auflegen,
V.;
auch kontrahierte Formen, insgesamt aber vereinzelt:
aufleiten
; rib. mehrfach
aufla(i)chten
; zusammengehörig 1-6 unter dem Aspekt ‘etw. auf etw. anderes auflegen’ und daran anschließbare Verwendungen; 7-11 Ütr. im Anschluß an 1 auf den persönlichen Verpflichtungsbereich; 12-17 zusammenfaßbar unter dem Aspekt ‘etw. konkret oder gedanklich hinlegen’ und zugehörige Tropen; 18f. isoliert.
1.
›jm. (auch einem Tier) etw. auflegen, aufsetzen‹; je nach Bezugsgröße: ›jm. (die Krone) aufsetzen‹; ›jm. ein Pflaster auflegen‹; ›(Christus das Kreuz) aufladen, aufbürden‹.
Phraseme:
den sattel auflegen
a) ›ausreiten‹; b) ›zu Felde ziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.
Wortbildungen:
auflegung
3.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Habn [...], | Dir auffgelegt, | Ein creutz bereit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (Var. W:
1. H. 15. Jh.
):
Di auflegung des satels.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4604
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Sÿ [welt figur] treit ain kron von federn zart, | [...], | Die sÿ mit maͤnger úppikait | Hat iren dienern uff gelait.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
wie groß und wie unpillich die sach was, die den kaufleuten und irm guet beschach, so ward doch nie der satl darumb aufgelegt von rechnung wegen.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Zu hand ward im auf gelait | Die kron in dem selben land.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
ime ward gemeingklich aufgelegt die romisch kron, ob er keiser Sigmund uberlebt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
er ist auch schuldig seinen satl dreimal aufzelegen.
Lindqvist, a. a. O.
32
OO;
4730
;
2.
›jm. (die Hände) auflegen, (die Hände segnend oder tröstend) auf jm. ruhen lassen‹; speziell von den Schwurfingern: ›(die Finger auf die Bibel, auf ein Krucifix o. ä.) auflegen‹; als Synekdoche dazu: ›schwören‹.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
ab eyn man sweret vor gerichte. der mag wol vflegen vnd abe nemen ane orlop.
Luther. Hl. Schrifft.
Apg. 8, 18
(
Wittenb.
1545
):
DA aber Simon sahe / das der heilige Geist gegeben ward / wenn die Apostel die Hende aufflegten / Bot er jnen Gelt an.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
249
(
Nürnb.
1517
):
söllen wir einander helfen und einer dem andern die hendt auflegen, das ist: hülf tun.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Do wurden im bracht die lútzeln: das er in auflegt die hend vnd bett.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
39, 23
(
mslow. inseldt.
,
1567
):
Darauff er bey Gott [...] mit Zweyen aufgelegeten fingern auffs Crucifix Jm Stadt Buech frey offentlich geśchworen hatt.
Piirainen, Stadtr. Sillein
93b, 33
;
3.
›den Lauf einer Waffe auf einen Haltepunkt auflegen, um die Zielgenauigkeit zu erhöhen; (einen Pfeil) auflegen‹; Spezialisierung zu 1.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Toͤdlich geschos hat er bereit, | Vnd das zuͦschiessen auffgeleit.
4.
›etw. (z. B. Schiffe, Fischfangnetze) in den Winterhafen bringen, abtakeln, in Ruhestellung oder -lage bringen; (Waren) über Winter lagern; fest machen (von Schiffen)‹.
Syntagmen:
das schif / garn, den hering a.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 241
(a.
1467ff.
).
5.
›(Waren) aufladen, zum Transport verladen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,
1
 1; vgl.  7.
Gegensätze:
 4.

