land,
das
;
(e)s/-e
oder ˹-
er
+ Uml.˺, auch
.
– Vgl. auch das
Rwb, das aufgrund der rechtlichen Relevanz von
land
und der zugehörigen Komposita (mit
land-
als Bestimmungswort) eine ausführliche Dokumentation über das Wortbildungsfeld enthält.
1.
›Erdreich, Humus; Grund, Boden; Erdoberfläche‹.
Wortbildungen:
landesreutung
›Rodung, Urbarmachung von wüstem Land‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
209, 5054
(
Magdeb.
1608
):
Darnach der Lew sein gabel satzt | Bey dem Hasn ins land das es platzt | Das sand vnd rasen vmbhehr gossen | Als hett ers ins Wasser gestossen.
Ebd.
628, 3817
:
JNdem sich nun bewegt das Land | Zittert als ein bawfellig Wand.
Karnein, Salm. u. Morolf
286, 3
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
sie drunckent vast | und vielent nider uff das lant.
Luther, WA (
1533
):
Publicani erant sicut Schoͤffer, ambtleute, die wasser, zol, landsreutung annhamen, schunden und schabten die leute.
Plant u. a., Main. Naturl. 293vd,
21
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Von dem lande gant si [sternen] her vber da die svnne vf gat. hine da div svnne vnder gat. vnder die erde hine.
Wyss, Luz. Ostersp.
10284
(
Luzern
1545
):
Cristus Jesus ist erstanden | [...] | mit erbidmung dess gantzen ertter rich! | vnd vielend wir all vier vffs land.
Sappler, H. Kaufringer
1, 444
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Mit der red der engel sich | huob zuo got und verschwand. | der pruoder wider gieng ze land.
Niewöhner, Teichner
345, 82
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
dw [vraw] hab chniet aufs lant | daz ir dw chnie gepluͤt han.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
429, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
das er sein ende pitter | nam, wann er viel da todter auff das landt.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
52, 14
(
mslow. inseldt.
,
1530
):
das der Michl kneüśl hat frey miśt vnnd lannd auf die kheer Zue śchitten.
Ebd.
65, 1
(
1583
):
damit der Mertl Zu śeinem weingarten, Miśt, land vnd peśśerung führen vnd bringen mag.
Piirainen, Stadtr. Sillein
35,
l26 (
sslow. inseldt.
,
1378
):
ayn mensche daz verirret ist auf dem wege daz wider czu lande noch czu straz ze chvmen mak kan an deyn
[Gott]
grundeloze parmherczighayt.
Fichtner, a. a. O.
47, 2
.
2.
›Festland, Ufer, Küste (im Gegensatz zum Wasser); Damm, Küstenbefestigung‹; ütr.: ›sicherer Halt‹.
Phraseme:
Präp. +
wasser und land
›überall; von allen Seiten‹ (in der Mehrzahl der Belege als Paarformel gebraucht; vereinzelt auch: Präp. +
land und mer, land und aue
);
zu / über land
›auf dem Landwege‹.
Gegensätze:
,
1
 1.
Syntagmen:
das l. sich aufschütten; zu l. keren / kommen / segeln / stossen, etw.
(z. B.
die sele
)
zu l. faren / weisen, vom l. faren, an / von l. stossen, von l. schiffen, etw. [anschütte] sich an das l. anhenken, ans l. treten, jn. ans l. setzen, etw. an das l. werfen, etw. am l. sehen, aufs l. austreten, sich auf dem l. nären, etw.
(z. B.
den fuß
)
auf dem l. haben, auf dem l. gegen jn. ziehen, ins l. weichen, etw.
(z. B.
das tier
)
in wasser oder auf lande leben; anderes / sicheres / trockenes l.
Wortbildungen:
landeshalb
›von der Landseite aus‹,
landfach
›ans Ufer angrenzender, abgesteckter Bereich eines Sees‹ (a. 1529),
landgarn
›am Ufer befestigtes, großes Fischernetz‹ (a. 1563/4),
landwert
(dazu phras.:
zu landwert
›landeinwärts‹).

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
52, 279
(
Magdeb.
1608
):
Fuͤhrt mich nurt hin zu land mein Straß | Jm Wasser weiß ich keinen Paß.
Opitz. Poeterey
19, 36
(
Breslau
1624
):
Wann dieser harte krieg wird werden hingelegt / | Und die gewůndschte rhue zue Land vnd Meer gehegt.
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
da sie sunst dem Herrenn vber Lanndt vnnd Wasser / Berg vnnd Thal [...] so lange gefolgt.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Je weiter du [Hecht] zu Landwert springst, | Je mehr du nach dem vngluͤck ringst.
Knape, Messerschmidt. Bris.
35, 141
(
Frankf./M.
1559
):
verwundert sich jederman / was das fuͤr grausamme geschepffe
[Krokodile]
seyend / das sie sich also zu wasser vñ zu land / erhalten moͤgen.
Ebd.
41, 34
:
darumb er mit etlichen deucherlin / zu land und wasser / dem hauffen nachgefolgt.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
darumb ich mich denn selbst zu zeiten ließ ans Land setzen.
Pedro [...] nam seine Rheyse weiter nach Oronoke zu Landt.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
1, 14
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
das keyn mensche von Adams geczitin habe also vil gewandirt beyde czu lande und czu wazzir als her hot geton.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Insula Jnsel / ein stuͤck lañdes dz im wasser ligt.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1520
):
do die am land sahen, [...] wie wir uns behulffen, do kamen sie uns zu hülff, und kammen zu land.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
das sü die stat mit grossem stürmende anegingent wasserhalp und landeshalp.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
von Land schiffen. Deducere naues. zů Land faren. Subducere naues.
Golius (
Straßb.
1579
):
anschütte / was von dem wasser sich an das Landt angehenckt hat.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1445
):
die andern zugent trostlich uf dem andern lant gegen uns.
Wyss, Luz. Ostersp.
2433
(
Luzern
1583
):
Ein wallfisch in [Jonas] domal verschlucktt, | Deß dritten tags in von im trucktt | Vffs trochen land.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
5b
(
Genf
1636
):
abfahren / vom Landt fahren / Desmarer.
Dreckmann, H. Mair. Troja
11, 17
(
oschwäb.
,
1393
):
Die kriechen warend nu müd worden uf dem wasser und stiezzend ze land.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
131
(
schwäb.
,
1455
):
Dinr tugent marner wyset | Mang ellend sel zuo land.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
Er soll heyssen Friderich, er soll auch alle reich zü fride bringen zü lande und zu auen.
