dichten,
V.;
zu
mhd.
tichten
›schreiben, schriftlich abfassen‹
(); zur Frage der etymologischen Abhängigkeit von
lat.
dictare
vgl.
Pfeifer
2000, 223
;
selten diphthongierte Formen.
1.
›Urheber sein; etw. (er)schaffen, ins Werk setzen, aufrichten‹; ütr. auch: ›handeln, sein Leben gestalten‹; bezogen auf die Sinnwelt des Rechts: ›etw. (z. B. einen Befehl, ein Gesetz, Urteil, eine Strafe) erlassen, festsetzen, anordnen‹.
Bedeutungsverwandte:
 131415,  3,  23418,  1; vgl.  456,  1,  13,  5,  10,
1
,  2,
1
 8,  1,  5, , ,  1, (V., unr. abl.) 16,  3,
1
 4,  135,  1.
Syntagmen:
j
. (z. B.
got, der babst / könig / meister / richter / teufel, die ehe, das recht
)
etw
. (z. B.
eine kunst, die pfafheit / wonung, das urteil, ein bild, alle ding, neue wörter
)
d., etw. von nicht d., jn. auszurotten d.; jm. einen fremden tod d
. ›eine ungewöhnliche Hinrichtungsmethode anordnen‹;
in gottes gesez d., mit recht d., nach alter ban d
.;
eben / stäte / täglich d
.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Wol dem der lüst hat am gesetze des HERRN Und tichtet ynn seinem gesetze teglich
[
Mentel
1466, Ps. 1, 2:
trachten
; 1475
2
:
(er)trahten
;
Froschauer
1530:
sich üben
;
Dietenberger
1534 /
Eck
1537:
trachten
].
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Er [Got] wil eime ieslichen geben | Dort swaz daz rehte getihtet, | Wan Got mit rehte richtet.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Zu zijden hie in dieser stat | Der gehornete uß der hellen [...] | [...] | Sine wonunge da hatte gedicht.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Diz urteil ist vil eben | Getichtet in dem rate | Der engle.
Jahr, H. v. Mügeln
78
(
omd.
, Hs.
1463
):
eins armen sinnes ist der man, | der stete ticht nach alder ban | und selber findet nüwes nicht.
Pyritz, Minneburg
5414
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Got hab die kunst mit anderre kunst | Gegeben gar in irre vernunst | Den meistern die di kunste frye | Getichtet han von ertzney.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Und wolt [könig Pharao] sie [das volck Israel] ledig lassen nicht, | Sonder sie außzurotten dicht, | Den kindsammen bot ohn schamröten, | Die knäblein in der burt zu tödten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
,
1631
):
Noch war der Heydnisch Richter, | Mit diesem nicht vergnuͤgt, | Eins nach dem andern
[Foltermethoden]
tichtet, | Viel Schmach er jhr
[der hl. Barbara]
zufuͤgt.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
Und
[die Ratgeber Karls des Großen]
dichtoted im [Genelun] ein frömden tod, der nie mer gesechen was.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
Eginus ein Kriche waz bobest [...]. der dihte die pfafheit und satte uf ir ordenunge.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
Got geschûf unt tichte | elliu dinch von niht.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
12271
;
Hübner, a. a. O. ;
Pyritz, a. a. O.
5456
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 255
.
2.
›sinnen, die Gedanken auf etw. richten, etw. in Gedanken verfolgen; grübeln‹; häufig negativ konnotiert.
Phraseme:
dichten und trachten
›denken und streben‹.
Bedeutungsverwandte:
(V., unr. abl.) 1, (V.) 123,  2, , , ,  13, (V.) 3; vgl.  20,  2,  1,  2,  4,  14, ,
2
 2,  26,  6.
Syntagmen:
j
. (z. B.
der mensch, die bapstmäuler, die grossen leute
) [womit, wonach, worauf]
d
. (häufig mit eingeleitetem Objektsatz, Konditional- oder Modalsatz),
in gedanken / sinnen, im, mit dem herzen d., umsonst d., sich zu tode d
.; subst.:
das d. des herzens
;
das arge / grundböse d
.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1542
):
Was wir [Luciper] mit unsern anschlegen thun tichten und trachten | Das begint die christliche verstentnis gar zu verachten.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1633
):
Was ihr großen Leute dichtet, | ist, als wär’ es schon verrichtet.
Luther, WA (
1531
):
sie [die Bapst meuler] suͤchen, grobeln und tichten, das sie ja etwas boͤses von uns sagen.
Ebd. (
1544
):
Wenn jr euch zu tod trachtet und tichtet, dencket und studirt [...], so werdet jrs doch nicht erdencken noch treffen.
