(vereinzelt
aufen
, dies wahrscheinlich aus
auf an
oder aus
auf in
entstanden, vgl. mhd.
ûfen
:
),
Präp.
(
1-
16),
Adj.
(meist präd. oder als präd. Attr. verwendet: 17, 22, 23),
Adv.
(
18-
21),
Interj.
(
24), in der Verbindung
auf das
: Konj. (
25). – Die Bedeutungen gruppieren sich wie folgt: 1-6, 17-20, 24 räumliche oder auf Raumvorstellungen beziehbare Verwendungen; 7-11, 22 zeitliche oder auf Zeitvorstellungen beruhende Verwendungen; bei 12-14, 21, 25 können (teils sehr vermittelt) Zeit- und Raumvorstellungen assoziiert werden; 15, 16, 23 modale oder modal begründbare Verwendungen.
– Zur geographischen Verteilung der Schreibformen
auf
und
uf
s.
Frings u. a., Spr. u. Gesch. III.
1956, 56
;
246
(Sprachkarte).
1.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Situiertheit von etw./jm. auf etw. flächenhaft Gedachtem: ›auf etw. (z. B. dem Berg)‹; in mannigfacher Richtung übertragen, darunter zum Ausdruck der Begründung von etw. (z. B. eines Lehrinhaltes) auf einer geistigen Grundlage: ›auf etw. (z. B.
auf dem waren grunde
)‹; in einer Reihe von Belegen unterschiedlich starke Reduzierung der Raumvorstellung, ohne daß diese aufgegeben wird, z. B. in Syntagmen wie:
gulden, gelegen auf dem hause / hofe
; phrasematisch hierher:
auf jm.
(z. B.
dem vater
)
liegen
›jm. zur Last fallen‹;
jm. schwer auf sein
›jm. schwer auf dem Magen liegen‹ (
auf
hier prädikativ verwendet); teils metonymischer Gebrauch, nämlich Verschiebung der Flächenvorstellung auf das mit der Fläche Implizierte;
auf
dient dann dem Ausdruck der Situiertheit von etw./jm. innerhalb eines räumlich Gedachten, innerhalb einer Institution usw., dann: ›in‹ (z. B.
auf
›in‹
dem graben
), ›an‹ (z. B.
auf
›an‹
der universität
), ›auf‹ (z. B.
auf dem markt
), ›zu, in‹ (ohne Artikel, z. B.
auf Wurmberg
); teils Vertauschung der räumlich miteinander in Bezug gesetzten Bezugsgrößen, z. B.:
auf der seite schlafen
(logisch: ›mit der Seite auf einer Unterlage schlafen‹).
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
2.
Syntagmen:
auf dem lande / wasser, auf der strasse / dem markt, auf dem esel / ros / tier, auf dem ars / bauch / kopf / rücken
;
jn. auf dem berg anbeten, etw. auf dem dach predigen, auf dem eise gehen, jn. auf dem schif pflegen, auf dem schif faren, auf dem wasser / mer faren / segeln, etw. auf der kanzel verschweigen, auf dem stul sitzen, auf der seite schlafen, etw. auf dem grunde beruhen.
Belegblock:
Woͤlche bekaͤndtniß vff disem einigen waren grũde beruhet.
der
[Christus]
sich [...] auffm Berg Calvariæ [...] verdemuͤtigt hat.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
(
osächs.
,
1343
):
waz ir [...] hât gehôrt, daz prediget ûf den decheren.
Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 91, 12
(
Wittenb.
1545
):
Das sie dich auff den henden tragen.
Göz. Leichabd.
(
Jena
1664
):
uff hiesiger Fuͤrstl. Saͤchs. Universitaͤt.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 8, 8
(
Augsb.
1523
):
die warhayt wissen vñ verschweigent sy auf d’ cantzel.
Ebd. 3, 4, 10
(
Wittenb.
1525
):
das schlechte brot vnd weyn ym Sacrament auff dem altar sey.
