gedichten,
V.
– Älteres Frnhd.; meist Verstexte religiösen oder didaktischen Inhalts.
1.
›etw. schriftlich abfassen, verfassen, niederschreiben‹; auch absolut, dann ›dichten, dichterisch tätig sein‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ouch sal ich an rufen | Die drie die mich geschufen | [...] Daz ich ir buch als ebene | Getichte daz ich im gezeme.
Pyritz, Minneburg
3265
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Het ich nu kunsten spyse | In mir, daz ich were so wyse, | Daz ich gar nach mynem synne, | In ditz buch der gekronten mynne | Ein rede kunde getichten | [...] Daz tet ich ußer moßen gern.
Ebd.
4282
:
daz ich niht enmuge | Getichten, daz ez wol tuge | Den luten hie zu hoͤren.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
552, 16
(
els.
,
1362
):
Also antwurt einre dem anderen vncze sú dis lobesang do gedihtetent daz wir alle naht in der mettin singent.
2.
›etw. ersinnen, erfinden, erdichten‹.

Belegblock:

Niewöhner, Teichner
361, 22
(
moobd.
,
1360
/
70
):
dw wellent gotez wort vernichten | und daz maisterlich getichten.