geselschaft,
die
;
, vereinzelt
-schäfte/-en
, sehr vereinzelt
-e
.
– Reihenfolge der Bedeutungsansätze an
geselle
angelehnt.
– Zur Begriffsgeschichte von ,Gesellschaft‘ s.
GG
2, 801-863
.
1.
›Gruppe, Schar, Menge von Menschen, deren Zusammenhalt unterschiedlich begründet ist; Troß, Begleitung, Anhang einer Persönlichkeit; gesamte Menschheit; Christenheit‹; vereinzelt: ›Spielgemeinschaft‹; auch: ›Anzahl von Tieren‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
(
der
5, ,  2, I, 1, , , .
Syntagmen:
eine g. haben, zu sich nemen
;
die g
. (Subj.)
etw. sagen / sprechen, sich zu jm. samenen, trost / kraft geben, jn. sauer ansehen, jm. etw. herbringen, mit / zu jm. kommen
;
mit einer g. kommen
, [wohin]
ziehen, nach geselschaften nieder sitzen, zu der g. gehen, in einer g. e. S
. (Gen.)
nicht entraten können
;
die grosse / gute / lustige / menschliche g
.;
fürer in eine g., frauen von einer g., Lucifer mit seiner g
.

Belegblock:

Alberus, Barf. (
Wittenb.
1542
):
Ein Weib kam mit grosser geselschafft vnd ging ins Kloster zu Francisco.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
9, 33
(
Frankf./M.
1568
):
man kan jr [Goͤttliche Prouidentz] auch in Menschlicher Gesellschaft nicht entrahten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
So weit die Gsellschafft auch nun geht | Mit lesen vnd mit singen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
her gebôt en daz si nider hîzen sitzen si alle nâch geselleschaften ûf gruͦne heuwe.
Feudel, Evangelistar
89, 9
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
etliche vrouwen von unsir geselleschaft dy do waren vor tage czu dem grabe gegangen.
Langen, Myst. Leben
207, 3
(
nobd.
,
1463
):
vnd schol do anruffen das ingesinde des hymmelischen hofes, das sie sein behalter vnd fürer wollent sein von diesem ollend in ir lustige oder lustliche geselleschaft.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
jhesus ging aus von dem haus er saß bey dem mere: vnd manig geselschaft
[
Luther
1545, Mt. 13, 2:
viel Volcks
]
samten sich zuͦ im.
Stammler, Berner Weltger.
542
(
ohalem.
,
1465
):
Sit wir ewenklich uerdampnet sint | [...] | So gib vns doch guͦt geselschaft, | Die vns gebe trost vnd kraft!
Maaler (
Zürich
1561
):
Gesellschafft / Ein hauff / Schar oder ein vile.
Adomatis u. a., J. Murer. Hest.
57
(o. O.
1567
):
So hat ein gselschafft sich bedacht | Dem Brütgam zuͦ einr gab herbracht | Diß spyl.
Ukena, Luz. Sp.
5
(
halem.
,
1575
):
Der würdt v̈ch gar kurtzlich leeren / | Was ein gsellschafft diser Statt / | Vff hütt zuͦ handlen fürgnon hatt.
Heidegger. Mythoscopia
13, 20
(
Zürich
1698
):
so seltsam / als eine grosse Gesellschaft / da einer nicht Hanß hiesse.
Morrall, Mandev. Reiseb.
170, 16
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Do kam der selb kayser mit siner geselleschafft an ainem sampstag gen Alexandria in die kirchen.
Ebd.
178, 10
:
[Ich] hab ersuͦcht menig land und menig ynsel und menig guͦt geselleschafft.
Sappler, H. Kaufringer
4, 68
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
ich haun das in meinem waun, | er muoß ain gesellschaft haun, | die an im hanget taugenlich.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Wenn si [die tauben] ain irrvliegend tauben vindent, die nement si in ir gesellschaft.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
118, 43
(
tir.
,
1464
):
ain grosse ritterschaft vnd geselschaft die chom mit im [chünnig].
Knape, Messerschmidt. Bris.
42, 59
;
Kurz, Waldis. Esopus ;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
20, 21
;
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 3, 20
;
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Haszler, Kiechels Reisen ;
McClean, Havich
279
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
464, 2
.
2.
›einzelne gesellschaftliche Veranstaltung, Zusammenkunft, fröhliche Festlichkeit‹; inhaltlich an 1, hinsichtlich negativer Konnotationen eng an 4; 5 anschließbar.
Bedeutungsverwandte:
,  1, , , ; vgl.  2, , (
die
4.
Wortbildungen:
geselschaftleister
›Gast, Person, die bei einem gemeinsamen Mahl anwesend ist‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
[ich] enziehe mich alles leiblichen wesens, essens und trinckens [...], und aller eusserlicher gesellschafft.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
519, 380
(
Magdeb.
1608
):
Da wir hielten den Firlefantz | Vnd die Froͤsch aus der Nachbarschafft / | Gebeten hattn zur Geselschafft.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1593
):
Welcher meister sich unehrlich verändert, der soll mit sampt seinem weib sich nicht allein der gesellschaft (wann ein handtwerck sampt deren weiber beysamen sein würden) enthalten, sondern [...].
Stambaugh, Friederich. Saufft.
44, 2
(
Frankf./O.
1557
):
Antwort. Zur Gesellschafft zu gehen / wird nicht verbotten / sondern das ungoͤttliche wesen / welchs allda getrieben wird. [...] Wie der Prophet Jesaias am 5. Cap. auch leret / das man inn der Gesellschafft Gottes werck und wunder betrachten soll.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
so behaben wir vor bescheidin spil, so in rechten geselschaften beschehent.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Wir [...] woͤllent / das der eeman sin ee wib / onuerschuld nit mißhandlen / [...] / oder ir zuͦ gepracht guͦt / [...] / üppiglich in den spilhüsern oder by andern üppige͂ wirtschafften / oder geselschafften / [...] verzeren sol.
Maaler (
Zürich
1561
):
Jch hab einen verdrussz an grossen Gesellschafften, Odi celebritatem.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1641
):
Damit man aber wüssen möge, wie vil wyns durch die gesellschafftleister über den verehrten uss deß wihrts keller verbrucht ... werde, soll [...].
