1
laden,V., unr. abl.;
1.
›etw. (z. B. einen Wagen, auch ein Tier) / jn. mit einer Last versehen, beladen, belasten‹; als part. Adj. geladen
3 auch: ›trächtig (von Tieren)‹.Phraseme:
zuviel auf einen bissen laden
.Syntagmen:
die kiele / füsse, den leib, die rinder, einen saum / wagen, ein schif (mit etw.) l., j. (Eva) jn. mit etw. l., etw. nach stärke l.; recht / schön / wol laden
.Wortbildungen:
ladampt
ladefuder
1
lader
läder
laderlon
ladfas
ladknecht
ladwein
ladzettel
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
2053
(nrddt.
, 14. Jh.
): pruven des libes craft, | Weder her in muge bichten | Mit swaren oder lichten | Burden, daz her in kunne laden.
Mieder, Lehmann. Flor.
491, 11
(Lübeck
1639
): Die sich der wollust ergeben / die laden mit einer guͤldenen Gabel Mist.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 507, 20
(mosfrk.
, 1349
): wiesen, die alle jar dragen mogen, seß ladefuder hauwes.
Ebd.
1289, 5
(1458
): wagen, die sollent sie im iglichen mit funf pherden [...] und ein ladfasse [...] vor des bischofs huse schicken.
Hübner, Buch Daniel
24, 1024
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): in der selben stunde | Wal sich Got in reines blut. | Vleisch und bein er an sich lut | Einem menschen vollen glich.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
8, 19
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): wen si [rynder] geladin sint, so sten si uf.
v. Groote, Muskatblut
4135
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): Ein boum, der uf erden stet | [...] | Gruner blat wol geladen.
Chron. Nürnb.
5, 611, 19
(nobd.
, E. 15.
/A. 16. Jh.
): die von Nurmberg [...] luden einen wagen mit plundern.
Päpke, Marienl. Wernher
524
(halem.
, v. 1382
): loͤse von allem schaden | da mit úns Eva hett geladen.
Rennefahrt, Gebiet Bern
794, 20
(halem.
, 1610
): so soll
fürhin der lahdlon allein den inlässerknechten verlangen. Chron. Augsb.
8, 381, 4
(schwäb.
, zu 1550
): Die furleüt sollen hinfüran das laderlon [...] zu betzalen schuldig sein.
Rauwolf. Raiß
10, 14
([Lauingen
] 1582
): Nachdem [...] die Naue santa Croce geladen / vnd mit Prouiandt [...] gnůgsam ward versehen.
Dirr, Münchner Stadtr.
443, 5
(moobd.
, um 1365
): suͤllen [...] abwartz nemen von ainem flozz, der ze recht geladen ist, 75 dn.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
289, 34
(oobd.
, 1349
/50
): die
[Bienen]
ladent ir vodern füezel vol oben an den hüefen und varnt haim wol gepürdet und schôn geladen. Joachim, Marienb. Tresslerb.
150, 9
; Jahr, H. v. Mügeln
135, 2531
; Chron. Nürnb.
2, 253, 27
; Morrall, Mandev. Reiseb.
120, 11
; Rieder, St. Georg. Pred.
325, 4
; Voc. Teut.-Lat.
s jr
; Maaler
258v
; Schmitt, Ordo rerum
649, 42
; Rwb
8, 245
; Bad. Wb.
3, 348
; Vorarlb. Wb.
2, 203
; Schweiz. Id.
3, 725, 1059
; Schwäb. Wb.
4, 912
.2.
›etw. (z. B. eine Fracht) auf einen Gegenstand (z. B. auf ein Tier oder einen Wagen) laden, etw. aufladen, einladen, etw. verladen‹; auch: ›etw. auf etw. gründen‹; im Verhältnis zu 1 mit verschobener Bezugsgröße.Syntagmen:
ballen / holz / met / säue / schweine / ware / wein l., etw.
(z. B. ein kreuz
) auf jn. l., etw. auf wägen / ins schiff l
.Wortbildungen:
ladestro
1
ladung
Belegblock:
Opel, Spittendorf
133, 31
(osächs.
, um 1480
): szal man hinforder usz keinem kothe [...] nymande ladestro, stroustro [...] geben.
Chron. Nürnb.
2, 255, 14
(nobd.
, 1449
/50
): Von der ladung des zeugs. [...] wie man einen zeug aufladen sol.
Bachmann, Morgant
16, 16
(halem.
, 1530
): [Morgant] luod sy [suw] uff sin achslen, und uff die ander luod er die zwey schwinn.
Chron. Augsb.
2, 265, 8
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): lued iederman auf die wägen, was er möcht, das ander muest er ligen lan.
Dirr, Münchner Stadtr.