Ebd. 13, 6, 6
(
Leipzig
1522
):
dz Lud’ auff disem betriglichẽ ketzrischen widerspruche / gebauet hat.
Ebd. 27, 2, 3
(
Erfurt
1522
):
nit weydt vonn Tryendt auff der stroß kegen Rom.
Ebd. 29, 3, 27
(
Augsb.
1524
):
Alles das auff dem flayschmarckt fayl ist.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 66, 5
(
Hagenau
1534
):
Auff dem eyse ist nit gut gehen / denn es hatt keyne balcken.
ward sein [...] uff dem schiff gepflegen.
Plant u. a., Main. Naturl.
297ra, 27
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
sol man vf senften betten ein wile slafẽ vf der rehten siten vñ darnach vf der lingen siten sol man dẽ slaf vollebringen.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
(
Ulm
1486
):
die bonen werden uff mir zerstossen. sei genomen von den koͤchen wann si die bonen nit recht sieden das die herren sprechen man soͤlt ins uff den koͤpffen zerslahen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
er [mensch] wont auf der erden sam got und die engel auf dem himel.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der [...] phleger auff Wurmberg was.
mit herskraft auf land und wasser.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
(
smoobd.
,
1497
, Hs.
17.
/
18. Jh.
):
so vil strä auf demselben graben wäxt.
Anderson u. a., a. a. O.
19, 4, 2
;
7, 4, 28
;
Wiessner, Wittenw. Ring.
4370
;
4372
;
5976
;
5875
;
7731
;
8041
;
8615
;
9452
;
2.
dient mit folgendem Nomen (meist Dat., auch Akk.) dem Ausdruck der Lage (falls Akk.: der Richtung einer Handlung) einer Bezugsgröße nahe, entlang derjenigen Bezugsgröße (oft ein Fluß, eine Straße), auf die mit dem Nomen referiert wird: ›entlang, an (z. B. am Rhein)‹ (vgl. frz.
sur
, engl.
on
).
Syntagmen:
auf der Isar / Werra, auf dem Roden
(›Rhone‹) /
Rhein, auf dem gestade, auf der strasse, auf dem pfad
; mit Akk.:
etw. auf den flus bauen.
Belegblock:
Wyss, Limb. Chron.
(
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
di graschaf von Zigenberg [...], gelegen uf der Werre.
so will ich dir Köln uff dem Rinn geben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
daz wechst auf des mers gestat.
Roth, E. v. Wildenberg
(
moobd.
,
v. 1493
):
ein geschlos, [...] gelegen auf der Iser undter Landshuͦt.
5.
dient mit folgendem Nomen (im Akk.) dem Ausdruck der von unten nach oben oder von oben nach unten verlaufenden Richtung einer Handlung oder der Bewegung einer Bezugsgröße (Personen, Gegenstände) auf die oben gelegene Seite einer anderen Bezugsgröße: ›auf etw./jn. (hin)‹; auch ütr., z. B.:
auf das eigene gemach bauen.
Phraseme:
jm. etw. auf die hand geben
›jm. etw. unverzüglich aushändigen‹;
sich auf die füsse machen
›aufbrechen‹.
Syntagmen:
j. auf wolken, auf den söller steigen, auf die elefanten gehen, auf den felsen bauen, auf das pferd sitzen, jn. auf den schlitten nemen, jn. auf die ban locken, auf das gemach, auf die besessenheit bauen
;
etw. auf die erde fallen, etw. auf die welt bringen, etw. auf den berg tragen
;
die hand auf etw. legen.
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Got uffe liechte wolken stiget.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
35, 21
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
dy Tartirn [...] gingin czu vuze uf di elefant.
so v’tirbet mãcher mẽsch leiplich vñ geistlich dz do vff seĩ eigẽ gemach vñ besessẽheit baut.
Anderson u. a., Flugschrr.
17, 3, 21
(
Wittenb.
1523
):
wie der regen vom hymel auff erden fellt.
Ebd. 25, 3, 35
(
Augsb.
