allenthalben,
selten
allenthalb,
Adv.;
zur Etymologie:
Hiersche, Dt. etym. Wb.
(zu mhd. 1, 62
halbe
›Seite, Richtung‹
, mit sekundärem -t-
).1.
›überall‹; in vielen Belegen nicht sicher von 2 und 3 zu trennen; Belegblock:
uf der Lane, uf der Mosellen unde allenthalben in Duschem lande.
Guß dar uz din suß salben | uff mine wunden allenthalben.
vor den leiden juden, die allenthalben sint an allen enden, und alle die husere und winkele vol sint!
wurden allenthalben im lanndt lewdt darzw geordent.
Allenthalben | Wo das Evangelium gebredigt wirdt.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
71, 33
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
113, 7
; Voc. Teut.-Lat.
b jv
; Voc. inc. teut.
a vijr
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
97
; 2.
›nach allen Seiten, in jeder Richtung‹; im Unterschied zu 1 Ausdruck der Richtung.Belegblock:
das alle dy provincia genuk hot, und ist gelegin von dem mere allinthalbin xij tage reyse.
3.
›immer, fortwährend, stets‹.Belegblock:
úwer lon sich meren | sol allenthalben alle stunt!
das er uns vor der tewfel lag | allenthalb geruoch bewarn.
eia der edlen / salben, | die uns gegeben ist, | sie hailet allenthalben.
4.
›fortan, von einem bestimmten Zeitpunkt an‹.Gegensätze:
.Belegblock:
daß sie die gleisnerei von ir thet und allentalb eß und trinck offenlich, wie sie bisher haimlich hette than.
5.
›in jeder Hinsicht, in jeder Beziehung, in allem, überhaupt‹.Belegblock:
wie alle irdische creatüre [...] müßen zu nichte werden und verfallen allenthalben.
Daß wir schir sind allenthalb schuldig.
daß also in suma ime [...] niemandt eherliebender allenthalben einig lob oder guͤtz nachsagt.
Eintweder daß der Leyb Christi allenthalben außgedoͤhnet vnd außgespannen ware.
Aber dy regyerenden sind dy geystleichhen substanczz, allenthalben zusammen gefüegt.