Vgl. ferner s. v.  3.
3.
›einzelne Person in Anwesenheit, im Beisein anderer‹.

Belegblock:

Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
durch ein getreng | kam myn geselschafft schier | und sprach: ,gett her mit myr‘.
Roloff, Brant. Tsp.
1896
(
Straßb.
1554
):
Pincerna ruͤfft Balenico und fuͤrt in fuͤr den tisch. Gsellschafft du magst wol inher koͤren | Der Künig will dich selbs verhoͤren.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
so sol in der pergmaister oder sein gesellschaft mit hilf der gemain fahen und antburten.
Rechn. Kronstadt
2, 116, 14
(
siebenb.
,
1528
):
Cloren hans das im di pix genon ist vorden als du sein geselschaf erschlon sein vorden off der vart asp. 25.
4.
›Gruppe lustiger, leichtlebiger Menschen‹;
vgl.  2.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Tob. 3, 18
(
Wittenb.
1545
):
[ich] habe mich nie zu vnzüchtiger vnd leichtfertiger Gesellschafft gehalten.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Ich mus [...] ein Pancket bestellen, Vnd mit meiner Geselschafft mich lustig vnd frölich machen.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1609
):
es soll kein gesell oder jung sich auff offendtlichen spiellplätzen finden lassen oder mitt leichtfertiger liderlicher gesellschafft umbgehn.
Franck, Decl.
353, 26
(
Nürnb.
1531
):
derselbig [Salomon] verbeut vns / das wir nicht in der geselschafft der vollen seien.
Wolf, Norm im sp. Ma.
62, 76
(
oobd.
,
1486
):
Ich gepeut festiklich allen bruͤdern, das sy nit haben verdachte geselschaft oder rat mit den frawen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
36, 25
(
tir.
,
1464
):
Wo der cheüsch mensch ist, da fleücht die gesellschaft der vncheüschen.
Stambaugh, Friederich. Saufft.
44, 25
.
5.
›Bande, (männliche) Personen, die in Komplizenschaft stehen, Gruppe von Komplizen‹; auch ›Rotte, Anhängerschaft des Teufels‹; vgl.  24; offen zu 6.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl. , , ,
1
 23.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
):
Widderumb entsetze ich mich nit ob aller bößheyt des teuffels und seyner geselschafft.
Ebd. (
1523
/
24
):
das wyr teylhafftig sind und gesellschaft odder gemeynschaft mit der Goͤttlichen natur haben.
Ebd. (
1542
):
Sihe an der Moerder, Mordbrenner Zunfft und andere verzweivelte geselschafft der verrheter, wie sie unternander so getrew sind.
Skála, Egerer Urgichtenb.
191, 5
(
nwböhm.
,
1577
):
noch (einer) Zwene Wern In der geselschafft Jacob Coper Von hoff., dan hanß des holtz müllners Shon.
Ebd.
210, 7
:
Erhartt Reinl. beruht vff Voriger außsag Sej alles ein warheit, Vnd sein geselschafft wer hiepel., Pöpel., dan Erhart Schwartz, [...] vnd was die Zu Im bracht het er angenommen.
Voc. Teut.-Lat.
m iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Gesellschafft in poßheit. complicitas.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
):
Ain edelman gefangen, so in Jacob Widemanns geselschaft gewest.
diser hat mit andern, so in ainer geselschaft gewesen, vil greuliche mord- und böse thaten geübt.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bey boͤser gesellschafft wirdt einer Hauptsiech. [...]. Boͤß gesellschaft bringt manchen vmb Leib vnd Leben / Ehr vnd Gut. Boͤß gesellschafft nimpt ein Weib / die haißt armut / die gebieret einen Sohn / der haißt spott / der laßt einen bettelen / so lang er lebt. Die Frommen werden durch boͤse gesellschafft leichtlich verderbet / [...]. Es ist boͤse Gesellschafft die einen an den Galgen bringt
[ff. weitere Sprichwörter].
Skála, a. a. O.
186, 19
;
190, 20
.
6.
›Umgang mit zwielichtiger Gesellschaft‹; mit fließendem Übergang zur Metonymie: ›schlechte Gesellschaft‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen:
g. füren / haben / lassen / machen, mit jm
. (z. B.
mit mannen
)
g. haben, die g
. (Akk.)
/ der g
. (Gen.)
meiden; sich der g
. (Gen.)
entschlagen
;
sich in die g. begeben, sich vor der g. hüten, die zeit mit g. vertreiben
;
die böse
(mehrfach)
/ verdachte g
.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1566
):
min son Henrich Ross [...] hat [...] das gelt untfangen, sich in die geselschaft zu begeben, gezert, schoin klider gemacht.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Jch wil bei ihn [gotlose boͤsewicht] auch sitzen nicht, | Wil ihr geselschafft immer meiden.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
sie reden vil auß haß und neidt – | ich bitt dich: solcher geselschafft meidt!
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
ob die verdacht person bey solchen leuten wonung oder geselschaft habe.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
es
[
húndelin
, bildhaft]
sint gespilen oder kleinoͤter oder die geselleschaft oder die kurtzewile und der menschlichen guͤtlicheit, und die rissent ime [menschen] stúckelin us hie und do, das ist sú zerziehent ime sin hertze.
Wickram
4, 6, 18
(
Straßb.
1556
):
das sie sich boͤser geselschafft (so dem spiel / schlecken und den hüpschen frawen anhangen) entschlagen.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
424
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si [unmässikait] git in fröden gern valschen sin | Und machet gern bös gesellschaft.
Wiessner, Wittenw. Ring
3877
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Doch wolt er sich ıͤr massen, | Bösen gsellschaft lassen.
Ebd.
4571
:
Nu chöndin rauber nicht beleiben, | Ir zeit mit gsellschafft stätz vertreiben.
Stammler, Berner Weltger.
544
(
ohalem.
,
1465
):
Boͤs geselschaft hant jr gefuͤrt, | Einualt lüt hand jr vberfuͤrt.
Skála, Egerer Urgichtenb.