Warumb toben die heyden, und die voͤlcker tichten umb sonst?
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
dis vorsmahete om also sere von ir [...] unde tichte doruff wie her sie [Elsebethen] yn ungnade seynes brudirn lantgraven Heynrichs brechte.
Franck, Decl.
347, 9
(
Nürnb.
1531
):
Dichte / erwige was du wilt / wirstu nymmer erholen.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Als nun der menschen vil thet werden, | Grund-böß irs hertzen tichten war.
Ebd. (
1567
):
ie mehr der mensch darnach dicht | Und trachtet mit hertz, sinn und mut, | Ie wenger er das finden thut.
Rot
352
(
Augsb.
1571
):
nachsinnen / gedencken / dichten / trachten / inn gedancken sitzen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
556, 1575
;
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch ;
Neumann, Rothe. Keuschh.
3232
;
Luther. Hl. Schrifft. Röm. Vorr.
2259, 7
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Thiele, Minner. II,
12, 446
;
Vgl. ferner s. v. , (
das
1.
3.
›schreiben, Autor sein‹ (auf die Verfasserschaft von Personen bezogen); ›etw. (ein Werk, z. B. ein Epos, Gedicht) verfassen, ein Lied komponieren‹ (auf die Produktion literarischer, insbesondere lyrischer Texte, Lieder bezogen); ›die Kunst, das Handwerk des Dichtens beherrschen; Dichter, Sänger sein‹ (auf die literarische, sängerische Kompetenz einer Person bezogen); oft subst.; als Spezialisierung von 1 auffassbar.
Oft poetische Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
,  245,  2,  5, , .
Syntagmen:
j. d
. (
können
);
etw
. (z. B.
den ton, die melodie / passion / rede / weise, das beispiel / buch / lied, hymnos, leisen, strophen, worte
)
d., etw. aus dankbarkeit
,
mit worten, nach rum und geld, von etw
. (z. B.
von wilder geschichte
),
zu deutsch d
.;
der briefe, meisterlicher kunst d
.;
recht / weislich / wol d
.
Wortbildungen:
dichtekeit
,
dichtkunst
,
dichtlich
.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1349
):
du salt wißen, daz dise vurgeschreben leisen alle worden gemachet unde gedicht in der geiselnfart.
Jahr, H. v. Mügeln
578
(
omd.
, Hs.
1463
):
die kunst die ist unschuldik dran, | ab Heinrich nicht wol tichten kan.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
17, 1
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Kündestu rechte messen, wegen, zelen oder tichten, aus ödem kopf ließtu nicht soliche rede.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Wo die nuͤzzliche Dicht⸗Kunst / wie sie vor alten Zeiten pflegte / also noch diesen Augenblikk den ihrigen Lob und Ruhm erwerben koͤnnte.
Opitz. Poeterey
46, 28
(
Breslau
1624
):
Wan wir dann mehr strophen tichten wolten / mussen wir den ersten in allem nachfolgen.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ir ritter knecht, ich dicht mit recht | in uwerem sal.
Gille u. a., M. Beheim
53, 10
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Wilde geschicht | ist mir geschehn, | davon ich hie | ein peyspil han geticht.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
150, 17
(
Nürnb.
,
1446
):
als Maria [...] den frawen vorsang das lyt, das Moyses teichtet.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
Gelasius [...] dihtet vil der ymnos.
Michels, Murner. Badenf.
34, 20
(
Straßb.
1514
):
Ich dicht diß buͦch uß danckbarkeit.
Niewöhner, Teichner
589, 14
(Hs.
önalem.
,
um 1433
):
waz er [der prediger] predigt, muz er richten | uz latin in tuͤtsch vernunst. | daz ist nit ain tichtlich kunst.
Ebd.
41
:
aber tuͤtsch latin ze machen | [...] | daz ist nit ain tichtikait
(›künstlerisches Schaffen‹).
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Der dir geschriben und gesait | Dis hat usgerichtet, | Zetúsche dir getichtet, | Mit flisse, dir werden heren | Zeallem lob und eren.
Schmidt, Rud. v. Biberach
186, 7
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Der dis hat gedichtot | Des gedenkent genedekliche duͥr got.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Mein sin ist unbehende | Tzu tichten maisterleicher chunst.
Lappenberg, Fleming. Ged. ;
Froning, Alsf. Passionssp.
5162
;
Neumann, Rothe. Keuschh.
3044
;
v. Groote, a. a. O. ;
Pyritz, Minneburg
4246
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Gille u. a., a. a. O.
69, 6
;
Vgl. ferner s. v.  2,  1,  5,  4.
4.
