triumph,
trumpf,
der
;
-s/–
;
aus
lat.
triumphus
›Triumph, Sieg; Siegeszug‹
(
Georges, Neub.
2, 4827
); zum etymologischen Zusammenhang der beiden Lemmaformen vgl. .
1.
›Sieg, Triumph über etw. (allgemein)‹; auch: ›(durch einen Sieg erlangter) Ruhm‹; speziell: ›militärischer Sieg‹; in religiösen Kontexten häufig ütr. auf Christi Tod und Auferstehung; im Kartenspiel (stets in der Form mit
-u-
) auch ütr.: ›Vorteil; Stich; Trumpffarbe‹;
Phraseme:
jn. zu trumpf (er)schlagen
›jn. völlig besiegen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1, ; vgl. , ,  7, .
Syntagmen:
den t. sehen / suchen, got einen t. aus jm. / e. S. machen
;
des triumphs gedenken
;
j. (mit) bei einem t. sein, jn. in t. halten, j. über einen t. reden, jn. zu t. erschlagen
;
der edle / köstliche / weltliche t
.
Wortbildungen
triumphator
(dazu bdv.: , ),
triumphbogen
,
triumphfreude
,
triumphs|ere
,
trumpf|as
(a. 1598).

Belegblock:

Boon, St. Prätorius
105, 10
(o. O.
1593
):
Die gleubigen aber werden [...] freudenreiche triumphs ehre / herrlichen schoͤnen leib / [...] / vnd ewiges leben erlangen.
Luther, WA ; 17 (
1522
):
das uns Gott [...] allen den sieg und triumph seines Sones [...] wider die Suͤnde, Tod, Teufel und Helle schencket, so das ich mich des sieges und triumphs rhuͤmen kan.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
19, 2
(
Frankf./M.
1626
):
Der vierdt so artig schreibt von Waaffen Wehr vnd Krieg / | Als wer er selbst gewest mit beim Triumph vnd Sieg.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1584
):
[Mein zung] red von edlem triumpff, | Uber dem sieg der Creutzigung.
Voc. Teut.-Lat.
hh viijr
(
Nürnb.
1482
):
Uberwinder. victor triumphator. od’ gesieger.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Und wurden all fast in gemein | Von Römern gar zu trumpff erschlagen.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 387, 18
(
halem.
,
n. 1529
):
riterschaft hat vor dem kristenpluͦtsdurstigen Tuͤrken [...] grosse triumph-froͤud geluͤtet, gepfiffet, [...].
Anderson u. a., Flugschrr.
10, 3, 3
(
Zürich
1524
):
ob wir glich den triumph mit den lybliche͂ ougen nit sehe͂ wurdint [...] so wirt die er gottes vñ vnser heil nun des groͤsser.
Reithmeier, B. v. Chiemsee , 12d (
München
1528
):
wann jhener, der [...] nur ain eytele erde ist, suecht auswendigen lob vnd weltlichen triumph.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1799
(
oobd.
,
1607
/
11
):
darauf erhebt geschnitten, wie kay: Maximilian mit seinem hör über ein bruggen durch ein triumpfbogen oder thor zeucht.
Anderson u. a., a. a. O.
27, 4, 29
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
183, 21
;
Bachmann, Morgant ;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›Triumphzug (feierlicher Einzug in die Stadt als ehrende Auszeichnung nach einem militärischen Sieg); Siegesfeier‹; metonymisch auch: ›Prunk, Pracht‹; negativ konnotiert: ›übermässiger Aufwand, Verschwendung‹; metonymisch anschließbar an 1;
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
8, 1024
ff.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. ,
2
 12,  1,  2.
Wortbildungen:
triumphwagen
.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
solcher wort, die man pflegt zubrauchen [...], wenn ein herr da her zu feld zeucht jnn grossem triumph mit seinen drabanten, panier, drometen und buchsen, das jderman hoͤre, das er koͤmet.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Pompeyum, der auß dem krieg | Kam mit triumph und grossem sieg.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
18
):
Weil vns noch ist der Obsieg worn, | Wöllen wir [...] | [...] | Euch [...] | Zu vns vnd eurn Sohne setzen | Auff vnsern Königlichen Triumphwagn.
Schib, H. Stockar
57, 16
(
halem.
,
1519
):
es stürt mich miengen pfenig, den ich wol ersparett hett, das sy uberflüsig verdetten und ain grosen drigjumf hand gefürt.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Der keyser kart wider inn pallast inn geselschaft aller siner heren mit grossen eeren und triumpff.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
kayserliche mayestat [...] ward im groß triumph und gaydt gehalten.
Rot
357
(
Augsb.
1571
):
Triumph, Ein herrlicher vnd prachtlicher einryt eines Sighafften Hauptmanns.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Schib, a. a. O.
134, 3
;
3.
›Genugtuung, Freude‹; auch als Jubelschrei gebraucht; negativ konnotiert und polemisch auch: ›Häme‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, , , ,  1,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Da meinet der Cardinal, ich kroͤche zu creutze, und rieff schon: Jo, triumph.
Ebd. (
1540
/
5
):
unser HERR Gott lesset jm wider ein Liedlin singen, Das lautet also: Jo Triumph, Das Leben ist Koͤnig und Herr uber den Tod.
Goedeke, Fischart, Schiff / Kehrab
374
(
Straßb.
1576
):
Da müst du gnug an dein brei schmacken, | Und rüren dein petrolium, | Und ziehen zum triumpf
[zur Schadenfreude der anderen]
herum
(zum Zeichen der Busse mit
seustrick
und
küschwanz
geschmückt).