beiwonung,
die
;-Ø/-en
.1.
›Zusammenleben, gesellschaftlicher Verkehr, Umgang zweier oder einiger weniger Personen miteinander; ehelicher Verkehr zwischen Mann und Frau, Geschlechtsverkehr; Zusammen-, Einssein des Menschen mit Gott; Zusammenhocken von Personen in leichter Gesellschaft‹; Syntagmen:
die b. meiden / zertrennen, b. haben, js. b. begeren
; etw. um b. tun, jn. zu der b. auserwälen, aus b. mit jm. zu fal kommen, genügung an der b. haben, sich von js. b. äussern
; b. der bürger / herren / geiste, b. gottes, b. mannes und weibes
; (un)eheliche / leichtfertige / unerliche / geheime / tägliche / vernünftige b
.Belegblock:
als ob er spræche, daz im genüegete an dem sehenne. Miche grœzer genüegunge suln wir haben an der bîwonunge.
Ich lais mich zu rait keissen [...] umb des ansehens willen, auch umb kuntschaft und beiwonung der bester hern und burger doin ichs.
alle excessen, so mit der tat [...] begangen wären, als mord [...], ehebruch, unzucht, unehrliche beiwohnungen und hausgesees.
so er von einer / die er hat gedemuͤtiget / die frantzosen hat erkriegt / pflantzt er dise kranckheit in der vneelichen erkantnus vnd beywonung / bald in ein andern.
Thut fleissig auff ewr tochter schawen, | Das sie sich einmütig einziehen, | Beywonung der manßbilder fliehen | Und der gar nit zu hause laden.
vernuͤnfftige weyse leut hat die natur dahin gefuͤret / das die beywohnung zweyer Ehelicher leut / recht vnnd ehrlich sey.
Ebd.
138, 40
: ist es ein grosse gnad / das Gott durch beywonung Mannes vnnd Weybs Kindlein bescheret.
do wurt sú entschicket mit aller wuͤstikeit der súnden vnd biwonunge vnd geselleschaft der boͤsen geiste.
Moyse, des antlit wart schienende von geselschaft vnd biwonunge gottes.
so hát er [Christus] warlich Sanctum Johanem aller liebst gehept, won er in also zů im berüft [...] hát, zů sin selbs bywonung usserwelt, in alweg allernächst by im wellen hon.
also das ir yedem ein glicher teil würt / sy syent byeinandern in eelicher bywonung oder nit.
doch haben śie beide śich [...] verbürgen mießen, dz śie hinfure weiter khein gehaime beywohnung haben.
2.
›bürgerliches Zusammenleben; Umgang politischer Einheiten miteinander‹.Belegblock:
uff das diser erbern stat burgerreht, früntlich gemaine beywonunge und mitleiden zu ewigem pleiben gehanthabt [...] werdde.
wöliche ordnung [...] an allen tugenten der burgerlichen beiwonung gespüret [...] wirt.
3.
›Anwesenheit e. P. bei jm. / etw.‹.Belegblock:
daß er [chorherr] all ander pfründ, die er hat, ufgebe und sich diser pfarr mit personlicher biwonung [...] underwinde.
daz im mit offenen sinne, in der lúten biwonunge und ane die lúte, sin sinne also entgiengen.
helfen, dass wir siner person, biwonung und regierung fuͤrwaͤrtshin in alweg uberhaͤpt [...] bliben.