468, 17
(moobd.
, 1365
): sol auch iederman [...] nicht mer chauffen noch aufgeben dann ein halb pfunt galvay [...] oder sechser mer ân gevaerd zů seiner ladung.
Niewöhner, Teichner
320, 3
(moobd.
, 1360
/70
): daz dw erd und wazzer flut | sey gezimmert und geladen | anders denn auf gotz genaden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
43, 42
(m/soobd.
, 1508
): Wo ain koller ain bestant hat zu koll, so sol er das waich holz darausz slahn zu flössen aufs wasser, damit di lastet nit öd werden.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2466
; Kocher, a. a. O.
249, 79
; Bachmann, Haimonsk.
179, 15
; Maaler
258v
; Pfälz. Wb.
4, 732
.3.
›jm. (meist: sich) etw. (Leid o. ä., nur vereinzelt positiv Bewertetes) aufladen, aufbürden, etw. auf sich nehmen, auf sich ziehen‹.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
4125
(nrddt.
, 14. Jh.
): ladet uch mit den burden | Dar jene mite heilic worden | Die sich dar mite luden.
Buch Weinsb.
1, 213, 40
(rib.
, um 1560
): wan ich getreulich deinten, so lode ich groissen hass und neit uff mich.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
227a, 16
(Frankf./M.
1649
): Ja er doͤrffte jhme auch wohl grosser Herren Ungnade vber den Hals laden / weilen dieselbe jhre Schmeichler vnd Tellerlecker haben.
Ebd.
313a, 14
: vnnd wann es auch schon einer der gefoldert wird / gewissenlich wissen solte / daß er damit die unvermeidliche Verdamnuß vber sich luͤde.
Luther, WA
10, 3, 148, 10
(1522
): mit dem bekentnis můß ich auff mich laden teüffel, hell, todt und die gantz welt.
Schönbach, Adt. Pred.
15, 1
(osächs.
, 1. H. 14. Jh.
): ie mer der mensche sunde uf sich ladet, ie swerer sin herze wirt.
Mathesius, Passionale
33r, 21
(Leipzig
1587
): er trug vnser Kranckheit / vnnd lud auff sich vnser schmertzen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
107, 11
(moobd.
, 1478
/81
): das sy nicht leichtlich auf sy laden wolten des künigs ungenad.
4.
als part. Adj. ›ausgestattet, gestaltet, gebaut‹.Belegblock:
Klein, Oswald
22, 47
(oobd.
, 1431
/2
): vil mër, der sind si fro, | undienstlich, hubsch geladen, | und achtent klain der dro.
5.
›Munition (z. B. eine Kugel oder Sprengstoff) in ein Geschütz laden; ein Geschütz schießbereit machen‹.Wortbildungen:
ladebüchse
ladeisen
ladeleffel
ladeschaufel
ladtruke
truhe
, mit Anlehnung an mlat. truca
; Lexer 2, 1541
), ladentuch
ladflasche
ladmas
ladstat
1
ladung
ladzeug
Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
573, 11
(preuß.
, 1409
): 1 m. [...] dem smede vor 5 ladeleffel zu der grosen bochsen.
Chron. Nürnb.
2, 254, 17
(nobd.
, 1449
/50
): wenn man einen anslag machet, so teten die aufpieter [...], dem püchsenmeister [...] zu wissen, daz er seinen karrn [...] zurichtet in stille mit pulfer und stein und ladzeug, [...] auch sol er sich bewaren mit guten ladzeug und pulfer.
Ebd.
344, 2
: da wolt der Loretz Peheim ein hockenpüchsen verkaufen und da man sie wolt laden in der werkstat, da slug man den kloß oder kugel hart hin ein.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
292
(Genf
1636
): Laden / in ein Rohr kugeln vnd pulfer thun / damit man schiessen könne.
Chron. Augsb.
4, 401, 1
(schwäb.
, v. 1536
): da ist ain stuck in der ladung angangen, hat 24 mann fast beschediget.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
181, 20
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Uber ain zeit uberlieffen sye [ain diebisch rott] den Mordaxen mit geladen armprusten und notten den pey dem tod.
Zingerle, Inventare
4, 1, 23/25
(vorarlb.
, 1479
): ii treg, [...] dar inn ettlich zug ligt und ladtrucken stend, dere sind vi vnd v kubel zum buluer, ettwauil ladbuchßlin.
Rechn. Kronstadt
1, 384, 45
(siebenb.
, 1522
): magistro Vdalrico balistario unum librum papiri pro faciendis ladǔngk.
Ebd.
2, 643, 40
(1540
): Magistro Martino bombardario pro uno vulgo cupreo vulgo lad schuffell ad bombardas asp. 20.