Belegblock:

Bastian, Runtingerb.
2, 69, 31
(
oobd.
,
1383
):
gab ich ze pinten und aufzelegen 20 dn.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
119, 4
(
moobd.
,
1459
):
so [zwitrecht] zwischen unsern getrewn den burgern zu Stain [...] und den furern und wagenlewten zu Krembs [...] gewesen sein von auflegen des salcz in dem umbganng.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1440
/
56
):
dem sol man sein eisen auflegen rings und swars angeverlich.
Zingerle, Inventare (
tir.
/
vorarlb.
,
1484
):
soll das venedigisch guͦt [...] von denn rodlewtten am ersten auffgelegt werden vnd albeg forgen.
Bastian, a. a. O.
2, 70
;
6.
›(Waren) zusammenpacken, binden‹.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
um 1400
):
sowat doich die upgelaicht sint, ind die man zo marte voiren sall, der en sall man niet weder in die halle brengen zo zeunen.
7.
›jm. etw. als Last, drückende Verpflichtung auferlegen; jn. mit etw. belasten‹; offen zu 8.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2.
Syntagmen:
jm. das ampt / gebet / gebot / gelübde / joch, die arbeit / beweisung / bürde / busse / not / schande, den befel / eid / jungfrauenstand / zwang a.
;
tod jederman aufgelegt sein
;
aufgelegte fusknechte.
Wortbildungen:
auflegung
4.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Kegen den [veter] wart diz
[
joch
der Beschneidung]
uf geleit, | Und sprach Got zu der cristenheit: | ‘Uf uch lege ich nicht borden me’.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
ist der Gotis cristenheit | Disse stunde uf geleit | Durch sulchen sin aller meist.
Goedeke u. a., Liederb. (
Nürnb.
, o. J.):
wie in der wunsch von Got wart auf geleite.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Der uflegung der k. hilff halb habt ir die ubung durch unnsern ratsfreunde deßhalb bei der k. m. getan.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
123
(
Nürnb.
1517
):
Das gesetz ist schwer, [...] beschwert die bürd, legt auf das joch.
Ebd.
125
:
mit auflegung des jochs.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
67, 32
(
Nürnb.
1548
):
der befelh vom gebet / ist ein gemeiner befelh / der allen Christen auffgelegt ist.
Goldammer, Paracelsus.
4, 7, 14
(
1530
):
gelubt, [...] daß wir dieselbigen, so uns got auflegt und domit bindt, strack halten sollen.
Ebd.
7, 120, 26
(
um 1530
):
den jungfrauen jungfrauenstand nit auflegen, sondern frei lassen.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Gnediger her, legend ŭch nŭt so ein grosse schand uf.
Niewöhner, Teichner
564, 2661
(Hs. ˹
moobd.
,
n. 1400
˺):
daz si [menschen] selben teten mer | dann si andern lewten auf laiten.
Hübner, a. a. O. ;
Vetter, Pred. Taulers ;
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Dietz, Wb. Luther
135
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 241
;
8.
›jm. eine Sachleistung oder eine finanzielle Leistung auferlegen, jn. steuerlich oder hinsichtlich einer sonstigen finanziellen Leistung veranlagen, veranschlagen, jm. (eine Strafe) auferlegen; eine finanzielle Auflage machen‹; Spezialisierung zu 7.
Bedeutungsverwandte:
 15,
1
 2,  3,
1
 6,  4, ; vgl.  24,  2.
Syntagmen
˹ohne Obj.:
jm. a.
˺;
jm. etw.
(z. B.
geld, den harnasch / tribut / zehenten / zol, das geschos, die busse / losung / pön / schatzung / steuer / strafe
)
a.
;
a.
(subst.)
des zinses.
Wortbildungen:
aufleger
2.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
underdruckten die [gemeinde] in vil punten, als mit schetzungen upzolegen.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 275, 13
(
nobd.
,
1464
):
haben darnach, da die gulden aufgeslagen haben, sulchs nicht aufgeslagen auch auf die hoffstet, ecker und guͤter im auflegen der zynsze.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1352
):
súllen inen allen gemeinlich noch ir ieklichem in sunders nút fúrbas uflegen noch muͦten in keinen weg.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1435
):
das si in irem hantwerchk jeclichem sinen harnesch schetzen, vffleggen vnd verschriben.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1571
):
dem mogend sy für ein ingang in zimlichkeit uflegen nach gstalt der sachen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
daß die benedicier groß und vil gelts auflegten, darnach und der man reich oder arm was.
Moscouia
E 2v, 27
(
Wien
1557
):
bey grosser peen / die jme der Großfuͤrst auflegen mag.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
119, 21
;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Sexauer, Schrr. in Kart.
225, 27
;
Rot
288
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 241
;
Bad. Wb.
1, 83
;
9.
›jm. etw. zuschreiben, zur Last legen, jn. e. S. beschuldigen‹.
Syntagmen:
jm. die rede / schelmerei / schuld / üppigkeit a.
;
jm. a.
(+ konjunktivischer Inhaltssatz);
aufgelegte beschuldigung / missetat.
Wortbildungen:
auflegung
5.