Bauer, Geiler. Pred.
101, 31
(
Augsb.
1508
):
ain kauffman / wenn der gleich lanng hin und herzücht / über moͤr / und über land.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 80, 26
([
Augsb.
]
1548
):
Der geht mit ainem fuͤsse im bache / Den andern fuͤß hat er auff dem lande.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
darff er [der newe Consul] nit ehe auß dem Schiff hinauß ans land tretten.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wer über lant raist.
Klein, Oswald
10, 76
(
oobd.
,
1431
/
2
):
das weder in wasser oder auf lande | nicht leb kain wilder tier.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
159, 2
(
1438
/
9
):
das si dich [...] durch unsere [...] gebiete zu wasser und zu lande sicher, zolfrey [...] faren und komen lassen.
Fuchs, Kart. Aggsbach (
moobd.
,
1380
):
daz vorgen(ant) goczhaus [...] mit aller irr hab [...] gefreyet sein ewiklich, daz sie die allenthalben in unsern landen auf wazzer und auf land fuͤren mûgen an all zoͤll.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
97, 21
(
moobd.
,
1446
):
davon sich das land bey in aufschütt und si das wasser ab in auf uns leitent.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
232, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
si sassen und fueren hin auf das mer. | An ainem tag theten s’zue lannde keren.
Peil, a. a. O.
634, 4032
;
641, 4206
;
Opitz. a. a. O.
40, 17
;
Knape, a. a. O.
35, 32
;
v. Keller, Amadis ;
Ralegh. a. a. O. ijv, ;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Hör, Urk. St. Veit
93, 24
;
Welti, Urk. Rheinfelden
645, 232, 17
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
16, 17
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 58
;
Weber, Füetrer. Poyt.
27, 1
;
Fichtner, a. a. O.
199, 1
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Moscouia
C 3v, 34
;
Bad. Wb.
3, 359
;
Vgl. ferner s. v. (Präp.) 1,  2,  1,  1,
3
 1,  1, ,
2
 10.
3.
›Flachland, Ebene (im Gegensatz zum Gebirge)‹.
Syntagmen:
lauwe aus dem gebirge ins l. hinabschiessen
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
585, 2509
(
Magdeb.
1608
):
Das er sein Volck vergeblich wagt | An die Festung / so nicht im Land | Sondern auff eim hohen felsen stand.
4.
›bewirtschafteter Boden, Bau- und Nutzland, Ackerland‹; als Metonymie: ›Grundstück‹.
Bedeutungsverwandte:
 12,  1, , , , , .
Syntagmen:
(das) l. bauen / brechen / roden / säen / verkaufen, das l. in gutem bau halten; l. an etw.
(z. B.
den wasen
)
stossen; in dem l. etw.
(z. B.
einen brunnen
)
machen, etw.
(z. B.
blumen
)
in dem l. entspringen, etw.
(z. B.
keim
)
auf länder anwenden, j. auf dem l. gehen / sitzen; plez l.; ein vierteil / morgen, eine hufe landes; arthaftes / ebenes / erbauliches l.
Wortbildungen:
landarbeit
,
landbau
,
landbauung
,
landkauf
,
landmesser
›Landvermesser‹,
landmiete
(Regestbeleg, a. 1309),
landpflug
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
SWer lant oder acker bůwet oder seit vor der tit.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
,Die bluomen sint entsprungen in unserm lande‘.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1607
):
verpacht saint 2 morgen lands, [...] Iohan Mukenhausen landmesser 12 jhar.
Ebd. (
1642
):
ackerland [...] 1570 [...] durch Henrichenn Wolff geschworenen landmesser gemessen worden.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1414
):
das die egenanten [...] den egen. hof acker lant und wiesen darzu gehorich in gudem buwe [...] halden sullen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
9, 11
(
rhfrk.
,
1594
):
Wann dann wir [...] als gemeine Layen unserer Landarbeit auf dem Feld abwarten.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Sie [...] bawen jr Landt nicht / sondern seyndt mit dem zu frieden / was jhnen die Natur herfůr bringet.
Küther, UB Frauensee
179, 7
(
thür.
,
1390
):
von eyner hufe arthafftis landis gelegen in den felden.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
du solt das lant roden und brechen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ain arm man der uf dem land sitzt | Und tag und nacht umb narung switzt.
Merz, Urk. Lenzb.
123, 12
(
halem.
,
1588
):
die Stadt,
die aber [...] das orth allerdingen rumen vnd zů erbuwlichem land verwandlen soll.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
293
(
Genf
1636
):
Landt. Ein Bett in einem Garten. [...] Landbaw / m. Landbawung / f. Agriculture, Agricultura.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1365
):
ain lendli ze brunnen gelegen och an her Ludwigs agger, und an der herstraͧs och ain lendli [...] und ain halb juchart ze Kengelbrunnen.
Sappler, H. Kaufringer
5, 138
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
sein weib gieng unden auf dem land | in ainem boumgarten schön.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
16. Jh.
):
das ain ieder sein prunn machen soll in den lantn und auch in den krautgärten.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1585
):
Wie es mit dem landkauf steehen soll.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
123, 4
(
mslow. inseldt.
,
1551
):
Jm RichteramPt [...] hat śich ein Zwitracht erhaben, etlicher Stauden vnnd Lands halben.
Ebd.
146, 9
(
1617
):
Anbetrefennt dz Lanndt, Jśt ein weeg vber den abgethailten Weingarten.
Ebd.
147, 8
(
1617
):
Zue aufhebung deß Landß, vnd aldort ein freyen weeg Zue haben.
Rechn. Kronstadt
3, 460, 38
(
siebenb.
,
1548
):
fabris solvimus, vulgo das sÿ gros kolter an den Landtt Pluch haben erlacht vnd einen Reÿster Haken [...] gemacht.
Küther, a. a. O.
196, 32
;
343, 23
;
Haszler, Kiechels Reisen ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Müller, Handel Paumgartner
43, 21
;
Dertsch, Urk. Kaufb.
47
;
Rechn. Kronstadt
3, 462, 27
;
Alberus
L jv
;
Bad. Wb.
3, 359
.
Vgl. ferner s. v.  2, , ,
1
 7.
5.
›Region, Gegend, topographischer Bereich (vom kleinsten Dorf bis hin zum Erdteil); Kulturraum; Heimat, das Zuhause; Sozialraum, mit dem man sich identifiziert‹; offen zu 7.
