ausrichten,
V.
– In Bed. 1 eine Richtungskomponente erkennbar; 2-8 auf Personen, 10-17 auf Sachen, 9 auf beides bezogen; 18 an adverbiales
aus
›auswärts‹ anschließbar.
1.
seinen sin ausrichten
›nach etw. trachten, sein Sinnen und Trachten auf etw. richten‹;
sele übel ausgerichtet sein
›Seele auf das Böse gerichtet, orientiert sein‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 10,  15,  1,
1
 3 (jeweils zur 1. Variante).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Swer sinen sin uz richtet | Daz her zur werlde so gevar | Daz her lip und ere bewar.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Dein sel ist uͤbel awsgericht, | Mensch, daz du lebst in uͤbermǔt, | Jn hochfart, und tǔst luͤtzel gǔt.
2.
›jn. in bestimmter Weise behandeln‹, teils in sehr allgemeinem Sinne, teils in verschiedener Richtung spezifiziert; oft negativierend, dann: ›jn. abfertigen‹, seltener mit positiver Bewertung, dann z. B.: ›jn. lobpreisen‹; speziell rechtssprachlich: ›über jn. urteilen, jn. verurteilen‹; generell offen zu den Spezialisierungen unter 3-8.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2 (zur 1. Variante);  3,  8 (zur 2. Variante);  2,  2,  2 (zur 4. Variante).
Syntagmen:
jn.
(z. B.
den bürger, die leute
; auch Kollektive, z. B.
die stat
)
a., jn. gnädiglich / schön / wol / ungütlich a.

Belegblock:

Spanier, Murner. Schelmenz.
31, 4
(
Frankf.
1512
):
Eyn schelmen kent man bey der beicht, | Wen im die sach leyt also leicht, | Das er spricht: meyn lieber her, | Richt mich auß, ich můß noch ferr.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
e si mochten verhoͤrt und usgericht werden.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Das ich nun sol | Dich [unser frawe], gnaden vol, | Mit meiner stym̃ uszrichten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
der Onsorg [...] vermaint er hett sich gestellt und geantwurt [...] und in hett niemant gefordert noch ausgericht und maint darmit der fenknus ledig ze sein.
ich wär bei dem künig gewesen in dem Schiltberg und wär nun außgericht und wär auf der widerfart.
empfieng sie
[eine Abordnung]
der marggraff gar schön und wurden gnedigclich außgericht umb alles, das sie ze werben hetten.
Ebd. (
1490
/
1500
):
schicket den leupriester und mer leut zů dem künig, der richtet sie ungüetlich auß und sprach.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Wildu dein er nicht swachen, | Hoͤr deiner arm lewͮte chlag, | Die scholt du schon ausrichten, | Mit gǔtem willen nacht und tag.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
ob aim burger gest cheͣmen und nicht in seiner chuchel hiet damit das er die gest möcht ausgerichten.
Koller, Ref. Siegmunds ;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 227, 8
;
Mollwo, Rotes Buch Ulm ;
Giustiniani, Adam v. Rottw.
243
.
3.
›jn. (auch: Tiere) abrichten, dressieren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  10,  15, .
Syntagmen:
den krüppel / traber a.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 322
(a.
1422
;
1450
).
4.
›jn. übel zurichten, jn. hernehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5,  2,  3.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1522
):
do kam ein kuner degen, | Der het sichs ganz und gar erwegen, | Wi er den mönich auß wolt richten.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
sy worden von den voyten gar ubele dar umme gehandelt unde uss gericht.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
da haben sie die minch übel ausgerit und ungestim von inen gangen.
5.
›jn. verspotten, sich über jn. lustig machen, klatschend über jn. herziehen, jn. durchhecheln; jn. lästern, verleumden, jm. übel nachreden; jn. beschimpfen, bekritteln, ausschelten‹; vereinzelt mit Obj. d. S.: ›etw. beschwatzen, beklatschen, tadeln‹. Die üble Nachrede erscheint als verbreitetes und oft getadeltes Laster; in einer Reihe von Belegen werden Frauen als Handelnde, einige Male auch als Betroffene genannt.
Phraseme:
got und die welt ausrichten.
Syntagmen:
den babst / keiser / Luther / meister / mönch / pfaffen / rat, die feinde / heiden / bürger / geistlichen, das weib, die tochter, den brauch, die sache / schule a.
