Mieder, Lehmann. Flor.
(
Lübeck
1639
):
Glimpff wird offt belohnt mit Schimpff.
damit [wort] er [Carlstad] nür glimpff und guten scheyn mache.
Die valscheit der heiden | Den alten hielt zu glimpfe, | Daz er nach langem schimpfe | Enpfienge lesterlichen tot.
Die sach hat so vil glimpfs auf sich, das noch nemans toit pliben war.
Neumann, Rothe. Keuschh.
5297
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
so ist uwer zunge getzemet dar mede | zuchtig unnd senfftige uwer rede, | gutliche unnd stille uwer lachen | [...] | ane bubische worte uwer schimpe, | uwer wanderunge habe gude gelimpe!
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Bautzen
1567
):
Selig seind die eins sanfften gmuͤt, | [...] | Sie handeln alls mit glimpff vnd fug.
ist sie von guten synnen, | vernunfftig und kan glympff, | sie merckt din ernst und schympff.
Rieder, Gottesfr.
(
els.
,
1393
):
daz man solicheme gewalte mit deste besserme glimpfe und bescheidenheit moͤge widerston und abe gesagen in aller unzimmelicher vorderunge.
Gille u. a., M. Beheim
308, 191
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Glimpf und haflicher schimpf | sal an in wesen schein.
Bührer, Kl. Renner
240
(
nobd.
, Hs.
um 1480
):
Die konden ernste vnd schimpffen | In manchem guten gelimpffen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
8, 2
(
Basel
1494
):
Der ist ein narr der wys will syn | Vnd weder glympf / noch moß duͦt schyn.
Eyn nuwer heylig heisßt Grobian | [...] | Her Glympfyus ist leyder tod.
Warnock, Pred. Paulis
9, 10
(
önalem.
,
1490
/
4
):
und jetwedrer tail sin sach vor dem richter erzelt hat nach sinem besten glimpf und fuͦg.
Merz, Urk. Wildegg
17, 11
(
halem.
,
1399
):
Graf Bernharts Boten wünschen, daß man doch ihre Briefe höre, dz man joch glimpf oder vnglimpf erhorti.
Jörg, Salat. Reformationschr.
281, 6
(
halem.
,
1534
/
5
):
und doch die selben ortt / so wider sy / mit so vil wisheytt / glimpfs und rechts jr hendell / fürbrachtend / [...] / das sy jnen nit zuͦ wider.
wir hand uns bishar alls glimpfs / aller früntlicheytt / und zimlikeytt geflissen.
Dreckmann, H. Mair. Troja S.
16, 30
(
oschwäb.
,
1393
):
ob si [weib] halt aines mannes sind begernd mit unerlichen sachen, so wellend si ez doch mit ainem gelimpf [...] verdeken.
Sappler, H. Kaufringer
6, 56
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
zuo ir redt er auch oun schrick | und darzuo in rechtem schimpf, | als er wol kund mit gelimpf.
erzalt ieder tail seinen glimpf, so er peste kund.
Barack, Zim. Chron.
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das er fro ward, das er irer baider mit glümpf und fuegen widerumb megte abkomen.
Butter verderbt keine Kost / [...] / das ist / glimpf verderbet keine sach. [...]. Gedult vnd demut / glimpf vnd bescheidenheit [...] haben allzeit jhren Lohn [...]. Mit glimpf kan man vil boͤser Sachen beylegen
(ff. weitere Sprichwörter).
Primisser, Suchenwirt
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Wer geit nu sin und weisen rat, | Den ernst mit gelimphe?