Phraseme:
in allen landen, durch alle lande
›überall‹;
after land
›auf der Reise‹;
über land
›weg vom üblichen Aufenthaltsort‹;
eines landes sein
›gebürtig sein, Landsmann sein‹;
bei / zu land sein
›in der Gegend, anwesend sein‹;
zu land kommen
›in das Land kommen‹;
von lande faren
›wegfahren‹;
von land zu land
;
das gelobte / heilige land
(auch ütr. auf den Himmel).
Bedeutungsverwandte:
1
 2,  1, , .
Syntagmen:
das l. brennen / räumen / umkeren / verderben / verirren / verwüsten, etw. alle land umgreifen; dem l. ein laster sein; sich heim zu l. wenden, von l. kommen, in ein l. ausfaren / heimkommen, im l. wonen, etw. im l. liegen / vergehen, im lackeier l. sein, in dem l. wandern, etw.
(z. B.
balsam
)
finden, etw.
(z. B.
die sonne
)
in einem andern l. scheinen, aus dem l. gehen, jn. aus andern ländern mitbringen, etw.
(z. B.
den schwanz
)
gegen alle lande
(›in alle Richtungen‹)
verkeren, sich um ein l. raufen; des vater l., des herzen, der naturen l.
(gen. explicativus),
das l. Achaia / Israel / Juda / Lamotin, die l. des Jordans; abwegiges / anderes / fernes / goldenes / grosses / heisses / jüdisches / mitternächtisches / niederes / oberes / schönes / teutsches / walachisches / weites / wunderliches / wüstes l.; art / eigenschaft / gelegenheit / natur / sitte / wesen des l., die männer des l., ende der länder
.
Wortbildungen:
landborner
›Brandstifter‹,
landesbeschädiger
›die öffentliche Sicherheit gefährdende Person‹ (dazu bdv.:  1, , , , ; a. 1468ff.),
landeseinsässe
›Landeseinwohner‹ (a. 1589),
landesgeboren
›einheimisch, vertrauenswürdig‹ (n. 1529),
landeswolf
,
landkäse
(a. 1577),
landpfund
(a. 1550),
landrecke
›Vagabund‹ (a. 1531ff.),
landsafran
›einheimischer, im eigenen Gebiet wachsender Safran‹,
landschauer
›Weltreisender‹;
landschiessen
(ein Schützenfest, das teilweise gleichzeitig der militärischen Übung diente; a. 1613ff.),
landstreifig
(a. 1626).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
von dem vlize Nerge | unz an daz lendil Lamotin.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
14, 6
(
preuß.
,
1437
/
8
):
In dem gebite czu Buͤtaw sint 19 dorfer mit den czwen dorfern, dy im lande czur Stolpe legen.
Schmitt, Ordo rerum
18, 5
(
nrdnieders.
vor 1452
):
Plaga der werl[t] teil [...] lant.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dan schynet sy [die sonne] anders wair in eyn ander lant.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dô unser herre gelobete Moises allez guot und sante in in daz heilige lant, daz daz himelrîche meinet.
von dem edeln menschen, der ûz vuor in ein verrez lant.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
929
(
mrhein.
,
um 1335
):
Wan er [Jesus] hat diz groze lant | virirret von galylea biz her.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
132, 14
(
rhfrk.
,
um 1435
):
dann sye ist sust ein erber frouwe von fremden landen.
Ebd.
151, 3
:
Der ist der richeste man / der jn diesem lande ist.
Karnein, Salm. u. Morolf
22, 5
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Fore [...] was ein ubermutig heiden | und hette erkant vil der lant.
Ebd.
719, 5
:
sie furtent mich under den galgen, | recht als ich die lant hette gebrant.
J. W. von Cube. Hortus
75, 103
(
Mainz
1485
):
darvmb fyndet man keynen vßsetzigen menschen in dem selbigen lande do er [balsam] wechset.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Den sustern sal man gewant geben na der geleginheide des landes und der lude.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1439
):
Wir wollen auch, daz unsir keyner under uns keynen lantborner nit zu kauff sal geben [...] noch herbirgen.
Dubizmay, kurß zu Teutze
71, 9
(
hess.
,
1463
):
Got [...] richtet in die werlt [...] er zu schuttet manigheübt In manchen landen.
Froning, Alsf. Passionssp. (
ohess.
,
1501ff.
):
in synes vatter landt sicherlich | enwirt nymmant eyn prophet.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
denn es waren etliche darunder die Berrheo auß andern Laͤndern mit jhm hatte gebracht.
Luther, WA (
1529
):
So manch land so manch sitte, sagt das gemeine sprich wort.
Ders. Hl. Schrifft.
Jer. 1, 14
(
Wittenb.
1545
):
Von Mitternacht wird das Vnglück ausbrechen vber alle die im Lande wonen.
Jahr, H. v. Mügeln
113, 8, 69
(
omd.
, Hs.
1463
):
ir sullet faren glich | von mir in der Naturen lant.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
153, 16
(
omd.
,
1554
/
1633
):
wann bergleuthe bergkwergk nicht aufbrechten, würden die bewerb gemeiner stadt, ja gantzen landes etwas geringer stehen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. 3. Vorrede (
osächs.
,
1343
):
her [...] machte daz bûch in Achaiê und Bytîniê den landen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
1, 5
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Eyn edil man [...] eyn burger czu Venedige, eyn merverer und eyn lant schower.
Opitz. Poeterey
30, 14
(
Breslau
1624
):
das man in den Mitternaͤchtischen Laͤndern den gefrorenen Wein [...] mit aͤxten zuehawen muß.
Logau. Gott
156, 12
(
Breslau
1644
):
Krieg hat diß schoͤne Land ganz vmbgekehret.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
37, 18
(
nobd.
,
1336
):
Ist auch daz der burgen deheiner abeget, von lande fert oder stirbet.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
28b, 5
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
waz in ainem lande wol fail ist daz fuͤrt man in aı͂ ander lant do ez tivr ist.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
daß weder carolus noch die andern edlen, die höff hetten, zu land warent.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
199
(
Nürnb.
1517
):
Wir erzeigen auch nit allein durch red, sunder auch die tat, was landts wir sein.
Ebd.
211
:
Dise gnad weret als lang, bis ein iedes land sunder lerer hete in seinem gezüng.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1618
):
auß welches Landts | Seit jhr geborn.
Vnd solst vber Land lauffen mir.
Cirurgia H. Brunschwig 14 vb,
3
(
Straßb.
[
1497
]):
al die menschen die da wüne͂ in heissen lande͂ gegen mitte͂tag.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 6, 14
(
Hagenau
1534
):
Getrewe handt gehet durch alle landt.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
von Land zů Land. Regionatum. [...] nach Lands sitten. Pro more regionis.