Belegblock:

Meisen u. a., J. Eck
3, 4
(
Leipzig
1520
):
das in bruder Martin Luder mit unwarheit auffgelegt, sie haben Joannem Huß [...] vorbrandt.
Ebd.
15, 23
:
legt dem heyligen concilio auff, es hab dy ketzer wider aid und geleyd vorbrandt.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
ob er anzeigen moge, das er der aufgelegten missetat vnschuldig sey.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
sie wollten sich [...] desjhenigen, so inen mit ungrundt zuͦgemessen und aufgelegt, verantworten.
Ebd. (
1555
):
höchstgedachter kay. mt. ainige schuld nit aufzuͤlegen sein mag.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Haltaus
61
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 241
;
Wolf, Mathesius.
1969, 238
.
10.
›jm. etw. (einen Namen) geben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, (V.) 1, (V.) 1.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Eim ein nam̃men gaͤben oder Auflegen.
Schweiz. Id. (
1. V. 16. Jh.
).
11.
›jm. etw. zu tun auferlegen, auftragen, jm. etw. befehlen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 2, ,  3,
1
 5, ; vgl.  1,  2, ,  3,  7.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
ein jeder bleibe | Jn seinem standt vnd ernstlich treibe | Als, was jm drinn ist auffgelegt.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
1, 150, 2
(
thür.
,
1474
):
gelt, daz ynn allen virn [...] den clegern zu geben uffgelegt ist wurden.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
So sol demselbigen antworter [...] alles [...] zu bezalen jm rechten auffgelegt werden.
Dietrich. Summaria
18v, 4
(
Nürnb.
1578
):
darumb hats Johannes jnen auffgelegt / das es ein leibs uͤbung wer.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1552
):
wöllen wir alle und jede predigcanten [...] absolviert, geledigt und inen als christen aufgelegt haben, daß [...].
Rintelen, B. Walther
26, 13
(
moobd.
,
1552
/
58
):
der Grundtherr müge dem Gotßhauß [...] auflegen, [...] den Grundt [...] zu verkaufen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1577
):
solle [...] den albmmaistern und älblern diß rämbung auferlegt werden.
12.
›etw. (Konkretes) sichtbar so hinlegen, daß Anschlußhandlungen vollzogen werden können‹, z. B. ›(Waren zum Verkauf) auslegen‹; ›(die Würfel zum Spiel) auslegen‹; ›(Speisen für die Mahlzeit) auftischen‹; auch: ›(Bücher) auflegen‹ (so mit 1 Beleg).
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
brot / wurst, die würfel a., etw. zu feilem kauf a., eine tonne / ein fas bier a.