;
jn. übel
(mehrfach)
/ erenrürisch / schämlich / verächtlich a., jn. zur schande a.
;
verkleinerliches a.
(subst.).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
md.
1521
):
es stat manicher ölgötz auf die kanzel und wil den Luther mit seinen gůten buͤcher außrichten.
Spanier, Murner. Schelmenz.
18, 17
(
Frankf.
1512
):
Den wo du solt zů kirchen gon, | Do bleibstu vff der gassen ston | Und richtest bebst vnd keysser vß.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
Will glückh zue eim, | so gunt mans keim, | man stellt im ein fur dlugken; | der richt in aus | wol nach der pauws | redt im nichts guets zu ruckhen.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
wievil ständner hast du sider | Gehabt und klappert hin und her | Bey diser gspielen und bey der | Und die leut helffen richten auß.
Ebd. (
1524
):
Da heben sy an, münch und pfaffen außzurichten.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz keine swappelmetze noch murmeldine dar in gehoͤrt, die ein merentragerin ist vil sachen uz zů rihtende mit urteile und mit hinderklaffende.
Lemmer, Brant. Narrensch.
44, 9
(
Basel
1494
):
Do ist eyn klappern vnd eyn schwaͤtzen | Do můß man richten vß all sachen | Vnd schnyp / schnap / mit dẽ holtzschůh machẽ.
Ebd.
64, 26
:
Diß [zung] klagt / die klappert / dise lügt | Die richt vß / als das stübt vnd flügt.
Ebd.
110,
V 1:
Manch narr der richt vß yederman | vnd henckt der katzen die schellen an.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einen Außrichten / Einen vor yedermã zũ gespoͤtt machẽ / offentlich fürhin ziehen vnd geschaͤnden.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
1, 11, 10
(
Luzern
1526
):
du bist der got vnd die welt mit schentzlen, spetzlein, schamperen leckerischen, biebschen, vnd riffigenischen worten on oder mit erdichten nammen nun hast in das sibent iar vßgericht.
Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
2136
(
Zürich
1560
):
Uns wurdend drumb die fynd ußrichten | zur schand uns vil schmaachlieder dichten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
haben sie [...] übel geflůcht und schmehliche wort getriben, ainen rat und die burger ubel ausgericht.
Meisen u. a., J. Eck
25, 26
(
Ingolst.
1526
):
Es iuckt euch die oren rain, wann sy die geystlichen ußrichten.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
Der witzigest reichest künig von Engeland, ich main, er sei außgericht und außgeholipt worden teutsch, lateinisch.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
17. Jh.
):
wen einer eim andern sein weib oder tochter schilt oder ubel außricht.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
159, 32
;
Goedeke u. a., Liederbuch ;
Bell, G. Hager
500, 2, 1
;
557, 3, 11
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Rot
356
;
359
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 322
;
Wolf, Mathesius.
1969, 366
.
6.
›jn. (Kinder, eine Frau nach dem Tode ihres Mannes) erbrechtlich ausstatten, abfinden‹; außerhalb des Erbrechts: ›jn. wirtschaftlich versorgen‹.
Syntagmen:
die frau / tochter, den son, das kind a., jn. der heimsteuer a., jn. zu bette und tisch a., jn. des gutes / erbes a.
Wortbildungen:
ausrichte
(
die
) 1.

Belegblock:

Dinklage, Frk. Bauernweist.
44, 14
(
1451-1469
):
ab einer seine guter verkauft oder seine kint und erben damit wegabet oder außrichtet.
Gille u. a., M. Beheim
444, 259
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
die tachter hon ich aussgericht.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außrichten / Als so einer seines erbfals zů friden gstelt wirdt.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
wie man die hern außricht mit iren pfründen.
Rot
302
(
Augsb.
1571
):
Curirn, Versorgen / sorg haben oder tragen / versehen. Jtem Ertznen / außrichten / fleiß ankeren.
7.
›(Gegner, Streitende) miteinander versöhnen, aussöhnen; jm. (z. B. einem Kläger) Recht verschaffen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
15. Jh.
):
das baid partien an dem spruch nit ganz wurdent usgericht.
Jörg, Salat. Reformationschr.
300, 19
(
halem.
,
1534
/
5
):
sind allso daruf / beder teylen zůgsatzten / jn ejnen eyd gnan / lut der pünten, unsre spaͤn us zů richten.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Chainen chlager nicht ausricht, | Du hoͤrst e den gegentail.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Dieweil also herzog Leitpold zu Regenspurg haust, selbst die leut hört und ausricht, ward er siech.
