geburt,
die
;-Ø/-en
.1.
›das Gebären, die Zeugung, Geburt; das Geborenwerden‹; auch bezogen auf die Geburt Christi; Phraseme:
(geschehen) vor/nach Christi geburt
(die Geburt Christi als zeitlicher Bezugspunkt für die christliche Zeitrechnung).Syntagmen:
des herren / sones g.; die eliche / götliche / gnadenreiche / keusche / natürliche / neue g
.Belegblock:
das kaine gepurt on schmertzen mag geschehen.
Der Sohn ist von dem Vatter sein | Nicht ohn Geburt entsprossen.
dise zitlichen geburt haben geschrigit und gepredigit di engle.
Daß den handtwerckern und zunfften uber kundschafft eelicher geburt zeugen abzuhören hinfürters verpotten sein soll.
Er [agstein] vertreibt die schlangen / vnd ist guͦt den schwangeren frawen zu einer leichten geburt.
Bald darauff wurde der König un̄ das gantze Reich durch die Geburt eines Dauphins hoͤchlich erfreuet.
An dem suntage noch der geburt unsis herren schribit sente Lucas.
des einen sones weip mitt dem kinde Jn der geburtt gestorben.
In dirre geburt [Christi] würket got krefticlîche oder würket kraft.
Dirre brîf ist gegeben nach Cristis geburtin drizenhundert jar in deme virzigisten jare, an deme sûnabinde nach seinte Walcpurge tage.
briff, der gegebin ist nach Cristi geburt vierczenhundert jar darnach in dem sechßundedryßigisten jare am fritage sent Sebbastiani unde Fabiani tage.
Jhêsus ginc vore und sach einen menschen blint von sîner geburt.
Dy herschaft der Tartarin di hub sich in dem tûsintstin jare c und lxxxvij jare noch gotis geburte.
Geschen am nehesten dinstage nach sente Johes tage Baptiste Nach Cristus gebourt Tusunt dreihundert iar in dem seben vn̄ achzigesten iare.
das sie [Maria] sey gewesen ein junckfrawe und also beliben in der geburt, dar vor und auch dar nach.
Ein werk einer hohen barmherzikeit, in dem die widergeburt ist fürgangen der geburt.
das Fest vnsers herrn gepurt / das man Weyhennachten nennt.
dis ist der vs gang vnd die geburt des sv́nes des ewigen lichtes, do men alle selikeit inne bekennet vnd siht.
ich der erst bin an der geburt, darumb sol ich auch der erst sein, der unser veind sol innan bringen.
da ist ain kirch da die engel verkunten den hirten die geburt unsers herren.
Der erst kayser, der ye was, der hieß Ninus, der Trier paüet und Solotern, als er kayser ward, das was wol sibenhundert jar vor Cristi gepürt.
Nießwurtz die sú bereit | Ze niessend / als sú hand geseit | Wonn es die frǒwen sunder stúrt | Das ir geburte dester lichter wúrt.
Dú erst geburt ist ain lieplichú geburt, als wir all geboren werdent usser únser muͦter lip.
man spricht auch, ob diu frawe irn âtem halt in der gepurt, daz si dester leihticleicher geper.
In solicher zeit, als man zalt nach Cristi unnsers leiben Herrn gepurt 1489, [...] starb bischoff Johannis von Gran.
Sy [Anna] ist mit der letzten geburdt zuͦ Prag gestorben.
Ainer der was plint von anfang seiner gepurd.
Als man śchraibt noch Chriśti geburt 1499 den neheśten Montag nach Allerhailigentag.
Voc. Teut.-Lat.
l vijr
; Voc. inc. teut.
i jr
; Hulsius
F iijr
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 32
; Göpfert, Wb. Katechismus
86
; Bad. Wb.
2, 315
; Öst. Wb.
3, 1474
f.2.
›das (gezeugte) Kind‹, auch ›das Kind im Mutterleib, der Embryo‹; Phraseme:
mit der geburt gehen
›schwanger sein‹.Syntagmen:
die edle / tote / unvertragene
›unausgetragene‹ / unzeitige
›unausgetragene‹ g
.Belegblock:
da ein unrechte, unvertragene geburt oder Monkind von jm selbs dahin stirbt und verdirbt.
AM letzten nach allen / ist er auch von mir / als einer vnzeitigen Geburt / gesehen worden.
In dem selven jair [...] starf zo Coellen herzoch Ailf van dem Berge sunder geboirt.
Disse blomen gesotten in wasser vnd das gedru͂cken drybet vß secundinã das ist die ander geburt.
der Iungfrawn sante | Marien geburtt ist zu heyle | kumen.
Disen steyn gelegt in wasser drei tag / diß wasser trinck ein fraw die ein kind sol geberen / wirt von stund erloͤßt von der geburt.
Ebd.
