geuden,
1.
›großtun, prahlen, seine eigenen Taten, Erlebnisse, Fähigkeiten, seinen Besitz o. ä. über Gebühr herausstellen‹.Syntagmen:
sich g., mit worten, ane werk g., von jm. g., davon g., das [...], g., zu [...]
›um zu‹; sich e. S
. (z. B. seiner kunst
) g
.; jm. von etw
. (z. B. von dem gesund, dem heil, einer sache
) g
.; subst.: jn. des geudens befielen, von e. S.
(z. B. von dem hund
) viel geudens treiben, um sein geuden die gnade verlieren, von geuden sprechen
; das torechte geuden
.Wortbildungen:
geuder
geudnar
geudner
geudwort
Belegblock:
manche di nur geuden, | Den gar uber vol ir brust, | Ist werltlicher eren lust.
DER KRANK: Ich kan dir nit vil geuden vom gesunt, | Mein krankhait meert sich zu aller stund.
vil geudens wart van
›über‹
disem hunt getriben, | er het das lob zur hacz und czu der pirs. Noch thut er stets gewden und rümen, | Sein armut darmit zu verblümen.
dins giudens mich gar sere bevilt, | min kunst dir durch den kezzel spilt.
du guͤdest von grössen sachen | die du, Lieb, kuͤndest machen | an alten und an jungen.
Paulus [...] geudet do von das er das gesetz moysi vnd propheten hab gelernet.
Er het ain wolgefallen von seinen geüdworten. und macht vil wort.
Præsumptuos. Zuuast vbernemig / geudner / ruͦmsler / der vil von sich selbs helt.
mich gruest oft ein czuchtig man, | der betwingt mit seinem gruez | daz ich von im gauͤden muez.
wenn ainer zwen nider stach, | so lieffen all sin friuͤnt nach | und heten vil ze guͤden sider.
du wirst deinen freunden nicht vil gewden von dem hail, das dir an mir beschehen ist.
Kochendörffer, a. a. O. ;
Gereke, Seifrits Alex.
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; 2.
›verschwenderisch leben, schlemmen, prassen‹.Syntagmen:
der freuden g
.; von etw
. (z. B. von einem gut, von der zeit
) g
.; subst.: speise auf geuden bereiten, kosten mit geuden auftreiben, gut nicht von geuden kommen
; das mas des geudens
.Wortbildungen:
geude
geudel
geudung
Belegblock:
Gewdñ guffte͂ od’ vnnutzlich außgebe͂.
die argen und kargen | Und die schnüdel und güdel | Und die schnufar und jufar | Und all abrissar und unrecht zollar.
vnd sich erfünd / das dieselben kind / vnnützen / üppigen / überflüssigen kosten / mit güden / zerung / schencke͂ / spilen / oder in ander üppig weg vffgetriben.
dass etlich tuͦmpfaffen, irem bodenlosen git oder libsglustigen guͤd zuͦ stuͤr, durch arbeit eines Judens disen rok haͤttid zuͦwegen bracht und erkouft.
Geüd auß dem deinen / Biß kostfrey auß deinem seckel. Largitor de te puer. Geüden / Reichlich außgaͤben. Largiri. [...]. geüdung, [...], Prodigalitas.
Von fremdem guot sol nieman güden noch ze houchtragend syn, sonder sol sich der mensch lieber zieren mit dem wenigen.
Zur notturfft spar / zehr von dem gwin / Nicht geude / daß dir nicht zerrin.
der fleizz, den man legt auf enczichait vnd chluͤghait, wÿ dÿ speis auff guften vnd gewden chostleich beraitt werd.
In hoffnung, smerz, in forchten und in freuden | vertreib wir zeit, da von mag ich nicht geuden, | seid das all sach zu diser werlt | kain wesen stët befleusset, | Und sich das güt zu argem bald verwandelt.
der freuden geuden ich wol mag.
Wann die lieb vnd mynn zwingt [...] dem weyb zue geben klainet [...]. Das ist chayn myld, sunder es ist ain geüdung on orden.
3.
›etw. / jn. loben, preisen, rühmen, rühmend, schwärmerisch von etw. / jm. sprechen‹.Meist gebundene Texte.
Belegblock:
Daz ich darumb müg gat den hern | rümen, geuden, laben und ern.
[David] lobet gottes werck mit frewden, | Thuet die gar hoch rüemen und gewden.
Ich wil mir machen einen namen vnd wil geyden
[Var. 1475
ich wird hochgewirdiget2
: ;
gepreiset werdeLuther
1545, 1. Macc. 3, 14: ]
in dem reich. So mŭg wir von dir gewden, | Dein sun dir ist mit frewden | Geporn, des hab immer danch.
si iach: „von ewrem preys man hoch mag gewden ! | was ir not vnd sigs habt zer vertt genummen, | das ist mir alles kunnde gar“.
4.
›sich freuen; sich über etw. freuen, etw. genießen; jn. freuen, jm. Freude geben‹.Gebundene Texte.
Belegblock:
ich kan | yetzunt nit umbwenden zur freud, | kein trost mich geit.
der [Hoffnung] erhebst mir das hertze mein | In unaußsprechenlichen freuden, | Das ich hoff, thu frolockend geuden | Und ist all vorig leyd verschwunden.
so wil ich bey dir bleiben, | [...] | Mit höchstem frolocken und geuden.
Der lieb anfang angeht mit freuden, | Mit frolocken und hohem geuden, | Doch sie leichtlich verschwelcken thut.
Der frawen güt | Pracht sein gemüt | Allda in grosses gewden.
Die freud geud ich auf hohem stül, | wenn das mein herz bedencket, | Das mich hoflich mein schöner bül | gen tag freuntlichen schrencket.
liechten summer | ane kummer | wil ich tummer | als ain frummer | geuden und güffte(n).
Gesell, so geud ich wol den scherz, | und gailt sich fro dein ainig weib.
Erst wolt ich geuden, gailich schallen, singen hel | von meiner frauen, der ich wër.