Jörg, a. a. O.
302, 8
.
8.
›jm. Absolution erteilen, jn. von seiner Sündenschuld und von Sündenstrafen freisprechen, jm. Ablaß geben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  11,  7,  2.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
444, 43
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wie grass nun ist sein missetat, | geit er gelt, er wurt auss gerichte.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Der Priester wolt sie nit ußrichten, sie ließ in dan den Brieff lesen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
das sie ain iegclicher prüester, der ain cristen ist, mag außrichten von pein und schuld.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
da wolt sie der pfarrer nit außrichten und sagt ir, es wär ain ander dorf [...], derselb pfarrer hett gewalt sie außzurichten.
Ebd. (Hs.
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
Anno dni. 1521 in der fasten da wolten hie die pfaffen die leutt in der beicht nicht ausrichten.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
man het 15 penitenzer geseczt. di mochten das volk nit ausrichten, wann als vil volks von teutschen landen [...] kam.
Scherzius
77
;
Winkler, Flugschr.
1975, 92
.
9.
›etw. (meist: einen bestimmtem Geldbetrag) aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung, als Gegenwert für eine Leistung, als Strafe bezahlen, entrichten‹; vereinzelt: ›(eine Sachabgabe) leisten‹; ›für etw. (z. B. Unkosten) aufkommen, finanziell sorgen; etw. vergüten, begleichen‹; ›jn. (für etw.) bezahlen, entlohnen; jn. entschädigen, jm. Ersatz leisten; für jn. aufkommen; jn./etw. unterhalten‹.
Syntagmen:
[einen Betrag],
den haber / jartag / kost / sold / lon / zins, die schuld
(mehrfach)
/ atzung / büchse / einung / forderung / steuer / zerung, das futer / gut a., jm. den lon / schaden, das geld / selgeräte / unglük a., den boten / diener / gesellen / gewapneten / knecht / steinbrecher, arme leute a., das gesinde a., jn. des lones / soldes a., jn. um den lon a., ein ampt mit kirchen a., schalkheit mit schalkheit a.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
21, 9
(
preuß.
,
1400
):
das dorff tenetur 4m. czins, die Sparrysche sal is usrichten.
Ebd.
93, 3
(
1402
):
eyner ist burge vor den andern, den habern usczurichten.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
85, 18
(
thür.
,
1474
):
beyde part mussen [...] yre wissintliche schulde [...] gelden, ußrichten unde beczalin.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
108, 18
(
omd.
,
1548
):
Welcher einem arbeiter anleget, der sol auch ihme sein lohn außzurichten geweist werden.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1516
):
achttaussend golden Ungarisch, dy wir den obgemelten gesellschafftern [...] in yre hende [...] auff eynmals bezcalen und ausrichten.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
527
(
schles. inseldt.
,
1475
):
(Merten Fogel) hot globet dy II marg dar Knesselynne ynwig dreÿen wochen aws czu rechten.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1388
):
daz wir allez daz ungeluk, daz hie niden in den landen ist, uff uns laden und in daz awzrichten.
die drew puhsen wil awzrihten der Gruͤnwalt.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
112, 9
(
nobd.
,
1393
):
waz aber schuld lenger bestunde und nicht ausgericht wurde.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
darmit man die steinprecher außgerichten und die stein bezalen muge.
die [taglün] wolt der kuchenmeister nit außrichten.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1507
):
von meins anhern [...] jartag außczurichten dafur par 15℔.
Ebd. (
1493
):
so hab ich demselben meinen aiden sein versprochen heiretgelt, nemlich 800 gülden par außgericht.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
Das dann des beclagten freunde die atzung des beclagten, auch dem cleger Cost vnd scheden [...] aussrichten woͤllen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
92, 12
(
1536
/
49
):
wan die 14 tagk auskommen und der nicht ausgericht wirt, so sol sich der burge mit dem pfant wieder loßen.
Ebd.
118, 36
(
1503
):
sol der [...] die eynüng [...] außrichten.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
um 1400
):
das oͮch die selb dienstlich person [...] iren lidlon [...] vordren sol vnd bi irem eyde behaben, ob si dez nuͥt vssgericht wirt.