235, 2
;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
34, 28
;
72, 1
;
Vetter, a. a. O. ;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Österley, Steinhöwels Äsop .
7.
›Gemeinschaft, Gesellschaft, Beisein, Zusammensein, Begleitung, Anwesenheit‹, in der Regel auf Menschen, vereinzelt auch auf personenhaft gedachte Wesen (Geister) sowie auf Bäume, Tiere, Pflanzen bezogen;
vgl.  123.
Phraseme:
in geselschaft
›zusammen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  13; vgl. (
die
3, (
die
1.
Syntagmen:
g. bekommen / fliehen / hindern, mit jm. g. haben, die
(Akk.) /
der
(Gen.)
g. begeren, jm. g. leisten
(mehrfach)
/ tun, jm. die g. abschlagen / versagen
;
die g. jn. erfreuen, js. g. jn. zieren
;
der g. entberen, jn. der g. berauben, teilhaftig machen; der g. nicht füegen
;
ane g. zu jm. kommen, in g
. [wohin]
kommen, in g. trost suchen, jn. in g. sehen, jn. in js. g. leiten, jm. jn. in g. zufügen, sich mit g. erkläffen
›erfreuen‹;
die g. des nächsten, der freunde / männer / leute / geiste
;
die g. mit den geisten
;
die böse / gute / fröliche g
.
Wortbildungen:
geselschaftig
›gesellig, gern in Gesellschaft verkehrend‹ (A. 17. Jh.).

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dar umbe enhindert in niht aleine bœsiu geselleschaft, sunder in hindert ouch diu guote.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
69, 20
(
Hamburg
1646
):
ich wil verzuͤchen / und vielleicht leist’ ich dier geselschaft.
J. W. von Cube. Hortus
122, 4
(
Mainz
1485
):
daz disser baum sy wu͂derlicher natuer deß halben daz der nit zuͦ krefften kommen mag er habe dan geselschafft.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Die suster die mit meren schuldin behabet wirt, die sal man scheiden beide von deme dische und von dem core. keine sustere insal ir zu gevuget werden noch in geselschafte noch in sprechene.
Froning, Alsf. Passionssp.
1809
(
ohess.
,
1501ff.
):
[Maria Magdalena spricht:]
dye blumlyn yn der auwe | der hot mich alßo grosßen nyt: | die gesellschaff kan mich erfrauwen!
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Als nun der König sie in solcher gesellschafft sahe.
Perez, Dietzin
1, 406, 5
(
Frankf.
1626
):
Als dermal eins ein schoͤner Tag war / ritt Anteus in Gesellschafft deß Flavij hinauß auff die Jagt.
Neumann, Rothe. Keuschh.
5636
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
kein ding ziret den menschen so sere | also hobischer lude geselleschaft.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
227
(
Nürnb.
1517
):
wölche die höchsten suchen, die [...] setzen sich aus der gemeinschaft des nechsten und wandern unter die göte; darumb sie auch keiner frölichen geselschaft fuegen.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
daz reine wip an uͤberbracht | mit guter geselschafft alhie, | sich erclefften.
Illing, Albert. Sup. miss.
1767
(
els.
,
n. 1380
):
do wurt sú [cristenheit] entschicket mit aller wuͤstikeit der suͥnden vnd biwonunge vnd geselleschaft der boͤsen geiste.
Wickram
4, 13, 19
(
Straßb.
1556
):
das des nachbauren kind so abscheulich ab im sich stalten / die weil sie doch allwegen seiner geselschafft begert hetten.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
nach dem Armen waidspruch Qui nihil hat, nihil dat. Er hat auch keine Gesellschaft.
Morrall, Mandev. Reiseb.
119, 3
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
so begrebt man das wib also lebendig mit im, und sprechent es sy recht daz sie im gesellschafft tuͦge in der andern welt.
Haszler, Kiechels Reisen (
schwäb.
,
n. 1589
):
und begaben süch auch auf das schüff, das ich gesellschaft bekahm.
Bauer, Geiler. Pred.
318, 33
(
Augsb.
1508
):
zum driten wirt trost gesuͦcht mit geselschaft, damit sich aines mainet zuͦ ergetzen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Einem gesellschafft versagen vnd abschlagen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sich legt der nebel gern zuo den wazzern und zuo den fäuhten steten, dar umb, daz er auch fäuht ist, dar umb fräut er sich der gesellschaft seins geleichen.
sô laufent diu andern [rephüenr] alle nâch im und sichert sich daz nâchvolgent niht pei des vorgênden vall und wirt alsô betrogen in der gesellschaft.
Klein, Oswald
58, 1
(
oobd.
,
1402
?):
Mein bül laisst mir gesellschafft zwar, | recht als die monat tünt dem jar.
Bauer, Imitatio Haller
89, 11
(
tir.
,
1466
):
die grossen heiligen die haben geflohen die gesellschafft vnd gemainschafft der menschen.
Perez, a. a. O.
1, 410, 30
;
Gille u. a., M. Beheim
276, 48
;
Rupprich, Dürer ;
Wyss, Luz. Ostersp.
685
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
95, 15
;
Sappler, H. Kaufringer
1, 38
;
8, 28
;
Schles. Wb.
1, 411
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  3, ,  1, .
8.
›auf menschlichem Vertrauen, Liebe, Freundschaft wie auf dem Glauben und auf Gnade beruhende innige Beziehung, inneres Einssein, tiefe Gemeinschaft persönlicher, persönlich gedachter und sachlicher Bezugsgrößen, insbesondere von Menschen untereinander, von Angehörigen beider Geschlechter (in der
minne
), von Menschen mit Heiligen, Auserwählten, Engeln, Gott, auch von abstrakten Bezugsgrößen (wie
liecht
und
finsternis
, dann negiert)‹; tropisch an unterschiedliche Nuancen dieser Bedeutungseinheit anschließbar: ›auf inniger Beziehung beruhende und in ihr existente Gemeinschaft‹; ›Vergleichbarkeit von Bezugsgegenständen aufgrund innerer Ähnlichkeit‹; ›Einheit der drei göttlichen Personen in der Trinität‹; ›Kombination mehrerer Bezugsinhalte‹;
vgl.  3.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion‘, auch berichtende Texte.
