dienst,
der
;
-(e)s/-e, -Ø
;
Ansatz 1 auf Personen bezogen; 2-12 dazu metonymisch auf die Beziehung zwischen zwei Personen bezogen, deren eine in der Position des Abhängigen oder des als abhängig Gedachten gegenüber einer zweiten steht, die gesellschaftlich, sozial, religiös, moralisch an jeweils sinnweltspezifisch erwartbare Gegenhandlungen gebunden ist; im Einzelnen unterliegt das Bedeutungsfeld einem dichten Netz tropischer Verwendungen.
1.
›Diener, Dienstbote, Bediensteter; Untergebener‹ (vereinzelt auch weiblichen Geschlechtes, dann ›Dienstmagd‹); häufig im Pl.: ›Dienstleute, Gesinde‹;
mit Tendenz zu ›Dienerschaft‹; vgl.  1.
Gehäuft alem.
Bedeutungsverwandte:
 345; vgl.  3.
Syntagmen:
einen d. haben / schwächen, die dienste zusammenschlagen / auskaufen, jm. einen d. abdingen
;
die dienste
(Subj.)
ruhen, in einem haus dienen, zur kirche / predigt, zum gottesdienst gehen, gottes ere suchen, bei iren freiheiten bleiben
;
j. js. d. sein
;
den diensten lonen, einem d. dienen
;
jn. zu dienste
(›als Dienstboten‹)
nemen
;
der d. der abgotte / teufel
;
der ausgekaufte / eigene / fremde / gemeine / (ge)treue d
.;
der überflus, die erhaltung / ordnung der dienste
.
Wortbildungen:
dienstweise
›in einem Dienstverhältnis in einem Haushalt stehend‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 500, 21
(
preuß.
,
1427
):
sal keyn gebitiger Magdeburgisch recht vorscreiben, nach keyne dynste czusampne slaen.
Ebd.
627, 34
(
1434
):
wir bitten unsirn hern homeister und seine gebietiger diss landes kinder czu dienste geruchen czu nemen.
Ebd.
3, 141, 4
(
1450
):
begeren wir, das die dienste im lande von der herschafft [...] nicht uszgekoufft werden.
Enders, Eberlin (
Wittenb.
1523
):
Der Sontag [...] sol gehalten werden, [...] das vihe vnd dienst daran ruͦwen.
Jostes, Eckhart
83, 5
(
14. Jh.
):
Der ist ein getrew dienst, der an allen seinen werken niht engesuͦht dann gots er allein.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
17, 18
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Idoch sint alle Tartirn der apgote dynst.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
der knab ist kommen her | Sampt seinr mutter in Rom, die statt, | Bettlersweiß, die aufgenommen hat | Ein Burger dienstweiß in sein hauß.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1558
):
das also ainer dem andern ain dienst nach dem winter [...] abgedinget, demselben dienst soll weiter alhie zuͦ dienen nit zuͦgelassen noch gestattet werden.
Lemmer, Brant. Narrensch.
95, 29
(
Basel
1494
):
[Vil] hant keyn acht das dienst vnd kynd | Zuͦ kyrchen / predig / gotz dienst gon.
Major, Haussradt
A ijr, 15
(
Basel
1569
):
Darzuͦ muͤßt ich den diensten lonen.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1440
):
von der diensten wegen, so in dem egenanten hus Ror dienent, wart erkent, das [...].
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1473
):
so swerren aber all froͤmbd dienst vnd harkommen knecht, so nit mit fuͥr vnd liecht inwoner sind.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1533
):
Wellicher sinen dienst oder vogttochter schwecht, soll noch zuͦ den V tagen zwen tag, das ist VII tag und nächt in gefencknus liden.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Dienst / wirt fuͤr ein dienstmagdt genommen [...]. Ein treüwer dienst [...]. Alle dienst / ein hauffen diener.
Toeppen, a. a. O.
629, 3
;
Thiele, Minner. II,
2, 21
;
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
v. Tscharner, a. a. O.
12, 17
;
Geier, a. a. O. ;
Roder, Stadtr. Villingen ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
ders., Gebiet Bern ; ;
ders., Statut. Saanen ;
ders., Recht Laupen ;
2.