Ebd. (
1449
):
waz uͥberbelibt, so man arm luͥt vßgericht, das soͤllent si armen, geligrigen luͥten [...] geben.
Ebd. (
1539
):
so soll der inner [...] iedes tags darzu zwen plaphart für sinen tagwenn vnnd versumnus geben vnnd vßrichten.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
Also ist es darzu kömen, das kain ambt im hoff ist, es werd mit kirchen außgericht.
Ebd. (Hs.
um 1474
):
damit der hoff eins babst erlich außgericht wurde.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1439
):
das denne alle unser burger und burgerin [...] vor allen gesten und ussluten bezalt und ussgericht werden sullen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
wöllte er im versprochen haun alle sein zerung ußzerichten.
Ebd. (
1500
):
das sollt also von dem gelt ausgericht werden, das man dann im reich gesamlet hett.
Ebd. (
1529
):
was der zimerman 2 tag lang verzert, mueßt der Welser ausrichten.
Bastian u. a., Regensb. UB
178, 24
(
oobd.
,
1360
):
daz ich beraitschaft han und lasse 100 lb R.d und 200 fl, daz man dovon auzrichten und volfuͤren sol allez, daz mein gescheftprief sagent.
Leidinger, A. v. Regensb. (
oobd.
,
um 1430
):
davon er sein dienär, der nicht vil was, ausrichtet.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
n. 1347
):
von dem lon [...] süllen die omer ir chnecht selb auzrichten.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
muest [...] allen kost, allen solt, so den Römern auf disen krieg gangen war, abtuen und außrichten.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2774, 6
(
moobd.
,
1416
):
also daz er von demselben haus ausrichten sol 70 phunt phenning an die stet.
Ebd.
2815, 16
(
1417
):
als das [mal] seinen gescheftherren alle jar auszerichten gevellet an underlas.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
des suntag nach sand Merten tag dint man das marichfueter mit gestrichner mass, und sol zu sand Kathrein tag gar ausgericht sein.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
so sol jeder hold oder hindersezz darnach in vier tagen allen sein dienst und vordrung ganz ausrichten.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
1673
):
wan er das also gethan und dem landrichter sein fürfang, aztung auch seinen gerichtspothen und rednern außgericht und beniegen gethan hat.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
85, 22
;
Ders., a. a. O.
2, 14
;
57, 8
;
Ders., Gr. Ämterb.
116, 20
;
764, 4
;
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 15, 27
;
Altmann, Wind. Denkw. ;
Lamprecht, Dt Wirtschaftsl. ;
Kollnig, Weist. Schriesh.
278, 1
;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Luther. Hl. Schrifft.
2. Makk. 4, 27
;
Wutke, a. a. O. ;
Doubek u. a., a. a. O.
486
;
Lexer, a. a. O. ;
Kohler u. a., Bamb. Halsger. ;
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Welti, a. a. O. ;
Koller, a. a. O. ;
Mollwo, a. a. O. ;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
259, 23
;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ;
Siegel u. a., a. a. O. ; ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Staub, a. a. O.
3, 2, 2921, 13
,
Zingerle, Inventare ; ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
57, 22
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 322
;
Vorarlb. Wb.
1, 190
;
Haltaus
78
;
10.
›etw. vollziehen, ausführen, betreiben, tun, bewerkstelligen‹, mit sehr unterschiedlichen Bezugsgegebenheiten, z. B.: ›(ein Gewerbe, Amt) ausüben, (Messe) halten, (Rat) erteilen, (Strafe) ableisten, (Gehorsam) leisten, (ein Fest) feiern, (ein Feld) bestellen, (eine Frage) behandeln, (eine Mahlzeit) zubereiten‹; am ehesten hier anzuschließen die jagdsprachliche Spezialisierung: ›(eine Fährte) verfolgen‹; offen zu 11-16.
Phraseme:
die not ausrichten
›die Notdurft verrichten‹;
mit jm. etw. ausrichten
›mit jm. etw. ins Reine bringen‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,
1
 4, (V.) 2; vgl.  12,  4,  6, ,  3, ,  8, ,  3,  2,  4,  10,  1, , (jeweils zur 1. Variante); ,  1,  2,
1
,  4,  1 (zur 2. Variante).
