselben verlassen guett erbten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
461, 6191
;
478, 6731
;
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
152, 10
;
Kurz, Waldis. Esopus ;
Oorschot, a. a. O. ;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
219, 11
;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Grosch u. a., a. a. O.
16, 1
;
17, 3
;
115, 9
;
169, 30
;
209, 27
;
227, 29
;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ; ;
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
189, 6
;
Dinklage, a. a. O.
42, 19
;
Meisen u. a., a. a. O.
17, 26
;
61, 5
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Roloff, a. a. O.
1018
;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Welti, a. a. O. ; ;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ; ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1560
;
Gilman, a. a. O.
1, 5, 2
;
2, 12, 13
;
Roder, Stadtr. Villingen ;
Gehring, a. a. O.
471, 6
;
685, 10
;
Barack, Zim. Chron. ;
Vogel, a. a. O.
146, 9
;
515, 7
;
Auer, Stadtr. München ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Hör, Urk. St. Veit
75, 38
;
109, 27
;
114, 17
;
167, 20
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
171, 29
;
Hulsius
N iiijv
;
6.
›durch
recht
(
das
) 5 legitimierter Rechtsanspruch auf etw.‹ (allgemein); im Einzelnen: ›aufgrund geltender Gesetze juristisch festgestelltes, noch auszuhandelndes oder in Zweifel gezogenes Anrecht einer Rechtsperson (z. B. eines Bürgers, eines Gastes) oder einer einzelnen Rechtsinstitution (z. B. eines Klosters, einer Stadt, eines Amtsinhabers) auf ein Rechtsgut (z. B. auf einen Besitz, auf Nutzung von etw.)‹; ›Handlungsvollmacht, Befugnis, Berechtigung, zeitweilige Erlaubnis, die einer Person oder einer Instanz im Hinblick auf eine Sache oder Person erteilt wurde‹; ›Legitimation, etw. zu tun, zu lassen, zu besitzen‹; speziell: ›Rechtsanspruch, z. B. auf Anrufung des Gerichtes, auf ein Bergwerkslehen, auf eine bestimmte Abbaustelle im Berg, auf Unterstützung (z. B. durch einen Rechtsbeistand), auf eine Erbschaft‹; dazu metonymisch: ›Erbschaft‹; ›Vorzugsrecht, Privileg‹ (z. B. den König zu wählen); metonymisch dazu: ›Urkunde, auf der das Privileg schriftlich niedergelegt und auf Dauer rechtswirksam dokumentiert ist‹; ›rechtlich geprüfte Richtigkeit, Korrektheit‹; offen zu 7.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
fug und recht haben
.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  1,  3,  1,  12,  7, , , , (
der
6,  3,  10,  4,  67,  1,  345,
1
,  2, ; vgl.  8, , .
Syntagmen:
(ein) r. aufsetzen / brauchen / erlangen / fordern, verkümmern / verlieren, j. r. haben, j. / etw. ein r. haben
(z. B.
in dem wald
),
j. das recht zu etw. haben
(z. B.
zu banner / friedhof / schule
),
j. das r. haben, zu
[+ Infinitivsatz],
j. r. (von jm.) nemen, auf jn. bringen, sein r. verbrechen / verkaufen, j. das r. zu einer zeche treiben, j. (jm
., vereinzelt: e. S., z. B.
dem hofe, der stat
)
ein / das r., die rechte anstellen / besetzen / bestäten / brechen / geben / nemen, (unter)weisen / verkaufen / verschreiben / verziehen
›verweigern‹ /
vorschlagen / weisen
;
ein r
. (Subj.)
jm. gebüren / zugehören, keinen schaden bringen, an etw. geben
;
j. der rechte geniessen, des rechtes bedürfen, sich aller rechte verzeihen
›auf sie verzichten‹,
jn. des rechten helfen, seines rechtens erinnern, jm. des rechten weigern
;
es geht jm. an sein r., zu
[+ Infinitivsatz],
j. an seinem r. unentgolten bleiben, jm. etw. an seinem r. unentgolten / unschädlich sein, jn. auf sein r. bringen, jn
. (z. B.
die untertanen
)
bei iren rechten bleiben lassen, j. in einem r. stehen
›mit einem besonderen Privileg ausgestattet sein‹,
in gleichem recht stehen, jn. in gleichen rechten achten
,
jn. in rechte tragen
›Recht schriftlich eintragen‹,
jm. in den rechten einfälle geschehen
›sich Eingriffe in js. Rechte ereignen‹,
jm. in den rechten gewalt tun, eine klage / schuld mit r. erheben, etw. mit recht(en) besetzen / empfangen, etw
. (Subj.)
mit rechten an jn., an das gotteshaus fallen, j. von seinen rechten verfallen, jn. wieder seine rechte (zu etw.) dringen, jm. etw. wieder r. nemen, etw
. (z. B.
ein gut
)
zu js. recht sein, jm. etw. zu einem (ewigen) recht geben / schaffen, j. jm. zu seinem rechten helfen
›jn. zu seinem Recht, zur Durchsetzung eines Rechtsanspruchs verhelfen‹,
sich zu r. ausweisen / öfnen
;
das r. des gotteshauses / münzamptes, der altväter
;
die strafung nach r
.;
die alten / anerstorbenen / behabten / erlangten / ewigen / geschriebenen / keiserlichen / neuen / zugesprochenen rechte
;
die erhaltung / stärkung der rechte
;
ane / wieder recht
.
Wortbildungen:
rechtlehen
›mit besonderen Privilegien ausgestattetes Lehen‹ (z. B. Vererbbarkeit auf die Frau; s. dazu ).

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
daz recht gap in der konigh Karl den Swaben tuͦ eren, vnde andere recht hant se vordenit mid ir werdicheyt.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 636, 30
(
preuß.
,
1444
):
das unszer hernn sachen, die do kowffenschafft antrethen szeyn, gleich andernn kowffleuten recht haben.
Ebd.
713, 28
(
1446
):
[haben sich lande und stete] beclaget, das fele infelle den leuthen hir im lande in iren rechten geschen, so das sie [...].
Luther, WA (
1544
):
[sie] wollen recht und fug haben sich wider die Oberkeit zu setzen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
355, 3002
(
Magdeb.
1608
):
Wir [die Vögel] sind frey [...] | Das ist vnser Altvaͤter Recht.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
das er den marggrofen von Baden one not tedingen ließ und recht von ime neme.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
219, 16
(
1438
/
9
):
[confirmiren wir dir] das du deiner furstlicheren gepürt und ouch der keiserlichen geschriben recht volliclich geniessest.
Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
dat sij yme wijsen vnd vnderwijsen weulden syne Rechte, hierlicheide vnd gerichte zo Coelne.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
1384
):
Mẏt namen so geben [...] ich zuͦstuͦnt den erbern herren [...]
[einen]
wingarten, mẏt alle den rechten, frẏheiden unde gewonheiden.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
Da sie
[die angeklagten Frauen] [...]
dasselbig nicht wuͦsten [...] soll man sie dieses jhres Rechtens erinnern.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
68, 20
(
omd.
,
1544
):
Wu es aber hinforder von einem steiger befunden, dem gehe es an sein recht aber entgelde es.
Ebd.
152, 21
(
1554
/
1633
):
Was aber mit lengorten [...] eine zeche der andern enthauet und über die hengebanck bringet, das hat sein recht.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
97, 37
(
thür.
,
1474
):
daz hat sy geerbeth uff yre muther, unde der man enhat darczu keyn recht.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1325
):
Stirbet ein man, der weder wip noch kint hat, unde lezetgut, daz ist zu rechte siner neisten mage.
Ders., Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
15. Jh.
):
czu heyligen gecziten wene ich nicht, das her icht gehauwen moge mit keyme rechte.
Ebd. (
E. 16. Jh.
):
Der [freveler] hath ßein oberste recht vorbrochenn
(›sein Recht auf Leben verloren‹).
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
142, 29
(
osächs.
,
1551
):
Haben di obgemelte arbeter das recht zu der zeche getriben noch laut der bergurdnunge.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 41, 16
(
nobd.
,
1464
):
sol ein sulcher das recht nemen und geben vor den zeydelrechten.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
30, 19
(
nobd.
1522
):
Es hat auch ein iglicher wirth [...] gut recht und macht, einen iglichen [...] umb sein geborgte zerung zu pfenden.
Ebd.
115, 7
:
die vogtherren haben die recht, von dem zehendt drey malle zu nemen im jare.
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 417, 8
(
alem.
,
1361
):
es hât enpfangen her Henman [...] das dorf ze Tirminach [...] mit allen rechten.
Grundmann u. a., A. v. Roes
194, 32
(
alem.
,
15. Jh.
):
Wolte got, dz sunderlich die, den do zuͦ gehoͤrt dz reht und der gewalt zuͦ welende einen roͤmischen kúnig, versehent die úbele und angst noͤte, die da komentt.
Ebd.
205, 1
:
Umb soliche frevelkeyt wurdent die Tútschen vaste beweget, das yn also ire rehte genomen wurdent.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1582
):
entschlächt sich der [burger] nit zu den heiligen, das er dessen unschuldig sei, so soll er [...] kein recht mehr han in der statt.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1396
):
[Wir Leupolt] haben [...] all ander brief, recht, gnad, freyhait und gute gewonhait, die sy von unsern egenanten vordern gehebt [besteͣtt].
Merz, Urk. Wildegg
17, 4
(
halem.
