Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Vor iren schepfer sie quamen, | Der disen scharen gnade tet.
So daz wir von dem valle | Zuen gnaden wider alle | [...] sin komen.
Mieder, Lehmann. Flor.
(
Lübeck
1639
):
Wenn GOtt erzuͤrnt ist vber die Menschen / so ist doch die Genad allzete groͤsser.
Pfefferl, Weigel. Ges.
26, 6
(
Hamburg
1646
):
die Wassertauffe ist ein gnadenbundt, eine vbung vnd einfuhrung des eüßern Menschen, zu Christo.
durch Moysen ist das gesez geben, die gnade aber durch Christum worden.
umb so viel mehr lasz blicken | dein gnadenangesicht.
Widerumb keyn groͤsser gnade, denn wo er seyn Euangelium sendet, denn da muß frucht unnd gnade mit folgen, wie woll es nit alle, ia gar wenig, auffnehmen.
Unßer rum ist das tzeugniß unßers gewissens, das wyr ynn dißer welt gewandellt haben ynn eynfelltickeyt des hertzen unnd gottlicher lautterkeyt, und nicht ynn fleyschlicher weyß, ßondern yn gottis gnaden, furnemlich aber bey euch. Hie antwortt sichs selbs, weyl er selb hyntzu setzt: ynn gottis gnadenn; denn wyr sollen uns freylich rumen, pochen und trotzen auff gottis gnadenn, da steht auff der rhum unßers gewissen.
Darumb uns die gschrifft zweyerley bild fürhelt. Ein bild der forcht, das ist ein überschwengklich bild des strengen zorns gottes [...]. Dar gegen ist vns gesetzt das gnaden bild, uff das der glaub das selb ansehe und schoͤpffe ym freündtliche, troͤstliche zůversicht zů gott.
In Euangelio est mera gnadanbietung, ergo non est sacramentum venenum, sed remedium gratiae, liberatio malae conscientiae adest.
Euangelium praedicatur in universo mundo i. e. der reich gnaden schrein aperitur.
Gnade vergibt die suͤnde, schaffet dem gewissen trost und friede und setzet den Menschen in das Reich goͤttlicher barmhertzigkeit, Wie es denn heisst ein Reich der Gnaden, Psal.cxvj.: ,Sein Gnade und Wahrheit waltet und regieret uber uns in ewigkeit.‘
Die Gnade, so Magdalena hat, ist eben die selbige, so Marie [...]. Aber da ist ein unterscheid, wenn er beginnet die, so in gleicher Gnade sind, in sonderheit mit namen zu ruffen, wie der Hirte jglichs Schaff besonders zeichet oder nennet.
das er [Gott] yhn [Adam] widder zu gnaden nimpt, [...] vnd gabe yhm eine gnedige absolution und bracht yhn widder ynn den gnaden stand.
Denn die person, Gott und mensch, ist schon zu trennet [...]: Am creutz odder jnn der mutter schos sihet man nichts denn einen menschen, an dem kein zorn noch schrecken ist [...]. Wenn du aber solchen blick faren lessest und hinauff kletterst jnn die Maiestet, so mustu anlauffen, erschrecken [...], weil du dich selber ausser dem gnadenblick ruͤckest [...]. Denn ausser Christo kan die natur kein gnade noch liebe jnn Gott sehen noch erlangen, wie denn auch ausser jhm nichts denn eitel zorn und verdamnis ist.
Es heist ein gnaden himel et remissio peccatorum.
ut glorientur sub alis Christi, ut simus sub gluckhenne. [...] Ibi fleuget er unserm herr Gott unter sein gnadenfluͤgel.
Das sol wehren bis an den Juͤngsten tag, da der glaube und solcher Gnaden deckel wird auffhoͤren, das wir werden den Vater on alle mittel und deckel anschawen.
Da haben wir recht uber sat et nunquam facimus. Postea das gnadenrecht. 10 praecepta et deinde, ut cum mundo zufaren und halten ir recht mit ir [...]. Da hastu glauben, Gnadenrecht, politiam, oeconomiam, zu thun gnug.
Das also unser Herr Christus allein der gnaden rock sey, der unns angezogen wirdt, auff das Got unser Vatter, uns nicht für sünder ansehen, Sonder als gerechte [...] sünder annemen [...] moͤge.
wenn nur wir fromme kinder bleyben unnd von sollichem gnaden Vatter nicht wegk lauffen.