Gegensätze:
, .
Syntagmen:
g. empfangen, jm. g. loben, js. g. verschmähen, mit jm
. (z. B.
mit got, Christus
)
/ etw
. (z. B.
mit einem busch, mit drachen
)
g. haben, das liecht und die finsternis (keine) g. haben
;
die g
. (Subj.)
abnemen, jm. lieben, in got eine g. sein, die g. wonniglich, ane list sein
;
sich der g. freuen
;
in js. g. wonen, in g. etw. valabel werden, mit g. alten, etw
. (z. B.
die ehe
)
mit g. in eren halten, um g. willen etw. leiden, von einer g. gefremdet werden, zu (der) g. kommen, j. jm. zur g. ziemlich sein
;
die g. des himmels, der engel / Seraphin / Cherubim / heiligen / auserwälten, des weibes, der liebe, der beiwonung gottes, der götlichen naturen
;
die g. unter turteltauben
(bildlich);
die aufrichtige / edle / freudenreiche / gnadenreiche / minnenreiche / getreue / gute / heilige / liebliche / stäte g
.;
die ere / probe der g
. ›Beweis der Freundschaft‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
die den holunder Pusch, ja den Drachen anbeten und mit jm verbuͤndnis und geselschafft haben.
Dort, spricht Daniel, sterben viel heiligen mit dir, und hast Göttliche, heilige, liebliche gesellschafften, die mit dir faren.
Ebd. (
1544
):
Du wirst dort sehen in einerley Geselschaft alle heilige, frome, [...] ehrliche Leute, den Erlöseten und Erlöser Adam, Habel, Henoch.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
71, 30
(
Hamburg
1646
):
daß auch unter zweien turtel⸗taͤublein eine getreuere geselschaft niemahls gewesen ist.
Rosenthal. Bedencken
19, 17
(
Köln
1653
):
So verehren wir dann die Martyrer mit solcher Ehr der Lieb vnd Geselschafft / damit auch in diesem Leben die Heiligen Menschen Gottes verehrt werden.
Stackmann u. a., Frauenlob
3, 1, 4
(Hs. ˹
omd.
/
schles.
,
14. Jh.
˺):
Daz erste [voleren] ist durch geselleschaft, | daz ander durch der formen cleit, | daz dritte ist durch der hochsten vrouwen minne.
Ebd.
8, 16, 11
(Hs. ˹
wmd.
,
1. H. 14. Jh.
˺):
wip, mannes lip geselleschaft, | wip, aller sune ein sigeriche magenkraft.
Jostes, Eckhart
88, 7
(
14. Jh.
):
Ey, edleu sele, erheb dich in ein gotlich wunder! Ach, diser edlen geselschaft! Die drey person sein vereinigt in eim einfeltigen wesen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
26, 28
(
omd.
,
1487
):
Sall er [man] sÿ [weÿpp] behalden. Vnd alle ÿre kranckheitt vmb geselschafft willen vnd des glowbens. geduldiglich leÿden.
Langen, Myst. Leben
162, 7
(
nobd.
,
1463
):
Der aber vnpillich leidt vnd / ist geduldig, der hat geselschafft mit Christo.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
10a, 1
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
ellev ir andaht ift nach dem hymelreich vnd nach der frevdenrichen geselschaft aller heiligen.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
19, 24
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
so ist kein gesellschaft dem liecht czu den vinsternußen, das ist, den erwelten czu den verworffen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
179
(
Nürnb.
1517
):
Dann ,was vereinigung‘ haben Christus und Belial, oder was geselschaft haben das liecht und die finsternus.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
168, 21
(
Nürnb.
1548
):
Vmb mich allein ist es Gott nicht zu thun gewest / es gehoͤren jr mer in dise gnadenreiche geselschafft.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
Man soll auch dye ee halten in grossen eren, [...], mit liebe und mit leyde, mit geselschafft und mit gespilschafft.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
und scheident alsus der heilgen minnenriche geselleschaft hie uf ertriche mit ungünstiger einrihtikeit von enander.
dar umbe mögent ir gerne in ir zale und geselleschaft sin!
Illing, Albert. Sup. miss.
574
(
els.
,
n. 1380
):
zuͦ dem andern mole enphohen wir gemeinschaft vnd geselleschaft der heilgen engel vnd irre glorien, so wir in disem heilgen sacremente cristo incorperiert werdent.
Schmidt, Rud. v. Biberach
40, 14
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Gan wir hin in dem liechte, als er in liecht ist, so han wir mit got ein geselleschaft.
Ebd.
142, 19
:
Des han wir ein bischaft von Moyse, des antlit wart schienende von geselschaft vnd biwonunge gottes.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz wir dester flisseklicher dar nach werbent daz wir zuͦ der geselleschaft koment von der sant Augustinus sprichet: ,o daz vil hailig, daz vil sálig [...] volk lobent dich‘.
frid ist [...] ain bant der minne, ain gesellschaft der liebi.
wir sun uns vrowen der gesellischafte dú ist wunneclich, lobelich und erberlich; wir sun uns vrowen der einmútikeit und der vridebere.
er irkande wol das diu geselleschaft wunneclich ist; da von wunschit er dc ime also geschehe dc er zuͦ gesellischefte keme. er wiste ovch das vil wol das ze der geselleschaft nieman in mak komen ane grozze arbeit.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Wie zimlichen wær dú [magde] mir | Ze soͤlicher geselleschaft | Wesen bi mir wonehaft?
Das er vil hochgelopte fri | Och indem selben chore si, | Der Seraphin geselleschaft.
Heidegger. Mythoscopia
49, 12
(
Zürich
1698
):
ob gleich dises Argument allein nicht ohnwidertreiblich / so wurde es doch in Gesellschafft andrer folgender valabel werden.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
264, 24
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz got alleine mache gemeinede die geselleschaft der naturen übermitz teilheftikeit etlicher glichnüsse.
Buijssen, Dur. Rat.
11, 6
(
moobd.
,
1384
):
der alter [bedewt] die geselschaft des hymels, di arch bedewtt Christum nach der menschait.