,
1399
):
[Hans von Falkenstein] klagt zuͦ den Boͤnken vmb ettwz zinß, so sy im jaͤrlichs geben soͤltend, die sy aber im ettwz zites uor hettend aͧn recht.
Ebd.
35, 13
(
1433
):
ich sol ouch die phruͦnde vnd die vndertaͧne daselbes beliben laͧßen bi allen guͦten gewonheiten vnd rehten.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1494
):
[die lantluͥtt] bekennen, dem hoff die selben rechti nit begeren ze brechen.
Welti, Urk. Rheinfelden
166, 19
(
halem.
,
1497
):
das er mit recht, [...], nit alls ein gast, sonnder alls ein burger ye von einem echten zum anndern ze wartenn gehallten.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
wie sin gnad des gotzhus fryheit, recht, brüch und gewonheit gefunden, als ir gnad herr und abbt worden sig.
das die bäpstlichen bullen und erlangten recht, [...] inen ganz keinen schaden bringen.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Durch disse gstalt hat Ruolland rächt zum panner.
Maaler (
Zürich
1561
):
Nit mehr Rechts brauchen oder haben dañ ander leüt / ec. Mit anderen in gleychem waͤrd vnnd recht ston.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1396
):
ob yemant köm und daz recht anruͤft, den wölt er des rechten helfen, iederman zuͦ sin rechten mit niderlegen und verpieten.
Bastian u. a., Regensb. UB
67, 21
(
oobd.
,
1355
):
daz si all di reht habent und haben sullen ze schul, ze freythof und zu allen den dingen, di uns gemainleichen angehorent.
Bastian, Runtingerb.
2, 247, 13
(
oobd.
,
1392
):
sullen mir mein herren daz ambt mit lehenherren hant in mein hannt pringen [...], alz dez muͤnizzambcz reht ist.
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
166, 23
(
moobd.
,
1346
):
swenn ich nicht mer enpin, so schol di vorgenant huͤb an daz vorgenant gotczhauͤs [...] geuallen mit allem rechte.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
diu recht [guͦt erben] sol auch ein man haben, ob im sein hausfraw stirbet.
tuͦn wir
[Herzog Stephan]
in
[den Bürgern] [...]
die besundern genad und geben in das ze einem rehten ewichleich.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 159, 11
(
moobd.
,
1369
):
das ıͤm di chapplan [...] in seinen pfærleichen rechten groͤzzen gewalt tuͦn, ıͤm greiffen in seinew recht.
Ebd.
195, 20
(
1380
):
[ob wir] vͤnseriv recht dez vorgenanten leipgedings vnd an der egenanten irer halben muͤl [...] verchauffen wolten.
Ebd.
201, 10
(
1381
):
[Ich Ott] verzeich mich auch des selben hofs vnd aller der rechten.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs. 
16.
/
17. Jh.
):
wie es mit rechtlechen und dieneten güetern von alter herkomen ist.
Mell, Steir. Weinbergr.
112, 10
(
smoobd.
,
1543
):
Wo aber der perkherr ainem recht verzug, [...].
Große, a. a. O. ;
Toeppen, a. a. O.
5, 497, 3
;
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
139, 32
;
Foltz, UB Friedb. ;
Grosch u. a., a. a. O.
112, 20
;
146, 33
;
246, 1
;
260, 30
;
266, 18
;
213, 1
;
Weizsäcker, a. a. O.
147, 29
;
33
;
159, 2
;
208, 4
;
Koller, a. a. O.
102, 11
;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
66, 31
;
Dinklage, a. a. O.
20, 12
;
88, 37
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Rennefahrt, Recht Laupen ;
Müller, a. a. O. ;
Auer, Stadtr. München ;
Thiel u. a., a. a. O.
172, 37
;
Vogel, a. a. O.
138, 13
;
150, 43
;
328, 37
;
368, 35
;
Herzog, Landsh. UB
356, 22
;
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2879, 15
;
2929, 27
;
Hör, Urk. St. Veit
150, 18
;
229, 36
;
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
231, 1
;
Vorarlb. Wb.
2, 681
.
7.
›moralische Berechtigung, gesellschaftlichen Normen entsprechende Befugnis, Erlaubnis zu etw.‹; ›das jm. / e. S. Zustehende, e. P. gebührendes Anrecht auf Wertschätzung, Ehrerbietung‹; mit Tendenz zu: ›moralische Richtigkeit, Wahrheit‹; eng anschließbar an 5, im Unterschied dazu eher auf ungeschriebene, aber gesellschaftlich und moralisch akzeptierte Normen bezogen.
Mehrfach didaktische Texte.
Phraseme:
j. fug und recht haben
;
jm. sein recht geben
›jm. zukommen lassen, was ihm gebührt‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  358,  1; vgl.  1, .

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs. 
v. 1406
):
[Alexius] Behielt der tugent wol ir recht | Di gedult ist genant.
Dedekind/Scheidt. Grob.
171, 7
(
Worms
1551
):
Laß dichs nicht jrren vmb ein heller / | Darzuͦ hast du guͦt fuͦg vnd recht.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Daz bedehus daz sal mit rechte daz sin daz iz geheizzen ist.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
28, 9
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Zuhant hat er
[ein Mann, der eine Frau nimmt]
einen hantslag, [...], ein tegeliche rostfeilen, der er mit recht nicht enberen mag.
Henschel u. a., Heidin
32
(
nobd.
,
um 1300
):
Si was von rehte darzv kvm̄ | Daz man si loben solde.
Behrend, Spangenb. Anbindbr. (
Straßb.
1611
):
so man nur den Nahmen find | Eins Menschen / als bald man jhn bind: | Und solchs thut man mit gutem Recht.
Lemmer, Brant. Narrensch.
19, 94
(
Basel
1494
):
Schwigen ist loblich [...] | Besser ist red / der jm recht duͦt.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz du aim ieglichen dinge sin reht gebest; únserm herren sin reht, daz ist minne, vorht, ere, dankbaͤri.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 201
(
noschweiz.
15. Jh.
):
Von dinem willen macht du keren mit vnrecht vff vientschafft vnd mit recht vff ordenlich frúntschaft.
Sappler, H. Kaufringer
1, 383
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
[der selb man] der den kopf hett in seinr huot, | der hett all sein hab mit recht | aun arge list gewunnen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
wer recht begert, er wer gaistlich oder weltlich, dem welten sie recht lassen gan.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
25, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Wellicher wird man thett zum höchsten schreiben - | unter allen disen frawen, | der sol der appfel mit recht allhie peleiben.
Munz, Füetrer. Persibein
37, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Persibein man in nennen | von allem recht mit seinem namen sol.
Heydn. maister
43r, 13
;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. .
8.
›Aufgabe, Pflicht‹ (allgemein); im Besonderen: ›mit den Ansprüchen von
recht
(
das
) 6 und 7 begründete reziproke Verpflichtung, aufgrund personen- oder sachenrechtlicher Verbindlichkeiten zu erfüllende Abgabe, Dienstleistung‹; ›Amt, Dienstpflicht, Aufgabe innerhalb der Sozialgemeinschaft‹; metonymisch damit verbunden: ›jm. aufgrund seiner Leistung zustehender Lohn, Bezahlung‹; speziell: ›Gebühr, die einer Amtsperson (z. B. dem Richter, den Schöffen) für eine erbrachte Leistung zusteht und vom Pflichtigen zu erledigen ist‹.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
1
 34,  2,  8, (
die
12,  4, , (
der
12; ; vgl.  1011.
Syntagmen:
(das) r. ausrichten / begehen / beginnen / besetzen / bieten / gelten / tun
(z. B.
der stat, dem herren
) /
verrichten, (jm. sein) recht geben
(z. B.
dem richter / schreiber, den scheffen
);
dem rechten nachkommen
;
an seine rechte gehen, jm. von einem r. etw. ausrichten, sich wieder ein r. setzen
;
das r. des richters
;
das alte / bischöfliche / ehehaftige recht
.
Wortbildungen:
recht(en)geld
1 ›Bäckerabgabe (in Eferding)‹; 2 ›Gerichtsgebühr‹ (14./15. Jh.),
rechtkändel
›Kanne Wein als Abgabe‹ (Gw zu
2
).

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
84, 3
(
preuß.
,
1414
/
22
):
36 huben sint do wuste, die do keynen roth noch recht mogen thun.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1328
):
danafe sullent si bede und recht geben, als daz gut schuldich were.
Krebs, Prot. Spey. Domkap.
1, 2177, 4
(
rhfrk.
,
1506
):
Uf bit und beger Hamman Kepplers [...] ist zu handen gestalt worden verhandelung und obligacion [...], domit er sym rechten noch mog kommen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1325
):
So sal he dem richter sin urkunde geben, [...], dem schribere sin recht.
Darumme mac he nicht besezzen gesin, wen he der stat kein recht tut.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
das die bornmeister Trebes Fischer und Sander Trackenstedt ihre recht noch thun solten.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Es ist des menschen recht, das er sich selber berespe, wan er wirt rechtvertic da mite, das er sine sunde verdampnet.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
122, 21
(
nobd.
,
1392
):
er geb dann 5 lb hl und daz artztlon und dem rihter sein reht.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 80, 31
(
nobd.
,
1464
):
Von der obgeschriben guͤlt und recht [...] wuͤrd der Conrat Veldner auszrichten jerlich meynem herren [...] 2 somerin korns.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
do sattent sich die von Berne wider kunig Rudolfen umb etliche recht, die sü ime duͦn soltent.
die wile woltent sü [die erbern bürgere] die stat versorgen und sü und sich selber, und so daz geschehe, daz sü danne wider an ir rehte gingent.
