Adj.
(
1-
3;
8),
Adv.
(
4;
9), Verstärkungspartikel (
5;
6). – Vgl. allgemein die Artikelgestaltung bei
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
94/95
.
1.
als Adj. in attributivischer Verwendung die Gesamtheit, den vollen Umfang, die volle Höhe, Tiefe, Weite usw. von etw., die Totalität einer Gegebenheit kennzeichnend: ›ganz, gesamt, insgesamt, all‹; offen zu
2.
Bedeutungsverwandte:
1; vgl.
,
1,
1,
1,
,
,
2.
Syntagmen:
al die welt, al mein begeren; alle Galilea / Niederland, alle tiefe / zeit, alle die nacht / die welt, alle den Rhein, alle ir lehen, aller grol, aller rechter masse, alles Gallia / (-)reich; auf alle höhe, in allem Germania, in alle jeneme lande, in allem ganzen land, von allem römischen volk; das betgewand alles, die stat alle.
Stellung vor dem Subst., vor dessen Adjektivattribut, vor dem Artikel bzw. vor dem dem Substantiv vorangestellten Possessiv- oder Demonstrativpronomen ist gegenüber der Stellung nach dem Substantiv absolut dominierend; in der Regel flektiert; oft aber auch unflektiert.
Belegblock:
Froning, Alsf. Passionssp.
(
ohess.
,
1501 ff.
):
dornach stund al myn begere.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
(
osächs.
,
1343
):
si gîngen ûz unde vorlůmunden en in alle jeme lande.
Kurz, Murner. Luth. Narr
(
Straßb.
1522
):
wie sie mich vereret hant | In allem gantzen tütschem lant.
der [...] ist alsdann wie ain pontifex [...] von allem römischen volck angesehen [...] worden.
Sappler, H. Kaufringer
1, 21
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
[er] wolt all die welt durchgan.
fluchend sy inn alle tieffe des fory holtz.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
(
moobd.
,
1478
/
81
):
ward alles Gallia erlöst.
Mell u. a., Steir. Taid.
(
m/soobd.
,
1624
):
von mitten der Enns herwider auf alle höch des Kälblings.
Fuchs, Murner. Geuchmat
153
;
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 270
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
94
.
2.
als Adj.: jeden / jedes einzelne aus einer Menge, Anzahl, Gesamtheit heraushebend: ›jeder, -e, -es, jeglich‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
2,
3,
,
1,
3.
Syntagmen:
alle engel, die blätter
[...]
alle; der teile aller, andere gäuche al; in allen dingen; alles tun.
Im Gegensatz zu
1 oft Stellung nach dem Substantiv oder Pronomen.
Belegblock:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3372
(
rib.
,
1444
):
Umb Caritas wille ich nacht ind dach | Allet dat doen dat ich vermach.
dem alle engel dinstber sint.
Fuchs, Murner. Geuchmat
5, 10, 2
(
Basel
1519
):
Es sol ein yeder gouch geflissen syn, über andre geuch all vß zů gucken.
was wechselbalg sind, werden al aus den sternen geboren.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
48, 7
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
95
.