ergeizig,
vereinzelt
ergeitig,
Adj.
›machtgierig, in Handeln und Verhalten auf der Suche nach dem eigenen Erfolg und nach weltlichem Ansehen‹; moraltheologisch deutlich negativ konnotiert;
vgl.  37, .
Vorwiegend mittleres und späteres Frnhd.
Syntagmen:
der prediger nicht e. sein sollen; der ergeizige Bonifacius / misbrauch, die ergeizige anmassung, die ergeizigen christen / dinge / krieger / leute
.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
gibt S. Paulus mit disen wortten eynen huͤbschen stich den ehrgeytzigen und eygen nuͦtzigen predigern und Christen.
Ebd.
33, 367a
, 27 (
1530
):
wer von im selbsts redet, der ist ein ehrgeitziger und abgottisscher und hatt Gott verloren, ist gottes feind, [...] und suchet nur das, wie man ihnen möge fur einen gelarten Man halten, [...] ehr fraget nicht darnach, wo Gott und die Seel bleibe.
Ebd. (
1539
):
ein Prediger sol nicht ehrgeitzig sein, [...]. Es ist [...] an einem Prediger kein grossere [...] gifft, dan wen ehr in zeittlichen sachen ehre suchet.
Rosenthal. Bedencken
22, 21
(
Köln
1653
):
daß er dem Patriarchen zu Constantinopel in dergleichen Ehrgeitzigen mißbrauch vnnd anmassung widersprochen.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
12, 43
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wann die werlt treibt und jagt den menschen czu unnuͤczen, eyteln, virbiczen, ergeytigen, gluckpern dingen als reichtum, er, liebkoßung, aygene lieb sein.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ergeytig. (der) [...]. Zuͦ gar Eergeytig / Eerenaͤmpter zuͦ begeren.
Lauater. Gespaͤnste
35r, 2
(
Zürich
1578
):
Wir erfare͂d ein tag vñ alle tag wie den eergytigen lüten nichts zuil ist.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
das vor dem jüngsten tage die gelt- und êrgeitigen christen, so vil und hoch in der welt wöllen sein, dise werden die andern verfolgen.