Leisi, Thurg. UB
7, 885, 3
(
halem.
,
1332
):
Von dem gelt muͦs der convent gelten eweklich bischoflichú reht dem bischof und banschaz.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1388
):
haben wir uͥns selben vorbehept die dienste und recht, so wir tuͦn sollen uͥnserm herren.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 167, 28
(
schwäb.
,
1441
/
2
):
5 guld. minder 2 ß hat man verzert von koffmansgut wegen, alz da mit den frowen von Wilperg in reht waz.
Ders., Welthandelsbr.
291, 19
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
die war, so schon frei von aim recht oder zoll sind.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
[Ez sol] der pawman den herren verrichten seiner guͤlt und seins gerichtz und seins guͦtz recht.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 195, 1
(
moobd.
,
1380
):
[daz wir] allew jar ze zins vnd in leipgedings recht geben suͤllen.
Gierach, Märterb.
1683
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
[Brigida sprach]: ,wir schüllen unser recht begann, | für unser siechen chniende stan | und ïr füezze twahen in.‘
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
226, 45
(
moobd.
,
1478
):
es mag auch der richter [...] das ehehaftig recht besitzenn vnnd da richten dem armen als dem reichen des tags.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1553
):
Die wüert sein ainem hoffrichter [...] von ieden außgeschenkten vaß wein ain recht- und pfentkändl wein zu geben schuldig.
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
80, 16
(
moobd.
,
1599
):
derselb soll [...] mir [...] das vralt hergebrachte rechtengelt, [...], zubezallen schuldig sein.
Leman, Kulm. Recht ; ;
Thielen, a. a. O.
75, 37
;
Loesch, Kölner Zunfturk. ;
Behrend, Magd. Fragen ;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
11, 21
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
79, 6
;
Wutzel, a. a. O.
80, 27
;
82, 29
;
Bastian, Runtingerb.
2, 118, 15
;
Öst. Wb.
4, 1400
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 277-80
.
9.
›natürliche, dem Naturgesetz entsprechende monatliche Regelblutung der Frau, Menstruation‹.
Fachtexte der Medizin.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  5,  2,  2,  5,  7, .
Syntagmen:
das recht (nicht) (ge)haben, das r. gewinnen
;
das r
. (Subj.)
verlegen sein
›ausbleiben‹,
bei einer frauen bleiben / verstehen
›aufhören‹;
das r., des rechten zu viel haben
.

Belegblock:

Eis u. a., G. v. Lebenstein
63, 15
(
oobd.
,
15. Jh.
):
wellichew fraw irs siech tumb zw vil hat, die nem peyfues wass [...], so verstendt irew recht.
Schmitt, Fachprosa
79, 32
(
bair.
1. V. 15. Jh.
):
Welch fraw ir recht zu vil hat, die trinck das wasser.
Haage, Hesel. Arzneib.
3r, 12
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Wenn der harem ist goltvar der frauen [...] und sich klaget in dem leib [...] und ire recht sind verlegen, so get si volkenlich mit ainem kind.
Eis u. a., a. a. O.
38, 8
;
43, 4
;
71, 5
.
10.
›soziale Rechtsstellung, rechtlicher Status e. P.‹ (allgemein); insbesondere: ›Rechtsfähigkeit e. P.‹ (in der Regel auf den guten Leumund, die eheliche Geburt, die Zeugnis- und Bürgschaftsfähigkeit bezogen); dann Öffnung zu: ›Recht zu richten, juristische Amtsgewalt‹.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
[
ein erbar man
]
ab der noch volkommen recht gehabin moge und syne kindere.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
178, 15
(
thür.
,
1474
):
sieth ir danne eyn unbeschulden man an ere unde an rechte, from, echte unde recht elich geborn.
Ebd.
315, 31
:
so muste er solliche funff geczugen, dy an yrem rechten unbeschulden weren [zculaßen].
Unger, Richtes Stig (
1408
):
da mag ein yegklich man, der unbescholten ist, an seinem rechten, urteyl vinden.
Chron. Augsb. Anm. 2 (
schwäb.
,
1536
):
so sol dem Peter Härtzlin raut und recht sein leptage verpotten sein.
als er 21 jar rat und recht besessen hett und 48 jar in ainer zunft gewesen [...], da satzt in ain rait seines alters halben mit ehren zu rue.
Piirainen, Stadtr. Sillein
99a, 29
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Von dem der seyn rech vorsmechet NImant mak irwerben ander recht wen az yn angeporn ist.
11.
›Sitte, Brauch, übliches, von der Gesellschaft anerkanntes Verhalten; Weisheitsregel‹.
Phraseme:
das alte recht
.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  4.

Belegblock:

Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
152, 15
(
rhfrk.
,
um 1435
):
es ist das alt recht wer den schaden hat der sol ouch den spot darzü han.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
Jst daz guter frawen recht, | daz sy
e
um lauffen alz dy
e
knecht | so fro by
e
desem garten?
Roloff, Brant. Tsp.
766
(
Straßb.
1554
):
Nun ist das recht in unserm Landt | Welche Vaͤtter vil doͤchter hant | Das sie ye die eltst von erst außgeben.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Du hoͤrst in ritterleichem recht, | Stechen daz sey all tzu slecht | Fuͤr den turnay.
McClean, Havich
2164
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
[der priester]
segent dy tauf nach kristen syt. | der capelan [...] | [...] sprach. | do er das recht also pesach | wie man kristen tauffen sol.
12.
›Rechtswissenschaft, Jurisprudenz, hoch anerkannte, vereinzelt kritisch betrachtete akademisch wissenschaftliche Disziplin, die an Universitäten Gesetzgebung und Rechtsanwendung vermittelt‹; als Metaebene anschließbar an 4 und 5.
Syntagmen:
des rechten erfaren / gelert sein
;
j. im r. / in (den) rechten ein doctor / lerer / licentiat / meister sein
;
im rechten studieren, vom rechten sagen, kund zu dem rechten sein
;
das geistliche / weltliche r
.;
der doctor / licentiat, das buch der rechte
.
Wortbildungen:
rechterfaren
›rechtskundig, rechtsgelehrt‹,
rechtfürer
›Rechtsgelehrter, der statt der Weisheit dem Buchstaben des Gesetzes nachhängt‹,
rechtkündiger
,
rechtlerer
,
rechtverständiger
,
rechtversteher
,
rechtwisser
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor.
629, 12
(
Lübeck
1639
):
Die Rechtslehrer sagen vom Rechten: Jus sæpe est dubium, sæpe obscurum.
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
Dere Rechtkündigen sagen / das die worter des Testierers / nit anders dan wie sie lauten [...] verstanden werden soͤllen.
Schmidt, St. Kastorst.
2, 468, 30
(
mosfrk.
,
1465
):
doctores hie zu Colne, die geistliches und werntliches rechten geleert und erfaren [synt].
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
[wir] laßen irkennen waz dar umb recht si, nemlich [...] meister Johan Swert und meister Herman Stumel, beide rechtlerer.
Perez, Dietzin
1, 323, 6
(
Frankf.
1626
):
du
[Student]
laͤst dich viel eher bey dem Calice als bey dem Codice, das ist / bey den Weinsuͤchtigen Knechten / als bey dem Buch der Rechten finden
(auch anschließbar an 5).
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
[der hochgelerte magister], in der artzney ein baccalaureus, imm rechten oder ewigem ein doctor, inn der schrifft des lebens ein bachant oder idiot.
Schmitt, Ordo rerum
137, 5
(
omd.
2. H. 15. Jh.
):
Juridicus jurist rechtwizzer rechtversteer.
Ebd.
140, 2
.3 (
oobd.
2. H. 15. Jh.
):
Doctor vtriusque lerer oder mayster in geystleichen vnd weltleyhen rechten.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
dar uff wir erkentnisse [...] thon sullen, wo dy von erffort antwarter unnd beclagte syn noch gemeynen beschreben rechten unnd an wisunge der gelerten recht wissende unpartigisch unnd unvordocht gehalden.
dy parthien noch gemeynen beschriben rechten unnd noch ane wisunge der gelorten recht wissenden, [...] entscheiden.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Sprechen wir schöpfen [...] dise hernach geschriebene recht, als wir uns das pei rechtverstendigen erfarn haben.
Goldammer, Paracelsus. B. d. Erk.
50, 3
(
obd.
, Hs.
n. 1570
):
allain so wir wellen leben / jnn der weißhait gottes / so mussn wir jn [schlussel der weißhait] haben / die so jn vnnß nemen / seindt die rechtfuerer / haissen vns auf sie / vnd jr recht acht haben / damit so wirt die weißhait außgelescht.
Voc. Teut.-Lat.
aa vv
(
Nürnb.
1482
):
Rechtuerstander schrifftkluger oder schrifftweiser. legispʼitus.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Iurisconsultus, Ein rechtkündiger / gesatzkündiger.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1395
):
nun was der Aunsorg ain läuffiger man und kund wol zuͦ dem rechten.
Ebd. (zu
1548
):
daß die von der erberkait ire söne [...] im rechten und andern guͤten künsten studiern [lassen].
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1532
):
ob ain gericht in etlichen sachen [...] nit verstendig oder inen zu urtailn ze schwer were, so sollen [...] sie erstlich bi den rechterfaren und verstendigen rat suchen.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
ain cardinal sol sein ain doctor der gesatzt und der heiligen geschrifft gewert und in den rechten.
Meisen u. a., J. Eck
61, 11
(
Ingolst.
