1
gebiet,
das
;
–/-e
;
zu
mhd.
gebiet(e)
›Befehl, Gebot, Territorium‹
().
1.
›Gebot, gegebener Auftrag, Befehl‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
1
 2,  1.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
das her hatte das geleite unde gebyte yn dem lande.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
73, 12
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
undir der stat gebite sint vil burge unde stete.
Gille u. a., M. Beheim
453, 2663
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Her Fridrich dem Kasiaker riet, | er sölt under seinem gepiet | Ain herczirn machen in daz velt, | mit dem man dez vergessen selt.
Höver, Bonaventura. Itin. A
231
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
vnd geaygnet daz regiment der gannczen werlt nach dem gepyet des hoͤchssten gots.
Schmitt, Ordo rerum
108, 9
;
Voc. Teut.-Lat.
l viijr
;
Weber, Oswald. ;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 64
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›Bereich des Gebietens, Einfluss-, Gerichts-, Herrschafts-, Machtbereich; Territorium, Gebiet‹;
vgl.
2
.

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
3, 8
(
preuß.
,
1414
/
22
):
Diß nochgeschriben ist das schalwische korn im elbingeschen gebitte der Prußen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 178, 2
(
md.
,
1467
):
Also das dieselben [...] durch vnser furstenthumb, Herschafft vnd gepiete [...] hyn vnd herwider wandern, kauflegen, arbeiten vnd hantieren sollen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
der erwerdige furste [...] hisch di name widerumb, di in sime gebide unde geleide geschen was.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1567
):
sei kuntn es nit ertragen, durften die geistlichen nit schatzen, hetten ausser den porzen kein gebeit oder ligende gutter, die sei schatzen kunten.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1538
):
seind alle morgen felds, die in Minnenberger gebiet gelegen, in ein summa gerechnet.
Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1378
):
ist mit uns geredet umb der burgir gut und lant in unsern gerychten und gebyten gelegen.
Küther, UB Frauensee
167, 20
(
thür.
,
1373
):
laße phenden in allin unsirn gerichtin und gebyten.
Wattenbach, Urk. Rauden (
schles.
,
1407
):
seine Teychstat gelegen neden in deme dorfe czur Centhow in vnsirm Tostischem gebitte vnd wicbilde gelegen.
Gille u. a., M. Beheim
234, 16
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ich mein der snoden juden diet, | die ir umb posse gab und miet | enthaltt in euerem gepiett.
Morrall, Mandev. Reiseb.
66, 23
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Umb daz mer ist ain gebiett haisset Engaddi.
Sappler, H. Kaufringer
9, 287
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
wie er [...] | dort in des korherren gepiet | ain töchterlein gefunden hiet.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
dann dise margraffschaft gadt bis an der von Ulm gepüt.
Ebd. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
dise bemelte zwen frome herren wolten lieber arm in ainem reichen, dann reich in ainem armen gepiet und regierung sein.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1397
):
wir, die von Berne, sullen besorgen, das der weg und die strasse gemacht werde uf uͥnser gebiet untz an den spital an Grymslun.
Ders., Wirtsch. Bern (
halem.
,
1525
):
soͤllen sy weder in der stat, noch gebiet argwenig silbergeschirr oder anders kouffen.
Ders., Statut. Saanen (
halem.
,
1541
):
Kund und zuͦ wissen sy allen denen, so da wonent in disen nachgenempten landen, herrschaften und gepieten, zilen und marchen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Welcher ligende guͤter in vnser Statt gezirck vnd gepietten gelegen / verkoufft.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1660
):
die müllner samentlichen in alhieigen gebüet sein verbunten [...] dem lantgerichtsherrn ain achtring grunt oder ain thaller gelt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
um 1600
):
so ist denen Millstätterischen marktmezgern zu des markts und der armen gemain notturft in den Millstetterischen allen gebieten und lantgerichten groß und klain viech aufzukaufen bewilligt.