gemach,
das
,der
;-(e)s/-e
(+ Uml.), auch -Ø
(+Uml.).1.
›Ruhe, Wohlbefinden, Zufriedenheit, Bequemlichkeit, Annehmlichkeit‹.Phraseme
von der Erleichterung des Leibes: des gemachs tun
›sich erleichtern, seine Notdurft entrichten, sich entleeren, austreten‹.Syntagmen
g. begeren / bringen / empfahen / geben / nemen / schaffen / suchen; gemaches pflegen
; Doppelformel: g. und ruhe; des leibes g.; gutes / leibliches g
.Belegblock:
Daz her lip und ere bewar | Und schaffe der sele gemach.
bittet der Jude, man wolle ihne für sein gemach thun lassen.
sie furchten jhres guths, jhres friedes unnd guthen gemachs.
Zu vru gemach tut gerne afterriuwe.
Wan wir nu [...] fride, gemach und bestes alleziit gerne sehen und furdern.
Dan ich wil vch schauwen lan | ein hus, do er gemach sal han.
Ander lude gemach brenget mich in noet.
A neyn, a neyn, sijt mit gemach, | Sijt mit gemach, myn liebes wijb.
und lebete wol an alle dru | In gemache und ouch in ru.
bescheidenheit behelt die leute bei gemache.
do bleben sie die weile mit frede unde gemache vor den Romern, den Cristus tot leit was.
so sam man in beiden vride geben und sal si mit gutem gemache lazen.
Derhalben so stehet also mein mut / | Vnd duͤncket mich gentzlich gut / | Das wir fried vnd gemach wollen han.
Auff daß sein volck hab spat und fru | Im gantzen land gemach und rhu.
sv́ suͦchent me wol essen vnd trinken vnd gemach des libes vnmeßeklichen.
ze jüngest wart der krieg gerihtet, das er muͦste die stifte mit gemache lon one schetzunge.
es det ain knecht seins gemachs vor ainem stadel.
die hetten sich nider geschlagen und wolten ruen und gmach han.
Du wenest, got hab dir dinú joch ab geleit [...] und súlest nu gemaches pflegen.
du gern hetist rüw und gemach.
daz erst ist daz du lassest allen zart und kintlich sitten und alles gemach des libes.
sô wonent nu die neuwen läut gern in genaigten steten durch gemach der wazzer.
Darnach von gemachs wegen taydigten dieselbigen teller und gegent mit dem kayser.
damit meniglich bey dieśer Stadt Richter vnnd Rath, Arm vnnd Raich, fried, ruhe vnnd gemach haben möge.
Henschel u. a., Heidin
1625
; Haltaus, Liederb. Hätzlerin ;
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 4, 27
; Wyss, Luz. Ostersp.
6824
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
166, 6
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 67
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 36
; Voc. Teut.-Lat.
l iijv
; Voc. inc. teut.
h vijr
; Schmitt, Ordorerum
203, 20
; Hulsius
F iiijr
; Brinckmeier
896
; Vorarlb. Wb.
1, 1112
.2.
›Ort, an dem man ruht und sich pflegt; Zimmer, Raum, Wohnraum, Gemach; aus mehreren Räumen bestehende Wohnung‹.Phraseme:
das heimliche gemach
›Abort, Abtritt‹.Syntagmen:
das g. bauen / bessern / erbrechen / öfnen / räumen / zurichten / zusperren; in das g. eintreten; ein bequemes / finsteres / feindliches / gutes / königliches g
.Belegblock:
21 scot vor eyn hantvas in des treszelers gemach gekouft.
Ins kompthurs gemach: 1 federbette, 1 schubetisch. Ins huwszkompthurs gemache: 3 par huttegabeln, 3 par hutteringe, 3 sensen.
wenne sy czusampne komen an eyme beqwemen gemache ader wonung, do sy inne weren, dyweyle sy ir sachen handelten.
Die gingen in des hwszkompthurs zcum Elbinge gemach.
die Perser [...] | Erschlugen jhn vnd seinen Rath. | Wie im Gemach des Engels Hand | Jhm vorgeschrieben an der Wand.
und sin etliche dorch das heimlich gemach vor und nach drin komen.
Von Cloac oder heimlichen gemachen die ein yeder in synem Huse haben vnd nicht vff Gassen vsschutten oder tragen soll.
Prófey oder heimliche gemach, so einer in seines nachparn behausung ine von newem machen zu laßen willens ist.
so bald jm zeit vnd weil taͤglichs werden mag / so thut er sich in sein gemach zu studieren.
muhe mich nicht, wen myn thuͤr ist czu geslozzen unde myne kyndere synt mit mir an irme gemache.
syn gemach unde camere dy sint gemolt unde geczirt und ouch wol belegit mit lotigym golde.
Wie einer einen in seinem haus erschlug, der bei nacht [...] ime sein gemach aufbrach.
der purckgraff [...] der hat sein eingang im unteren sall in sein gemach, das spert er zu und hat sein eigen wesen mit sein ehalten in dem selben gemach.
die Leidige Junge Wittwe saß in einem mit Traur und schwartzem Tuch behangenen finsteren Gemach.
ist ze wißen, daß acht gemech und behausung darinn waren, und gieng das feur auf ze oberst in dem haus in ainem gemach.
Darnach fuͦrt der loblich künig Laslaw die edlen kaiserin haim in iren gemach.
In disem jar hat man angefangen, die neue gemech bei dem Neuen gang an dem Fischgraben zebauen.
Die andern zwen bischoff zugen in ain gemach, in Salmenswiler hof.
fundends jnn zlettst sitzen / am heymlichen gmach tod.
Des selben nachtes Josep lag | An seim gemach und slaffes pflag.
Also legte fraw Elizabeth [...] den ersten stain mit iren aigen henden und zaichente die gemeche und chameren.
das vorgenant haus hat er mit allen den gemechen und rechten verchauft.
ich het die Slussel zu dem gmach, da ir kran vnd ir halspant vnd ander klainat Inn was.
Ains tags lag Karolus in seinem sundern gemach und entslief.
das weib daz erschrakch vnd wëst nicht, wer der selbig man was, wend si gedacht, si wer alein in irem gemach.
In dem vnderen gemach in der stuben gegen dem thor: Ain tisch.
ap sÿ denne peÿ enander pegriffen werdenn ÿn eynem gemaͤch mit vorschloßner tuͤr.
Karnein, Salm. u. Morolf
277, 2
; Gerhard, Hist. alde e
3280
; v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Dreckmann, H. Mair. Troja
20, 10
; Weber, Füetrer. Poyt.
117, 2
;