›(auf einem Grundstück liegende) Abgabenlast oder notwendige Dienstleistung(spflicht) anderer Art, (konkrete) Abgabe oder Dienstleistung (eines bestimmten Umfangs) für eine Herrschaft, (Grund-) Steuer, Zins‹; als Metonymien: ›Ertrag (besonders aus Grundbesitz)‹; ›mit Abgaben oder Dienstleistungen belasteter Grundbesitz‹; oft im Pl.;
vgl.  10.
Gehäuft ˹frühes und mittleres Frnhd.; Rechtstexte˺.
Phraseme:
˹
der grosse dienst, der kleine dienst
˺ ›Abgaben eines bestimmten Umfangs‹.
Bedeutungsverwandte:
 5,
5
,  2,  2,
1
 2, , , , (
die
2,  2,  4,
1
,  1, .
Syntagmen:
d. bezalen / einbringen / geben / leisten / richten, auf ein haus haben, schuldig sein, etw
. (Subj.)
einen d. fische gelten, j. (jm.) einen d. bringen / geben / reichen / tun
;
die dienste
(Subj.)
gemert werden, auf etw
. (z. B.
auf einem gut
)
sein, ein d. etw. wert sein
;
jn. dienstes gesinnen, der dienste berauben, etw
. (z. B.
ein bergwerk
)
aller dienste frei / ledig sein
;
etw. von den diensten
[wann]
pflichtig sein, j
. (Subj.)
ein gut um den d. haben, etw
. (z. B.
ein gut
)
mit diensten beschweren
,
j. von dem d. entladen, etw. pflichtig sein, etw. für den d., geschos von dem d. geben
;
der dienst mit fischen
;
der alte / ganze / ewige / gewönliche / grosse / kleine / gute / halbe / järliche dienst
;
die auffart des dienstes, die abforderung / beschwerung / einnemung / summa der dienste
.
Wortbildungen:
dienstbuch
1. ›Abgabenverzeichnis, Grundbuch, Urbar‹,
dienstfisch
›Fisch als Abgabe‹,
dienstfrei
›frei von Frondiensten und Abgaben‹,
dienstholz
›Waldstück, von dem Abgaben zu leisten sind‹,
diensthun
›Huhn als Abgabe‹,
dienstkäse
›Käse als Abgabe‹,
dienstkorn
›Getreideabgabe‹,
diensttag
›Tag, an dem Abgaben oder andere Leistungen fällig sind‹.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
154, 33
(
preuß.
,
1410
):
4800 czinshuben, [...], item 890 dinstfrihe ane scholczen und stete.
Ebd.
640, 40
(
1418
):
desen nachgeschreben haber is man pflichtg von den dinsten im 13
den
jare czu Saborn: summa ½ last.
Ebd.
772, 23
(
1430
):
dinstkorn uff Michaelis inczumanen.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1385
):
Wanne wir unser nakommen und stift dienstis und volgen an unser stad und burger von Wesel uber land gesinnen.
Köbler, Ref. Wormbs
225, 15
(
Worms
1499
):
dardurch die schulthern oder glaubiger irer schulden vn̄ zuzyten gemeiner vnser Stat Renten stüer vnd dinste beraubet [...] werden.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
57, 2
(
omd.
,
1446
):
Auch sind die bergwergk also ußgesaczt, das sie aller rente und aller dinste fryͤ sollen sin.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
289, 10
(
thür.
,
1474
):
daz sy [burgere von der Nuenstat] [...] sich wegern [...] hern Wilhelme, [...] sture, behern, bete, dinste, herffart unde andere phlicht [...] zcu reychene unde zcu gebene.
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 9, 16
([
Zwickau
]
1525
):
Zum sechsten ist vnser
[der Bauern]
hart beschwerung der dinst halben welcher von tag zu tag gemert werden / vnd teglich zu nehmen.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
61, 33
(
nobd.
,
1366
/
8
):
daz fischwazzer zu Otensaz giltet alle wochen einen dinst fisch, [...]; und sol ein dinst 4 ₰ wert sein.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1414
):
Also seind die ecker der herschafft empfremdet worden, und hat sie furbasz nyemandes tzu lehen empfangen noch sust kein gulte oder dinste dovon gereicht.