Meisen u. a., J. Eck
29, 12
(
Ingolst.
1526
):
es ist kein vergleichung des liechts unnd der finsternus, kein geselschaft. Christus und Belial kommen nit mit einander iberein.
Weber, Füetrer. Poyt.
246, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
ob ir den mägden geben | wellt ir gewin vnd dann zw Nantis kummen, | Artusen füeren hin ewer viantze, | ich lob euch stäte geselleschafft.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Zu der zeit wart auf Rodano sand Mauricius mit seiner gesellschafft gemartert und Gereon mit seiner gesellschafft ze Cholen.
und liez in pitten, daz er nicht hielt mit Constantino gehaim dhainerlay noch geselschaft.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
er [Tyrk] verspricht ze thuen guete, aufrichtige geselschaft allen untertan der durchleuchtigen herschafft.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
die hässigkeit und veintschaft mert sich von jar zuͦ jar, und namb ab fruntschaft und geselschaft zwischen der zweier fürsten.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
daz in got sey vnermesliche freyd vnd lieb, dieselben moecht Got allain on geselschafft nit haben. Deszhalb ist not, daz in der gothait ain geselschafft sey. zwischen zwayen personen, die sich vndereinander vnmaessiklich erfreyen vnd lieben, ain person die ander wie sichselbs.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
Das a hat auch ein geselschaft mit dem e, als Baier Beier.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
60, 3
(
tir.
,
1464
):
da denn ist die süess hochczeit der auserwëlten engel gottes, da denn ist ain lieb vnd geselschaft aller öbristen purger.
Ebd.
74, 31
:
tu pist mein vater Jeronimus, warum verschmëchstu dein gesellschaft vnd deinen sun.
Dies., Zist.-Pred. Haller
61, 355
(
tir.
,
1466
):
die lieb Kchristi [...] geit den kchrankchen die gesunthait, [...] der getreuen gesellschaft
[dies zu 1]
die gesellschaft der heiligen engel.
Gille u. a., M. Beheim
73, 199
;
Matthaei, Minner. I, ;
Adomatis u. a., J. Murer. J. Man. Spieg.
1148
;
Morgan u. a., a. a. O.
391, 28
;
Haltaus, Liederb. Hätzlerin ;
Sappler, H. Kaufringer
5, 734
;
Primisser, Suchenwirt .
Vgl. ferner s. v.  1,  2,  2,  2,  4, .
9.
›Bündnis, Absprache (einzelner Personen, politisch handelnder Gruppen, Schichten, Stadtbürger, Stämme) zu wechselseitigem Beistand‹; auch von einzelnen Tieren gesagt.
Berichtende Texte (oft Chroniken), Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
geselschaftlich
2 ›bündnistreu, vereinbarungsgemäß‹,
geselschaftrecht
1.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
so wart eine geselschaft gemachet wider in [bischof von Palborne], daz waren ritterschaft in Hessen unde in Westfalen, di hißen di Dengeler unde di furten kloppel. Di sasten dem bischofe zu unde krigeten in unde den stift wider recht. [...]. Also vurging di vurgenante geselschaft der Kloppeler.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1603
):
Ein newe gevierdte gesellschafft. In eine unzertrennliche feste gesellschafft und bundnuß hetten zusammen geschworen ein fuchs, haas, katz und mauß, nicht von einander, solt es auch das leben kosten, zu weichen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gesellschafft vnnd pündnüß zertrennen.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1375
):
Wir Luͥpolt, [...] veriechen ... daz wir [...] ze widerstand der gesellschaft und die [...] mit inen ziehent in das land, [...], mit ... dem burgermeister, [...] den burgern der stetten Zurich und Bern soͤlher teiding und puntnuͥzz uͥberein komen sin, das wir [...] suͥllen [...] beholffen sin, das land und die wazzer ze weren von der egenanten gesellschaft.
Ebd. (
1400
):
daz wir [...] durch schirme [...], unser luͥten und guͤtern, einer fruͥntlicher getruͥwer geselleschaft und buntnuͥsse miteinander uͥberkomen sint und ze sament gelopt liplich und offenlich zuͦ den heiligen gesworn hand [...], dise geselleschaft, fruͥntschaft und buntnuͥsse miteinander unwandelbar und getruͥwlich ze halten.
Ebd. (
1403
):
und alle die uͥnsren mit einandren von dishin fruͥntlich, bruͤderlich und gesellschaftlich getruͥwlich leben und wonen.
Ders., Statut. Saanen (
halem.
,
1447
):
das nach gemeiner gewonheit die vorbenempten teile semlich burgrecht nach recht des volkes, als sint burgere in einer stat, die geheissen sint „vereinti burgere“ in dem burgrecht und als geeinty burgere under sich selb mit eiden beͤstetet fuͥr sich und ir nachkomen, [...] ingegangen sint gesellschaften, gemeinschaften und auch eynungen ewiges burgrechtes und gesellenkliche zesammen bevestunge ewiger fruͥntschaft.
Ders., Zivilr. Bern (
1615
):
Welcher in unser statt gesessen ist und aber kein stuben- noch gesellschafftrecht hat oder es zwar ghan, dasselbig aber verwürckt, [...]; derselbig soll [...].
Sappler, H. Kaufringer
5, 337
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si [der alt ritter, der junge] lobten da die gesellschaft baid: | was ir ainem beschähe laid, | das solt in baiden geschehen sein.
Anderson u. a., Flugschrr.
16, 6, 27
([
Augsb.
1522
]):
als wir gegenwertigklich glaube͂ vñ v’spreche͂ ditz vnser bruͤderlich freintlich v’einigu͂g / geselschafft / vñ v’ste͂tnuß / vnd dz so darin geschribñ steet in allen stucken [...] on einichen außzug ain oder wid’red zuͦ halten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
also widersagt die gesellschaft den stetten.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
auch kumen dahin die Götten mit irem könig und auch die Ostergötten und machten freundtschaft und geselschaft als tirenten wider alles ertrich in Europa.
Österley, a. a. O. ;
Thür. Chron.
16v, 9
;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ; ;
UB Zug
1, 34
;
10.
