jamertal,
das
;
Lehnübersetzung aus
lat.
vallis lacrimārum
(Ps. 84, 7; ).
›das irdische Dasein, das Leben vor dem Tod (als Gegensatz zum eigentlichen himmlischen Dasein)‹;
zu  1,  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Brinkmann, Bad. Weist.  (
rhfrk.
,
1577
):
unser herrgott seine ehrnvesten […] von diesem jammertal durch den zeitlichen tod abgefordert.
Struck, Klöster
386, 18
(
mosfrk.
,
1517
):
Grete […] von dissem yamerthal in gott verscheyden ist.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl. 
650
(
pfälz.
,
1436
):
wie jn diesem jamertal der trehen jn armut vnd ellendickeit zu uberkommen sint hiemelisch scherze.
Ruh, Bonaventura
361, 20
(
orhein.
,
um 1480
):
so lang […] in disem ellenden jomertal wel by wonen, bitz du noch end diß lebens in daz hymelsch vatterlant der selikeit […] die clorheit sins anblickes múgest schoͧwen.
Luther, WA (
1547
):
fur ein seligen abschied vnd gang aus diesem elend vnd jamertal […] in jenes Leben, da […] ewige seligkeit sein wird.
Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
v. 1496
):
Do von dem dot sterben geschah | Den unß der argen schlangen rach | Pracht in dis jamertale.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Derhalb ist dis leben zu mal | Pillich ein elent jamertal.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
43, 15
(
Basel
1494
):
Do nüt ist dann das jamertal | Kurtz freüd / voll leid steckt vberal.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 187, 21
([
Augsb.
]
1548
):
Die Welt ist ain recht jamerthal.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
126, 24
(
tir.
,
1464
):
tu mich nicht lassest verdërben in dem jamer tal der zäher.
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Froning, Alsf. Passionssp. 
7848
;
Gille u. a., M. Beheim 
86, 23
;
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
11, 49
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
79, 8
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 124
;
Göpfert, Wb. Katechismus
117
.
Vgl. ferner s. v.  2,  4,
2
 2,  6,  1.