›einen Gegenstand nach je spezifischen Gattungskonventionen, Diskursregeln schriftlich abhandeln, beschreiben, erläutern, bearbeiten; jn. / etw. (rhetorisch versiert) besingen, preisen‹.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den lauf der welt, die lere, der minne leben, js. heil / lob) d., etw. auf jn. / etw. d
.;
j
. (z. B.
Hesiod, die poeten
)
d
.;
e. S
. (Dat., z. B.
jeglichem zeit
)
seine eigenschaft d
.;
von etw
. (z. B.
von der königin / schöpfung, von schönen weiben
)
d
.;
etw. götlich / grob / höflich / übel d
.;
das d
. (subst.)
helfen, etw. mit d. vornemen, etw. in d. berichten
.
Wortbildungen:
dichtung
1.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
die natuͤrliche sprache ist fraw Keyseryn, die geht uber alle subtile, spitzige, sophistische tichtunge.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Idoch ich noch vermisse | Geistlicher uzlegunge | An Danyelis zunge. | Die meistre des berichten | Uns, in gotlichem tichten
(›in ihren inspirierten Auslegungen‹).
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Ietz er fur nam mit dichten
[›was immer er zum Gegenstand seiner Dichtkunst machte‹],
| Kunt er hofflichen richten | Auf schone art.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
Ein solich sêlig leben ist vor zeiten, wie Hesiodus und die andern poeten tichten, auf erden gewest.
Menge, Laufenb. Reg.
30
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Hilfe mir das ich beginne | [...] | Vs legen vnd dichten | Iegklichem zyte sin Eigenschafft.
Ebd.
4981
:
Hie mit so wil ich vohen an | Die lere die ich verheissen han | Ze sagende vnd ze dichten.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1500
):
Und ob uf das kuͥnftig einich stuͥck, artickel und puncten uͥbel gedicht oder erluͥtert gefunden.
Klein, Oswald
9, 18
(
oobd.
,
1416
):
Was hilft mein tichten und gesangk | von manger küngin schöne?
Ebd.
26, 128
(
1427
):
wir müssen singen fa, sol, la | und tichten hoflich von den schönen weiben.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Thiele, Minner. II,
27, 544
;
Opitz. Poeterey
20, 11
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Klein, a. a. O.
23, 1
.
Vgl. ferner s. v.  1,  10,  6,  3.
5.
›etw. niederschreiben, abschreiben, diktieren‹; unter Einfluss von lat.
dictare
: ›etw. diktieren, aufsetzen (lassen)‹ (vgl.
Dwb, Neub.
1, 1652
); bezogen auf die Sinnwelt des Rechts auch: ›ein (rechtsgültiges) Dokument, Schriftstück (z. B. eine Urkunde, einen Brief, eine Satzung) aufsetzen, abfassen‹; anschließbar an 1 und 3.
Bedeutungsverwandte:
 12,  5, , , .
Syntagmen:
j. d
. (abs.);
etw
. (z. B.
den punkt / transfixbrief / vertrag, die bulle, das stättebuch / stük, die artikel
)
d., jn. d. und schreiben lassen
;
etw. brestenhalb dichtens
(subst.)
vergessen
.
Wortbildungen:
dichttafel
.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
/
21
):
Hie solltett yhr papisten ewr kunst beweysen: nit alleyn bullenn tichten.
Denn ichs
[die Antwort auf die geistliche Schrift eines Fürsten]
auch noch jtzt hab muͤssen tichten und einen andern schreiben lassen.
Thiele, Minner. II,
31, 797
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
das abc haet ein ente | als wir das z dichten.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1493
/
4
):
sodat u. g. alda bi rijfem raede solchen ersten transfixbrief van unsem amptzbrieve afgedain ind uns einen anderen daran hain laessen hangen, den ich, min mitgeselle, noch niemantz anders unser amptzgnoissen gedicht ader geschreven han.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
Dan in der vurs. handlung hat das capittel das vertrag selbst gedicht.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
her [...] schreip ader tichte, unde satzte nawe recht unde gesetze.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Do men zalte noch gotz gebürte 1322 jor, do wart der stette buͦch gedihtet und gemaht, do der stette reht und gesetzede inne stont
(auch zu 3 stellbar).
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1448
):
ob uͥtzet har inn nit begriffen oder vergessen wurde, es weri brestenhalb dichtens oder schribens.
Bremer, Voc. opt.
23052
(
Augsb.
,
1468
):
Dictica [...] dichttaffel [...] est tabula dictatorum.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
aus yedem gericht zwenn pawren, [...], die tichten mochten daselbs fremde und unppilliche arttickel.
Vgl. ferner s. v.  2.