Ebd. NF.
2, 1, 323, 4
(
um 1428
):
ein vischwasser: gilt 56 phenning, 1 dienstvisch oder 30 pfenning dafuͤr.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
18, 35
(
nobd.
,
um 1470
):
die von Eybingen [...] sullen [...] einem herrn vom Münchperg zu itlichem hochgericht brengen einen guten dinst mit vischen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1337
):
und suͥllent si damit lidig sin aller phenning, diensten, beschetzunge und vorderunge.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1430
):
Ich sol oͧch von dem wingartten uff iegklichs jaͧr besunder all bodenzins stuͥr und dienst rihten.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 119, 30
(
schwäb.
,
1554
):
ain jeder, der dienst zue tun und holz herein zue fihren schuldig ist.
Ebd.
719, 42
(
um 1585
):
dieweil all unser underthonen und hindersäßen, [...], alle tägliche und ungemeßne diensten zu laisten.
Hör, Urk. St. Veit
110, 11
(
moobd.
,
1373
):
daz wir in davon jaͤrleichen geben schuͤllen den dienst, chlainen vnd grozzen.
Ebd.
180, 16
(
1414
):
wan wir oder vͤnser eriben daz obgenantt guͤet nicht lenger moͤchten gehaben vmb den obgenanten dıͤnst.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2985, 4
(
moobd.
,
1382
):
Peter Angervelder und sein gesellschafft haben in ain verpot genomen 12 schilling geltes mitsambt dem dinst, die her Janns am Chienmarcht gehabt hat auf Dietreichs haus.
Thiel, Urk. Weltenb.
284, 12
(
moobd.
,
1406
):
aus dem Gruntacker vor dem Puchholtz, dorauß wir zwai diensthuͤner haben.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
Wan ainer ab dem grunt auß der herschaft abziechen, so ist er der herschaft, dem richter schuldig ganzen dienstgelt, pleibt er aber auf der herschaft grunt, so ist er halben dinst schuldig.
Ebd. (
1404
, Hs.
17. Jh.
):
weiter gehets ubern weg am graben oder march an der Wöllersdorffer diensthölzer bis an den ain pangraben uber.
Ebd. (
moobd.
,
1524
):
ist durch die reformation ain new urbärl und dienstpuchl aufgericht. nach demselben puechl sol nun hinfuro ain jeder ambtman die dienst mit vleis einpringen.
Ebd. (
E. 16. Jh.
):
Doch melden sie auch daß inen besagte dienstkäß [...] in dem 1545. jahr auf das gelt gelassen [...] worden.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
wellicher urbarsman seinen zins und dienst zu rechter und aufgesetzter zeit nit gäbe, [...].
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
300, 3
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
Nota: den dinst von dem wismad.
Mieder, Lehmann. Flor. ;
Ziesemer, a. a. O.
124, 11
;
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 222, 19
;
5, 422, 31
;
Lohmeyer, K. v. Nostitz ;
Lau, Qu. Neuß ;
Aubin, Weist. Köln/Brühl ;
König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
159, 17
;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
ders., Wirtsch. Bern
739, 34
;
Boner, Urk. Brugg
92, 11
;
Graf-Fuchs, a. a. O. ;
Merz, Urk. Wildegg
55, 10
;
Leisi, Thurg. UB
8, 205, 2
;
Mollwo, Rotes Buch Ulm ; ;
Gehring, a. a. O.
480, 25
;
Fuchs, Kart. Aggsbach ;
Staub, a. a. O.
2281, 7
;
Hör, a. a. O.
189, 6
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Siegel u. a., a. a. O. ;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Dwb, Neub.
6, 986
f.
Vgl. ferner s. v. ,  1,  1,  1, (Adj.) 4,  3,  8,  5,  1, , (V.) 4.
3.
›Nutzen, Interesse; Vorteil‹; meist in der präpositionalen Verbindung
zu dienst
.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl. ,  1, .
Gegensätze:
(
der
1.