Syntagmen:
den befel / dienst / gehorsam / handel / jartag / lauf / rat / wiederlauf / willen, das ampt / bau / gedicht / geheis / gelübde /
˹
geschäft, gewerbe
(mehrfach)˺,
die arbeit / botschaft / büberei / fart / hochzeit / pen / pflicht / sache
(mehrmals)
/ tat a., etw. behende / fleissig / hinlässiglich / hurtig / leichtlich / ordentlich / ringe / mit kurzen worten a.
; euphemistisch:
die bulschaft a.
›einen unsittlichen Lebenswandel führen‹,
sündliche werk a.
›körperliche Liebe vollziehen‹.
Wortbildungen:
ausrichte
(
der
).

Belegblock:

Voc. inc. teut.
b viijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Ausricht. Expeditor.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
das sy [rat geben] gen beneben | Unde uz richten unde geben | [...] | Unnutzen schedelichen rat.
Luther. Hl. Schrifft.
2. Tim. 4, 5
(
Wittenb.
1545
):
DV aber [...] thu das werck eines Euangelischen Predigers / richte dein Ampt redlich aus.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
das er alles fuͤr vns gethan vnd außgerichtet habe.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
waß in der Kunst ferner damit außzurichten sey.
Gille u. a., M. Beheim
71, 9
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das ich van deiner schephung ticht, | das es zu lob werd ausgericht | deinem gotlichen namen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Der diß gedicht | Hat auß gericht, | Der nent sich nit mit namen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1516
):
damit die jartäg, meß und andere götliche empter außgericht [...] würde.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
76, 23
(
Nürnb.
1548
):
das exempel der lieben Engel im himel / Das sind feyne / gehorsame Geyster / Derhalb was Gott jnen befilht / das ist bald in eim huy / mit lust vnnd lieb außgerichtet.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
von dem begert er och, daz er im ein frag uz rihti.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 84
(
Hagenau
1534
):
der [Tyrann] es alles on radt mit der faust will außrichten.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
, Hs.
1359
):
das wir alle in worheit us richten beide die dienste und die wúrkunge die Gotz geist uns gegeben [...] hat.
Maaler (
Zürich
1561
):
Deß herren befelch Außrichten [...]. Eim ein bottschafft gegen eim anderen Außrichten. [...]. Ein geschaͤfft hurtig Außrichten / vnd redlich lassen von hand gon.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
so nement si sich an der röw und müessiggangs und richtent das weltlich uß und lassent das gaystlich vallen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
daß ich [...] füert pallen von Venedig herauß und richtet meinem herrn also sein gewerb auß.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Was du angefangen / magstu auch außrichten.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
strafft er die spitzweisen die ir sachen mit umbworten ain stund vertziehen. Die sie mit dreien worten moͤchten aus richten.
ICh will besehen was sach doch der Cherea hie aus richte.
Bastian u. a., Regensb. UB
388, 3
(
oobd.
,
1371
):
geschaͤfft [...] daz mich nu angevallen ist, daz ich ez auzrichten schol.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
den zweien wardt auch zůgegeben ein dritter mann, [...], das der solt ausrichten den streitpern handel.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1462
, Hs.
1644
):
den pachstein zu tragn oder ander solche pen außzurichtn.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1494
):
ob aber derselb pauer [...] den pflicht und gebürlichen gehorsam nit ausrichtet.
Ebd. (
15.
/
16. Jh.
):
[er] richt das pau aus unzt auf sand Jörgen tag.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Schottenloher, Flugschrr.
88, 27
;
Thür. Chron.
11r, 11
;
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Gille u. a., a. a. O.
79, 265
;
Reichmann, a. a. O.
207, 2
;
222, 3
;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Vetter, Pred. Taulers ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Fischer, a. a. O. ; ;
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
19, 1
;
Langmantel, Schiltb. Reiseb. ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Rintelen, B. Walther
180, 31
;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Maaler 44v-;
Hulsius
F iijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 322/3
;
Scherzius
77
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 249/50
;
Lindmeyr, Wortsch. NT. ;
Winkler, Flugschr.
1975, 92
.
11.
›etw. in Erfahrung bringen, etw. erkunden‹.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1521
):
habe ich bißher nicht erfahren mogen, wil aber nochmals mogelichen fleiß vorwenden, das awßzcurichten.
12.
›etw. zu Ende führen, vollenden, vollbringen, erledigen‹; resultativ zu 10.
Syntagmen:
den bau / brief / handel / gesang, die sache
(mehrmals)
/ woltat, das gewand a.
;
es ist ausgerichtet
›es ist vollzogen‹.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Mt. 10, 23
(
Wittenb.
