ersamkeit,
die
;–/-Ø
.1.
›Heiligkeit; göttliche Tat‹; ›nötiger Respekt gegenüber e. P. / e. S.; Ehrfurcht vor dem Göttlichen / Heiligen‹; Belegblock:
[Herre] hast du gethan alle dise ersamkeit
[nd. Bibel 1478:
grotmakinghe;
all solch grosse dingLuther
1545, 1. Chr. 17, 19: ].
so verkündet jr das Euangeli ewern mitbruͤdern in Christo / holtselig / vnd mit aller ersamkait / vnd fuͤret ain gotseligen wandel.
Auch weschst er di hent durich der ersamchait der grozzen heilichait, darumb daz er gar rain zuͤge ze wandeln die hailichait.
Ebd.
17, 25
.2.
›Anstand, Sittsamkeit, gesellschaftsadäquates und von der Gesellschaft erwartetes Handeln‹; Belegblock:
[die Pfaffen] werden mit gepot [...] auffgehalten / das jr hertz mit fressen vnd sauffen nicht beschwert / der rucht vnd ersamkeyt vergessen.
Die Ersamkeit, Tugent und eigen Verdienst, darumb einer Hertzog ist, ist hoͤher und me, dan wan einer erboren ist.
daz du nit anderst den gefrogte [...] gezwungen werdest zuͦ reden, vnd dan mit ersamkeit vnd forchtten vnd in senftikeit dines gemüttes.
ain tugend ist in der sele, die haisset Êrsamkeit.
hat er das volck das do in vnkeüsch gefallen wz [...] zuͦ de[m] prauch der ersamkeit gepracht. [...] Vnd die zuͦ liebe der schaz vñ zuͦ schuldiger ersamkeit der gesellschafften gefuͤrt.
‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›Vornehmheit, Ehrwürdigkeit; soziale Stellung und Vertrauenswürdigkeit e. P.‹; zumeist als Anrede für eine höhergestellte Person; Belegblock:
tegelich ich daruf sinne, | waz uwerir ersamekeit
[König Ludwig]
| behagel si unde gemeit. So sollen [...] die Richtere die handtvesti / ersamkeit / vñ die gloubsami beider teilen / [...] flyßlich ermessen.
Unser willig freuntlich dienste sein ewer ersamkeit allezeit voran bereit.
Voc. inc. teut.
f iijv
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