Syntagmen:
einen d. an etw. tun
;
jm. zu d. kommen, jm. etw. zu d. machen / schaffen / tun, etw. zu js. d. behalten, etw
. (Subj.)
jm. zu d. bleiben / erscheinen
;
der d. der vernunft
;
der offenbare d
.;
dem könig zu d
.;
zu liebe / nuz und d., zu d. und zu gefallen, zum d. der vernunft
.

Belegblock:

Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 129
(
rhfrk.
,
1378
):
Auch sullen dieselben gude bliben zu dinste und zu nucze myme herren.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 604, 28
(
omd.
,
1435
):
ich [...] wil is [das lehen] behalden czu liebe und dienste [...] dem orden.
Anderson u. a., Flugschrr.
5, 4, 18
([
Zwickau
]
1524
):
das die werck der liebe erscheynen zuͦ nutz vnd dienst dem naͤchsten.
Schmidt, Rud. v. Biberach
71, 23
(
whalem.
,
1345
/
60
):
waz si schoͤpft mit sinnen des fleisches, daz erzoͮgt si dem vuͥrstant vnd gegenwuͥrtiget ze dienst der vernunft.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die gedachten, wye sy den kayser zu diennst und den veindten zu schaden kamen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
27, 34
(
tir.
,
1464
):
Ein irdischer ritter der perait sich zu mit allen sachen in den streit des verdërben zu dinst vnd zu gefallen seinem chünnig.
Köbler, Ref. Wormbs
265, 13
;
Froning, Alsf. Passionssp.
949
;
Rupprich, Dürer ;
Welti, Stadtr. Bern .
Vgl. ferner s. v.  1.
4.
›Gottesdienst, einerseits als Kulthandlung (Messe), andererseits als spezielle christliche Lebensform (der stetigen Befolgung der göttlichen Gebote, des stetigen Gebets, der Werke); Verehrung Gottes‹; oft in den Verbindungen
dienst gottes
oder
gottes dienst
; gelegentlich auch bezogen auf die Verehrung der Heiligen der katholischen Kirche;
zu  2.
Gehäuft Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
das
2,  2,  1.
Syntagmen:
den d. (gottes) pflegen / volbringen, got d. leisten, dem hern d. tun
;
jm. der d. verboten sein
;
got js. dienstes entberen können
;
dem d. (gottes) obliegen, gabe bringen, die gnade dem d. folgen
;
in dem d. gottes fleissig / unverdrossen sein, etw
. (Subj.)
zu gottes dienst (ge)hören, jn. zu dem d. geschikt / willig machen, zu einem d. zwingen
;
der d. in den werken der andacht, der d. der mutter Maria, der gottesheiligen
;
der götliche / schmale / spötliche d
.;
die regel / reinigkeit / versäumung des (götlichen) dienstes
.
Wortbildungen:
dienstbuch
2.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Leipzig
1537
):
Herr [...] | Hilff auch bawen Jherusalem, | Vffs da dein dynst sie moͤg pflegen, | Vyll opffer dir sehr angenem, | Vff dein hohen altar legen.
Ebd. (
Bautzen
1567
):
Wir bitten dich guͤttiger HErr, | [...] | Mach vns from, ghorsam, demuͤttig, | Vnd zu deim dinst geschickt vnd willig.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
95, 5
(
Nürnb.
1548
):
damit leistet man jm seinē dienst / da der ander Psalm von sagt: Dienet dem Herrn.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Mit GOtt und seinem Dienst / pflegt er [Rudolphus] alle seine Verrichtungen anzufangen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
die dritten [die der mess nit antailig sint] sint die den Gottes dienst verbotten ist oder in dem banne sint.
Glatz, Chron. Bickenkl. (
önalem.
,
um 1640
):
Es wirt jarzeit unser lieben, truwen frow muotter seligen Sophia, [...], ein große liebhaberin aller gaistlichait und des göttlichen denst.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das sint gnadelose minnelose geistliche lúte die man ze kore und ze vil anderem dienste Gotz twingen muͦs.
Nu vindet man menschen die dis crúce uswendig wol tragent mit guͦter uswendiger uͤbungen [...], und tuͦnt unserm herren alsus einen smalen dienst.