1527
):
Johan Eck, der gaistlichen recht und heiligen Geschrifft Doctor.
Goldammer, a. a. O.
49, 18
;
Uhlirz, Qu. Wien .
13.
›Rechtsprechung, Rechtsanwendung, die in jeweils förmlichen Verfahren durch Richter, Schöffen oder Gerichtsbeauftragte, durch einen Rat oder andere Obrigkeitsorgane vollzogen wird‹; mehrfach metonymisch: – ›Gericht als Rechtsprechungsinstanz‹ (in der Gesetze durchgesetzt werden, in der der Rechtsfrieden verhandelt und nach Rechtsbrüchen wiederhergestellt wird). – ›Zuständige Gerichtsbarkeit, zur Rechtsprechung berechtigte Instanz‹. – ›Gerichtsverfahren, Prozessordnung‹ (mit allen Einzelschritten nach jeweils gültigen Regeln sowohl auf Straf- wie auf Schiedsgerichtsverfahren bezogen). – ›Rechtsweg als juristischer Lösungsweg sowie als tatsächliche Austragung‹. – ›Rechtsangelegenheit, Rechtssache, um die gestritten wird‹; die hier getroffenen Unterscheidungen liegen extensional in einem breiten rechtstheoretischen wie rechtspraktischen Überlappungsbereich; offen zu 14; 15.
Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
auf / mit recht, mit dem rechten
›auf dem Rechtsweg‹; teils mit Tendenz zu: ›rechtmäßig, berechtigterweise‹;
das freundliche recht
›Schiedsgerichtsverfahren‹;
gnade vor recht gehen
;
ein recht verbannen
›den Rechtsfrieden während eines anhängenden Verfahrens ausrufen‹ (durch den Richter);
das recht, des rechtes brauchen
›Rechtsmittel einlegen‹;
gnade besser danne recht sein
;
sein recht mit dem eid tun
›sich durch Eidesleistung verteidigen‹;
recht geben und nemen
›prozessieren‹ (offen zu resultativem ›Urteil‹ in 15);
das recht eine wächserne nase haben
(kritisch vom Missbrauch der Jurisdiktion gesagt).
Bedeutungsverwandte:
I, 3,
1
 1.
Syntagmen
(in Auswahl):
recht begeren / erbieten / erfordern / nemen / (über jn.) sitzen / tun / verschlagen
›eine Schlichtung auf dem Rechtsweg ausschlagen‹,
ein r. gehen lassen
›jm. ein Gerichtsverfahren ermöglichen‹,
ein r. miteinander haben, (der richter) das r. annemen
›eine Klage zulassen‹, ˹
j. das r. anrufen / anschreien
˺ ›zur Klärung einer Rechtsangelegenheit vor Gericht ziehen‹ /
gewinnen / verlieren, bis an das ende treiben
›bis in die letzte Instanz prozessieren‹,
vor den kaiserlichen hof schieben
,
(ein richter) das r. volfüren, über jn. halten, zu sich bringen, zu einem ende bringen, j. jm. r. bieten
›jn. verklagen‹,
jm. sein r. halten
›jm. den Prozess machen, jn. anklagen‹,
jm. sein r. verstehen
›jm. Rechtsbeistand leisten‹,
jm. sein r. entraten / verziehen
,
r. von jm. fordern / nemen, um etw. walten
;
rechtes
(Gen.obj., teils partitiv, teils als Gen. der Zuwendung verstehbar)
geniessen, gegen jn. gestatten, jn. rechtes helfen
,
eines rechten fragen / warten
, ˹
jm. eines / des rechten sein, gegeneinander / mit jm. des rechten pflegen
˺ ›einen Rechtsstreit austragen‹,
einander des rechten zulegen
›in einer Rechtsstreitigkeit für jn. Partei ergeifen‹;
bis an das vierte r. klagen, dem rechten seinen gang lassen
; ˹
an dem rechten, zu r. sitzen
˺ ›eine Gerichtsverhandlung durchführen‹, ˹
jn. am rechten klagen, jn. auf r. annemen / anschreien
˺ ›jn. gerichtlich belangen‹,
jn. auf r. niederwerfen, etw. auf das r. legen
›etw. einklagen‹,
jn. bei r. behalten
›jn. in einem Rechtsverfahren beschützen, verteidigen‹,
etw. bei r. handhaben
›einen Streitfall juristisch klären‹,
etw. durch r. ersuchen, durch das r. entscheiden, jn. für r. stellen
,
j. in r. treten
›einen Rechtsstreit austragen‹,
jn. in r. fordern
›jn. anklagen‹,
jn. in r. verfemen / verfüren, sich ins r. begeben, etw
. (Subj.)
sich in r. gebüren, sich mit jm. ins r. legen, miteinander in den rechten hangen / liegen, etw. ins r. ziehen, mit jm. in recht(en) stehen
›mit jm. prozessieren‹,
im rechten prozedieren, jm. antworten, jn. im r. beklagen
, ˹
jn. mit r. ansprechen / beklagen / hängen / (voneinander) scheiden / suchen / vernemen
˺ ›jn. anklagen; jn. verklagen‹,
jn. mit r. füren / hängen, von einander scheiden
›die Ehescheidung juristisch durchführen‹,
etw. mit (dem) r. absetzen / anbehaben / anerlangen / aufholen / ausbringen / ausrichten / austragen / erhalten / erkennen / erlangen / erörtern / erwinnen / fordern / urteilen / versprechen / vertreten / weisen, mit r. vor jn. kommen, um etw. richten, j. (jn.) mit dem rechten enbresten
›Recht bekommen; sich / jn. vor Gericht entlasten‹
/ fürnemen
›einen Streitfall juristisch austragen‹,
etw. von r. nemen, von dem rechten lassen
›eine Klage zurückziehen‹,
etw. vor dem rechten gestätigen
, ˹
jn. zu r., zum rechten stellen, jn. zu r. bemühen / bieten / einlegen / halten / stellen
˺ ›jn. anklagen‹,
jn. zu r. überweisen
›jn. einer Straftat überführen‹,
j. auf jn. zu r. kommen
›ein Rechtsverfahren austragen‹,
j. zu r. / dem rechten gehen / stehen
›zu Gericht gehen, sich vor Gericht verantworten‹;
das anhangende / hängende / heimliche r
. ›Femegericht‹,
das erste / vierte r., das geistliche / weltliche / niederste / oberste / ordenliche / ernstliche / peinliche / strenge / unverzogene r
. (bezogen auf die Halsgerichtsbarkeit);
der beisitzer / fürsprech des rechten, die ansprache mit dem rechten
;
ausserhalb / innerhalb des rechtens
.
Wortbildungen:
rechtbegerender
›Rechtsanwalt‹,
rechtbieten
,
rechtbietig
›den Rechtsweg einschlagend, vorziehend‹, ˹
rechtgebot
,
rechts(er)bieten
˺ ›Rechtsersuchen, Bereitschaft, einen Rechtsstreit vor Gericht zu lösen‹,
rechtfürung
›Gerichtsverhandlung, Prozess‹,
rechtherre
›Richter einer höheren Instanz‹,
rechtpfennig
›bei Rechtstagen von den Gerichtsteilnehmern zu entrichtende Gebühr‹,
rechtsbegerer
›Kläger‹,
rechtschade
›Gerichtskosten‹,
rechtschmiedung
›unkorrekte, nicht den Regeln entsprechende Art der Rechtsprechung‹,
rechtsforderung
›Klageschrift‹ (dazu bdv.:  2, ),
rechtsfreund
(›Anwalt, Fürsprecher vor Gericht‹; a. 1599),
rechts |
1
gewer
›„Sicherheit für das Prozessrisiko“‹ (a. 1498; ),
rechtsübung
›Gerichtsverhandlung‹ (dazu bdv.: ),
rechtwieder
›feindlich eingestellt, gegnerisch‹ (in Rechtsangelegenheiten).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
ACTIO. Rechtshandel clage rechtsfuͤrderung. [...]. Agere. Anklagen besprachen andingen jns recht ziehen mit recht fuͤrnemen.
Mieder, Lehmann. Flor.
665, 3
(
Lübeck
1639
):
bemuͤhet euch alle Recht vnd Rechtsachen abzukuͤrtzen / der kuͤrtzte Weg im Rechten ist der best.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 23, 27
(
preuß.
, o. J.):
so worden die buszen der gerichte gar umbescheiden von den lewthen genomen und manchem armen manne domitte seine narung entzogen, der des rechtes nicht kunde gebrauchen.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Wirt eyne vrouwe gescheyden von yrem elichen manne myt eyme rechte. so [...].
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Eyn iegelich man, de van eyneme lande in daz ander lant Cuͦmt vnde wil dar vor gerichte recht nemen vm eyn guͦt, daz in deme lande lit, her muͦz recht nemen nach des landes site.
ist der here dem manne rechtwider oder der man deme heren, So brict ir illich sine truͦwe an deme anderen.
her [biscop] vntsetzet in wol mit rechte von sinen vorstanichte vnde von sinen eren.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
[herzog Ludewig] wart [...] aller fürstlicher eren beroupt und darzu in dem heimlichen rechten verfeimpt und verfürt.
Köbler, Ref. Wormbs
27, 3
(
Worms
1499
):
so soll ferrer wider in als vngehorsamen oder vßflüchtigen wie sich in recht gepürt procedirt werden.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Der Hirsch was Schultheiß, saß das recht.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
148, 23
(
omd.
