V.;
zu
mhd.
avern, ävern
›wiederholen‹
(
).
Eng zusammengehörig sind die Bedeutungen 1 bis 3 sowie 4 bis 7 (rechtsrelevanter Bereich); semantische Sonderstellung von 8.
– Vorw. obd.
4.
›etw. (Strittiges) wieder vorbringen, erneut bereden, mit unfreundlicher Absicht abermals behandeln‹; offen zu den rechtssprachlichen Spezialisierungen unter
5 bis 7.
Vorw. chronikalische sowie rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
1
3,
6,
20,
(V.)
1,
,
.
Syntagmen:
den artikel / handel / has
(mehrmals),
die atzung
(mehrmals)
/ getat / sache / schuld ä.; etw. mit werken / worten ä.
Belegblock:
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 183, 3
(
Augsb.
1548
):
Wer sünde zůdeckt / der machet freündtschafft / Wer aber die sache aͤfert / macht Fürsten unains.
Foltz, UB Friedb.
(
hess.
,
1331
):
daz niemand gegen dem andern bis uf das obgenant zil kein alt atzung von keinerlay schulde [...] evêrn oder anden sol mit worten oder mit werchen.
Hauber, UB Heiligkr.
(
schwäb.
,
1542
):
khain tail solchs gegen ainandern in unfreundschaft [...] melden noch áfern oder weiter ainandern darumb [...] anlangen oder ersuchen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
(
halem.
,
1594
/
1630
):
das niemandts kein uflouf noch zerwürfnus mache, ouch kainen alten haß oder atzung äffery.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
,
1409
):
Wer der ist der nicht sagt in dem nachthäding was des aigens recht ist, [...] und wil das hinfür reden und äfern, es sei zu dem wein oder daheimen.
Ders., Lands. St. Gallen
20, 24
;
36, 35
;
Tobler, Schilling. Bern. Chron.
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
75
;
8.
›etw. (Grundstücke o. ä.) bearbeiten, bebauen, ordentlich nutzen‹.
Halem., rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
4,
1,
8.
Syntagmen:
das ried / (-)gut, den acker / sandwurf, die strasse ä.
Belegblock:
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
(
halem.
,
1486
):
So soͤllen aber die von Oberhoffen ir holtzmeis der straß halb ouch in gůten eren hallten und die also aͤfren, das sie zů gůtem bruch [...] diene.
So denne sol ein lechenman, diewyl er sin lechengůt in gůttem buw und eren haltet, von sinem lehensherren nit abgestossen waͤrden, der selbig lehenher welle dann dz selbs personlich besitzen, aͤffren und buwen.
Ders., Gebiet Bern
(
halem.
,
1526
):
das (!) sandtwurf, so an siner matten zů Oltingen die Aren geworfen, guͤtigklich vergoͤnnt und nachgelaͧssen, solichs zů aͤffern, buwen, nutzen und niessen und damit zů handlen, schaffen und thůn nach sinem willen.
Ders., Wirtsch. Bern
766, 24
;