1522
):
sy haben [...] vns gefierdt auff ain bittere waid.
der HERR warff vnser aller Suͤnd auff jhn.
Mayer, Folz. Meisterl.
(
nobd.
,
v. 1496
):
Secht wie ein wilder paum gepirt | Geschlachtig frucht gancz ungeirt, | So sie dar auff gepelczet wirt.
Dreckmann, H. Mair. Troja
20, 26
(
oschwäb.
,
1393
):
Jason [...] legt die hand uf daz bild, und swur ir da ainen ayd.
Mollay, H. Kottanerin
18, 26
(
moobd.
,
1439
/
40
):
nam ich [...] die pestenn Junkchfrauͤn zu mıͤr auf den Sliten.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
123, 7
(
tir.
,
1464
):
legeten in auf den altar, das sein heiliger leichennamen gesehen wurd.
GEORGIUS [...] / hat er an dem rechten Arm ein Mutter⸗Mahl auf die Welt gebracht.
Anderson u. a., a. a. O.
5, 3, 7
;
11, 5, 23
;
Wiessner, Wittenw. Ring.
351
;
1483
;
5797
;
5802
;
6.
dient mit folgendem Nomen (im Akk.) dem Ausdruck der Gerichtetheit einer Handlung auf eine Bezugsgröße. Oft ist die in Betracht kommende Handlung eine solche der geistigen, kommunikativen (o. ä.) Zuwendung, relativ häufig aber auch der körperlichen Hinwendung, darunter der feindseligen Annäherung. Falls die angezielte Bezugsgröße eine Person ist, dient die Handlung oft ihrer Affizierung, falls die Bezugsgröße ein Sachverhalt, ein Zustand o. ä. ist, dient die Handlung ihrer Effizierung: ›auf etw./jn., gegen etw./jn., zu etw., in etw.‹.
Phraseme:
sich jezt auf eines, jezt auf ein anderes schicken
›das Mäntelchen nach dem Winde drehen‹; auch ein Teil der Syntagmen ist ansatzweise phrasematisiert.
Syntagmen:
etw.
(z. B.
schande, die unwarheit
)
auf jn. erfinden / reden / sagen / schreiben, etw. auf jn. fassen
›etw. gegen jn. im Schilde führen‹,
auf jn. schreien
›jn. durch Geschrei anzeigen‹,
auf jn. warten, den sin auf jn. legen
›sich jm. zuwenden‹,
eine reise auf jn. tun, auf jn. reisen / reiten, auf ein land kriegen, auf jn.
(z. B.
die christen
)
ziehen / gehen / stehen, auf jn. dienen / helfen / sehen
(letzteres: ›jn. hoch achten‹);
gierig auf etw. sein, auf etw. antworten, auf disputieren schreien
›durch Schreien eine Disputation erreichen wollen‹,
auf rache sehen, auf etw. trachten, seinen verstand / seine phantasie auf etw. legen, auf ein gleisnerisches leben fallen, sich auf fresserei / trunkenheit geben, auf js. lehen / zins stellen
;
jn. auf den tod geben.
Belegblock:
Duͦ brediete dine lere | vil dicke vf vnser vnere.
Froning, Alsf. Passionssp.
288
(
ohess.
,
1501ff.
):
das sie solden tragen haß und nyt | uff Jhesum den frommen mentschen.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 10, 12
(
Augsb.
1523
):
dz jmmer ainer auff den anderen warttet.
Ebd. 6, 5, 17
(
Augsb.
1523
):
wañ einer võ einẽ rohen leben d’ jugẽt felt auf ein gleißnerisch lebñ.
Ebd. 8, 11, 22
(
Nürnb.
1524
):
[er] stellet sein hertz nicht allain auff got.
Ebd. 22, 5, 5
, (
Erfurt
1525
):
soͤlch gesatz oder straff mehr sehen auff gemeynẽ frid vñ nutz zu erhalten / dañ auff eygnen rach.
Ebd. 28, 7, 5
(
Augsb.
1524
):
ich halt warlich mer auff den Türcken dañ auff die münch.