Brack (
Basel
1483
):
Obsequiale. ein dienst buoch. quia in eo continentur que ad curam pertinent animarum.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
24v, 13
(
Zürich
1521
):
Jst [...] versumung der goͤtlichen eer vñ dienst ein vrsprung aller boßheit.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
kayser Friderich ist ain kristenlicher kayser gewesen und in dem dinst seiner lieben mueter Marie und annder gotesheiligen manigfalt erschinen.
Bauer, Imitatio Haller
103, 5
(
tir.
,
1466
):
Du solt wachen vnd solt fleissig sein in dem dinst gottes.
Große, Schwabensp. ;
Rosenthal. Bedencken
7, 22
;
40, 12
;
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
8a, 35
;
23a, 3
;
Reichmann, a. a. O.
236, 30
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
139, 9
;
Bauer, Geiler. Pred.
80, 7
;
Klein, Oswald
8, 39
;
Bauer, Imitatio Haller
104, 27
.
Vgl. ferner s. v.  22,  2.
5.
›Minnedienst, Liebesdienst; (rituelles) Werben eines Mannes um eine (ranghöhere) Dame; Verehrung einer Dame‹;
zu  4.
Gehäuft obd.; älteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , .
Syntagmen:
der d
. (Subj.)
verloren sein
;
js. leib js. dienstes almächtig sein
;
sich einer frauen mit d. erzeigen, in js. d. kummer tragen, etw. mit diensten erwerben, ritter in js. d. sein, jn. zu d. auserkiesen
.
Wortbildungen:
dienstknecht
4 ›einer Frau erotisch Ergebener‹,
dienstmütig
›liebevoll, hilfsbereit, willfährig‹.

Belegblock:

Henschel u. a., Heidin
1068
(
nobd.
,
um 1300
):
dvhte in wider sin vrowen enwiht | Der er mit gantzen triwen neigete | Sich vn̄ mit dienste erzeigete.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Junkfrau, so pedenkt mich, | Wann eur dienstknecht pin ich.
Sachs (
Nürnb.
1530
):
so sie [frawen] sind gütig, | Gen mannes freundschaft auch dienstmütig.
Thiele, Minner. II,
17, 11
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
Ich glob an ain jung wipp, | ich glob das ir zartter lipp | minß dienstz almechtig sy.
Klein, Oswald
43, 24
(
oobd.
,
um 1408
?):
Ach frau, was sol der ungelimpf? | [...] | mang jar bis her müsst ich vil kumbers tragen | In euerm dienst verborgenlich.
Ebd.
106, 23
(
1411
?):
secht, desgleichen bin ichs nu ir ritter. | In irem dienst, dieweil ich leb, | sol ich mich lassen vinden.
Wackernell, H. v. Montfort (
soobd.
,
A. 15. Jh.
):
Min dienst und gruozz me tusent stunt, | denn gestüpp ist in der sunnen!
Henschel u. a., a. a. O.
1124
;
Thiele, a. a. O. II,
6, 78
;
Klein, a. a. O.
119, 16
;
Munz, Füetrer. Persibein
522, 3
;
Kummer, Erlauer Sp. .
6.
besonders in Gruß- und Höflichkeitsformeln, am ehesten wohl: ›Ergebenheit, Dienstwilligkeit, Untertänigkeit‹;
vgl.  8.

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Edle, ehrenveste und mannhaffte junckern, euwer ehrenvest sey mein williger dienst alle zeit mit fleiß bereit!
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
11, 6
(
Zwickau
um 1540
):
GOttes gnad und frid in Christo Jhesu / sampt meinen gantz willigen dinsten und vermuͤgen bevor.
Wickram
4, 7, 6
(
Straßb.
1556
):
Erbeut mich hiemit in allem dem / so mir müglich ist / euch mein armen dienst allzeit zuͦ beweisen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Ersam weis, besunder liebn freunt, unser willig dienst bevor.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
308, 19
;
v. Ingen, Zesen. Ged.
383, 17
;
Zingerle, Inventare .
7.
›Gefälligkeit, Erkenntlichkeit; Gefallen, Wohltat; Unterstützung, Hilfe‹.