Schade, Sat. u. Pasqu.
(
Wittenb.
1524
/
5
):
O Christ, du bist der höchste trost, | So ganz menschlichs geschlecht erlost, | Allein auß gnad und gütigkeit.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
gnâde eneiniget niht die sêle mit gote, si ist ein volbringen; daz ist ir werk, daz si die sêle wider ze gote bringet.
Vil mê sol ez von gnâden sîn. Got sol ein regel und ein fundament sîn dîner minne.
[sol der mensche] biten umbe daz almuosen der gnâde unsers herren, wan diu gnâde machet sie gotes kint.
allez, daz ich bin, daz bin ich von der gnâde gotes.
Ders., Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ich sol gedulticlîche bîten, sunderlîche, als sîn gâbe von gnâden ist und unverdienet.
Fischer, Brun v. Schoneb.
(
md.
, Hs.
um 1400
):
die zwene cherubin, | di uf deme genadenhuse ho | stunden.
Nu wiltu geistliche leben | [...] | Und kumen uf der genaden grat.
ich danke minem Gote, | Von des genaden gebote.
Bi willen ein mensch in sunden groz, | Dem Got git einen gnadenstoz, | Daz er zů gnaden keret.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
4, 6
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
ei schepfer, min genâde, | Erbarme dich durch dinen bitterlichen tôt.
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
148, 19
(
wmd.
,
1634
):
O starck, vnd reicher Gnadenguß, So gleich all schaden heylet!
Im neuwen Testament aber sein alle vorbildt durch Christum vffgehebt / durch welchen die gnad vnd warheit worden ist.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Köln
1610
):
Durch sein mechtiges Wort alleine, | Weisen wir Brot vnd Weine, | Zu eim gnaden Opffer rein.
Heb auff vns Herr durch guͤte dein | Deins antlitzs liecht vnd gnadenschein.
Ein gnadenglantz vnd frewdenliecht | Den auffrechtfrommen anher bricht, | Im tunckeln schwerer finsternis: | Got voller gnad, allmechtig.
Daß aber die gute Werck der lieben Kinder Gottes in jhrem vbernatuͤrlichem Gnadenwesen sehr [...] Verdienstlich seyen zur erlangung Ewiger Seeligkeit.
Kein sunder dar an virzwiueln sal, | got ist grozer gnaden vol.
Do was er lihte der gnaden vnwert.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
751
(
pfälz.
,
1436
):
Darümb erkenne sich selbs ein yglich mensch hie ,jn dieser zyt der gnaden‘, das ,es gemacht ist worden von erden vnd wieder wirt zu erden‘ [...]. Hie ,jn dieser zyt der gnaden‘ v̈be er sich selbs jn warer rüwe.
Dubizmay, kurß zu Teutze
80, 8
(
hess.
,
1463
):
Die gnade ist gegossen in deynnen münt | Dar vmb hat dich got gesegent ewiglich.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
24, 26
(
Frankf./M.
1626
):
durch deine hohe Gnad / | [...] | Drinn jede fromme Seel hat allzeit Heyl gefunden.
Jahr, H. v. Mügeln
127, 1940
(
omd.
, Hs.
1463
):
welch mensche zu mir liben sin | treit, das enmak verderben nicht: | im ist genade vorgeticht.
Strauch, Par. anime int.
24, 12
(
thür.
,
14. Jh.
):
gnade ist ouch ein engil Godis geheizin, wan si alleine ist von Gode. alleine di heiligin uns gnade mugin irwerbin, si inmac doch niman dan Got selbir gegebin. gnade ist ouch ein glichnisse Godis. si ist ein schin Godis der da irluchtit daz antlitze der sele, alse Got geginwertic ist, und bereidit di sele daz si Got inphahin mac, wan daz allir erste werc daz Got wirkit, alse he cumit zu der sele, daz ist gnade. gnade ist ouch Gode also foreinit daz si nummir ist one Got noch Got one gnade.
Noe vant gnade bey gote, wen her was eyn gerechter man unde gotforchtigk.
Göz. Leichabd.
