abgewinnen,
V., unr. abl.
1.
›jm. etw. (mit Gewalt, auf dem Rechtswege, im Spiel usw.) abgewinnen‹; Syntagmen:
jm. gut / habe / kost / fänlein / götzen a.; die oberhand a.; js. herz a.
›js. Herz gewinnen‹ (Ral.).Belegblock:
dan das mirs [gut] mein stiefmuter oder stiefgeschwistern abgewinen oder vorgehalden mogen.
durch solches gewinnet sie [weib] dem Mann das hertz ab.
sund’ er ist schuldig das zů gebẽ [...] den er es hat abgewunnẽ.
Hie machet er ir das saiten spil, | Das er ir ab gewinne vil.
Schwartzenbach
A iiijr
; 2.
›jm. etw. (speziell: Land, Burgen) (auf militärischem Wege oder durch politische Geschicklichkeit) entreißen, abgewinnen, besetzen‹; Syntagmen:
jm. die burg / stat / herschaft, das land / schlos, die leute a.
Belegblock:
daz sî dî burc gewunnin ab | den Cristisvîandin.
Wann die Venedigere | heten vor zeiten here | Dem patriarchen dise lant | Friaul unrechtlich abgetrant | Abgewunnen mit valscherei.
Belegblock:
ain krutt [...] mag des jaͮrs [...] viermaͮlen abgewunnen werden.
das du der frúcht abgewinest vor dem regen.
Abgwünnen / als blůmen [...] Abgewuñen krüter [...] Blůmen Abgwünnen / oder ablaͤsen. Flores demetere.