Syntagmen:
(jm.) den / einen d. erbieten / erzeigen / leisten / tun / vergelten
;
sich js. dienstes gebrauchen
;
j
. (Subj.)
etw. für einen d. nemen, jm. auf einen d. warten, jm. in einem d. für schaden stehen, etw. mit d. erwerben, jm. zu d. gehen, jm. etw. zu d. tun, die sonne jm. zu d. leuchten
;
der grosse / gute / kleine / treue d
.
Wortbildungen:
diensterweisung
,
dienstlich
1.

Belegblock:

Luther, WA (
1535
):
Natura sunt nutzliche, hͤlffliche, quia Schwemer hengen an einander ut kroten, sind dienstlich, hulflich, rettlich inter se#.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1477
):
in solchem dienste und hilfe sal unser gnediger herre von Trier uns [...] staen vur reisigen schaden.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Dienst. [...] Dienstbarkeit. Handreichung. Wolgefallen. Liebgefallen. Behegligkeit.
Knape, Messerschmidt. Bris.
41, 46
(
Frankf./M.
1559
):
Strenger Ritter [....] jhr thetet mir ein mal ein dienst / das jhr verhutend / das [...].
Jahr, H. v. Mügeln
1024
(
omd.
, Hs.
1463
):
ouch stunt uf irer achsel schrank die sunne und der mande klar und luchten ir zu dinste dar.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
14, 13
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
das nymt der wert vor eynen grozen dynst und vruntschaft.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Dienst erbieten. Zu angenehmer Gefaͤlligkeit bereit verbleiben / bey habender Gelegenheit zu gefaͤlliger Diensterweisung / mehr dann willig verbleiben.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
er [Rudolphus] wuste / daß die Zuͤricher gute Kriegsleute waren / deren dienstes er sich solchergestalt wuͤrde zugebrauchen haben.
Anderson u. a., Flugschrr.
28, 6, 26
([
Augsb.
]
1524
):
Silenus. nun dieweyl ir mich so hoch ermanent so will ichs eüch dennocht zuͦ dienst thuͦn.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Dienst / hilff / [...]. Ohn vnterscheid jederman seinen dienst leisten / gemein machen / [...]. Einem ehrlicher weise dienst erzeigen / [...]. Einem ein dienst thun / [...]. Dienst / wolthat / wolgefallen.
Koller, Ref. Siegmunds ;
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn ;
Asmussen, Buch d. 7 Grade
614
;
Gille u. a., M. Beheim
71, 156
;
Dietrich. Summaria
27v, 14
;
Roloff, Brant. Tsp.
709
;
v. Birken. a. a. O. ;
Welti, Stadtr. Bern ;
8.
›Pflicht, Verpflichtung (freiwilliger oder gesellschaftlicher Art) zu etw.; Aufgabe, Funktion, Amt‹.
Bedeutungsverwandte:
(
das
1,  14.
Syntagmen:
einen d. empfangen, seinen d. füllen
;
dem d. etw. angenem sein
;
von seinem d. abtreten, von diensten frei / ledig sein, jn. zu einem d. brauchen
;
der fürneme d
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
,Arbeite in allen dingen!‘, daz ist: swâ dû dich vindst ûf manicvaltigen dingen und anders dan ûf einem blôzen, lûtern, einvaltigen wesene, daz lâz dir ein arbeit sîn; daz ist: ,arbeite in allen dingen vüllende dînen dienest!‘
Rosenthal. Bedencken
30, 24
(
Köln
1653
):
Seind viele Ding zu thun nit auß Befelch des Gesaͤtzes / sondern auß freyer Lieb / vnd seynd vnter vnseren Diensten sehr angenehm / welche wir auß Lieb leisten.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1511
):
wann ain gepüttel von seim dinst abtritt.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
29
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
orndnen wir d(a)s ein pergkmaister von allen aignen thun vnd anndern diensten [...] freÿ vnd ledig seÿ.
Luther. Hl. Schrifft.
Apg. 1, 25
;
Aubin, Weist. Köln/Brühl ;
Rosenthal. a. a. O.
9, 13
;
Köbler, Ref. Wormbs
185, 9
;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern ;
9.