,
1554
/
1633
):
[Ambtleuth] halten die partheyen ahn zu freundtlichen vertrage oder, do es nicht anders sein will, sich durchs recht entscheiden laßen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die uff siner fryheit frevelten, die solde öm eyn rad zu recht halden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
98, 6
(
thür.
,
1474
):
Also ir uns zcweyer part schrifftliche zcusage unde rechtisfurderunge gesant habit.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
18, 38
(
schles.
,
1317
):
ob keyn vnsir manne zu vnsin vettirin icht wurre [...] vnde recht vorsluge vnde nicht recht nemin wolde.
Ebd.
44, 12, 3
(
1387
):
das heinrich Renker vor vns komen ist vnd hat sich irboten, [...] das er mit em [Conrad] des rechten pflegen welde.
Henschel u. a., Heidin
923
(
nobd.
,
um 1300
):
Gern ich nach gnaden strebe | Genade ist bezzer denne reht.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
56, 17
(
nobd.
,
1370
):
sollen die leut niergent zu recht steen dann vor der vorgeschrieben herschaft.
Ebd.
58, 10
(
thür.
,
1468
):
so sol yhn [den armen mhan] ein vogt [...] verteidingen und bey recht behalten.
Ebd.
89, 22
(
nobd.
,
sp. 14. Jh.
):
so solln die gemen den
[Gefangenen]
auch behalten auf recht.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
69, 14
(
nobd.
,
1372
):
danach haben sie bederseit anander gesichert für sich und die iren auf ain bescheiden freuntlich recht.
Ebd.
254, 21
(
1406
):
das ir Götzen Fürbringer von Vffenheim [...] nicht sichern wellet noch recht von im nemen noch gevordert habet.
Chron. Nürnb.  ff. (
nobd.
,
1449
/
50
):
ward betedingt, daz der von Heideck dem marggraffen des rechten sein solt vor dem hochgeboren fürsten [...], der dann solch recht zu im nam. aber wie die sach unterchomen ward daz weiß got wol, denn daz der pfalzgraff daz recht nit zu einem ent bringen wolt und doch der pfalczgraff [...] angelangt ward, daz recht zu volfüren.
Ebd. (
1488
):
so solt er auf einen tag komen gen Nurenberg und do sein recht mit dem aid thun.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
wenn ein man beclagt vnd in recht gefordert, [...] der sol nit erben haben.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
daruff soll nach gestallt der verhanndlung mit peinlichem rechten vollnfaren vnnd geurteillt werden.
Voc. Teut.-Lat.
aa vv
(
Nürnb.
1482
):
Rechtbegernder. iurispeta.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
wir suͤllend disen pytten | das er von dem rechten laß | und sich der clag mauß.
Schorer, Sprachposaun
71, 3
(o. O.
1648
):
woruͤber nunmehr die gantze Welt zu klagen Ursache nimbt / vnd beschweret sich zum hoͤchsten uͤber solche Fantastische Rechtschmidung.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Wir hangen mit einander in dem Rechten und haben einander schier verderbt.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1419
):
süllent er noch die sinen von sinen wegen niena anders zem rehten stan denn vor raͧte und nút vor gerihte.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1524
):
wolten sy aber gewalteklich an der antwart nit ain fernuͦgen hon, soltend sy in [herrn] och recht bieten und soltend sich zuͦ der wer riechten.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1363
):
wes iederman [...] in gewerde hat har gebracht und gesessen ist [...], den und die sol nieman entweren ane recht.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
15. Jh.
):
wer der ist, [...], der me denne eines eliche gemechide nimet, die wile das ander lebet [...], sy weren denne von erst von einander gescheiden mit recht, der [...].
Ebd. (
1539
):
so sollent wir doch denselbigenn, [...] by sinem rechts erpiettenn hanndthaben, schützenn vnnd schirmen.
Waͤr v̈ber rechtspietten iemants v̈bels zufüegt Item, wellicher, v̈ber dz im würt rechtgepottenn, einen rechtpiettennden anfalt [...], was demselbenn v̈bels zugfüegt würt durch den, so recht gepottenn hat, dz soll er ouch alles an im selbs habenn.
Welti, Urk. Rheinfelden
164, 23
(
halem.
,
1496
):
da es jetzt unmöglich sei, den Vorgeladenen [...] begleiten zu lassen, im sin recht ze verstan.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1521
):
darumb magstu [...] dem rechten sinen gang lassen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
das si vermeinten bi dem abscheid, so die gmeinen gotzhuslüt [...] an der landsgmeind gemacht, zebliben und nit vor uns das recht zebruchen schuldig sin.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1527
):
wann eine parthy old die ander, so an den enden in recht traͤtten wurden, der urteillen, so da ergangen, beschwaͤrd.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
ich bitt ǔch, das ir mir recht haltend ǔber die fier sǔn Ammon.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1598
/
1647
):
sein ußgesecklet gält, so er in wehrender rechts übung rechtmeßig als richterslön, gricht.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Were aber das der schuldner am anfang [...] vff die klag antwuͦrt geben het / also das der krieg beuestnet wer / vnd aber in hangẽden rechten vngehorsam wurd / so sol mã dem selben schuldner noch ein mal rechtlich fürpieten.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
23r, 27
(
Zürich
1521
):
So ein richter in hessigen sachen [...] nit lichtlich an nimpt das recht / ouch nit zuͦ lat ein ietliche vrsach.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1396
):
wann die von Auspurg und die vorgenant herschaft solt ainander zuͦlegen des rechten, also stuͦnt ir puntnuss.
Ebd. (Hs.
16. Jh.
):
als das recht nun geschoben ward für den kaiserlichen hof, da [...].
Ebd. :
dieselben sün und ir mueter triben das recht anfüro bei dem kaiserlichen hof biß vol auß an das end.
daz wir söllicher vintschaft von söllichen lüten vertragen werden, wann wir in allwegen dez rechten sein wellen.
Ebd. (
1523
/
7
):
die gelerrten sagten, man kind in mit recht nit hencken.
[Bartholme] der riefft stetzs das recht an, aber es mag im nit volgen.
wer recht begert, [...], dem welten sie recht lassen gan.
Ebd. (zu
1562
):
hat ain e. rat den N. Widenman [...] gefengklichen auf recht annemen und in stock schlagen lassen.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 295, 26
(
schwäb.
,
1451
):
[hertzog Albrecht] habe [...] die herschaft als sin vetterlich erbe [...] gefordert [...]. Daz habe im nit mogen volgen, auch inen etlich rechtgebott zu usstrag gethan vor fürsten und stette.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1484
):
wann ain recht durch ain richter verpannen wirt und wann der richter über das ain haist sweigen [...].
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Der wolgeboren herr [...] und ander buntgnossen die setzten apt Jorgen wuder ain, aber die confentherren wollen nit darein verwulligen, sagten, sy stenden mit im in anhangenden rechten.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1551
):
kam der kyrssner und des schreiner weib mytt einander vyr die oberkaitt und hetten gar ein streng recht mit einander.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Aber die gnad gehet fürs recht.
Voc. rerum (
Augsb.
,
v. 1474
):
Postulator . rechtz begerer.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 87, 27
([
Augsb.
]
1548
):
Das Recht hat ain waͤchsin nasen.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1513
):
da ward er [diser gut alt vater] strenglich gefragt, und beschlussen über ine, er soll auff montag zum strengen rechten gestelt werden.
Hör, Urk. St. Veit
72, 30
(
moobd.
,
1352
):
[daz wir] darvmb nymer anvertigen sullen mit dechainem recht oder chlag.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 214, 17
(
moobd.
,
1383
):
[Hainr(ich)] klagt alz verr biz an daz vierd recht.
UB ob der Enns
10, 316, 24
(
moobd.
,
1385
):
ob ich fürbas darvmb rechten oder chriegen wöllt vor geistlichem oder weltleichem recht, die selben recht vnd chrieg sol ich all zeit verlorn haben.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1467
):
Vermerkcht, was ich Mert Törl auf das recht gelegt hab von wegen des schaden, den ich emphangen hab.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Man ließ einem solchen kain recht gar nit gên, man höret in gar nit.
Darauf herzog Ludwig demselben marggrafen recht und fürkomen für eur küniglich gnad gepotten hab.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1553
):
daß recht pandäting, steet an zwaier thätting statt, gibt kainen rechtpfening.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1594
):
Die burgerlichen rechtführungen [...]: die wichtigisten handlet ain amtsverwalter ab, die geringschäzigen werden ainem richter [...] abzuhandlen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
wo ain gotzhausman zu dem andern zu sprechen hat und kommen mit clag und antwort für mein gn. herrn und so der handl, [...] in der guetigkait nit gericht mag werden und ain thail rechtputig wurt, so mag der ein thail den rechtputigen woll furnemen und [...] beclagen.
Ebd. (
1585
):
was im recht für denselben schaden erkent [...] wirt, das soll der, dem das viech zuegehört, sambt abtrag erlitner cosst und rechtschäden [...] bezallen.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 193, 13
;
Große, a. a. O. ;
Mieder, a. a. O.
633, 14
;
Aubin, Weist. Hülchrath ;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 467, 19
;
Brinkmann, Bad. Weist. ; ;
Krebs, Prot. Spey. Domkap.
1, 205, 2
;
2027, 2
;
4505, 6
;
6406, 7
;
Köbler, Ref. Wormbs
68, 6
;
Kurz, a. a. O. ;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Bindewald, a. a. O.
6, 15
;
Ermisch, Freib. Stadtr. ; ;
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
99, 9
;
Dinklage, a. a. O.
15, 10
;
27, 4
;
67, 29
;
113, 17
;
Pfeiffer, a. a. O.
