beiwonung,
die
;
-Ø/-en
.
1.
›Zusammenleben, gesellschaftlicher Verkehr, Umgang zweier oder einiger weniger Personen miteinander; ehelicher Verkehr zwischen Mann und Frau, Geschlechtsverkehr; Zusammen-, Einssein des Menschen mit Gott; Zusammenhocken von Personen in leichter Gesellschaft‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
 7,  13,  7, (
das
),  4.
Syntagmen:
die b. meiden / zertrennen, b. haben, js. b. begeren
;
etw. um b. tun, jn. zu der b. auserwälen, aus b. mit jm. zu fal kommen, genügung an der b. haben, sich von js. b. äussern
;
b. der bürger / herren / geiste, b. gottes, b. mannes und weibes
;
(un)eheliche / leichtfertige / unerliche / geheime / tägliche / vernünftige b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
als ob er spræche, daz im genüegete an dem sehenne. Miche grœzer genüegunge suln wir haben an der bîwonunge.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1570
):
Ich lais mich zu rait keissen [...] umb des ansehens willen, auch umb kuntschaft und beiwonung der bester hern und burger doin ichs.
Aubin, Weist. Köln/Brühl (
rib.
,
1635
; Hs.
A. 18. Jh.
):
alle excessen, so mit der tat [...] begangen wären, als mord [...], ehebruch, unzucht, unehrliche beiwohnungen und hausgesees.
Franck, Klagbr.
227, 21
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
so er von einer / die er hat gedemuͤtiget / die frantzosen hat erkriegt / pflantzt er dise kranckheit in der vneelichen erkantnus vnd beywonung / bald in ein andern.
Sachs (
Nürnb.
1552
):
Thut fleissig auff ewr tochter schawen, | Das sie sich einmütig einziehen, | Beywonung der manßbilder fliehen | Und der gar nit zu hause laden.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
137, 29
(
Nürnb.
1548
):
vernuͤnfftige weyse leut hat die natur dahin gefuͤret / das die beywohnung zweyer Ehelicher leut / recht vnnd ehrlich sey.
Ebd.
138, 40
:
ist es ein grosse gnad / das Gott durch beywonung Mannes vnnd Weybs Kindlein bescheret.
Illing, Albert. Sup. miss.
1767
(
els.
,
n. 1380
):
do wurt sú entschicket mit aller wuͤstikeit der súnden vnd biwonunge vnd geselleschaft der boͤsen geiste.
Schmidt, Rud. v. Biberach
142, 20
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Moyse, des antlit wart schienende von geselschaft vnd biwonunge gottes.
Warnock, Pred. Paulis
11, 132
(
önalem.
,
1490
/
4
):
so hát er [Christus] warlich Sanctum Johanem aller liebst gehept, won er in also zů im berüft [...] hát, zů sin selbs bywonung usserwelt, in alweg allernächst by im wellen hon.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
also das ir yedem ein glicher teil würt / sy syent byeinandern in eelicher bywonung oder nit.
Maaler (
Zürich
1561
):
Durch taͤgliche Beywonu͂g mert sich die fründtschafft.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
37, 29
(
mslow. inseldt.
,
1606
):
doch haben śie beide śich [...] verbürgen mießen, dz śie hinfure weiter khein gehaime beywohnung haben.
Bobertag, Faust ;
Reichmann, a. a. O.
128, 30
;
131, 10
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var.;
Bachmann, Morgant ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 503
;
2.
›bürgerliches Zusammenleben; Umgang politischer Einheiten miteinander‹.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
uff das diser erbern stat burgerreht, früntlich gemaine beywonunge und mitleiden zu ewigem pleiben gehanthabt [...] werdde.
Ebd. (
1544
/
5
):
wöliche ordnung [...] an allen tugenten der burgerlichen beiwonung gespüret [...] wirt.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
damit [...] gemainer nutz gefüdert und nachberliche beiwonung, fridt und ainigkeit zwischen beden fürstnthumben Salzburg und Bayrn erhalten müg werden.
3.
›Anwesenheit e. P. bei jm. / etw.‹.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Der freund pey wonung die was clein.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
1521
):
daß er [chorherr] all ander pfründ, die er hat, ufgebe und sich diser pfarr mit personlicher biwonung [...] underwinde.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
daz im mit offenen sinne, in der lúten biwonunge und ane die lúte, sin sinne also entgiengen.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
helfen, dass wir siner person, biwonung und regierung fuͤrwaͤrtshin in alweg uberhaͤpt [...] bliben.
Vgl. ferner s. v.  8.
4.
s.  3.
5.
›Hilfe, Pflege‹;
vgl.  4.

Belegblock:

Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
so wañ toubsinnig oder ander / die [...] vnder voͤgten sin sollen / vorhande͂ weren / dañ statliche bywonung sitten vnd pflicht / erheischen.
6.
s.  5.