(
Jena
1664
):
Er [Gott] fordert sie [die jungen Kinder] [...] aus seinem Weinberge ab / auf daß sie nicht so viel von des TagesLast und Hizze tragen / und den Gnaden⸗Groschen desto eher empfangen moͦgen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
71, 22
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
der bischof und sine geselleschaft di wurdin gesterkit mit der genade Jhesu Cristi.
Darnach ist die Genade weit vnd breit zu den [...] den Heyden kommen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Bautzen
1567
):
Als vns die Schlang verfuͤret hat, | Namstu vns wider auff zu gnadt.
O edler Leib vnd Gnadenpfand, | O Himmlisch Brod, vnd Proviant, | Welchs vnser Seelen gibt fuͤrwar, | Das geistlich Leben jmmerdar.
Ein Fuͤrhang in dem Tempel hieng, | Dahinder nur ein Priester [Jesus] gieng. | Derselbig damals rieß entzwey, | Und ward die Gnadenthuͤr vns frey.
Halt deinen Wandel rein, | Thu guts in dieser Gnadenzeit, | So lohnt dir Gott in Ewigkeit.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
18, 81
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
die weil noch ist die czeit der genaden und der parmherczikeit und die czeit und die stat der puße und der vergebung.
Gille u. a., M. Beheim
3, 334
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Nu warn vergangen siben tag also, | damit was uns der schepher hie peczaichen | die ymer wornden ru in himel do, | die wir in den gnaden der siben czeit | mit im pesiczen sullen ewigcleichen.
Du ausgeber der heilkait gar. | ursach aller seld, gnadsamar | ablas der sunden alle.
Mayer, Folz. Meisterl.
(
nobd.
,
v. 1496
):
Dort weist er sie [sunder] grauslich von ym, | Das sie zu gnad nymer werden genomen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
32
(
Nürnb.
1517
):
Darumb vermag die sünd weniger schaden dann die gnad nutz sein.
Das ist die gnad, die angenem macht: nit den menschen got, als es vil auslegen – wann dasselbig hat die erwelung gewürket –, sunder die got einig wolgefellig und angenem macht dem menschen durch die lieb.
Anderson u. a., Flugschrr.
8, 6, 29
([
Nürnb.
]
1524
):
verfolgen die werckheyligen / die sich jrer heyligkait vnd haltunge des gesetzs troͤsten / die frum͂en glaubigen die sich nichts dann der gnaden gottes troͤsten.
dadurch [Christliche freyhait] wir von gesetzen / sünden vñ allen verbündtnussen vnserer gewissen entladen werden / vñ nuͤr allain gottes gnaden oder willen vnterworffen.
Denn wer da will Gottes kind sein / der muß den willen des Vatters im Himel thun / das ist / an Christum glauben / [...] / Ausser disem soll die Juden nichts fuͤrdern zum Reich vnd gnade Gottes.
Rieder, Gottesfr.
(
els.
,
1369
):
ir lieben bruͤdere, ir súllent demuͤtecliche und getultecliche [...] beitende und wartende sin der hohen liehtrichen úbernatúrlichen gnoden gottes.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
das sú
[Menschen]
also eins sint mit uns
[Gott, Christus],
doch nút von naturen, mer von genaden noch unbegriffenlicher wisen.
[der heilige geist] úberlúhtet daz natúrliche lieht und gússet darin úbernatúrliche tugende, also geloͮbe, hoffenunge, goͤtteliche minne und sine genade.
der name Johannes spricht als vil als ,in dem gnade ist‘.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 72
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
har vmbe git er sine gnade in zwein wisen: die fúrloͮffende gnade vnd die gnade, do men inne verdienet ewig leben. Die fúrgande gnade, die hant alle menschen gemeine, heiden vnd iuden, die gůten vnd die boͤsen.
har vmb sint die sv́nder [...] in dem vinsternisse, wan in der gnaden gottes gebristet.
er macht ein betstatt
[Var. 1. H. 15. Jh.:
gnadentafel
Gnaden stuel
gnadendach
]
das do ist ein tafel von dem reinsten gold.
Roloff, Brant. Tsp.
413
(
Straßb.
1554
):
Mit trüwen will ich ewer pflegen | Biß Gott gibt frid und seinen segen | Und mit seiner gnaden uns erschein.
solches thun die Teuffel, (ob sie schon aller genaden beraubte Engel sind,) gar nicht.