318, 27
;
Kohler u. a., Bamb. Halsger. Corr. ;
Unger, Richtes Stig ;
Welti, Stadtr. Bern ;
ders., Urk. Rheinfelden
142, 5
;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern ;
ders., Gebiet Bern ;
ders., Stadtr. Bern ;
ders., Zivilr. Bern ;
Bernoulli, Basler Chron. ; ;
Bachmann, Morgant ;
ders., Haimonsk. ; ;
ders. u. a., Volksb. ;
Merk, a. a. O. ; ;
Rennefahrt, Recht Laupen ; ;
Merz, Urk. Lenzb.
98, 11
;
Hör, a. a. O.
121, 20
;
133, 16
;
223, 25
;
Drescher, Hartlieb. Caes. ;
Auer, Stadtr. München ;
Vogel, a. a. O.
127, 37
;
135, 40
;
160, 18
;
186, 6
;
217, 38
;
220, 40
;
Uhlirz, a. a. O. , 12;
Siegel u. a., a. a. O. ; ;
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2449, 7
;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Bischoff u. a., a. a. O. ; ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
69, 9
;
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
1495
;
Vorarlb. Wb.
2, 681
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 276/7
.
Vgl. ferner s. v.  4.
14.
›laufende Gerichtsverhandlung, Prozess; Rechtsverfahren im Vollzug‹ (meist mit Angabe des jeweiligen Termins, des Ortes, des Gremiums, des Richters); im Einzelnen: ›Gerichtstag an einem zumeist regelmäßig stattfindenden Termin‹; ›Ort, an dem die Verhandlung stattfindet‹; ›Gerichtsgremium, Richter als Personifikation der Rechtsprechung‹; als metonymische Ausdifferenzierung anschließbar an 13.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
das / ein r. anfahen / angehen / besetzen / verfliehen
;
das r
. (Subj.)
aus sein
;
j. an / in dem r. sitzen, etw. in einem rechten erkennen, von dem rechten gehen
›von der Gerichtsverhandlung weggehen‹,
j. vor r. treten, vor dem rechten
›im Verfahren, während des Prozesses‹
stil sein
›schweigen‹,
etw. vor dem rechten erkennen, j. zu dem rechten erscheinen, jn. zu dem rechten laden, jm. geleit zu dem rechten geben
;
das offene / veranlaste / vertagte / verwilkürte r
.;
tag des rechtes
;
geschrei vor dem rechten, ladung zum rechten
.
Wortbildungen:
rechtbesitzen
›Gerichtsversammlung‹, ˹
rechtskrieg
,
rechtsstreit
˺ ›gerichtliche Auseinandersetzung‹,
rechtsteiding
›Gerichtstag‹ (a. 1330).

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Vnsir here der hertzoge vnd vnsirs heren des konynges houerichter troten vor recht vnd haben ouch dy vordirsten sachen [...] gevordirt.
Voc. inc. teut.
o ijv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Ladẽ zu dẽ rechtẽ Citare [...]. Ladũng zum rechtẽ Citato.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1546
):
Da nu das Recht angieng, da klagt der den an, er hette im das pferd gestolen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
325, 33
(
thür.
,
1474
):
daz sy in kintbette gewest ist unde nicht zcu sollichem gerichte unde rechte komen kunde.
Meisen u. a., J. Eck
15, 25
(
Leipzig
1520
):
das heilig concilium [...] hat denen allein geleyd geben tzu dem rechten, [...], wie beider gleidtz brieff außweyst.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
50, 25
(
schles.
,
1356
):
wen helwig vor recht komen ist, hanken gerecht czu wʼ dyn [...] vnd hanke nicht kommyn ist vnd daz recht vorflet.
Wattenbach, Urk. Rauden (
schles.
,
1510
):
das herr George [...] dieselbige gerechtigkeit oder Obergerichte, derwegen sich icziger Rechtstag (dieser icziger Rechtskrigh) helt, dem kloster volgen zue lassen nicht vorpflucht ist.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1407
):
also gin der purgraf von dem rechten und wolt den aus spruch niht horen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
20, 33
(
nobd.
1466
):
So sollen auch die [...] inwoner zu Elnhofen [...] uf denselben tag des rechten sein.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1527
):
so haben wol- und ermelte partheien dem gefüehrten rechtzstritt, causae et liti, renunciiert.
Welti, Urk. Rheinfelden
127, 16
(
halem.
,
1458
):
[das] fur vns komen ist vnser burger Henman Golder, hat geofnet, wie daz er mit Heyni Gütern, [...], ettlich spenn hab, darumb sy oft vor vns zu recht erschinen sint.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1501
):
[so sol] diser brief an unserm rechten gelaͤsen und mengklichen geoffenbart werden.
als in dem selben gehandelten rechten widerwertig rechtsprüch ergangen
[sind].
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
[dieselben] durch den genanntten grichtschriber an offnem rechttenn geferttigett vnnd dero ieder ein monatt leistenn [...] soͤlle.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
Domals herr abbt Uͦlrich [...] mit denen von Bernatzell in ein veranlasset und verwillkuret recht vor burgermeister und ratt der statt Costantz komen.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
[dass ein loblich Eidgnoschaft] woͤlle [...] zuͦ vertagtem rechten nit kommen.
Merz, Urk. Lenzb.
146, 23
(
halem.
,
1624
):
wenn sie auf ihrem Standpunkt beharren, müßte das liebe rächt darüber walten.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Daruber pesactz der kayser ain kayserlichs recht mit fursten.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
n. 1347
):
Von dem geschray vor dem rechten. [...] daz unnütz geschray wird verpoten, daz dann allermaenchleich vor dem rechten still sey.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 217, 27
(
moobd.
,
1383
):
[darzu] dieselben brief auch vor offen rechten gelesen wurden.
UB ob der Enns
10, 450, 15
(
moobd.
,
1387
):
Dez sind zeugen di erbern ritter und chnecht, di dez selben tages an dem geding und an dem recht gesessen sind.
Hör, Urk. St. Veit
208, 37
(
moobd.
,
1428
):
Darnach sagt frag, vrtail, folg vnd das recht, ich solt in des rechtens einen gerichtsbrief geben.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1451
):
all die purkchrecht und weingarten von uns habent [...], die sullen alle jar zwir an das recht gein Nidern-Welbing gen an sand Cholmans tag.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
[Her Erkchenwald] was ein soͤlicher liebhaber der gerechtikait das er in dem rechten chain person fúr die andern ansach, weder freúntschafft, adel noch myetung der gaben.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Der [künig Ludwig] lies ein recht über in [herzog Rasla] sitzen nach laut des salbuechs.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
welcher den spot auß solchen rechtbesitzen treibt und offenlich daß redt und maint er wel scheissen in solchß recht, [...] so sol er gepuest werden.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
8, 8
(
mslow. inseldt.
,
1551
):
Jśt in einem Erśamen Rechten erkent worden, das das Dritt glied mag abtraiben.
Fuchs, Kart. Aggsbach ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
303, 5
;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Vogel, a. a. O.
222, 25
;
427, 27
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Öst. Wb.
4, 1340
.
15.
›in und durch
recht
(
das
) 13 juristisch gefundenes Urteil, angesehen als das Begründete, Einsehbare, Richtige zur (Wieder)herstellung eines als gerecht, begründet, richtig empfundenenen Rechtsfriedens‹ (allgemein); in der Regel auf das Resultat eines juristischen Aushandlungsprozesses bezogen, damit: ›durch Schöffen oder Richter gefällte Entscheidung in einem Gerichts- oder Schiedsverfahren, rechtsgültiges, für die betroffenen Rechtssubjekte verbindliches und von ihnen respektiertes Urteil‹; seltener: ›obrigkeitliches Urteil, rechtsverbindliche Entscheidung einer Obrigkeit außerhalb eines speziellen Gerichtsverfahrens‹; mehrfach tropisch: ›deklarativer Entscheidungsakt auf der Grundlage einer jeweils gültigen Gesetzgebung‹; resultativ: ›Verurteilung, Strafe‹ (im Strafverfahren); ›ausgehandelte Gerechtigkeit, Wiederherstellung des Rechtsfriedens‹; in 1 Beleg auch: ›Gottesurteil; als
recht
(
das
) 15 tropisierte Entscheidung in einer Schlacht‹; aufgrund der Rechtsgültigkeit des Urteils als neu anzuwendende Norm nicht immer von 4 unterscheidbar.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte, auch berichtende Texte.
Phraseme:
auf recht
›aufgrund richterlicher Entscheidung in einem Gerichtsverfahren‹;
freundliches / minnigliches recht
›gütlicher Vergleich zwischen den Parteien‹;
recht sprechen
›ein Urteil fällen, eine juristisch bindende Entscheidung treffen‹;
recht und urteil
(häufig);
jm. das recht tun (lassen)
›ein Urteil vollstrecken, jm. zukommen lassen, was er verdient‹;
recht fordern / geben und nemen
›prozessieren, eine richterliche Entscheidung einfordern und akzeptieren‹;
ein recht strafen
›ein Urteil nicht anerkennen, Berufung einlegen‹;
freundschaft / tröstung oder recht
,
minne und recht
Wiederherstellung des Rechtsfriedens durch Versöhnung und / oder durch Gerichtsentscheid.
Bedeutungsverwandte:
 7,  6, , , ; vgl. I, 6,  1.