Roloff, Brant. Tsp.
678
(
Straßb.
1554
):
Wie das geschrey ist so weit auß khommen | Das wir ein schone dochter hant | Von deren man weist durch alle landt.
nach den schlachten vor Loupen, Sempach und Morgarten und etlichen anderen, do der edlen namen mer dann alle landtswoͤlf verschruwen war.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz sie der [Josua] volle fůrti in daz hailig lant daz in Got verhaissen hatte.
Fuchs, Murner. Geuchmat
69
(
Basel
1519
):
von diser welte tandt, | Wie er vmb gadt in allem landt.
Ebd.
788
:
Wer er schon jm lackeyer landt, | Das locken wurd jm dort bekandt.
Wyss, Luz. Ostersp.
9833
(
Luzern
1545
):
Ich han geschlaffen vnnd bin erstanden, | alls goffnet würt in allen landen.
Rohland, Schäden
461
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
der vier kunst ein, die ein gerechter wunt arczet affter lant [...] fürt zů den wunden.
Morrall, Mandev. Reiseb.
3, 15
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
bin ich [...] umb faren und gesehen manig wunderlich land.
Sappler, H. Kaufringer
20, 2
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
Ain böser sitt ist aufgestanden | in Pairen und in andern landen.
Ebd.
28, 118
:
in manig priesters hant | allenthalben in dem lant | würt gehandelt offenpar | in dem prot ganz und gar.
Müller, Welthandelsbr.
274, 35
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
Darumb wirt es zu zeiten, zumal so landsafran in Österreich miss redt, für dieselben landt im ersten mit avernisch, loschos oder mendes safran eilend gesannt.
Dreckmann, H. Mair. Troja
17, 29
(
oschwäb.
,
1393
):
daz du frölich und wol gesund wider haim komst in dein land.
Heydn. maister
19v, 12
(
Augsb.
1490
):
Mir ist mein vaterland ein schmach / aber du bist deÿm land ein laster.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Africa / Barbarey / Morenland vulgo / der dritte theil der Welt / [...] ein Land ohne frost.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
Weil noch hin vnd wieder boͤse Buben im Land waren.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
13, 13
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
im
[Christus]
dienen alle land.
Klein, Oswald
19, 156
(
oobd.
,
1431
/
2
):
seid mir die schöne Margarith | stach durch die oren mit der nadel | nach ires landes sitte.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
ein camet [...] verkhert den swanntz gegen allen lannden.
so man ain volkh uber lant schigkhen wolt auf ettlich ent.
Hör, Urk. St. Veit
240, 9
(
moobd.
,
1450
):
Dawider hat [...] Haͤnnsel Pranthueber [...] nichs wider zue reden [...], noch die andern bruͤder, die bei lannd nicht sind.
Ebd.
243, 26
:
bis gemelter sein vetter zwͤ lanndt kuͤmbt.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
er rait in seiner plüenden jugent an manig end der lender.
Munz, Füetrer. Persibein
427, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
dy fürsten rüsten sich von dann, so das ain yeder haim zu lannd sich wenndet.
Ebd.
428, 5
:
Parsibein [...] | vierhunndert seiner man | schickt wider haim zw lannde; auch viervndzwainczig fürstin [...], | dy mit ir frawen waren von lannde chumen.
Hertel, UB Magdeb. ;
Rosenthal. Bedencken
14, 16
;
Tiemann, a. a. O.
118, 13
;
Froning, a. a. O. ;
Franck, Klagbr.
224, 37
;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. ;
Sermon Thauleri
2va, 34
; VIIIra,
33
; Xvb, 9;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Logau. Abdank.
170, 25
;
Gille u. a., M. Beheim
99, 1049
;
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
78, 1
;
Köbler, Ref. Nürnberg
82, 15
;
Rupprich, Dürer
155, 34
;
49
;
v. Keller, a. a. O. ;
Lauchert, Merswin ;
Gilman, a. a. O.
1, 234, 17
;
Sudhoff, Paracelsus ;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Wyss, a. a. O.
3, 92, 210
;
Dreckmann, a. a. O.
10, 25
;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
302
;
Sappler, a. a. O.
8, 321
;
14, 44
;
Klein, Oswald
9, 16
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1188
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Lampel, Qu. Wien
1, 8, 16265, 10
;
Weber, Füetrer. Poyt.
82, 3
;
Munz, Füetrer. Persibein
402, 3
;
Schmitt, Ordo rerum
36, 9
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
293
;
11
;
13
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 113
.
Vgl. ferner s. v.
1
 3,  5, ,  1,  3, ,  1,  6,
2
(Adj.) 1,  3, (
das
9,  2, (
der
10, (
die
12.
6.
›Diesseits, Welt als Ort allen diesseitigen Lebens‹; ütr. auch: ›jenseitige Welt, Himmel, Paradies; Reich des Todes‹; ein Teil der Belege kann als Ütr. zu 4. gelesen werden.
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Phraseme:
zu land kommen
›geboren werden‹.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Syntagmen:
das l. jm. zu erbteil geben; jn. von dem l. abschaben, die menschen aus dem l. ausrotten / wegreissen, jn. in das l. senden; das l. der ewigkeit / gelobde, des liechtes, der engel / lebenden, das l. zu himmelreich; ewiges / fremdes / gelobtes / irdisches / wares l.; ende der lande
.

Belegblock:

Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
biß das wir zů seiner widerkünfft / in das ware landt der Gloͤbde / das Himmelreich kommen.
Ziesemer, Proph. Cranc. Jer.
11, 19
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
werfe wir holtz in syn brot und schaben in abe von deme lande der lebenden.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
8, 2
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Des himels throne den guten geisten, der helle abgrunt den bösen: irdische lant hat got uns zu erbteil gegeben.
Luther. Hl. Schrifft.
5. Mose 8, 7
(
Wittenb.
1545
):
Gott füret dich in ein gut Land [...] da beche vnd brünnen vnd seen innen sind.
Ebd.
Zeph. 1, 3
:
ich wil die Menschen ausreuten aus dem Lande / spricht der HERR.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
Denn er ist aus dem Land der Lebendigen weggerissen.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
29b, 13
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
daz vns in disem lande alles wol fail ist furt fuͤr gots avgen in daz lant zv hymelreich.
Strauch, Schürebrand L (
wobd.
,
1498
/
9
):
als och wir nun hie sind in dem frömden land und ellenden jomertall.
Schmidt, Rud. v. Biberach
11, 9
(
whalem.