›kleinere Schar, Gruppe von Menschen, die jn. auf einer Reise begleitet, Begleitung, Gefährten‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
das
1.
Syntagmen:
die g. mit jm. faren
, [wohin]
kommen, (etw.) sagen; seufzen js. geselschaft
(ütr.)
sein
;
in g. ein land besuchen, mit einer g. von lande faren, jn. mit g
. [wohin]
schicken
;
die bequeme / treue g
.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
Dort, spricht Daniel, sterben viel heiligen mit dir, und hast Goͤttliche, heilige, liebliche gesellschafften, die mit dir faren.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
Auch seüftzen und kommern | will mein geselschaft sein.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
fuhren Orana vnd Mabila mit jr gesellschafft, [...], von Lande.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
2, 21
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
man solde yn gebin di kost alle den wek us mit ir geselschaft.
Ebd.
71, 18
:
Do sante her kegin Jherusalem an siner stat eyn heyligin bischof mit grozem oppir unde mit bequemir geselleschaft.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Nu kam och dú geselleschaft | Da morder warent wonehaft.
Haszler, Kiechels Reisen (
schwäb.
,
n. 1589
):
das mein gesellschaftt sagte, es wehre unmüglich, das müch solches pfertt umb Jherusalem tragen werde.
Vgl. ferner s. v.  1.
11.
›Beischlaf‹; großenteils euphemistisch gebraucht;
vgl. am ehesten  5.

Belegblock:

v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
34, 24
(
omd.
,
1487
):
Weÿber auͥß natürlicher zcu neÿgúng begern geselschaft der menner vmb ÿrer vnuolkõmenheitt willen. Vnd ap weÿber nymer boßen willen der vnzcucht [...] zcu mennern tragen. Jst ÿn doch von natür lustlich. geselschaft
[dies eher zu 7]
vnd zcÿmliche freude mitt ÿn zcu haben.
Merzdorf, Historienb. (
alem.
, Hs.
2. H. 14.
/
A. 15. Jh.
):
kundent sy [Lotis döchter] iren vatter dozuͦ bringen daz er myt in zuͦ geselschaft keme daz sy von ime swanger wurden.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
47, 9
(
els.
,
1362
):
Do von so erzoͤgete sú sich siech. A’lso vermeit sú die geselleschaft ires gemahels.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz aht [Zaichen] ist an etleichen frawen dar nâch und si swanger werdent, daz si der manne geselschaft hazzent.
dô vant in [locusten] die fraw tragent oder swanger von im selber an̂ des mannes gesellschaft.
12.
›Schar Bewaffneter, Kriegerschar, Heeresabteilung‹;
zu  6.
Berichtende Texte, insbesondere Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
, , I, 1, , ; vgl. ,  2, , ,  2,  2.
Syntagmen:
eine g. machen, an sich nemen
;
die g
. [wohin]
faren / ziehen, jn
. [wohin]
beleiten, die land verhergen, auf dem schiffe sein
;
von der g. verderbt sein, in js. g. sein
;
die g. von Deutschen / Walchen, der Deutschen
.

Belegblock:

Wunderlich, Fierrabr.
9, 14
(
Simmern
1533
):
ich [Roland] wird keynem juͤngen / der anderst inn meiner geselschafft ist / jmmermer lieb haben.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
da was die große geselschaft uß Welschem lande gezogen vur Straspurg.
Die geselschaft was gezelt an zwenzig dusent man.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
dise zwene knaben [...] mahtent ein grosse geselleschaft und vertribent den künig Amulium.
do fuͦr eine grosse geselleschaft von Dütschen und Walhen after lande und verhergetent die lant.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Er sprach: ,Ich pin von dhainem veint verderbt, sunder von meiner geschelschaft‘.
die geselschaft der Deütschen, [...], belaitet ze angesicht der veinde den pabst zu dem mere.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der Pamkircher lyeß ainen sam hintter im an seiner geselschafft und der kayser gewann aber veindt.
Der nam an sich eyn geselschafft von den Vngrischen und stayg haymlich inn das guet gschloss Eppenstain.
Voc. Ex quo A
280
;
Ralegh. America ;
Vgl. ferner s. v. .
13.
›rechtlich abgesicherter Zusammenschluß Einzelner zu einer Gewerbe- und (vor allem:) Handelseinheit, ständische Organisation der Handwerker einer Stadt, Zunft; große, grenzenübergreifend tätige Handelsgesellschaft, Handelskompagnie‹; unter Wertungsaspekten wird
geselschaft
meist neutral behandelt, erscheint mehrfach aber auch unter dem Monopolisierungsverdacht in negativer Konnotation; inhaltlich überwiegen Rechts- und Geschäftsregelungen, Alltagsangelegenheiten, die politische Stellung und die finanzielle Lage großer Gesellschaften; in verschiedener Hinsicht tropischer Gebrauch, darunter: ›Zugehörigkeit zu einer
geselschaft
‹;
›Gesellschaftshaus (dazu bdv.: )‹; ›Gesellschaftswappen‹; ›Arbeitseinheit, Arbeitsmaß (im Bergbau)‹; vgl.  7.
Überwiegend Wirtschaftstexte sowie Rechtstexte.
Syntagmen:
eine g. anfangen / anfechten / aufrichten / eingehen / haben / halten / machen / schwören / treffen / zulassen, mit jm., mit einem antwerk eine / keine g. haben
;
die g
. (Subj.)
aufstehen / entstehen / kaufschlagen, in gewerben / handel sein, das eisen verteuern, gegen Venedig arbeiten
›handeln‹,
kaufmanschaft treiben, gut mit jm. gemein haben, macht haben, zu
[+ Infinitivsatz];
jn. der g. verstossen
;
der g. eine freiheit geben, den zaum ins maul legen
;
auf den geselschaften
›Stuben‹
zeren, bei einer g. prokurieren, jn. in die g. aufnemen, geld in geselschaften liegen haben, mit einer g. assisen pachten, das land von der g. neren
›vor der
geselschaft
schützen‹,
von einer g. schiffe kaufen, gutes zu g. haben
;
die g. der ballen, schmiede, der weingartleute, der knapschaft, der besitzung (der güter)
;
die g. zu Augsburg, in den reichsstätten
;
die Fuggerische / Welserische / gebundene / gemeine / grosse / verpflichtete / versprochene g.