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Wenn der Abt die wuͤrffel aufflegt / so ist dem Conuent das spilen erlaubt.
Sexauer, Schrr. in Kart.
236, 25
(
nöst.
,
v. 1450
):
daz das prot. daz man im refent auflegt sawerlich / vnd nit verprunnen sey.
13.
›etw. zur Einsicht, Prüfung vorlegen, etw. offenlegen; etw. prophezeien‹.
Phraseme:
augenschein auflegen.
Syntagmen:
den beweis / brief / zettel / pasport a.
;
das gedeutnis e. S. a.
›e. S. deuten‹.
Wortbildungen:
auflegung
6.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz mit eim also swachen | Steine der grozen sachen | Gedutnis uf geleget ist.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
143, 22
(
omd.
,
1616
):
welches er auch mit deroselben auflegung erweisen muß.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1528
):
nach anzeigung der muthzetteln, die man vor allen dingen auflegen soll.
anschnitzettel [...], welche zu ausgeendem quartal bei der ganzen rechnung aufgelegt und [...] gerechtfertiget soll werden.
Sachs (
Nürnb.
1568
):
Der keyser antwort zu den sachen: | Ja, ich hab ie getragen gunst | Zu alchamey, der schönen kunst. | Kanst dus, so hilff ich dir darzu. | Leg auf, was darzu darffest du?
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
den sünen sagt er jedem, was er für ein man wär, und marggraf Albrecht legt er auf, er würd ein scheff verfuͦrn.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1562
, Hs.
1735
):
davon soll er von seiner aufrichtigen handlung [...] aufrichtige passporth auflegen.
14.
›etw. vorausplanen, erdenken, ersinnen; etw. (z. B. ein Bild) entwerfen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Der nam vride zu thune | Der vorbescherten sune, | Die dort der vater hate | Geleget uf mit rate | Vor dem beginne siner zit.
Warb her selben sines vaters wort, | Als iz waz uf geleit dort, | Wen swaz vor wart den alden | [...] | Geschriben.
Ders., Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
die iene mit verretnisse | irslugen den keiser gereit | als sie vor haten uf geleit.
Steer, Schol. Gnadenl.
3, 183
(Hs. A2:
schwäb.
,
1447
):
alz ain bilde zü ainer v̈zzern anschauwung, nach dem alz es uff geleget ist in dez malers herczen.
Helm, a. a. O. ;
Helm, Maccabäer ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 241
.
15.
›(jm.) etw. entrichten, bezahlen; etw. hinterlegen, vorstrecken‹;
jm. den schaden a.
›jm. einen Schaden ersetzen, Schadenersatz leisten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1.

Belegblock:

Kramer, Volksl. Ansb.
211
(
1608
):
Es soll auch [...] yeder gast bey der abdankung seine mahlzeit auflegen und bezahlen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 132, 42
(
schwäb.
,
1554
):
vor anhörung clag und antwort soll jede partey 17 kr 1 hlr ins recht und baar auflegen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
Welcher in landtäding ainer gemainen urtail begert, der soll dem richter 1 kr. darumb auflegen, aber mit ainem redner furtrit, der legt 3 kr. auf.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1636
):
Es solle auch ain jeder so burgrecht besteet sein gebürnuß vor gericht [...] auflegen.
Gehring, a. a. O.
3, 19, 32
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 241
;
16.
›etw. sparen, beiseitelegen, zurücklegen‹; antosem zu 15.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1587
):
Disse Longbroder sin seltsame rauwe gesellen, die wol zeren, vil verdienen und wenich ufflagen willen.
Ebd. (
1589
):
Die motter hab ich vil jar gekant, wilche grois gut uffgelacht und ire kinder richlich bestat hat.
17.
›etw. (z. B. einen Verhandlungstag) anberaumen, ansetzen, festsetzen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  23,  3.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Eyn daich wart dar zo vp gelaicht.
Unger, Richtes Stig (
schwäb.
,
15. Jh.
):
das er mit seinen getzewgen zu dem aufgelegten tag nicht volkummen mag.
18.
›etw. vertagen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 241
(a.
1453
).
19.
›(Schweine) mästen; (Schweine) halten, füttern, aufziehen‹.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
86, 11
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Welcher hauswirth schweine mit nutz auf die mast legen will, der hab erstlich achtung, das er erwaxen dreijährig vieh auflege.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1410
):
das [...] dehain beke [...] nicht mer schwin hie zuͦ Ulme in der statt uff legen und aͤssen sol, denne vier und zwaintzig schwin.
20.
›sein Sinnen und Trachten auf etw. richten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Gierach, Märterb.
9689
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
Theonestus erst auf sy | mit strenger predig sich auf leit.
Maaler (
Zürich
1561
):
Das gemuͤt oder den sinn etwar Auflegẽ.
21.
›sich gegen jn. erheben, sich auflehnen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5,  2.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
33, 24
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
so leyt sy [slange] sich mit ym [lewe] uf in grozem widir.
Luther, WA (
1535
):
Es werden sich wider in aufflegen nicht zwen baurn oder morder, sed die ordenlich gewalt.
Preuss. Wb. (Z)
1, 241
.
22.
bedeutungsverwandt zu  5.