Syntagmen
(in Auswahl):
r. erkennen / geben / nemen / sprechen / strafen / suchen / verkaufen, das r. mit jm. tun
›ein Urteil vollstrecken‹,
das r. über jn. tun, (er)gehen lassen, das r. von jm. fordern, sich das r. vor (des richters) stab geben und nemen lassen
;
das r
. (Subj.)
erfolgen / ergehen, (jm.) geschehen / wiederfaren, um eine sache gehen
;
des rechten gewarten, jn
. (z. B.
den aussprecher / herren, frau zucht
)
des rechten fragen
;
etw. an ein r. lesen
›ein Urteil verkünden‹,
jn. durch r. büssen, etw
. (Subj.)
durch r. ergehen, etw. in r. legen, etw. für r. erkennen, das gericht um r. anrufen, die scheffen um r. fragen, ˹etw. zu r. geben / setzen / sprechen, zu dem rechten erkennen / erteilen
˺ ›eine verbindliche Entscheidung treffen, ein Urteil fällen‹; resultativ: ›etw. zu einem Recht erheben‹;
das gleiche / kurze / rechte / schlechte / schleunige r
.;
die bescheidenheit / mitteilung des rechten
.
Wortbildungen:
rechtgeber
›Richter‹, ˹
rechtserkentnis
,
rechtserteilung
˺ ›Feststellung der Rechtsordnung, Urteil‹ (a. 1596),
rechtzug
›„Säumnisurteil, das eine Vollstreckung zur Folge hat“‹ (so ).

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
591, 2707
(
Magdeb.
1608
):
WEr mit Kriegern wil Ehr erjagen / | Muß sie wol zahlen [...] | Dem Vbeltheter thun sein Recht.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
172, 6
(
1438
/
9
):
die sechs sullen [...] komen und [...] frewntschaft oder eyn recht sprechen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Unde gap ime [Jacob] ein bose ende, want he in den sachen begriffen wart, unde geschach ime darumb sin recht.
Köbler, Ref. Wormbs
345, 4
(
Worms
1499
):
DJe so yemant anstellen vnd pynlich fragen woͤllen. soͤllen haben vnd halten menschliche vnd des Rechten bescheidenheit.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Keyn man sal recht vorkouffen.
Beyer, UB Erfurt (
thür.
,
1381
):
daz sie nymand [...] an kein geistlich gerichte nirgen laden sol dan vor unsern provisor, [...], unde sal man davon yn nemen ein slecht recht als eyn neyn oder ein ia.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
150, 15
(
thür.
,
1474
):
Sintdemmall wir [...] in diessen sachen vor recht irkanth haben, daz Peter Maler [...].
Ebd.
199, 39
:
so denne der obingenante Nigkel Lydenfrost sollicher angestalten clage unde schult, [...] durch rechtiserkennteniß sich hat wollen entledigen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1325
):
[Welche vrowe] trittet vor gerichte unde willekurt daz zu eime rechte, daz si recht geben unde nemen wolle an ires mannes stat, der muz man antwerten zu rechte.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
33, 19
(
nobd.
,
1323
):
Es schol auch [...] umb alle sache nith zu schaffenn haben denne mit einem minneclichen rehte umb seines vater(s) gescheffte.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
20, 31
(
nobd.
1466
):
und sooft sie [richter] von den herren denselben tag des rechten gefragt werden, daruf recht sprechen.
Ebd.
47, 37
(
1465
):
wan die cleger die schedlich person als berecht haben, was dan habe mit im in das dorf komen ist, ist einem voit [...] vorfallen, es sei dan, das die cleger mit im das recht tetten und die person zu dem todte brechten.
Ebd.
48, 33
:
das ein voit kein straffen oder bussen soll, es sei dann durch recht, als gemelt ist, ergangen.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
das gib ich [Frow Zucht] zuͦ recht uff min er.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1448
):
[epiphania] komend die vigend fúr Basel gerennet [...], viengend an zuͦ scharmutzlen by Sant Margrethen; aber das recht beschach zuͦ Hesingen by der mulen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1403
):
er [burger] sal das recht von denselben furdern und nemen fur dem schultheißen und dem gericht daselbs zu Nuwenburg.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
2. H. 14. Jh.
):
so sich zwen [...] stellent fuͥr gericht vmb dehein sache, [...] vnd ir deweder von der stat vert vnd nit sin recht wil suͦchen, wie sich denne der ander halten sol.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1430
):
so hant uͥns [die von Bern] darnach die beruͤrten beid teile [...] gewalt geben fuͥr sich, [...] der minn und des rechten, also was wir zwuͥschent inen ussprechen [...] werden.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Do sprach der bruoeder Cleramunt zuo Rengnold: „Sytmǎl und ir unser rechtgeber sind, so verstand unser klag [...]“.
ir söllend recht über inn lǎssen gǎn und inn urteillen zehäncken an galgen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
252, 3
(
halem.
,
1534
/
5
):
[Sie]
schicktend daruf ein bottschaft [...] jnen den gfangnen pfaffen wider harus zuͦ geben / uff trostung oder recht.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1582
):
Hinwider min herr kleger wyther an ein rächt gelassen: diewyl sy nit khönnen abred syn, dann das sy söllichen zeenden nit [...] empfangen, [...] so söllte nun söllicher zeenden [...] dem herren klegern zuͦ handen [...] bekhennt wärden, und satzt sölliches hiemit zum rächten.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1594
/
1630
):
wann umb ain sach urtel und recht gath oder gelopt sprüch, tädingen und verträg beschechend, [...], daüber sol khain recht mer gon.
sol er glych zustet [...] die appellation innerthalb zechen tagen in der cantzly inschriben lassen und umb recht anrüefen.
Ebd. (
1562
/
4
):
wo es aber so groblich zuͦgangen wer, sy [sölliche personen] on alles mittel für hochgricht stellen und inen das recht ergon lassen.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1619
):
Wann der antworter den vorbhalt deß rechtzugs erzeygen woͤlte.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1386
):
[do chom der wasserwaider] und schluͦg dem ritter den kopf ab, der kunig Karl von Püll ermordt hett aun schuld und aun recht.
Ebd. (Hs.
16. Jh.
):
[die doctores] sprachen, daß man solt den Püttinger außgraben auf recht.
das recht geschach an sant Barbara aubent in dem 1418 jar.
Ebd. (
1457
):
so umb sollich verlassen herrschaft an ewer kaiserlichen gnaden hof ain kurtz recht gesprochen worden ist.
Ebd. (
1523
/
7
):
1516 [...] gewan Wilhalm [...] am kaiserlichen camergericht zuͦ Worms ain endurtail oder recht wider die gemain gepaurschafft.
Ebd. (
1552
):
[daß dise stat von jetzt an] in Gottes forcht, eren, tugenden [...] und mitthailung gleichs rechtens und billichait guberniert [werden soll]
(offen zu 14).
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 745, 18
(
schwäb.
,
1580
):
Wa zwenn oder mer sich mit ainandern zertriegen, dero soll kainer on mein wissen [...] (sich vertragen), sonder allwegen das recht vor meinem stab geben und nemen lassen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 12, 25
([
Augsb.
]
1548
):
Diser alter Hund / da er umb urthail und recht / auff die frage / wie die welt lohne? ersuͦcht wird / sagt [...].
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Was ausserhalb solcher Malefitzhaͤndel [...] seind / kommen die Türcken einer andern Oberkeit für / nemlich den Cadi, welcher gesetzt seind / die Recht zu erkennen / vnnd zuͦ vrthailen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wo mann solchen begreyfft oder vindt, da sol im recht darumb geschehen und getan werden.
Hör, Urk. St. Veit
121, 17
(
moobd.
,
1378
):
Da gab frag, volig und das recht, man sold es chunt tuen auf dem guet: wer [...].
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
200, 16
(
moobd.
,
1386
):
da suͤll wir ein frewntleich recht oder mynn von in nemen an der stat.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2392, 8
(
moobd.
,
1403
):
wann der rat zu dem rechten erchant hat, das es rechtleich von irm sun ankomen sey.
Gierach, Märterb.
3458
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
[der chaiser] ist ein rechter richtere: | [...] | er hiez das recht uber euch thün.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
143, 1
(
moobd.
,
1487
):
[Ir werdt sweren] dem armen als dem reichen ain gleichs recht zu sprechen.
Matthaei, a. a. O. ;
Krebs, Prot. Spey. Domkap.
1, 2106, 6
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 504, 9
;
Grosch u. a., a. a. O.
19, 18
;
146, 25
;
324, 5
;
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Merz, Urk. Wildegg
30, 8
;
Müller, a. a. O. ;
Rennefahrt, Recht Laupen ; ;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
Heydn. maister
25r, 5
;
Gehring, a. a. O.
451, 10
;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Mell, Steir. Weinbergr.
134, 17
;
Brunner, a. a. O.
61, 26
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
16.
›geographisch abgegrenzter Rechtsbezirk, Gerichtssprengel‹ (allgemein); im Einzelnen: ›Zuständigkeits-, Geltungsbereich einer Rechtsordnung, eines Gerichts bzw. einer Obrigkeit‹; auch: ›Zugehörigkeit eines Rechtssubjekts zu einem Gerichtssprengel‹; als Metonymie anschließbar an 4; 13.
Bedeutungsverwandte:
I, 7; vgl. (
das
5,
2
 5, ,
2
,
1
 2,  1,
2
 2, ,  8,  4.
Wortbildungen:
rechtszwang
1 ›gesetzliche Zugehörigkeit e. P. zu einem Gerichtssprengel‹; 2 ›Zuständigkeits-, Kompetenzbereich sowie rechtmäßige Legitimation einer Rechtsinstitution‹ (a. 1497).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Territorium, seu Iurisditio. Burgbann Rechtzzwang gemarckt.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 506, 39
(
preuß.