,
1345
/
60
):
so er [menslich geist] denne wider kumet von dem lande des inren liechtes zvͦ der sel vnd zvͦ dem libe.
Sappler, H. Kaufringer
1, 254
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
die wunder des bösen valand, | der dich gesentt hat in das land.
Ebd.
19, 33
(Hs.
1472
):
o ir liebhaber der werlt, | ir suocht das leben in dem lant, | das des todes ist genannt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenne daz ai volprâcht ist, sô kümt daz grœzer tail ê ze land und daz klainer dar nâch.
man auch schreibt von dem land der lebentigen, dâ niemant inn ersterben mag.
Klein, Oswald
111, 22
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Christi
herrlich krafft | herscht [...] | dahaim in seines vatter reich, | wie wol er hie zu lande | sein zeit vast hertiklich verdolt.
Weber, Füetrer. Poyt.
140, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Dann rait der helld zw hannde, [...] an manig ennd der lannde.
Mathesius, a. a. O. ;
Schönbach, Adt. Pred. ; ;
Langen, Myst. Leben
207, 1
;
Mönch v. Heilsbronn. a. a. O.
29b, 24
;
Kummer, Erlauer Sp. ;
Klein, a. a. O.
126, 39
.
7.
›Land, ländliche, agrarisch geprägte Gegend (im Gegensatz zur Stadt)‹; metonymisch: ›ländliche Bevölkerung‹.
Phraseme:
in stat und land
›überall‹.
Syntagmen:
stat und l. bestellen, jm. stat und l. verweisen; das l. sich nach etw.
(z. B.
der stat
)
richten; stätten und l. etw. übel kommen; auf dem l. sitzen, ab dem l. in die stat fliehen, etw. auf dem l. gelegen sein, verkaufen, etw.
(z. B.
beschwerung
)
auf l. und stat bringen, etw. in stat und l. bekant sein, etw. zu stat und l. anschlagen, an das l. wandern; herre / man / wirt / güter / häuser auf dem l
.
Wortbildungen:
länder
(um 1500),
landbrest
›wirtschaftliche Notsituation durch Ernteausfälle‹ (dazu bdv.: vgl. ),
landsiech
(dazu bdv.: , , ; a. 1558).

Belegblock:

v. Ingen, Zesen Rosenw.
82, 9
(
Hamburg
1646
):
daß sich das land nach den grossen staͤtten richtet.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1335
):
Welch man ouch besezzen ist in Vriberc, deme mac des sinen nimantnicht verbiten [...] binnen einer mile uffeme land.
Ebd. (
um 1380
):
ab sich yͤmant welde in dyͤ stat herin halden von deme lande ader von andern stetten.
Köbler, Ref. Nürnberg
322, 4
(
Nürnb.
1484
):
Gesetze võ aigenschaft vnd erbschafft vnnd irer verpflicht in der Stat vnd auf dem land.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
auff dem Land geboren. Rurigena. auffs Land schicken. Amandare rus.
Schorer, Sprach-Verd.
21, 22
(
1643
):
Solte einer vor dieser Zeit / bey den alten redlichen Teutschen einen solchen Brieff geschrieben haben / [...] / man haͤtte jhme Stadt und Land verwiesen.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
es ist auff Erden keine Statt noch Land so wol bestelt als die Hölle.
Wyss, Luz. Ostersp.
10866
(
Luzern
1545
):
hie by begryffen all städ vnnd stand, geistlich, weltlich in statt vnnd lannd.
Sappler, H. Kaufringer
12, 13
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
in stett und märkt, hin auf das lant, | da ist mir kain weib bekant.
Ebd.
31, 9
(
1472
):
wann die herren auf dem lant | tüent in wider recht und schand | und wenn sie koment in die statt her.
Rot
314
(
Augsb.
1571
):
Geu oder Gei. Ein Griechisch woͤrtel / heyst Erdtrich / Landt vnd Acker. Jtem alle vmbligenden gegent / vmbstet vnnd Merckt / da die Bauren wonen.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
254, 30
(
noobd.
,
1336
):
ez sei in der stat gelegen oder auf dem lande.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
Swelich arm man auf dem land [...] auch ander erber laeut in steten oder in maergten zů eleichem heyrat greifent.
Hör, Urk. St. Veit
110, 14
(
moobd.
,
1373
):
Ez waͤr dann landprest, schavͤ, pyses oder chrieg, davon wir verduͣrben.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1443
):
alle die leut im Donerspach und auch auf dem land die des gotzhauß holden sind.
Mone, Adt. Schausp. ;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
72, 30
;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 99, 10
;
Koller, Ref. Siegmunds ; ;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
52, 30
;
Dirr, a. a. O. ; ;
Vorarlb. Wb.
2, 213
;
Vgl. ferner s. v.
1
 1,  5,  1, ,  1,  1, , (Adj.) 4, .
8.
›Rechtsraum, Herrschaftsgebiet (politisches, verfassungsrechtlich abgrenzbares Territorium, Staat, Reichsgebiet, Fürstentum, Grafschaft usw.); Besitztum‹; im Pl. auch spezialisiert für die Urkantone der Schweiz; auch ütr. auf das Reich Gottes; metonymisch: ›Herrschaft über einen Rechtsraum‹.
Phraseme:
zu land kommen
›in den Besitz von Land kommen‹;
das ganze land an die hand nemen
›fliehen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 2,
2
 2,  2,  2, (
das
2.
Syntagmen:
das / ein l. abziehen / angreifen / beherschen / berichten / bewaren / einnemen / erobern / gewinnen / pfänden / raumen / segnen / verwüsten, untertänig machen, jm. ein l. abtrennen / anfordern; das l.
(Subj.)
einen grafen haben, zu frieden kommen, wo angrenzen; des l. entberen / pflegen / walten, jn. des l. entsetzen / verjagen / verweisen; dem l. angesiegen, einen fürsten geben, recht erhalten, schädlich, eine schande sein; in das l. ziehen, in js. l. liegen, herre im l. sein, jm. im l. feind sein, in einem l. in der acht sein, im l. richten, im l. krieg sein, im l. frieden haben, aus dem l. sein / faren / kommen, sich aus dem l. ziehen, jn. aus einem l. ausfüren / verjagen, jn. vom l. vertreiben, mit dem l. kriegen; l. Holland / Würtemberg, l. des bapstes / fürsten, l. in / zu Bayern; culmisches / deutsches / welsches l., deutsche / welsche lande; grenze / hauptstat / gewonheit / recht / inwoner / fürsten / gebieterin / königin / vogt des l.; könig ane l., volk im l.