Wiessner, Wittenw. Ring.
474
(
ohalem.
,
1400
/
8
):
Die andern alle schrewen vast, | So haiss in was auff disen gast.
So ist der edeln leuten muot | So haiss auf unser leib und guot.
Wil er legen seinen sin | Auf er und guot und auf gewin.
daz ich die besten rytter uff den tod geben hab.
Bartsch, Reinfrid
(
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
swaz ich lobes seige | ûffen sî, daz ist ein wint.
Sappler, H. Kaufringer
1, 66
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der wirt, die fraw, das ingesind | legten all ir sinn genzlich | auf das selb kind mineclich.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
daz tier ist sô girig auf ezzen, daz ez der visch sô vil samnet.
[er] traht nihts auf die vanknüs noch auf anders ihts denn auf sein gesang.
8.
dient mit folgendem Nomen (im Akk.) oder Adv. dem Ausdruck der Fixierung eines Bezugsgeschehens auf eine kürzere, überschaubare Zeitspanne: ›an, zu, in (einer bestimmten Zeit)‹.
Syntagmen:
auf den
(
heutigen
)
tag, auf montag, auf den mittag / abend, die nacht, auf die stunde / zeit
;
auf diesmal
›zur Zeit‹.
Belegblock:
Nu hoirt wat vp den seluen daich, | [...] | deme konynge ind den synen geschaich.
Luther. Hl. Schrifft.
Marc. 6, 21
(
Wittenb.
1545
):
es kam ein gelegener tag / Das Herodes auff seinen Jartag / ein Abendmal gab.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
16. Jh.
, Hs.
17.
/
18. Jh.
):
So solle man auf heut nach alter gewonhait [...] ordnen ainen urbarßambtman.
auf was zeit an dem tag ein partei [...] auf seinen widertail warten sol.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
(
moobd.
,
1478
/
81
):
das die [...] künigin auf die nacht swanger wurd.
man sol ein schönen tag erst auf den abent loben.
damit noch auff heuttigen tag / die Fuͤrsten [...] geziert worden.
9.
dient (teils in den Verbindungen
bis auf, unz auf
) mit folgendem Nomen (im Akk.) der Angabe des Zeitpunktes, bis zu dem sich ein Geschehen vollzieht oder der Angabe des Zeitraumes, bis zu dessen Ende ein Geschehen vollzogen ist; mit folgendem Adv.: Angabe der Zeitstrecke, bis zu deren Beginn sich ein Geschehen vollzieht oder über die hinweg es sich erstreckt: ›bis hin zu (einem Zeitpunkt); für (z. B. 30 Jahre); auf (z. B. ewig)‹; phrasematisch am ehesten hier anzuschließen:
auf das lezt
›am Ende, schließlich, zu guter Letzt‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
8.
Syntagmen:
(
bis
)
auf die
(
künftige
)
zeit, unz auf den tag, bis auf den abend
;
anstand auf dreissig jare
;
auf morgen
;
auf ewig schne liegen
;
auf das lezte seinen willen haben.
Belegblock:
Froning, Alsf. Passionssp.
2393
(
ohess.
,
1501ff.
):
Mer Judden woln uch ie bi bestan | Und woln des mit nichte lan | Und mit em haben uff das lest unsern willen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
3, 17
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
do lit ouch uffe ewik sne.
Luther. Hl. Schrifft.
Gal. 4, 2
(
Wittenb.
1545
):
Sondern er ist vnter den Furmünden vnd Pflegern / bis auff die bestimpte zeit vom Vater.
Wiessner, Wittenw. Ring.
1479
(
ohalem.
,
1400
/
8
):
Den deup man do nicht vinden maht | Bis hintz auf die dritten nacht.
Ja, ich pin in sorgen, | Ich köm ze armuot bis auf morgen.
Sy habend einen anstand Auff dryssig jar erlangt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
daz man zalt von sunwenden unz auf unser frawen tag.
