anwanden,
V.
– Obd.; rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
1.
›an etw. angrenzen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,
1
 2, ,  1.
Wortbildungen
anwandung
1 ›Ggrenze, Ackergrenze‹ (dazu bdv.:  6, , ,  1).

Belegblock:

Dinklage, Frk. Bauernweist.
111, 18
(
nobd.
,
15. Jh.
):
mit den genachten baumen, die do stehen zwischen ir zweyen in einer anwandung, das bricht jetlicher halb.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1509
):
aͤcker [...] so uff und an ir helzer gieter gmain und aigen tratt stossen und anwaͧnden nit verzuͥnen.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1348
):
ain akger lit in Schalmanlachen und anwandet des klosters aekger uf.
Leisi, Thurg. UB
8, 172, 6
(
halem.
,
1394
):
der ander aker ist gelaͤgen uff Grúczen, anwandet einhalb an Ruͤdin Benker und anderhalb uff den aker.
Boner, Urk. Aarau
285, 6
;
365, 5
;
Welti, Urk. Rheinfelden
500, 6
;
UB Zug
1162, 35
;
Leisi, a. a. O.
168, 32
;
170, 2
;
Hauber, a. a. O. ;
Bad. Wb.
1, 65
;
Vorarlb. Wb.
1, 119
;
Wmu
1, 124
.
2.
›den Pflug auf dem Grenzstreifen zwischen zwei Äckern wenden; den Grenzstreifen pflügen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
anwandung
2.

Belegblock:

Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1561
):
da sol kainer gar und ganz kaim uff sein wüsen oder länder anwanden.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
1585
):
der ainem andern auf ainer grienen sat annewandt oder sonst zue ungewondlicher zeit [...] faren thuet.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1520
):
Wer ainem in seinem trait anebant nach sand Georgen tag.