›Dienst im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses, einer Anstellung‹; seltener: ›(freiwillige) Tätigkeit (gegen Bezahlung), (meist praktische) Arbeit, Beschäftigung‹;
vgl.  6.
Gehäuft Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
 6.
Syntagmen:
den d. aufgeben / abkündigen / ausdienen / erneuen, d. von jm. begeren, jm. d. tun
;
ein d. ungelont bleiben
;
j. an seinen / zu seinem dienst ziehen, aus dem d. gehen, in js
. (z. B.
der bürger
)
d. sein, sich in einen d. begeben / verpflichten, um d. ledig / los sein, vom d. kommen, sich von einem d. entschuldigen, jn. von seinem d. stossen / weisen, j. zu(m) d. kommen
, [wohin]
ziehen, jn. zu d. ordnen, zu einem d. aufnemen / mieten, j. jm. zu d. recht sein
;
der d. der küche
;
der heimliche d
.;
die belonung des dienstes
.
Wortbildungen:
dienstjungfrau
›Dienstmagd‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 219, 30
(
preuß.
,
1440
):
begern land und stete, das unser hern nicht so viel uszlender ufnemen czu erem dinste.
Köbler, Ref. Wormbs
123, 23
(
Worms
1499
):
Als da einer den andern beclagt [...] vmb belonung etlicher dinst oder arbeyt die noch nit bescheen sindt.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Die sustern sollen in undir ein dienen, noch ir keine in sal sich inschuldigen von deme dineste der kuchenen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
58, 15
(
omd.
,
1487
):
Wolde aber das kinth nicht geistlich werden, möcht es dÿe mu̇tter darzu haldenn. es Jn frembt lanth zcu dinste zcoge.
Skála, Egerer Urgichtenb.
111,
Anm. 2 (
nwböhm.
,
1573
):
schnabel Auhrer Ime sager Zu gemuth gefuret Was sein vater In Muhlen vnd sonsten geubet vnd warumb er vom dinst khomben.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1450
):
Nu was ich mit der meid wol daran | Und hab ir vil heimlicher dinst getan
(hier in obszöner Ütr.).
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1520
):
Wa aber ain eingesessner burger [...] sich uß thapfern redlichen ursachen usserhalb unser stat in dienst begeben [...] würde.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1410
):
Weler aber da wider taͤtte, der sol fuͥrderlich von sinem dienst gestoßen vnd gewiset werden.
Ebd. (
1480
):
die dienstjungfroͮwen in die baͤch zuͦ werffen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
168, 26
(
whalem.
,
1345
/
60
):
so het der sel schoͤpher in ir [stat] geordenot drier hant volk: die wisen ze rate, ritter zvͦ stritte, hantwerch luͥte zvͦ dienste.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
Welcher zuͦ dienen versprochen, soll syn dienst ohne redliche ursach nit uffgeben.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die genanten dinstlewdt zugen wider aus dem lanndt an irn diennst, do sy vor gewesen warn.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
waͤr indert hie ein chnecht, | der mıͤr waͤr zu dıͤnst recht, | dem wolt ich geben ze lon | sibenzig poͤn, | zwo hosenestel.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
73
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
den Vnuleÿsigen Ernstlich zureden vnnd wue si sich nit besserten Inen den diennst abkhundigen.
Toeppen, a. a. O.
1, 471, 7
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Pfefferl, Weigel. Ges.
19, 9
;
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 10, 4
;
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
265, 16
;
Leisi, Thurg. UB
8, 407, 11
;
Welti, a. a. O. ; ;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ; ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
319, 28
;
Dirr, Münchner Stadtr. ; Karnein, de amore dt. ;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 129
.
Vgl. ferner s. v.  1,  1, .
10.
›Tätigkeit und Leistung innerhalb von (oft: feudalen) Herrschaftsverhältnissen im Interesse und zugunsten eines Herren aufgrund rechtlicher oder machtbedingter Verpflichtung, seltener aus freier Vereinbarung‹;
vgl.  1.
