V.,
unr. Das reich gefächerte Bedeutungsfeld ist wie folgt gliederbar: 1-5 ›von etw. Abstand nehmen, aufgeben‹; 6-10 und 15-17 nicht sinnvoll zusammenfaßbar, 6-10 aber an den Block 1-5 anzuschließen; 10-14 ›von etw. absteigen‹ und Synekdochen; 18-20 ›nachlassen (von Sachen und Lebewesen)‹.
1.
›von etw. (z. B. einem Vorhaben, einer Lehre, einer Haltung) Abstand nehmen, ablassen, etw. aufgeben, sich e. S. enthalten‹; offen zu
2-
4.
Bedeutungsverwandte:
1; vgl.
8,
1.
Syntagmen
mit präp. Dat./mit Gen./Dat.:
von dem fürsaz / bösen / rechten / laster, von der sünde
(häufig)
/ meinung / liebe / lere a.; des fürnemens / willens / tuns / lassens / gemütes, der sache/sünde
(häufig)
a.; dem has / grübeln a.; gänzlich / gern a.
Belegblock:
soviel mit diesem losen Pöfel [...] gehandelt, das sie dozumal solches abgestanden sein.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wil her dan gar abe stan | Den sunden und wil buzen | Mit muzelichen muzen.
Kurz, Murner. Luth. Narr
(
Straßb.
1522
):
Wiltu abston feintlichem haß, | Vnd lutherisch sein vff unser seiten.
so soͤlte si irer vecht gegen iren veter abston.
Mayer, Folz. Meisterl.
(
nobd.
,
v. 1496
):
stet sulchem grubeln ab, | Der auff sulch pan dich leyt.
Bell, G. Hager
547, 2, 10
(
nobd.
,
1611
):
Dass sie von jrer lehr all sam | ab stienden an be schwerden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
(
moobd.
,
1478
/
81
):
wolt sy nicht abstan irs fürgenomen argen willen.
Roder, Hugs Vill. Chron.
;
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl. Trip.
317, 1
;