Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ein ungeloubic heiden | […] | Swen her den geist begrifet, | Ungerner her beslifet | Und let sich noter rouben | Sines cristenen gelouben.
vnd die JÜnger des Herren domals noch nit begreiffen konten / in was gestalt er jnen solchen seinen Leib […] zur speise geben moͤcht.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz lieht des êwigen vaters hât dâ êwiclîche îngeschinen, und diu vinsternisse enbegrîfet des liehtes niht.
Dar umbe enmac diu natiurlîche verstantnisse niemer sô edel gesîn, daz si got berüere oder begrîfe âne mittel.
Daz werk, daz diu oberste natûre würket […], daz enmac diu nâtûre, diu under ir ist, niht begrîfen.
Valli, Baldemann
16
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Daz her nie hot begriffen | Kunst, die zu sagen tochte.
Jostes, Eckhart
38, 18
(
14. Jh.
):
so wirt di sel gezogen uber sich selben in ein gotlich gesiht, daz ist ein enzucken oder ein begriffen, do wirt gesehen got mit got.
Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 73, 16
(
Wittenb.
1545
):
JCh gedacht jm nach / das ichs begreiffen möchte / Aber es war mir zu schweer.
Göz. Leichabd.
(
Jena
1664
):
daß wir […] nur im stuͤrmenden Winter begreifen / wie anmuhtig die warme Sommer⸗Lufft spiele.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 671
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
alles, das die creature begriffet, daz ist creature.
sol die creature got begriffen vnd verstan vnd schmacken, so můs sv́ gezogen sin úber sich selber in got vnd begriffen got mit gotte.
Die dirte einikeit vnd die hoͤheste, die ist ob vnserm verstentlichen begriffen vnd ist doch wesenlich in vns.
Wan moͤhte wir got enpfahen in vnsern begrif, […], daz ist vnmúgelich, wan wir sint zvͦ enge vnd zvͦ kleine, in zvͦ begriffende.
[hier Berührung mit 19].
Ebd. 3, 32
:
Wan got begriffen vnd verston ob allen glichnissen, also als er ist in im selben, daz ist got sin mit gotte sunder mittel.
Ders., Ruusbr. steen
50, 10
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
wan sin suͤßikeit ist ane maße, vnd her vmbe enkv́nnen wir sin nv́t begriffen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
71, 3
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dv́ verstantnissi begrift es vnd bringet es ze beschod, aber dv́ wisheit machet es suͤzze mit der enphindung.
Steer, Schol. Gnadenl.
5, 229
(
halem.
,
15. Jh.
):
waͮn es ist der richtům, den oͮge nie gesach, den ore nie gehorte, daz hertze nie begraiff.
Jörg, Salat. Reformationschr.
383, 18
(
halem.
,
1534
/
5
):
das ein kind / und aller cleynster verstand sanft hat mogen bgryffen / Zwinglin uff sand gbuwen han.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
189, 12
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz die inren lidunge der tiere von den ussern bewegung begriffen mügen werden.
so wirt (got) niht begriffen von dekeim verstan noch von nihtü anders. Wan sit er unentlich ist, so wirt er von dekeim entlichen begriffen, also daz in dekeim entliches unentlich begriffe.
Andreae. Ber. Nachtmal
46v, 11
([
Augsb.
]
1557
):
ain hohes vnerforschlichs Gehaymnus ist / welches nit mag begriffen werden mit menschlicher vernunft.
Bald begreiffen / bald fassen / vnd verstehen.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
(
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Du solt nymmer gedenkchen ze begreiffen, daz du nicht mochst pegreuffen.
Klein, Oswald
11, 6
(
oobd.
,
1431
/
2
):
der untreu bistu [werlt] also vol, | das ich das ort noch end begreiffen kan.
daz der schrifft bewërung grosser sey denn alles menschleichen sinnes begreiffen.
Höver, Bonaventura. Itin. A
426
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
von allen sinnberleichhen oder enpfinnleichhen dinngen, […], synd vnbetrügleich vnd vnczbeyfelleichh der verstënttnüss des begreiffenden, so synd sy vnabtilgleich von der gedëchtnüsz des gedenkhennden sam allczeit gegenwürtig.
das wir mit allen heyligen begreiffen, welches sey lenng der ewigkait, prait der lieb.
Bauer, Imitatio Haller
49, 2
(
tir.
,
1466
):
Es ist kchain creatur als kchlain vnd als schnöd, dar inn die mechtikchait gottes nicht pegriffen würt.