182, 14
: Welche fraw den rauch laßt vnden auff gehn / der treibt todte geburt auß / vnd reyniget die mutter.
We den dy denne mit irre geburt gen unde den dy do sugen. wen iz wirt groz noth uf erden unde czorn desym volke.
diu witewe was dar umbe gebrestenlich, wan diu geburt tôt was.
Maria rein, dein gburt allein, | Ist vnser trost auff erden.
wip, du hest enphangen dinen beschirmer, und dine geburt wurt sygenünftig und niemanne undertenig.
Der wissen reb wurcz: die zúhet vsser der / frǒwen lib die toten geburt.
Ebd.
215v, 27
: Ysopus ist guͦt mit haissem wasser dem wib, / der die geburt tod ist in dem lib.
daß ein [...] verleumbte person ihr geburt begerte ungebeurlicher weis zu verkurzen oder abzutreiben.
Syntagmen:
die ewige / geistliche / götliche / himlische / hohe / minnigliche / neue g
.Gehäuft in Texten der Mystik.
Belegblock:
so nu der Mensch Gottes Reich sehen solle, so muͤsse da ein newe geburt und gar ein ander natur werden.
in deme heubite der sele, daz ist in vornuftikeit: da geschihit di gebort inne.
so wuͤrde man es doch diesem Wercke / als der ersten Geburt vnserer Arbeit / gern zu gut halten.
Der sun ist ewiclichen gewesen in dem vater, und er gebirt sinen sun an underlaz, und di geburt ist alle zeit newe.
Wan got würket daz werk in der sêle, daz sîn geburt ist; sîn geburt daz ist sîn werk, und diu geburt ist der sun.
Got hât allen sînen lust in der geburt, und dar umbe gebirt er sînen sun in uns, daz wir allen unsern lust dar inne haben.
Frome Christen sterben nicht; Jhr Tod ist jhre Geburt zur Unsterbligkeit / und der andere Tod hat keine macht uber Sie.
In disser neuen geburt sein der vatter: got, die muter: der will, der erweckend samen: die verdienstnus unsers herren Jesu Christi.
úch werdent alle úwer súnde gantz vergeben in diser geburt des heiligen krúzes.
Die hende die des himels hurt | Und aller creatur geburt | Geschaffen hand mitt voller macht.
Und haizzt in Aristotiles den krummen oder den schilhenden kraiz in dem andern puch von der gepurt.
Syntagmen:
von deutscher / edler / elicher / erlicher / feindlicher / götlicher / guter / hoher / rechter g. sein
.Vielfach in Urkunden, Rechtsschriften.
Belegblock:
er was ein Sachse der gebort.
SWem man eyne wuͦnde sleit oder in beschiltet oder an luͦget, deme sol man buͦzen nach siner gebort vnder nach der schuͦlde.
Buch Weinsb. (
rib.
, 1590
); wiewol er sclechter geburt, eins aissenmechers sohn uff der Hanestraissen war.
Dan Marckair ist wol gefründet / vnd ist von guder gebürte.
auch der frembde muß einen schriftlichen schein beylegen seiner geburt und herkommens.
frembde jungen [...] sollen zuforderst ihre ehrliche geburt durch brieffliche uhrkund, der hiesige burgers sohne aber von alters durch lebendige zeugnus in unserer cantzley erscheinen und daselbsten in ein gewohnliches buch eingschrieben [...] werden.
Dieser [Graf] war nebst seiner hohen Geburt ein Herr von vortreflichen Gaben und Qualitaͤten.
unde das sal nicht volgen von kinde zcu kinde, die wile man dy uneliche gebort bewissen unde beschelden mag.
Billichen klage ich, wann sie was edel der geburt, reich der eren, schöne.
doch dyselbin zcwey kint von vater unde von muther glicher geburt sind.
Ebd.
145, 2
: Als dy frouwe met uns genanten recht geswisterde kint von vater unde muther rechter unde elicher geburt gewest ist.
Der ist Edel / welchen seine Tugendt Edel macht / die Geburdt macht einen Narren / Buben vnnd Schalck nicht Edel.
Ich wil dem adel macht bewisen: | daz ein ist an geburt, die sol man prisen.
Höre das Gepräng der Abdanckung, warin des Rühmens der Person, Geburt, Herkommens, Stammens, Namens vnnd Standts titul [...] kein ende ist.
Unsälig ist der mensch [...], welher sich in übermuot höher und edler ufftreiet wann syn geburt [...] begeret.
ich bin von geburt ein künigin her.
Der vnflatskinder halb / diewil die vß verdampter vermischung vnd abschüchlicher geburt herkommen.
Umb des willen wil ich noch fürbas von diser liny sagen von dem edlen kaiser Karlen und seiner gepurd.
die da geporen waren von der ëdlisten gepurd.
der selbig sol sein von deütscher art vnd gepürdt von allen seinem geslähte.