befleissen,
V., unr. abl.,
in 1 Beleg regelm.›sich um jn./etw. eifrig bemühen, Eifer und Sorgfalt auf etw. verwenden, sich (um etw.) anstrengen, sich etw. angelegen sein lassen‹.
Syntagmen:
sich e. S
. (z. B. des willens, der erbarkeit / kürze / tapferkeit / tugend / zucht, des jagens / schmähens) b
.; sich b., zu […]
(häufig); sich in der arbeit b., sich auf ere / gewin b
.; sich auf das höchste / möglichste b
.; sich alzeit / fast / fiel / sonderlich / ane unterlas b
.Belegblock:
Die Heiden haben sich allerding der zucht vnd ehrbarkeit beflissen.
[koͤnig] Wirt der ellenden hilffe sein, | Vnd gwaltiglich zůschmeissen, | Die schmehens sich bevleissen.
Jch hab vil vrsachen mich der kurtze zu befleissen.
Befleissen. Fleiß anlegen oder anwenden.
eyn eigen / ketzrisch pristerthumb / bevleiste sich Luder / dasselbig aufftzurichten.
Es sol sich kein Christ etwas Bepstlich / oder menschlicher verfuͤriger leer zů predigẽ / leeren / oder zů hoͤrẽ befleissen.
Damit wir aber reine reden moͤgen / sollen wir vns befleissen deme welches wir Hochdeutsch nennen besten vermoͤgens nach zue kommen.
Darumb, tochter, folg meinem rhat | Und dich deins manns willen befleiß; | Laß fahren dein munckische weiß.
Sein kindern sol seyn ein wolthater | Und sich auffs aller-höchst befleissen, | Sie zu lehren, straffen und weisen.
Rudolphus ist fuͤrmaͤchtig / weil er sich befleisst / denjenigen auf seiner seite zuhaben / der die Allmacht selber ist.
je mehr ich mich eilete und beflisse, den Leuten auß den Augen […] zu entkommen.
dwyl nun aber diser kúnstler sich beflissen […] soliche schmachverß wider mich anzeschlahen.
welicher meister sich befleißt über und für andere zu sein, der ist demselbigen handwerk ein lob.
Reu, Süddt. Kat. 1,
261, 1
; Luther, WA Bibel ;
Küther, UB Frauensee
383, 39
; Bell, G. Hager
288, 2, 7
; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
185
; v. Birken. a. a. O. ;
Roloff, Brant. Tsp.
1557
; Goldammer, a. a. O.
2, 51, 10
; A. à S. Clara. Glori ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 460
;