1545
):
Jr werdet die stedte Jsrael nicht ausrichten / bis des Menschen Son komet.
Ders., WA (o. J.):
das sie jr leben nicht zur helfft bringen moͤgen noch ausrichten, was sie jnen furgenomen haben.
Gille u. a., M. Beheim
79, 444
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Es ist nun aus gericht und pschehn | nach gotes wissen.
Thiele, Minner. II,
9, 142
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
gott well das er zu jar werd schencken | uch aber ein froͤlich nuͤw gedicht! | die hunczmuͤcken
[das Gedicht darüber]
die sind uß gericht.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 198, 12
(
Hagenau
1534
):
Du hast vil zu schaffen / und wenig außzurichten. [...]. Wer vil furnimpt / und richtet keynes auß / der arbeytet und schaffet vergebens.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2884
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
do der buw ward ussgericht, | Do man solt ainen ortstain graben.
Maaler (
Zürich
1561
):
Wolt Gott das es damit Außgericht were.
Ebd. 44v-:
Außrichten / Sein ampt vollenden. [...]. Zů end bringen. [...]. Ich habs nit moͤgen Außrichten oder vollenden. [...]. Ein ding fertigen vnd vollenden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
Bei seiner zeit im ampt ward der handel [...], der wol 18. jar vor rat in grosser unruhe geweret hett, ausgericht.
Jaspers, St. v. Landskron
15r, 28
(
Augsb.
1484
):
da von er grossen nucz haͤtt so er die [sach] recht außrichtet.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der ist [...] umb alliu dinch gar sorgsam, diu er doch niht auzrihten kan.
v. Groote, Muskatblut ;
Gille u. a., a. a. O.
425, 72
;
Rot
285
;
310
;
Haltaus
78
;
Lindmeyr, Wortsch. NT. .
13.
›etw. ausrichten, (einen Effekt) bewirken, erreichen, etw. zustandebringen, etw. schaffen‹.
Phraseme:
nichts ausrichten, nicht fiel ausrichten.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  13,  1,  8.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Er kam zum Fuchß vnd war gantz blutig; | Er fragt: ‚wie hastus außgericht?‘
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
er wirdt mehr außrichten / denn iemals in Mexico vom Cortesio, oder in Peru vom Pizarro ist außgerichtet worden.
Luther. Hl. Schrifft.
5. Mose 8, 17
(
Wittenb.
1545
):
meiner hende stercke haben mir dis vermügen ausgericht.
Ders., WA (
Wittenb.
1539
):
Was haben sie aber ausgericht? on das sie sich alle haben an Christo ab gelauffen.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
So es das Meßopffer vnnd das gesegnete Brodt thut vnd außrichtet / so ist der HERR Christus vmb sonst ein Schuldopffer.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Must man in ieder state | Do man sing schullen hate, | Der buch eins han | Und lessen vor der pflichte: | Sunst ist nicht aus gerichte.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
ritten all wider haim und ward nichts außgericht.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
jr geytz so groß / daß [...] wenig bey jnen außzurichten vnd zůerlangen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
wie wol hertzog Albrecht mit [...] peystand des pundts wol mer het aus richten mügen.
14.
›etw. vollständig erkennen, ermessen; etw. deuten, erklären‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
2
 5,
2
 3.
Wortbildungen:
ausrichter
4,
ausrichterin
1.

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen
170, 19
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
ich wœn daz ieman lebende stât, | der singens pflege, unt mir daz pfât, | diu siben houbet unt diu horn künne ûz gerihten.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
26, 14
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Arismetrica, der zale behende ausrichterin, hilfet da nicht mit irer rechnung.
Ebd.
34, 61
:
des wesen auch, als du in dir selbs bist, ausrichten, visieren, entwerfen und abnemen niemant kan.
Ebd. Var. (
Bamb.
um 1463
):
aller dinge außrichter visirer entwerffer vnd abnemer.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
32, 4
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Das volk der provincien sint groze czouberer und usrichter des gestirnis.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Wer kan nu daz wunder alles us gerichten, denn daz der herr [...] wil gelopt werden?
Von der ersten frage, waz got sie, solt du wissen, daz alle die meister, die ie wurden, kunnen daz nit us gerihten.
15.
›etw. (oft: rechtsförmlich) entscheiden, zum Austrag bringen, (Rechtsangelegenheiten) erledigen, klären; über Vergehen richten‹.
