benennen,
benemmen,
letzteres seltener und nahezu ausschließlich wobd.; V.,
rückuml. (-a-
Formen gesamtfrnhd., vor allem md. etwas häufiger als die -e-
Formen); vgl. Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
, bes. S. 496ff.; 1988
das Nebeneinander von
-nn-
und -mm-
erklärt sich aus progressiver bzw. regressiver Assimilation von ahd.
nemnen
.1.
›e. S. / jm. einen Namen geben‹; offen zu 2.Belegblock:
als man geschriben vint | Von Abraham und sinem kind, | Das Ysaac benemmet was.
Ebd.
1894
: Der alt Lameth der hat zwaÿ kind, | Die in der geschrifft benaͤmet sind | Jubal und och Tubalchatin.
und nunmehr wol verdient dessen Hellas, oder Sybaris benannt zuwerden.
in der tauff wardt jme der namen Wladislaus beneñt.
2.
›jn. / etw. nennen, erwähnen, jn. / etw. angeben, namhaft machen, namentlich bezeichnen; etw. durch Namhaftmachung für weitere Behandlung (z. B. zur Besteuerung, zur Verwendung als Morgengabe, zur Vererbung, zur Verleihung) kennzeichnen; ˹(daran als Synekdoche anschließbar z. B.:) etw. zur Steuer angeben; etw. als Widerlage versprechen; etw. vermachen; etw. zu Lehen geben‹˺; auch: ›etw. voraussagen; jn. durch Zuschreibung von Eigenschaften, eine Zahl durch eine Maßeinheit genauer charakterisieren‹; im Part. Prät. benant
1 oft für eine vorher erwähnte oder noch zu erwähnende Bezugsperson oder -sache gebraucht.Zur Sache: .
Phraseme:
benantes oder unbenantes gut
(Rechtsformel).Syntagmen:
jn
. (z. B. den knecht, erben / zeugen
) b., jn. als zeugen b., das kind Isaac b., etw
. (z. B. strafen / tage, einen spruch, eine partei, ein gut / wasser, das erbe / gericht, die maut / morgengabe / steuer
) b., etw. von wort zu wort b., etw. mit namen b
.; benanter arzet / fürst / ort / zins, benante pfründe / sache / schuld / stat / zal
(dazu ggs.: , ), benantes dorf
.Belegblock:
Die geordenten tage gar, | Die vor benennet uch sint.
Der tuvel also swache | Durch die benante sache | Gar ande wart gedenken.
EJn yeder testator soll in synem testament offenlich bene͂nnen vnd setzen Erben.
was also fur strafen, so in obangeregten ordnungen nicht namhaft gemacht, zu benemmen oder zu verteidingen von nöten sein will.
daz ich des gutdis, daz hıͤ bıͤnant ist, vorzigen habe.
hubsch unnd gud her si benennet.
Der man gebe unde benante der frouwen ire morgengobe.
unde dy von Lipczk in yrem rechtspruche doch keyn gerichte benant hetten.
Ebd.
230, 34
: ap danne dy geczugen nicht mogelichin vor gerichte benennen mussen unde muntbar machen, woruff sy geczugen wollen.
Ebd.
252, 17
: von den scheffern, dy die clegere in der schulde benennen.
Der wechselbrief innhelt, das inn die kynde nichts behalten haben an dem benanten guͤte, es sey die gult benant oder unbenant.
mit des heilgen geistes hilff und steure | han ich sy [hauser] aus geleget und penent.
man solle wissen schon | Was die bennete Person | Vor einen Ursprung habe.
die guͤter [...] die an dem brieff gescriben stand und benemt sint.
dar zů alles daz gůt, [...] es were ligendes oder farendes gůt, benemtes oder unbenemtes.
zway wassern, daz ain haisset Nilus, das ander Tygris, das ich úch vor benempt hon.
als mit figuren | propheten habent benennt.
Sie seind alle (benennet) welche der schlaͤgerey beygewohnet haben.
Diser benannt fürst zwang umb sich ain weite art.
śo hat Er Zeügen benennet.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
639
d; Dinklage, Frk. Bauernweist.
63, 17
; Heidegger. Mythoscopia
37, 28
; Memminger Chron. Vorr. ;
Goedeke, Fischart. Bündnus/Erlustigung
126
; Lindqvist, a. a. O.
2529
; Munz, Füetrer. Persibein
29, 6
; Piirainen, Stadtr. Sillein
48a, 26
; Grothausmann, a. a. O.
15, 5
; Schwartzenbach
Q iijv
; Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 110
; Schirmer, Wortsch. Mathematik.
1912, 9/10
.‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›etw. auf eine bestimmte Zeit, einen Ort, eine bestimmte Höhe (o. ä.) festsetzen, festlegen, ansetzen, etw. bestimmen; jn. zu etw. bestimmen (mit dieser Nuance offen zu 4)‹; als part. Adj. benant
2: ›festgelegt, festgesetzt, bestimmt‹.Syntagmen:
den tag / zins, die frist / stunde / zeit b., den erben / zeugen b., einen reichstag in die stat b
. ›in eine Stadt einberufen‹, ein concili auf einen tag b., jn. zu erben b
.; der benante lon / tag, die benante geltsumme / stat / steuer / zeit, das benante gelt / ziel
.Wortbildungen:
benennung
Belegblock:
liet en man deme anderen ein perd vf eine benanten stat.
so der [...] fürgeheischen ist vff den benanten tag vnd zyt nit erschynet.
Ebd.
157, 9
: ein Testament oder geschefft gemacht darinn er yne zu Erbhen benennet vnd gesetzt habe.
Zu hilfe er im benande | vier tusent man, die er im liez.
dem sal der richter bescheiden eynen benanten tag bynnen den nehisten virczen tagen.
man sol auch keinen von Werd fuͤrbaz mer herein lassen, awz genomen vier, die darzu benant werden.
daz er für inen keme uf einen benemeten tag und sine lehen von im enpfinge.
Nu was dú zit dennoht nit komen | Als dar zů benemmet was | Von dem vatter.
Von gesetzten ordnu͂gen dariñ dhein erben / benent werden.
ainen gemainen reichstag ausgeschriben und in dise reichsstat benennt und gelegt.
4.
›jn. zu etw. ernennen, als etw. einsetzen‹.Syntagmen:
den richter, die geschworenen / schützen b., jn. für einen cardinal b., jn. zu einem vormund b., jn. zu gerhaben b
.; benanter keiser
.Wortbildungen:
benennung
Belegblock:
So süllen die gesworn [...] püchsenschützen bestellt, benennt [...] werden.
als der heilig stuol zu Rome uns für einen der heilgen kirchen cardinal benennet hat.
zaigten in an, wie si ir kaiser seinem sun [...] zue vormündern [...] benent hiet.
5.
›jm. etw. zueignen, übertragen‹.Belegblock:
Wan im [sunder] so engestlicher brant | Ewicliche sal sin benant!