;
der nuz, das geld / gut, der anteil, eine gerechtigkeit, verträge der geselschaften, der wiederstand der g
. ›gegen die Gesellschaft‹,
das haupt der g
.;
der ring an der g
. ›im Gesellschaftswappen‹,
gesetze in geselschaften, die Fugger mit irer g
.
Wortbildungen:
geselschaftenstube
›Zunftstube‹,
geselschaftrecht
2 ›gültige Mitgliedschaft in einer Zunft‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
3, 50, 34
(
preuß.
,
1448
):
Das nymandt solle [...] schiffe an die Polynsche zeite legen [...] nach keynerley kouffenschatcz nach geselschafft alda haben adir halden umbe keynerley ware.
Lau, Qu. Neuß (
rib.
,
1506
):
Die vasbendere zo Nuysse ensullen gheine geselschaf noch verbont haven mit uiswendigen vasbenderen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 105, 6
(
md.
,
1437
):
ein iglicher schuster, der das
[
lowen
›gerben‹]
kan, sal das leder vor sich selbir kauffe unde arbeite unde vor nymandes mer zcu gute. Unde sulten druff keine geselschafft machin, alse ob zwene, dry adder viere zu hauffe legen wolten unde das mit einander kauffen, lowen unde arbeiten, das sall nicht sy in keyne wyse.
Köbler, Ref. Wormbs
90, 1
(
Worms
1499
):
So geselschafft ist in gewerben oder hendelen wie einer den andern umb teilung anclagen mag.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1487
):
die kouflewthe zcu Magdburg haben mit andern kouflewthen in nyddern und obern landen geschelschafte.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
79, 36
(
thür.
,
1474
):
so ist darmete dy geselleschafft der besiczunge der gutter zcutrant worden.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Swaz ein man gutis hat zu geselleschaft, daz sal he verschozzen zu rechte.
Ist, daz eine geselleschaft ist, daz ein wirt unde ein gast gliche vil uf einem wagene haben, der gast sal halben wagenzol geben.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
184, 7
(
osächs.
,
1532
):
wie sie einen zentner zin geben wollen, auf das seine gnad bei dem geselschaften auch handeln und einen entlichen kauf halten moge.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1477
):
Nochdeme wir den gewercken und geselschafft, die teyl ym Neufang obenig dem Czuckmantil gelegen und en angehaben und bisher mit trefflicher anloge gebauet haben, eyne freiheit gegeben und zugesagt hatten.
Ebd. (
1539
):
Dass gesellschaft nimmer besser ist, dann wann man sie anfecht, darvon die wahnsinnigen baurn zu sagen pflegen, aber die Fuggerischen Welserischen Herbrotischen und ander viel mehr gesellschaften in grossen reichsteten [...], die oft mehr bar gelds vermugen dan kaiser könige aber fursten, wissen es anders.
Chron. Nürnb. Anm. 3 (
nobd.
,
1425
):
was seins suns E(ndres) Tucher vermugen sey und was er die zeit in des Pawmgartner’s geselschafft gehabt hot.
Voc. Teut.-Lat.
l iijr
(
Nürnb.
1482
):
Geselschafft. societas sodalitas collegalitas apestis apestica. appellestica collegium. contubernium.
Wickram
4, 30, 3
(
Straßb.
1556
):
ein Hispanier / [...] / der selbig handlet nicht mit scheinlichen wahren / sunder hett sein gelt in grossen geselschafften ligen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Weñ zwen oder me geselschafft oder gemeinschafft haben / so sol ir keiner für den andern kuntschafft / in eine͂ handel der ir gemeinschafft oder geselschafft anruͤrte / gebe͂ moͤgen.
Niewöhner, Teichner
579, 26
(Hs. ˹
önalem.
,
um 1433
˺):
aber ain vor gottes zorn | moͤcht mich al die welt nit nern. | wa fuͤr ist denn geselschaft swern? | ez ist nun ain wider tailn. | wo sich zwen ze ain ander sailn, | daß muß dick der drit bewain.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
v. 1580
):
So mag ouch unser jeder [...] sin teil und gerechtikeit der gesellschafft, so er darvon begerte, anbieten und verkouffen; und so aber desselben teils die gesellschafft nit welte, [...]. Zuͦ letst: so einer oder mer uß diser ... gemeinschafft welte ... und vilicht das vorderen und hoͤuschen, so er ingeleit und ingeschossen hette, ist verkommen, [...].
Ders., Wirtsch. Bern (
halem.
,
1490
):
das nu hinfuͥr niemants in unser statt gesaͤssen sich einichs hantwercks underziech, [...], er hab dann die gesellschaft, dorin sollichs dient, ordenlichen ervolgt nach besag und satzung.
Ebd. (
1594
):
ehrlichen herren und burgeren, so zuͦn zyten uff den gselschafften zeerend.
Ebd. (
1672
):
so soll jede gattung
[des
weins
]
ein absönderlich ort haben und hiemit der platz vor der gesellschafft zun Pfisteren dem La Coste-wein, [...] verzeigt – seyn.
Ebd. (
1520
):
das er von den meistern zun Schmiden nit genottiget soͤlle werden, die geselschaft by inen anzuͦnaͤmen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
797, 8
(
halem.
,
1534
/
5
):
die krancken und wunden / leytt man uff die gsellschaftenstuben mit guͦter ruͦw and wart.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
es sein auffgestanden groß geselschaften, die zusamenspannent und treiben groß kauffmanschafft; [...]; man sol da wider sein, das sölch gepunde versprochne geselschaft nicht geschehe [...], weder von edeln noch von purgern.
Müller, Handel Paumgartner
226, 2
(
schwäb.
,
1439
):
haben 40 800 fl. rh. an der gesellschaft nutz, handlung und notdurft angelegt, damit gehandelt soll werden zu gewinn und verlust wie mit ander der gesellschaft gelt und gut.
Schulte, Rav. Handelsges. (
schwäb.