13.
dient mit folgendem Nomen (im Akk.) dem Ausdruck der vom Handlungsbeteiligten wie von dritten Personen nicht bezweifelten moralischen oder sonstigen Berufungsinstanz, der Grundlage einer Handlung: ›bei (z. B. meiner Treue), auf (z. B. meinen Eid)‹.
Keine oobd. Belege.
Syntagmen:
etw. auf die gehorsame / den orden geloben, etw. auf js. rat tun, etw. auf js. eid / sele sagen, etw. auf js. treue nemen / sagen, jn. auf js. treue herbeifüren, etw. auf js. jüdischheit sprechen, auf js. gnade fliehen, auf js. verantwortung geschehen, auf des anderen arbeit müssig gehen, jn. auf js. leben verbürgen, (jn.) auf js. namen taufen.
Belegblock:
vp myne sele ich sal uch sagen wair.
Daz nemen ich vf die druwe min.
Daz sagen ich dir vf minen eit.
Froning, Alsf. Passionssp.
1571
(
ohess.
,
1501ff.
):
Das sprech ich uff min Juddescheit.
[er] flohe auff gnade zu Ptolomeo.
Weise. Jugend-Lust
(
Leipzig
1684
):
Was wir dabey verrichten / geschiehet auf eines andern Verantwortung.
Wiessner, Wittenw. Ring.
1598
(
ohalem.
,
1400
/
8
):
Vergib mirs! Auf mein rechten aid: | Es rewt mich ser.
Dar auf derfreuwet sich mein muot | Und harren ie auf guoten wan.
ich verbŭrg inn uff minn läben.
Verspottẽd dise Auff mich hin / Nach meinem radt oder befelch.
Andreae. Ber. Nachtmal
36r, 1
([
Augsb.
]
1557
):
das die Junger auff den nam̃en JESV getaufft haben.
Es fuͤgt sich nicht / das einer auffs anderen arbeit muͤssig gehe.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
;
15.
dient mit folgendem Subst. (im Akk.) oder subst. Adj. (im Sup.) dem Ausdruck der Art und Weise, nach der ein Geschehen verläuft: ›auf‹.
Syntagmen:
auf jüdisch reden, auf ebräisch schreiben, auf deutsch heissen, auf gut philosophisch leben, auf die neuen secten predigen
(›nach Art der neuen Gruppen predigen‹),
auf js. sprache antworten
(›nach der Art seiner Sprache antworten‹);
etw. auf die art /gestalt / weise geschehen
;
auf das beste / heftigste / höchste.
Belegblock:
Schmitz, Schiltb.
150, 23
(
Frankf.
1597
):
Er aber thediget sie [tochter] ab auffs best er konte.
Luther. Hl. Schrifft.
Joh. 19, 20
(
Wittenb.
1545
):
Diese Vberschrifft lasen viel Jüden [...] Vnd es war geschrieben auff Ebreisch / Griechisch / vnd Latinische sprach.
Mit Rudolphe, hatte sich dieser Bischoff [...] auf vielerley weise verfeindet.
Wiessner, Wittenw. Ring.
3660
(
ohalem.
,
1400
/
8
):
Nicht ze swartz, ze rot, ze hert, | Ein wenich auf daz praun geferwt.
So volg nicht böser juden schar, | Sunder ker dich auf daz best | Und auf daz gnädigost ze lest!
das er das römisch reich auf ein neus erhebt het.
23.
›aufwärts stehend, nach oben gerichtet (von Gegenständen); in stehender Haltung, aufrecht (von Personen)‹; ütr.: ›aufgewacht, ans Werk, aufgestanden‹.
Phraseme:
übel / wol auf sein
›in schlechter / guter Verfassung sein‹;
nicht beim besten auf sein
›nicht recht im Schuß sein‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1.
Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
wol ûf, lâz des slâfis gûf.
Als Amadis jn sv geschwind wider auff, vnd gerüst sahe.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Nürnb.
1631
):
AVff auff mein Kind, steh auff geschwindt.
sein rennschilt, daran was des adlers haubt gen der erd gekert und der zagel uff.