Syntagmen:
den d. aufsagen
;
die dienste jm. bleiben, ein d. unschädlich sein
;
sich des dienstes fleissen
;
j. in js. d. sein, auf dem d. raum bekommmen, sich wegen eines dienstes anmelden, jm. zu dienste stehen
;
der demütige / gleiche / schuldige d
.;
im d. des keisers, zu diensten des reiches
.
Wortbildungen:
dienstjungfer
›Kammerfrau, Hofdame‹,
dienstweib
›Frau in einem sozial gehobenen Dienst‹.

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Wo pleiben meinem g. hern die dinste?
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Nymt des Riches dienstman eynes geistlichen vorsten dienest wip, gewinnen se kint, daz se teile nement, oder eynes geistlichen vorsten dienst wip der Riches dienstman, de kint haben daz selbe recht.
Chron. Köln (
rib.
,
1427
):
do wart herzoge Philips vurß wive vergeven van einre eire deinstjumferen, de was eins ritters wif.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1647
):
Nachdem bey dem durchleuchtigsten fursten und herren [...] sich Placidus Browerus [...] wegen des schuldigen dienstes aus der abtey hoff zu Langell demutigst angemeldet und gebetten.
Froning, Alsf. Passionssp.
916
(
ohess.
,
1501ff.
):
alßo thun mer alle glich, | die der, herre, zu dynste stann.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
als Amadis vnnd Galaor jhr versprochen, deß Königes Lisuarts Dienst auff zusagen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1603
):
Sintemal nun [...] ich allhier auff diesem fürstlichen hauß und diesem meinem dienst zimlichen raum bekommen, viel guts zu lesen.
Jacobs, UB Langeln (
omd.
,
1614
):
gleichwohl [...] der herschafft schuldiege dienste hiermit unschedtlich sein.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
61, 36
(
thür.
,
1474
):
so er in des heren dinste, [...], iczunt nicht gewest.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1403
):
zu unsern [kunig Ruprecht] und des heiligen richs sachen und diensten.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die [geschloss] hett er [Graueneckher] in des kaysers diennst dem Schickhen angewungen.
Weber, Füetrer. Poyt.
247, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Man pracht im newen schillt vnd sper, | mit trewen si sich dinstes im flissen.
Mieder, Lehmann. Flor. ;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
14, 109
;
Grosch u. a., a. a. O.
305, 38
;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
131, 5, 1
;
Merk, a. a. O. ;
Merz, Urk. Lenzb.
7, 8
;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
137, 23
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 664, 55
;
Müller, Stadtr. Ravensb.
147, 9
;
164, 4
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Zingerle, Inventare .
Vgl. ferner s. v.  6.
11.
›Kriegs-, Waffen-, Heeresdienst‹; als Spezialisierung zu 10 auffassbar.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1,  2,  4, , .
Wortbildungen
dienstgeläufe
(a. 1489; dazu bdv.: ).

Belegblock:

Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
was ein landesherre zü Ungern, der [...] müst zweitüsent pfert dem konige zü dinst fürn.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
97, 7
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
sein erlich leutt do jm hauffenn, die zu dinst geschickt sein.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3547
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Wie er [frummer ritter] sin bluͦt dik hett vergossen, | Geschlagen was und och geschossen | Und dik in sinem dienst verwunt.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Die dienstlewt, die zu Sannd Veit am dinst lagen, Prawner und Muntprat und annder, waren von stunden auff und belegten das geschlos.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
265, 7
;
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
282, 36
;
12.
›Bedienung, Aufwartung bei Tisch‹;
zu  7.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
, .

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
92, 1548
(
Magdeb.
1608
):
Er blieb zum dienst fuͤrm Tische stehen / Mit seinem Bruder Wettelauff / Der alles halff mit tragen auff.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
27, 18
(
nobd.
,
1413
):
Auch haben sie gesprochen [...] das weder herre, ritter noch knechte [...] atzung, stüre, bethe noch dinst do haben noch tun solle dann ein iclich probst des obgenanten stiffts.
Morrall, Mandev. Reiseb.
157, 15
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
im [kayser] dienent zetisch all tag zwoͤlff kúng, und wenn den die iren dienst volbracht hond, so kumend ander zwoͤlff allweg úber ainen monat.
Ebd.
114, 43
.