apoteke,
die
;
oder
-n/-n
;
starke Formenvariation, häufig:
appenteke,
apperteke,
appoteke,
apteke,
auch
apoteca
; Schreibungen durchgehend ohne
-h-.
1.
›Apotheke, Einrichtung zur Zubereitung und zum Verkauf von Arzneien; Magazin für Spezereien‹; oft in ütr. Verwendung; offen zu 2.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
1, 794-801
.
Syntagmen:
eine a. haben
;
nach einem pulver in die a. senden, etw. in der a. machen / finden
;
etw. aus der a. haben / begeren, jm. etw. aus der a. verordnen, jm. in die a. schreiben
›jm. ein Rezept verschreiben‹;
süsse / wolriechende a.
;
a. des herren, der gnaden / tugenden, des (-)lustes.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
waz sal dese apoteca
[Bezug auf Maria]
denne tun, | in der do ruete gotis sun.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Der [eyn meyster] sal uch wail in die aptecken schriven | Ind ure siecheit alle verdriven.
Luther, WA (
1535
):
Der ander hat auch knecht gnug umbs bette, die auff in warten, und eine gantze Apoteken hinder im.
Voc. Teut.-Lat.
b vijv
(
Nürnb.
1482
):
Apoteck.[...] od’ stette doman kauffmansschatz verkaufft.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wie mag denne der himelsch kúnig von diner lutren reinikeit, von diner senftmuͤtigen demuͤtikeit, von der wolriechenden apotek aller tugenden und gnaden so wol gevangen werden!
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
wenn man köstlich dinck auß der appoteken haben müst.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wie man gemainlich sprücht und war ist, das kriegen user der canzlei und buelen uss der apoteka selten mit früchten beschehe.
Rot
290
(
Augsb.
1571
):
Apoteck, behaltnus oder bhalter / sonderlich wirt es verstanden fuͤr die Laͤden / darinn man mancherley species vnd gattung von kreuttern / saͤfften / wurtzen / vnd was zur Artzney dienstlich findet.
Straus, Juden Regensb.
140, 4
(
oobd.
,
1474
):
daß er etlich person in der Stadt R. boͤse gift zu machen gelert und darumb gelt genomen hab, und hab auch solliche ding darzu dienende aus der appertecken ... begert.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
meins herren appoteken weit | wedorf vil manigen werchgezeug.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ;
Gille u. a., M. Beheim
345, 12
;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Bihlmeyer, a. a. O. ; ;
Rohland, Schäden
79
;
87
;
Lehmann, Rezeptb. A
2855
;
185
;
Wiessner, Wittenw. Ring.
4213
;
Rauwolf. Raiß ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ; ;
Staub, Qu. Wien ;
3, 2, 2933, 9
;
Voc. inc. teut.
b iijr
;
Hulsius
A iijr
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 24/25
;
Bad. Wb.
1, 67
.
2.
›Gebäude, in dem eine Apotheke bzw. ein Spezereimagazin untergebracht ist‹; Metonymie zu 1.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1506
):
des Jorg Holtzuhers hinterhaus neben der appateken.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Von dann kompt er [bysam] in alle ecken | Teutscher land, in die appodecken, | Da man in findet hin und her.
Ebd. (
1554
):
Die apoteck man versperrt hat.
Fuchs, Murner. Geuchmat
3554
.
3.
›Arznei, Heilmittel; Feinkost‹; Metonymie zu 1.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
a. kaufen / einnemen, jm. eine a. geben
;
a. nemen der sünde ire kraft
;
a. gegen die krankheit.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1408
):
1 m. 13 scot dem apteker vor 2 eppel unserm homeyster und vor ander apteke.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1557
):
wolt sei nitz apteken mehe innemen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Die Liberey ist der Seelen apoteck / artzney.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
4, 38
;
Joachim, a. a. O. ; ;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 194
.
4.
›Lager, Scheuer, Vorratshaus‹.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
; Var. Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Die stedel
[W:
apotecken
]
werden verwúst: vnd die schetz seint zerrutt: wann der weitz ist geschemlicht.
vber die appothegken des ols was ioas.