,
1508
):
haben wir aus altem herkomen, das yederman seins rechten, darinne er gesessen ist, geprauchen [...] moͤge.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Vnd duuket her [eyn bedirman] vns nvtze syn alleyne her doch in vnsir stat rechte nicht beerbit sy.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
v. 1536
):
den vögden weist der höber zu alle gegächt, hasen und rehe, [...] also weit Escher gericht und richt gehet.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Jn seinem Saal hatte er [...] allerley Gethiers [...] alle Art der Fisch / wie das gantze Meer vnd alle Waͤsser vnd Weyer seines Rechts geben.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1325
):
Hat ein gast zu teidingen mit eime wirte, der da besezzen ist in Vriberc, der wirt beheldit sin recht; der gast muz im in daz dinc lazen gebiten.
Gille u. a., M. Beheim
110, 192
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
alle pistum sunder schmeht, | dy kummen an dez kaisers reht.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1524
):
stalt man die buren im Hege ab zuͦ recht ge Stocka, on das das malleficz beruͦrt, das was dem her forbehallten.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1488
):
allerley beswaͤrd und intraͤg, so in von etlichen froͤmden und heimschen, so ir gericht und recht besuͦchen, solicher maͤß begegnen, das dar inn ir satzung und urteillen gesweͣcht [werden].
17.
›rechtsverbindlicher Vertrag, zuverlässiges bis rechtsverbindliches Übereinkommen zwischen zwei Parteien; Friedensabkommen; Bündnis‹ (jeweils als rechtsgültiges Ergebnis eines juristischen Klärungsverfahrens); je nach Nuance anschließbar an 5; 6 oder 8.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  4,  4,  1,  2,  1.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
do die von Nürmberg nicht in verdingte recht mit im gen wolten, do bracht er gelt auß zu lehen.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
4899
(
nalem.
,
1513
):
daß man gewillt ist,
sich ains vßträgenlichen rechtes mit dem Fulach zu verainen vnd von wegen ains capitels zu zusätz bestimmen herren abt zu Crutzlingen.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Darumm, wenn ir im yetz fyendschafft ertzöigtind, möcht üch gerǔwen, dardurch das recht mit den Krysten verhinderet möcht werden.
Heydn. maister
40v, 13
(
Augsb.
1490
):
Prothagoras vnderstuͦnd sich ĩ kraft des vertrages das gelt zeuodern. Vñ verfasset das recht mit Euchalo vor den richteren vmb bezalũg des gelts.
18.
›Eid, geschworenes Recht, ius iurandum, je nach Rechtsfall assertorischer Eid als Mittel der Wahrheits- und der Unschuldserklärung oder promissorischer Eid als Verpflichtungserklärung‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
j. (sein) r. (zu etw.) tun
›einen Eid ablegen, schwören‹, nicht immer abgrenzbar von: ›seiner Rechtspflicht nachkommen‹ (allgemein);
j. das recht nemen
(von den Zeugen gesagt, die den Eid abnehmen).
Bedeutungsverwandte:
 123; vgl.  1,  1, (
der
4, , , ,  4, .
Syntagmen:
das / js. r. nemen, zu jm. schweren
;
j. (jm.) r. tun
;
j. auf r. stehen, bei seinen rechten geloben, einem kampf mit seinem r. entgehen, j. mit seinem r. lose werden, etw. mit seinem r. beweisen, j. mit seinem r. für etw. stehen, jn. mit rechten beladen, zu [...], jn. über r. fragen, j. sein r. um / zu etw. tun, etw. zu r. behalten, sich zum rechten (er)bieten, js. zum rechten bedürfen, jm. zu seinem rechte (nicht näher) mögen, etw. zu seinem rechten behalten
;
das geschworene r., die höchsten rechte
.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 450, 21
(
preuß.
,
1426
):
bekante her, das her [...] von dem vorbotte nicht gewust [hette], und erboet sich vor den steten seyn recht dorczu czu thuen, das hers nicht gewust hette.
Ebd.
510, 10
(
1428
):
[dieselben schipphern] sullen komen vor den rath [...] und do ir recht thun, das sie in die drey reiche des konigs czu Denemark nicht segeln wellen.
Ebd.
3, 465, 23
(
1452
):
worden die Allensteiner gefroget zu drey molen und zum vierden mole ober recht, ab sie Peter Polan seine genomen gutter wolden widdergeben.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
yener ist nehir eynen kamp vf yn tzu brengene. denne yene lute myt yrme rechte entgeyn mogen.
Ebd. :
Wil yener der das gelt schuldig was bewysen myt syme rechte vf den hilgen selbs drytte.
Von rechte tzu tune eyn man deme andirn vf eynem benumeten tag.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Wellen abir dy ratmanne das nicht uff sy behalden, so mogen yene das weigern unde entgehen mit irem rechte.
der vorgenante rechtelosze man loykent slechtlichin unde butet sich zcum rechte.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
323, 43
(
thür.
,
1474
):
daz Heinrich Keyser met gegebin boten, als viel her der zcum rechtin bedarff, geczugen magk.
Ebd.
326, 13
:
wanne die frouwe daz recht selbir thun muß unde yr man hette daz von yren wegen nicht thun nach volczyhen enmogen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1325
):
Wer mit geseigirtem silbere [...] begriffen wirt, deme mac man nicht neher wen zu sime rechte.
Waz ein man anderes lonis schuldic ist, [...], daz mac nimant me behalden uf den heiligen zu rechte; ein iklich man stet davor mit sime rechte.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
Daz gesworne reht
[
Luther
1545:
EID
]
daz her swuͦr zuͦ Abrahâm unsem vatere sich uns zuͦ gebine.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
129, 7, 24
(
schles.
,
1390
):
So globt jocob schaultheis by synen truwen vnd by synen erin vnd by synen hoesten rechten.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
37, 14
(
nobd.
,
1488
):
die gemaine knecht [...] sollen mit rechten beladen werden, zu Gott und den hailigen schweren, einer gemain holt und getrew zu sein.
Unger, Richtes Stig (
1474
):
Spricht er aber, jener hab es im ledig gelassen, das wirt jener lose mit seinem rechten.
Welti, Urk. Rheinfelden
112, 4
(
halem.
,
1453
):
were das Wernlin Keser sin recht tett, das er Rudy Lutzman nuͥt schuldig noch ze tund were.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 221, 11
(
moobd.
,
1384
):
Wer aygen oder lehen hat, [...] vnd wellent in di erben daran irren, der sol sten auf recht vnd sol bereden gen den heyligen, daz [...].
Leman, a. a. O. ;
v. Bunge, Livl. UB
4, 313, 3
;
Opel, Spittendorf ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
ders., Zivilr. Bern ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Schmitt, Ordo rerum 111, 25.
7
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 275
.
19.
›von
recht
(
das
) 2 her tropisierte, dem Christen von Gott erteilte, von einem Priester dargereichte Gnadengabe des Sakramentes‹; mehrfach gestaffelt metonymisch: ›Sakrament‹; speziell: ›Sterbesakrament, Letzte Ölung‹; ›Darreichung der Sakramente durch den Priester‹; anschließbar an 2.
Älteres und mittleres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  2.

Belegblock:

Dubizmay, kurß zu Teutze
85, 14
(
hess.
,
1463
):
Deyne brister legen an das recht vnd deyne heyligen frëwen sich.
Jerouschek, Nürnb. Hexenh.
13v, 41
(
obd.
,
1491
):
muͦst der inquisitor von not wegen sy in dem grösten argkwon haben vnd sy darauff vrtailen wie wol sy auch bekanten vnd namẽ ir recht.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
solt du nit ze vast erschreken an der stunde dines todes. So du dinú kristanlichú reht hast, [...], ordenlich enpfangen.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
der [babst] satte uf, daz kein pfaffe geistlich reht sol enphahen von eim leyen.
der keiser verschiet als ein kristenman mit allen kristenlichen rehten, die ime sin capelan det an sime tode.
Vetter, Schw. zu Töß (
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
[do] die schwestren in grossen angsten warent das ir bald ire recht geschechind.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1328
):
[Wir biten ewch] daz sih euer igleichs uͤbe [...] trostleich in seim leiden, pesunderleich an dem ende mit anbeisung zu der peiht, mit enphahung christenleicheu reht.
UB Zug
709, 3
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. .
20.
›Münzrecht; rechtlich anerkannter Münzwert, Gewicht einer Münze‹.
Phraseme:
recht und wage wol haben
›gesicherten Wert haben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 4, , .
Syntagmen:
ein dukate / gulden, eine mark sein / ir recht (wol) haben
;
das kulmische / polensche r
.

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
28, 24
(
preuß.
,
1437
/
8
):
Hannos Cleberg czinset von 6 huben 3 m colmenisch recht.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 195, 4
(
moobd.
,
1380
):
[allew jar ze zins] ains guldein vngerisch vnd pehaimisch, die allzeit guͤt an gold sein vnd ir recht vnd wag wol haben.
Hör, Urk. St. Veit
149, 20
(
moobd.
,
1399
):
[daz wir] geben schuͤllen Chunraden [...] ainen guldein guter, newer, wolgewegner vnger vnd tukaten, die gut sein an gold vnd ir recht vnd wag wol haben.
Thielen, a. a. O.
127, 10
;
Vogel, a. a. O.
246, 36
;
257, 31
;
Rwb (dort vor allem Belege für das
Niederdeutsch
e).