Bedeutungsverwandte:
 11,  2, ;  7; vgl.  9,  4.
Syntagmen:
den frevel / handel, die appellation / klage / sache / schuld / unzucht a.
Wortbildungen:
ausrichte
(
die
) 2,
ausrichter
5.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
M. 15. Jh.
):
sowilch man de boessvellich wurde in einchen desen punten, [...], dat sulen die gaffelmeister usrichten mit vunf gaffelgesellen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. 1. Vorr. (
osächs.
,
1343
):
daz ich sitze alse ein ûzrichter.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
130, 6, 7
(
schles.
,
1434
):
das man geistliche sachen vor geistlichem rechte [...] vß richten sal.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
um 1400
):
[totschleg], so vntz har geuallen sint vnd aber nuͥt gesworn, verbuͥrget oder vssgerichtet sint.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
erzalt ieder tail seinen glimpf, so er peste kund. wie es aber vor dem rechten außgericht wurd, laß ich also stan.
Ebd. (
1490
/
1500
):
[sie] wolten da außrichten all hendel und sprüch, die sie dann zů ainander heten.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
das die selben unser sache [...] in dem selben roͤmischen hoff solden ausgericht und gefertigt werden.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
alle treffenlich sachen werden dergleichen zu hof vor den fürsten aussgericht.
16.
›etw. (z. B. ein Reich) verwalten, regieren, (ein Amt) versehen; etw. in gutem Zustand halten‹.
Phraseme:
das geistliche / weltliche schwert ausrichten
›die Gerichtsgewalt in geistlichen / weltlichen Angelegenheiten ausüben‹.
Bedeutungsverwandte:
 2, , ; vgl.  1.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
v. 1407
):
daz er [kuͤng Wenczlab] in allen sachen las waz und daz heilig römiss reich [...] niht aus richt, alz er pilleich tun solt.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
der hat die [greben] vor alten zeitten beritten und außgericht.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
547, 30
(
els.
,
1362
):
wart der kúnig Polimius bischof úber das folk geseczet, das rihtete er zwenzig ior gotteliche vnd erlichen us.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
man sol si abthün und die gelertzsten haissen kirchen außrichten.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
wie der [...]fürst künig Rudolff das reich hat weisleich und vestichleich aus gericht.
Leidinger, A. v. Regensb. (
oobd.
,
um 1430
):
Welcher ir liebät zu einem mann, das sy den näm, und doch ein sölichen, der das künikreich auszerichten wirdig wär.
Wedler, W. Burley. Liber
9v
(
moobd.
,
v. 1452
):
Er ward gefragt: ‚Wie mag ain stat wol ausgericht werden?‘ Er sprach: ‚Wann dy fursten vnd dy pessern sich recht haltenn‘.
17.
›(jm.) etw. mitteilen, berichten; etw. vortragen, erzählen, erläutern, darlegen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,
2
 7,  1,  1,  5,  3,  5, , (V.) 1,  13,  11,  1.

Belegblock:

Bindewald, Texte schles. Kanzl.
176, 21
(
schles.
,
1438
):
wen har [bothe] hot wns
s
m h
s
n dem konge [...] wol aws gerycht, was gutte [...] aws rychtũnge em vormols zu Breczle geschan ist.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
405
(
schles. inseldt.
,
1469
):
das seÿnt erber lewte kommen vor wnser gehegte vnd habin aws gerecht, wÿ [...].
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Sie kamen mit frewden nach Hauß, | Vnd richten die Potschafft auß.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Der dir geschriben und gesait | Dis hat usgerichtet, | Zetúsche dir getichtet.
Sexauer, Schrr. in Kart.
217, 7
(
Basel
,
um 1510
):
So wir / was zu der múnchen gewonheitten gehöret / nach vnserm vermögen vsgericht haben.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Jn manigem lant so wirt daz pest | Von dir gesagt und ausgericht.
Karnein, de amore dt.
183, 3
(
moobd.
,
v. 1440
):
Seyt ausgericht ist von den dreyen stännden der welt [...], nw wil ich schreiben von dem aller edlisten stanndt.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Doubek u. a., a. a. O.
102
;
659
;
18.
›außerhalb des Gerichtsortes richten‹.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 322
(a.
1428
).
19.
›jn. verbal angreifen, anfahren, zur Rede stellen‹.

Belegblock: