aussetzig,
Adj.
›vom Aussatz befallen, aussätzig‹; in 1 Beleg () auch vom Hund gesagt;
Bedeutungsverwandte:
1, , , , , , ; vgl. , .Syntagmen:
a. sein / werden
; jn. a. machen
; a. mensch / bruder / herre, a. kind / weib / wesen, a. fäulung / haut
; oft subst.: eine a. minnen, einen a. rein machen, keinen a. scheren
; der a. zur unzucht geneigt sein
; dem a. etw. verbieten.
Belegblock:
der [arzt] zu dem usheczigen bruder ging und in arztigete.
Fremde Aussetzige und verdechtige Perschonen [...] sollen an keiner Pfortzen ingelassen [...] werden.
sal keyne meister noch sine gesinde keynen ußsetzigen scheren.
die andern alle sind alt, krank, lam und mit plagen und gebrechen beladen, usserhalb denen, so ussetzig und sondersiech sind.
Hieralogodium / das ist ein electuarium das da reynigt die feuchtigkeyt des vssetzigen menschen.
Ebd.
182, 10
: Schwebel gestossen / vnnd darunder gemischt kindsharn / vnnd die aussetzige haut damit gesalbt / hilfft on zweifel.
alse von den irkant wirt, daz der uzseczig ist, so sal man den von stunt uz der stad [...] vortriben.
app eins au̇ß ÿn au̇ssetzigk worde. will das gesunde recht thu̇n [...] so offt das au̇ssetzige von ÿm begertt dÿe wergk der ehe.
Ebd.
27, 21
: besser seÿ, das kinth ein au̇ssetzigk weßen habe. Wen das er gar nicht zeur werlt qweme.
ein Aussetziger kam / [...] vnd sprach / HErr so du wilt / kanstu mich wol reinigen.
Dieser Keyser ward bald hernach Aussetzig.
Der vant einen vzsezigen an der straze ligen, der [...] hete weder nase noch hende noch vuze.
Do waz ein furst auzsetzik, den weiset si zu dem propheten Heliseo, daz er in gesunt macht.
daß er eine Aussätzige geminnet, daß sie ein Kind bey ihm truge.
Vergyffter aussetziger grindiger. infectus leprosus corruptus.
Die blinden, die gesehen. | die lamen gen, ausseczig werden rain.
so ist die aussezigen feulung ein verlassen corpus von dem salz und balsam des menschen und hat doch das leben in ir.
neme derselbe herre den aller ussetzigesten menschen mit blotern und stinkende, blint und lam.
fant einen menschen, der waz gestalt also ob er usseczig were.
Got frólich loben all sament, | gesunden, siechen, plinden, lamen, | ussetzigen, hohgerehten.
Dye drytten, den almusen zügehort, das sein dye aussetzigen, dye da verschmecht sein von der welt.
Du solt nymmer ober eynem tische vische vnd rohe milch eßen oder wyn vnd rohe milch, wen ez mecht dich ußsetzig.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Schmidt, a. a. O. ;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 139
; Gerhard, Hist. alde e
3258
; v. d. Lee, a. a. O.
40, 41
; Gerhardt, Meister v. Prag
24, 18
; Schultheiss, a. a. O.
68, 22
; Gille u. a., a. a. O.
117b, 322
; Williams u. a., a. a. O.
611, 31
; Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Leisi, Thurg. UB
8, 221, 30
; Barack, Zim. Chron. ;
Eschenloher. Medicus ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
13, 34
; Voc. Teut.-Lat.
c iiijr
; Stedtfeld, Roger-Glosse
125
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 139
; M.A. Holmberg, Die dt. Synonymik für ‚aussätzig‘ und ‚Aussatz‘. In: Nd. Mitt.
26, 1970, 25-71
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