,
1516
):
Hanß Hileson erba hat in der gesellschafft lyga zuͦ gewyn und verlust [...] hopt gut zway dussent acht hondert goldyn.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Das Haupt der Gesellschafft / die von anderen Mitgesellschafften gewalt hat dem Handel fuͤrzustehn / vnd dessen Namen auch allweg in contractibus societatis vorgeschriben wirdt.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
186, 25
(
moobd.
,
1524
):
Verrer haben die ledrer, kursner und schuester angezaigt, wie die fleischhacker all heytt und veell, [...], dieselben all auslendischen kauffleuten geben und ain gemaine gesellschaft damit halten.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1491
):
Fricz Stainprecher
, [...] erklärt, dass er mit seinem verstorbenen Bruder
Haincz Stainprecher etwelang zeit gesellschaft gehabt und ir hab und gutere mit einander erobert und gewunnen heten.
Patocka, Salzwesen.
1987, 298
(
oobd.
,
1595
):
[die eisenhäuer] treiben den stuef, von der want fëst, / An Schachtrichten, in Peÿen Paß, / Nach Gselschafften, vnnd Stäblmaß; [...] Zwainczig Gselschafften, sein gemacht.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
41, 5
(
tir.
,
1525
):
dieweil, sovil grosser gesellschaften entstannden unnd alles, das man bedarf, von den gesellschaften erkauffen mŭs, das dem gemainen lanndt zŭ grossem verterben komen.
Ebd.
114, 34
:
Verrer ist unnser beger, dass die Fŭgger mit irer gesellschaft und hanndtierŭng ganntz abgestelt werden.
Ebd.
120, 19
:
die kŭpfersmid beswărn sich, das die gesellschaften das eysen und kǔpfer verdewrn, pitennd solhes abzŭstellen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
98b, 16
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
der [...] schade sol seyn alayn seyn Vnd nicht seyner pruͤder noch seyner gesellschaft dy daz gut mit ym gemayn han.
Mollay, Ofner Stadtr.
87, 3
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Kain Inlender kaufman noch Statman sol mügen oderr geselschaft türren haben in kaufmanschatz mit ainem auslender oder auswendig der Stat gesessen kaufman.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
515, 24
;
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
104, 28
;
291, 29
;
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 106, 30
;
2, 71, 25
;
3, 50, 11
;
5, 28, 9
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 472, 7
;
Wutke, a. a. O. ; ;
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
106, 47
;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
86,
Anm. 13, 21;
Köbler, Ref. Nürnberg
373, 2
;
15
;
Rennefahrt, Wirtsch. Bern ;
Müller, a. a. O.
233, 44
;
Nyberg, Birgittenkl.
2, 288, 2
;
Baumann, Bauernkr. Oberschw. ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Auer, Stadtr. München ;
Bastian, Runtingerb.
2, 3, 11
;
4, 14
;
13, 25
;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
118, 2
;
Dietz, Wb. Luther ;
Rwb f.;
Schweiz. Id. ff. (mit umfänglicher Belegung).
Vgl. ferner s. v.  2,  6,  3, ,  1,
1
 5,
2
 12,  6.
14.
›Orden von Rittern oder Geistlichen; ordensähnliche Gemeinschaft‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  46.

Belegblock:

Koller, Reichsreg. Albr. II.
177, 11
(
1438
/
9
):
Wir Albrecht etc. embiten allen und iglichen fursten, geistlichen und werltlichen, [...], der gemeynen geselschaft und eynung Sant Jorgen Schilte in Swaben [...] unser gnad und alles gut.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
ein halßbant des koniges von Engelant geselleschaft, und daran hing ein fürspang; [...]; und ein beinbant sant Jorgen geselleschaft, also sie es zu Engelant halten.
und nam in wider uf, [...] und nam in in sin rat und gap im sin geselschaft
[›Abzeichen des 1408 von Sigmund gestifteten Drachenordens‹],
das was ein lintworm, hing an eim crúz.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
da entstunt eine große geselschaft in Duschem lande, sunderlichen in dem lande zu Hessen, di was genant di geselschaft von den sternen, unde furten di ritter in der geselschaft gulden sterne unde die knechte silbern sterne.
Gille u. a., M. Beheim
451, 89
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Sant Steffen ain | geselschafft nach im laiset, | daz sein die martrer all gemein.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
90, 19
(
nobd.
,
1435
):
als mir die strengen und vesten ritter und knecht der gesellschaft der furspangen verliehen haben den altar yn unser frawen capeln zu Wirtzpurg, also das ich den mit messen und die behawsung, die darzu gehort, wesentlich und redlichen sol halden.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
der orden enmacht úch nút heilig; min cappe noch min blatte noch min kloster noch mine heilige geselschaft enmacht alles nút heilig.
Munz, Füetrer. Persibein vor
1, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
her Persibein [...]; ain vastt tewrer ritter der gesellschafft von der tauel runndt.
Vgl. ferner s. v.  2,  17.
15.
›gesellschaftliche Formation von gewisser soziologischer Höhe‹, darunter Zusammenschlüsse von Patriziern; analog dazu: ›hierarchische Ebene von Engeln‹.
Obd.; Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
daß solchen alten [...] geschlechten dartzuͤ gantzer erlicher burgerschaft, (so man die geselschaft der merern oder gefreiten stuben nennt), zuͤ großem trutz, [...] gar unleidenlicher eingriff beschehen.
Ebd. (zu
1548
):
Von geschlechtern: Conrat Rehlinger, des alten sun. [...]. (Von der) merern geselschaft: Jheronimus Freer. – Christof Manlich. (Von den) kaufleuten: [...].
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
daz ist got, [...], beschuff [...] mit dem himel die englisch nature, daz ist die newn chör der engel mit drein ierarchien, daz ist mit drein gesellschafften von ainander geschaiden.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
Von Abtheilung der Buͤrgerschafft. DJe Buͤrgerschafft wird in zwoͤlff Zuͤnfften abgetheilet. 1. Die Zunfft / oder die Gesellschafft zum Loͤwen / die Burger⸗Stuben / vnd vor Zeiten die grosse Zunfft genandt / dahin allein die Patricii oder Geschlechter / sambt den Gesellschafftern gehoͤren.