bedunken,
bedünken
(ersteres deutlich häufiger),
das
;
-s/–
.
1.
›auf vagen Anzeichen beruhende Meinung, unbestimmter Eindruck, Gutdünken‹; zu (V.) 1; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
1
 3,  2, (
das
),
2
 1, , , .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Opinio. Meinung opinion dichtung gutduͤncken beduͤncken wohn achtung vrtheil.
Brandstetter, Wigoleis
235, 1
(
Augsb.
1493
):
dann jch die wort der reymen jnhaltung nichtt alle begriffen besunder nach meinem einfeltigen guot beduncken darbey vnd daruon getan.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Meines bedunckens fast oder ongeferd ein schuh lang.
Turmair 4,  (
moobd.
,
1522
/
33
):
dan si nit ein wort recht im Aristoteles […] gelesen, haben in nur auszüg auf iren gueten won und bedunken geschöpft.
Preuss. Wb. (Z)
1, 453
.
2.
›begründeter Eindruck, auf Argumenten gründende Meinung, Urteil‹;
zu (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
1
 3, (
das
1,
2
 2,  6, , .

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1374
):
Unde was ez allez duisserie, unde ist ez vurbotschaft gewest Endecristes nach mime bedunken.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
138, 4
 (
rhfrk.
,
um 1435
):
noch myme bedüncken / so wil ich üch also vrteln.
Opitz. Poeterey 
26, 30
(
Breslau
1624
):
Jn welchen erfindungen Joseph Scaliger zue vnserer zeit meines beduͤnckens alle andere […] vbertroffen.
Welti, Stadtr. Bern  (
halem.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
das die meister […] die getaͤtter straffen mogenn, nach billichkeit vnnd irem gůtten bedunckenn.
Maaler (
Zürich
1561
):
Das Beduncken / Ein meinung vnd vrteil so einer von eim ding hat. […]. Nach meinem beduncken vnnd verstand.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.  (
moobd.
,
1478
/
81
):
wie es sich nach meinem pesten beduncken gepüren wirt.
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 3, 1
;
Wickram 4, 
24, 17
;
Bachmann, Haimonsk. ; ;
Welti, a. a. O. ;
Spiller, a. a. O. ;
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
180
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Rot
310
;
351
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v. (Adj.) 1.
3.
›Phantasie, Einbildung‹;
vgl. (V.) 4.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz der han des nahtes […] daz grausam bedünken an krankmüetigen läuten vertreib mit seim gesang.
Niewöhner, Teichner 
604, 39
(Hs. ˹
moobd.
,
1469
˺):
da hueb aber ein andrew an | und tet ir pedunkchen schein.
4.
›sinnlich begründete Vorstellung‹;
zu (V.) 6.

Belegblock:

Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
wenn die Erde auß den Mittaͤgigen in die Mitternaͤchtige Zeichen trete / wie die Sonne unsern Beduncken nach thut.