Wortbildungen:
landesauswal
›Aushebung des Landesaufgebots‹ (a. 1592),
landesbeamte
(a. 1593/4),
landesbeschwerde
1 ›Landessteuer‹ (a. 1605ff.); 2 ›Gravamen, Beschwerde über den Zustand der öffentlichen Ordnung‹ (a. 1514ff.; dazu bdv.: ,  2),
landesbeschwerung
1 ›Steuerauflage‹ (a. 1585ff.); 2 ›Gravamen‹ (a. 1510ff.),
landesbestelte
›von den Landständen gewählter ständiger Sprecher und Protokollant bei Landtagen (in der Lausitz und Schlesien)‹,
landesbewilligung
›Bewilligung zur Steuererhebung‹ und (metonymisch:) ›Landessteuer‹ (a. 1549/50),
landesbezalung
›Landeswährung‹ (a. 1466),
landesvater
,
landesmutter
(a. 1605), ˹
landesrik
,
landsrik
˺ ›Engpaß (als Zugang z. B. zu einer Stadt)‹ (a. 1501),
landgebrauch
(a. 1572),
landgefärt
›Zug der herrschaftlichen [Schaf]herden von der Sommerweide in die Winterstallung und zurück‹ (a. 1601),
landgerechtigkeit
,
landgesessen
,
landhaber
›Grundzins in Hafer‹ (a. 1653),
landlade
›Kasse des Landgerichtes‹,
landmandat
›Sammlung von Gesetzen und Verordnungen, die jährlich von der Kanzel vorgelesen werden konnten‹ (a. 1585),
landpanier
,
landrentei
›Behörde für landesherrliche Einnahmen‹,
landriegel
›Gebietsgrenze‹ (16. Jh.),
landsäckel
›Landes-, Staatskasse‹,
landsaz
›landesgesetzliche Bestimmung‹ (16./17. Jh.),
landschätzer
›im Auftrag eines Rechtsraumes tätiger Vermögensschätzer‹ (a. 1588ff.),
landschniz
›Landessteuer‹ (a. 1496/7),
landsgebräuchig
,
landsiegel
,
landsiegler
›der das Landessiegel führt‹ (a. 1653),
landstreif
›Absuchung des Landes‹ (a. 1605),
landtax
›landesüblicher Preis‹ (a. 1632),
landtwing
›Grundstücksbesitz eines Landes‹,
landverräter
(dazu bdv.: ; a. 1597).

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 70, 2
(
preuß.
,
1394
):
di kinder sullen keyn recht habin czu irrer elderen gute [...], unde sullen och ewyk dez landes enperen.
Ebd.
3, 650, 36
(
1453
):
Dornoch so sante der hawskompthur von Hollant czu Tytczen [...] und lys von im den slossel czu der landlade fordern.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Eyn ieslich man mach wol vorspreche sin in duͤdescheme lande vor alleme gerichte.
IN dudescheme lande hat eyn ielich lant sinen pallenzgreůen.
Quint, Eckharts Pred.
301, 4
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
als ein truhsæze würket in des küniges maht und berihtet sîn lant.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Der konig von Engellant zoch mit großer gewalt ober den konich von Frankrich unde lag in sime lande.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
wat oirloge in konynckrijchen vnd landen gewest syn.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
125, 35
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Edeler keyser von Franckerich / verbenent üwer hußfrouwe vff yren lijp / das sye nummer widder jn üwer lant kome.
Ebd.
139, 16
:
Die konnigynne [...] geet groß kindes / Doch gewonne sy wol eynen sone der her nach zu lande keme dem wollen wir wol ouch vergeben.
Knape, Messerschmidt. Bris.
1, 6
(
Frankf./M.
1559
):
da liget ein grosse Stadt / welche [...] Hauptstadt desselben Lands ist.
Ebd.
41, 50
:
Anataster der Koͤnig [...] flog [...] wider inn sein land.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
dieweil sie also vnbillich jhres erblichen Landts vnd herrschaft entsetzet.
Luther, WA (
1522
):
Christlich glaubens reynickeit heyst des bapsts land und brieffe, die er in dieser bulle erhalten wil.
Ebd. (
1522
):
das er den konigen und fursten zuschwach war, yhr land und stedt tzurauben und erhalden mit dem schwerd.
Ebd. (
1522
):
Es ist keyn konig noch herr ubir gottis land, das ist, ubir die kirchen.
Ebd. (
1534
):
das jnen seer gemein ist, ein gantz regiment oder land und herschafft.
Ebd. (
1544
):
So schicket er nicht allein teurung und andere grosse land beschwerung [...], das niemands beutel nichts behalten kan.
Ebd. (
1537
):
Venit dominus, ut nemo rhume, quod non habeat mala opera, et quod veniat deus propter iusticiam domus und landgerechtigkeit, multo minus propter mala opera. [...] Non, Es heisse geistliche, haus-, land gerechtigkeit non facit.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
dû Bêthleêm lant Jûda.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
der ist der Landesvater vnnd der heimliche rath des vnsterblichen vnd vnsichtbaren Gottes.
Henschel u. a., Heidin
164
(
nobd.
,
um 1300
):
Ein grave gesezzen vb’ rin | Der waz indem lande sin.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
rait am ersten ein der neu bischof Hainrich Groß [...] und man laih im an sant Jacobs tag und het vier lantpanir und man gab das gröst zum Sebolt Rieter hin.
Gille u. a., M. Beheim
110, 153
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da werden in die fursten hach | dez selben landes seczen | Ainn patariarchen hin gen Maincz.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Dargegen sol das Landt dir bleiben. | Das magstu deines gefallens bschutzen, | Mit Frön vnd Dienst brauchen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 84, 4
(
Hagenau
1534
):
Wenn Gott eyn land segnet / so gibt er yhm einen klugen Fursten.
Ebd.
1, 84, 24
:
Wenn Gott nicht Gott were / wer solt billicher Got sein / denn unser Herr von Wirttenberg? Denn durch yn ist dem selbigen lande gluck unnd heyl widerfaren. Unnd eben diser rhum [...] ist nye befunden worden in keyner nation mehr.
Ebd.
1, 85, 30
:
hatt also Deutschem lande fride und recht erhalten.
Ebd.
1, 86, 2
:
dises hatt er verhuetet / daß weder Franckreich / noch Venediger / oder Bapst ein pferd hetten an eynen zaun in Deutschen landen anbinden durffen.
Ebd.
1, 188, 30
:
daß uber hundert tausend menschen sind im jar hernach umbkommen. Im Stifft Satzburg / im lande Beyern.
Ebd.
1, 191, 16
:
Es ist auff heutigen tag noch gewonheyt im gantzen Deutschen lande.
Roloff, Brant. Tsp.
431
(
Straßb.
1554
):
Wie ir fraw Tugent auff disen tag | Ein feindsbrieff habent zůgesandt | Als ob ir kriegen wolten ir landt.
Goldammer, Paracelsus
5, 180, 21
(
1530
):
daß ir all euer reichtumb, gut, gelt, land, ehr ec. mit stelen erlangt habt.
Grundmann u. a., A. v. Roes
195, 10
(
alem.
,
15. Jh.
):
Wenn Julius [...] mahte das selbe lant undertenig den Roͤmern.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
würd er [ein Cardinal] geschicket von dem bobest uß in ein lant oder künigrich.
Fuchs, Murner. Geuchmat
18
(
Basel
1519
):
Sy werden mich vom land vertriben.
Ebd.
5007
:
So kam syn Mundus vmb syn landt.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
alle die so vnerlicher taten halb võ irem landt ewigklich verbotten sind.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1528
):
dz beide zeichen, venli und paner der gottshußlüten [...], auch ir landtsigel, zů unsern handen kommen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
557, 26
(
halem.
,
1534
/
5
):
dann er erst v juny / wider uß den lendern gen Lucern / kamm.
Ebd.
900, 2
:
wo jnn eyner us den Lendern wurd / denn wettend sy ummbringen.
Wyss, Luz. Ostersp.
9127
(
Luzern
1545
):
du bist eim künig on land gelych, | inn schand vnnd laster bist du rych!
Ebd.
10073
:
die [pfaffen] mussend im thůn widerstand, | abzüchen grosse nationen vnnd land | durch ire falschen gschrifften.
Merz, Urk. Lenzb.
102, 26
(
halem.
,
1561
):
das diser thwing nitt ein landthwing, der [...] alleinig vnderwyse, so ein gmeind die andere mit dem veech v̈berfuͤre [...]; was für bůßen vnd fräueln daselbsten vnder diser thwingmarch begegnen ..., gehörind ... den gnedigen herren [...] ze straffen.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
das der getroffne in bemelter zyt nit im landt gsin were.
Ders., Statut. Saanen (
halem.
,
1646
):
Wie die armen stüren uß dem land seckel söllend entricht werden. [...] das der seckelmeister die stüren den armen vertribenen [...], so man inen uß dem landseckel stürt, [...] ohne witer befragen ußrichten sölle.
Sappler, H. Kaufringer
14, 22
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
von geslächt was si ain gräfin, | ains ganzen lands gepieterin.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Die wächter [...] muesten sich ires unfleis und übersehens vor irem junkherrn [...] besorgen, derhalben namen sie das ganz landt an die handt und liesen ime das schloss schier öde ston.
Klein, Oswald
112, 303
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Ain fürst in seinem hof und lant | sol haben rëte.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
159, 26
(
1438
/
9
):
das wir im den ban uber das blut zu richten [...] verlihen und im damit macht [...] geben, den furbasser sein richtern [...] in allen seinen furstenthummen, landen, gerichten [...] zu reichen.
Ebd.
185, 25
:
setzen [...], das unsern oheimen von Sachsen [...] alle lehenschaft, geistlich und werltlich, [...] in der egenanten unserer oheimen landen [...] bleiben sollen.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
54, 29
(
noobd.
,
1347
/
50
):
da sich Lamparten von deutschen landen tailt.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Auf einen offenn rauber [...] muͤgen siben man swern, [...] daz er dem land als schedlich sey, daz man durch recht dem land uͤber in richten sol.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 158, 9
(
moobd.
,
1369
):
alz morgengab vnd heyracz gůts dez landez in Obern Bayern gewonhait vnd recht ist.
Ebd.
226, 16
(
1385
):
wir wellen, daz sie [...] auf allen iren guͤten [...], swo die in vnsern landen gelegen sind, [...] da sol dem spital das guͤt beleiben.
Buijssen, Dur. Rat.
1, 5
(
moobd.
,
1384
):
We dem lannde, dez chuͤnig ein chind ist und des fuͤrsten frue ezzent.
Hör, Urk. St. Veit
106, 11
(
moobd.
,
1372
):
daz war von vnsres obgenanten pruͤders wegen, Hansen dez Weytazz, wan der zuͤ lant chæm, oder von wem daz wær.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1421
):
ob in rechten têgen ir vorgenanter vater wider ze land chêm, dass der seinen eribtail nicht verlies.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
206, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
In des schar auch dar tzogte | Sithoas von Kachay. | Gar weitter lender vogte.
Munz, Füetrer. Persibein
139, 5
(
moobd.
,
1478
/
84
):
in wirden allten | sollt ir vnnd dise maget | ewr lanndes selber walltten.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
künig Conrat [...] kam wider zu dem land [...]. er nannt auch sich künig in Sicilia.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Wer in der hawbstat in die êcht chûmpt [...], der ist in dem land vberal in der âcht.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1432
):
ob ain landgesessnër man in der herschaft ze Mattsee in sölh vorgemelt inzicht käme, [...] derselb mag zu bederer herschaft schrannen kömen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
mit dessen tall anderer umbligenten fürsten und herren lant und gebiet angrenzet.
Ebd. (
1603
):
daß sie jeder zeit haben ein stette gerechte waag mit rechtem gewicht wie von alter bestimbt und lands gebreüchig ist.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1484
):
ob [...] ainer ross [...] kauffet, der in dem lannd sëss, vnd furet es zů Klausen [...] die můssen es all verzollen.
Piirainen, Stadtr. Sillein 40, l
9
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Wy herczog goͤdfrid daz | lant gewan czu ierusalem.
Toeppen, a. a. O.
1, 563, 34
;
2, 413, 29
;
Große, a. a. O. ;
Wunderlich, Fierrabr.
5, 4
;
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch ;
Kollnig, Weist. Schriesh.
23, 37
;
Tiemann, a. a. O.
118, 6
;
Karnein, Salm. u. Morolf
603, 5
;
Köbler, Ref. Wormbs
360, 6
;
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. ;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
145, 1229
;
Opitz. Poeterey
57, 25
;
Valli, Baldemann
223
;
Gilman, a. a. O.
1, 444, 9
;
2, 258, 24
;
Behrend, Spangenb. Anbindbr. ;
Jörg, a. a. O.
216, 14
;
866, 21
;
899, 26
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ; ; ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Lauater. Gespaͤnste
19r, 17
;
Baumann, Bauernkr. Oberschw. ;
Müller, Nördl. Stadtr. ;
Vogel, a. a. O.
1, 186, 4
;
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
368, 40
;
Nyberg, Birgittenkl.
1, 63, 36
;
2, 39, 43
;
Hör, a. a. O.
160, 31
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Weber, Füetrer. Poyt.
56, 6
;
Spiller, a. a. O. ; ;
Moscouia
A 2r, 14
;
C 2v, 39
;
Bischoff, Steir. Landr. ; ; ;
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
236, 10
;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
28
;
Rwb f. (mit einer Fülle von Belegen); ; ff.;
Vorarlb. Wb.
2, 216
;
Öst. Wb.
4, 1179
.
9.
›obrigkeitliche Instanz eines Landes‹; Metonymie zu 8.

Belegblock:

Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1484
):
ertheilt er allen Amtleuten [...] und den andern landleuten, so zu innemern der aufsleg zu bezalung der geltschuld vom land geordent sein.
10.
›Bevölkerung eines Landes, Volk‹; Metonymie zu 5; 8.
Bedeutungsverwandte:
 4, (
das
6,  1, .
Syntagmen:
das l. abwerfen / aufbringen / beboten, das l. zu etw.
(z. B.
zu einem abfar
)
bringen; das l.
(Subj.)
eilen / kommen, sich befleissigen, sich gegen jn. abwerfen, jn. rufen / verschmähen, jm. ungehorsam werden, an jm. sündigen, e. S. inne werden; etw.
(z. B.
strafe
)
dem l. über dem haupt hängen, dem l. etw. vortragen; sich an dem l. rächen
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Ein jedes land befleissige sich seine Sprach rein vnd lauter zu erhalten / aber die arme Teutsche [...] achten nicht hoch / auch jhre herrliche Sprach zu verlieren.
Spanier, Murner. Schelmenz.
43, 11
(
Frankf.
1512
):
so rechen wir [schelmen] vns an dem landt | Vnd sagent witwen, weissen ab.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
147v, 8
(
Leipzig
1588
):
Wenn ein Land an mir suͤndiget / vnd darzu mich verschmehet.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
wann ie zuweilen eine ganze Wolke voll Straafen dem Lande uͤber dem Haupte hangen / kan der Liebe Gott nichts nicht thun / biß Er zuvor die [...] unschuldigen Seelen ins sichere hat.
Voc. Teut.-Lat.
s ijr
(
Nürnb.
1482
):
Lande geslecht gepurt oder volck. natio.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
151, 10
(
els.
,
1362
):
Der keiser vnd alles lant klagetent der verlust dis erlichen mannes.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1372
):
do kom [...] herzog Fridrich von Pairn mit vil rittern und knechten und daz land zů Pairn gen Mergertaw.
Ebd. (zu
1388
):
des [eines raubs] ward daz land innan und eilten dem sich nach und chomen an die chnecht.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
da huldigeten im [dem kunig] dy funff [...] Presla, Gerlitz [...] und das lenndlen gantz.
Darumb wart aber ain lanndttag furgenomen gen Sannd Veit [...]. Do wart betracht, sollt das lanndt die dinstlewt ye betzalen, das kundt an ain gemain stewr nicht geschehen und wart furgenomen ain leibstewr.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
ob si dise land wider die Römer abwerfen und aufbringen möchten.
Vgl. ferner s. v. ,  10, ,  4.
11.
land und leute
, phrasematisch an 5 und 8 anschließbar; rechtssprachliche Paarformel für ›Gesamtheit des in einem bestimmten Gebiet befindlichen Besitzes (Land, Vieh, Häuser usw.) und der dazugehörigen Bevölkerung; Lebens- und Rechtsgemeinschaft derer, die in einem bestimmten Gebiet zusammenleben‹.
Syntagmen:
l. und l. behalten / betriegen / brennen / ermanen / erobern / haben / herschen / morden / rauben / regieren / verderben, in not füren, in zwang halten, jm. l. und l. angewinnen / auftragen; l. und l. jm. untertan sein, jn. verjagen; landen und leuten unrat entstehen, leides geschehen, nuzbarkeit schaffen, etw. abgeizen; über l. und l. herschen; der nation l. und l.
Zur Sache:
Hrg
2, 1361
f.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O. o. J.):
Da mit sie lant und leute haben betrogen.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
wil ich meinem eltesten Sohn Probo die Regierung, vnd Land vnd Leute nach meinem tode aufftragen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
gewan he [der keiser] ime [dem herre von Wirtenberg] vile lant unde lude ane.
Karnein, Salm. u. Morolf
416, 3
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
edele kunigin her, | [...] | lant und lute warent uch under than.
Luther, WA (
1522
):
Das heyst eyn maure aufz papyr geflochten, land und leut schlaffend regieren.
Ebd. (
1534
):
das ein eintzeler mensch so soviel koͤpffe unter jm hat, die jm muͤssen unterthan sein, und so viel land und leute im zwang halten sol?
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
101, 827
(
Zwickau
um 1540
):
herschen uber land und leut | Das solln die Fuͤrsten thun und fuͤren streit.
Gajek, Seidelius. Tych.
14, 25
(
Breslau
1613
):
Dionysius [...] | Ist von Land vnd Leuten vorjagt.
Schottenloher, Flugschrr.
101, 15
(
Bamb.
1523
):
Sie gaben für, wievil der obrigkeit, so hoch Teutscher Nacion land unnd leüt regirn, [...] jnen [...] allerley unpillicher beschwerden [...] ufgelegt haben.
Goedeke, P. Gengenb. (o. O.
um 1521
):
WEren nit todten vnds faͤgfür | So weren ietz die byschoff thür | Hetten nit so vil land vnd leüt.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 139, 34
([
Augsb.
]
1548
):
durch solche weise Narren / werden die Kirche / und Land unnd Leütte / in unglück und not gefůret.
Andreae. Ber. Nachtmal
114v, 10
([
Augsb.
]
1557
):
vmb jrer Seelen seligkait / auch Landt vnd der leüt ewiger vnd zeytlicher wolfart willen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1478
):
wo solch irrung und zwitracht nicht nidergelegt wurt [...], das dar aus landen und leuten schwaͤrer unratt aufersteen möcht.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
234, 10
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
2, 9
;
Fuchs, Murner. Geuchmat
1311
;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
191
;
Klein, Oswald
112, 157
;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
137, 4
;
186, 24
.
Vgl. ferner s. v. ,  2, , (Adj.) 4,  7,  2.