6.
›etw. (Unwahres) behaupten, erfinden, sich etw. (nicht Nachprüfbares) einfallen lassen; lügen‹; auch: ›etw. vortäuschen, heucheln‹; auf Aussagen und Verhaltensweisen von Personen bzw. Personengruppen (z. B. Philosophen, Propheten, Geistliche) bezogen.
Gewisse Beleghäufung für Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
 12,  2,  6,
2
 3,
1
,  3,  6; vgl.  18,  11,  2,
2
,  1,  3.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
eine ausrede / entschuldigung, lügen / ursachen, mirakel, prophetische gesichte, ein leben nach dem tod, das büchlein der kindheit
[Jesu])
d
.,
freundlichkeit d
. ›Freundlichkeit heucheln‹,
sich selber d
. ›sich selbst etw. vormachen‹,
etw. auf jn. d
. ›jm. etw. unterstellen, anhängen‹,
etw. jm. zu vorteil, verunglimpfung d
.;
j
. (z. B.
Luther, Ovidius
,
die alten / geistlichen / heiden / ketzer / lumpenprediger / meister der schrift / poeten / propheten / puppenschreiber
)
d
.;
ausser gottes wort d., von jm
. (z. B.
von Aristotele
)
/ e. S
. (z. B.
von dem drachen, von der schrift
)
d
.;
gedichte
(Part.) ›geheuchelte, vorgetäuschte, unwirksame‹
beichte / busse / geistlichkeit / theologie / zucht, worte
;
unrecht d
.
Wortbildungen:
dichtelbalg
›Lügenbold‹,
dichterei
,
dichtung
2.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Es gillt hie nit loße, faule, ungegrundte außrede tichten.
Ebd. (
1547
):
wenn er gleich viel dauon
[von der
Schrifft
]
redet vnd tichtet [...], So verstehet er doch nichts dauon
(auch zu 4 stellbar).
Ebd. (
1546
):
Ob gleich ein bub jm selber ticht, | Es hab noch lang mit jm kein not, | Vnd fraget nichts nach Gottes gbot.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
116, 2278
(
Magdeb.
1608
):
Die aber dichten freuntligkeit / | [...] | Die sind gifftige Creatur.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
die Geistlichen han erfunden | Das Himmelreich vnd die Hellen, | [...] | Tichten ein leben nach dem Todt.
Perez, Dietzin
1, 43, 22
(
Frankf.
1626
):
Von dem fuͦrtrefflichen Philosopho Aristotele dichten die Alten / als neme er seine Schrifften auß dem Herzen einer Schlangen.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
169v, 49
(
Leipzig
1588
):
Hier sollen wir gar wol zusehen / das wir nicht mit getichter Busse [...] fuͤr Gott tretten.
Gille u. a., M. Beheim
82, 445
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
es [das puchlein der kinthait] ist getichtet und gestifft | von der krafft und vermugend | Der verkerer und keczer, | zu laichen und petriegen die | glaubigen menschen
(auch zu 3 stellbar).
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
1525
):
die handlung des Karelstatts [...] der pewrischen uffrur halben, die Ernfrid Kumpf ime gern zu vortail und uns zu verunglimpfung dichten und angeben wöllt, helt sich seinthalben weyt anderst, dann er euch mit verhaltener warhait zugeschriben.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
165
(
Nürnb.
1517
):
Die prophetischen gesicht lesen wir war und
[lies: ›obwohl sie‹]
gedicht gewesen sein, wann es seindt auch falsch propheten.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
Dises haben auch die poeten durch den Deucalionem bedeutet, dann es nicht alles erlogen und tichterei ist, was si schreiben.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
167, 1
(
Nürnb.
1548
):
wir doͤrffen eines heylands / [...] / welchen nicht wir gedichtet / sonder Gott selb verordnet hat.
Maaler (
Zürich
1561
):
Dichten [...] als ob einer Buͦle
(hierher?).
Anderson u. a., Flugschrr.
28, 6, 28
([
Augsb.
]
1524
):
Es hat der Haydnisch poet Ouidius noch nit vnrecht gedichtet vn̄ gesprochen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Ob solchs die geistlichen selbs dicht haben [...] waiß ich nit.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
zwar du alter tichtelpalkch, | das du ie gelebst den tag!
Peil, a. a. O.
524, 539
;
682, 5514
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Dedekind/Scheidt. Grob.
203, 9
;
Warnock, Pred. Paulis
9, 277
;
26, 267
;
Andreae. Ber. Nachtmal
31r, 16
;
46v, 4
;
Gajek, Seidelius. Tych.
8, 11
;
7.
bedeutungsverwandt zu .