So ich mich selben als gnadenarm vant und ich von mime grossen gebresten nút getorste hin fúr komen zů dem tisch, da liep von liebe sunder mittel gespiset wirt.
Adrian, Saelden Hort
3962
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
uf dine vart ain gnaden sol | Got mir und in berait.
mit dirr red ús, herre, twing, | daz állú súntlichú ding | [...] in uns ersterben | und wir mit ir erwerben | dich gnadenkalb.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
18, 81
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
schullen wir uns, hinfur die weil noch ist die czeit der genaden und der parmherczikeit und die czeit und die stat der puße und der vergebung, widerkeren.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 52
(
noschweiz.
,
15. Jh.
):
Gnǎd ist ain bild der warheit vnd ain jnsigel der gerechtikait.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4232
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Wem din gnad ÿe hilffe gab, | Dem ward sin schuld gewaͤschen ab.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
50, 3
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Ez ist zemerken, ob der sun gotis an sich nam die menschlichen naturen übermitz mittel der gnade. Ez ist zesagen, daz in Christo zesetzen ist gnade der einung unde gnade der habunge.
so heizet etwen die gnade gottis die ewig liebi selber, nach dem unde si ouch ein gnade heiset der fürsihtikeit, alse vil alse got von gnaden, unde niht von verdiente, fürbe[re]itet hat oder fürerwellet hat.
Sappler, H. Kaufringer
2, 231
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
lieber vater mein, | tuo mir dein genade bekant! | ich pin bisher ain jud genant; | [...] | cristenglauben will ich han
Bauer, Geiler. Pred.
101, 1
(
Augsb.
1508
):
vergebens und umbsunst / redt die zung des predigers / wa got durch sin genad nit klopft / an den hertzen der menschen.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 12, 20
([
Augsb.
]
1523
):
allen gnaddurstigen die do cristu͂ bekennen.
Weiber list / Gottes gnad / vnd der Bauren schalckheit hat nimmer kein end. GOttes gnad uͤberwigt weit aller Welt suͤnde. Wer zu GOtt kommen will / der darff nichts / denn nur sein gnad. [...] Das Gesetz darumb gegeben ist / Das man gnad such bey JEsu Christ. [...] Wo kein gnad ist / da ist alles beten vergebens.
Klein, Oswald
1, 10
(
oobd.
,
1421
):
Des bin ich kranck | an meiner sel, zwar ich verklag mein sterben | und bitt dich, junckfrau Sant Kathrein, | tü mir genad erwerben.
mensch, die genad von got volgt all dem dinste dein, | dannocht well wir in denklich nicht erkennen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die gnad Gottes und gottliche gericht ist dem mennschen unmuglich zu wissen.
lieber herr, dein parmchait | ist uͤber allew werch prait | [...] | da von pringt mich nieman der van. | ich wil genadenhalben stan.
Buijssen, Dur. Rat.
32, 8
(
moobd.
,
1384
):
[Wir] werden aber darumb nicht gesprengt daz wir anders getauft werden, sunder darumb daz wir anrůffen die gnad des gottleichen namen mit ainer gedechtnůzz der tauff.
daz auch wir icht mit den törachten iunchfrawen an die tür chlocken vnd verslagen werden mit dem strengen worte yeczund in der czeit der genaden vnsers hailer, aber dann czu der leczten czeit vnsers ängstleichen richter.
Wann als chain hoffenung ist daz die toten naturleich wider czu leben chomen, also ist von den chain hoffenung das si czu dem leben der genaden chömen.
Höver, Bonaventura. Itin. B
167
(
moobd.
,
1450
/
1460
):
Da auff der arch sind zwen kerubin der glori, die das gnaden plat auff der arch vͦberschatten.
Dann erste gnad, natur vnd wesen hat Got freywilligklich vmbsonst geben dem menschen.
alldieweilen ich den H. Soldaten Georgium seines Namens gemaͤß einer Gnaden⸗Sonne͂ verglichen.
Mit solchen Gnaden⸗Strahlen ist auch bescheint worden Joannes.
ich hab entfangen czu mitfast in der genoden von her peter das im gegen ist vorden czu kyrgen.
czu der genaden czu halb fasten 7 phunt vax.
in der genaden czu sent iohanes tag vnd czu des heylygen creutz tag han genon di nonen von der grebe iokopen 18 phunt vax.