gleichheit,
die
;
-Ø/–
.
1.
›Gleichheit, Ähnlichkeit, Entsprechung zweier oder mehrerer Bezugsgegebenheiten‹; im einzelnen Bezug auf unterschiedliche Sachverhalte, z. B. auf soziale Gleichheit, Ähnlichkeit von Buchstaben und Texten, Harmonie von Gesangsstimmen, Übereinstimmung in der Stilhöhe von Texten, Farbähnlichkeit;
vgl.
1
(Adj.) 127.
Bedeutungsverwandte:
 1, (
das
2,  1, ; vgl. , ,  1.
Gegensätze:
.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Wer nun da wolt ein gleichheyt machen, das der knecht so vil gelten solt als sein Herr.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Der Liebe Bandt ist Gleichheit / auff ein hoͤltzin Geschirr gehoͤrt ein hoͤltzener Deckel.
Der Todt haͤlt gleichheit / drumb foͤrcht jhn jederman. Gleichheit halten / vnd jedem mit gleicher Elen messen / ist deß Todes Regiement.
Gleichheit im Regiment ist die hoͤchste vngleichheit.
Ebd. 9:
Jn der Music ob einer klein / grob vnnd vnterschiedliche mittelstimmen singt / so ist doch eine liebliche harmoni vnd gleichheit.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wan minne diu enwil nienâ sîn, wan dâ glîcheit ist und ein ist. Ein herre, der einen knecht hât, dâ enist niht vride, wan dâ enist niht glîcheit.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
alsô schouwet man die crêatûre âne alle underscheide und aller bilde entbildet und aller glîcheit entglîchet in dem einen, daz got selber ist.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. (
osächs.
,
1343
):
wer ir [êwangêliste] einen von den vieren den êrsten lese, der achte ouch in sîner glîcheit di anderen ouch zuͦ bezzirne.
Uz der byblien ist dise ubirtragunge in daz mittelste
[stilistisch mittleres]
dutsch mit einualdigen slechtin worten uz gedruckit. zuͦ glicheit des einualdigen textes.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
183v, 11
(
Leipzig
1588
):
Gute Freundschafft ist eine Meisterin der Gleicheit.
Voc. Teut.-Lat.
k vijv
(
Nürnb.
1482
):
Geleicheit geleichmessigkeit. ebenmessigkeit. equalitas.
Kohler, Ickelsamer. Gram. (wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
Jch sag nitt
[bezogen auf
b/p
u. a.]
mehr noch weytter von der gleichait solcher Buchstaben.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
235r, 4
;
2.
›Gleichniserzählung, Bild, Zeichenhaftigkeit des Bildes, textlich oder bildlich erfolgende sinnliche Veranschaulichung eines Urbildes‹;
vgl.
1
(Adj.) 345.
Bedeutungsverwandte:
1
(
der/die/das
7,  234.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Die ander eigenschaft des bildes sult ir merken an der glîcheit des bildes. [...]. Ze glîcher wîs als daz bilde, daz in dem ougen enpfangen wirt, daz enist des ougen niht und enhât kein wesen an dem ougen, sunder ez hât aleine ein zuohangen und anehaften an dem, des bilde ez ist. Her umbe enist ez sîn selbes niht [...], sunder ez ist eigenlîche des, des bilde ez ist und ist im alzemâle, und von dem nimet ez sîn wesen und ist daz selbe wesen.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3632
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Des hoͤrend ain gelichait, | Das in dem ewangelio verschriben ist.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
von unser naturlichen eigenschaft so ist uns anegeborn, daz wir sú [warheit] in bildlicher glicheit nemen.
Schmitt, Ordo rerum
446, 13
.
3.
›Täuschung, Vorgabe eines Scheines‹.
Phraseme:
ane gleichheit
›um ehrlich zu sein‹; vgl.
1
(Adj.) 46.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , ,  1,  1,  1,
1
(
der/die/das
8,  1, II, ,
2
.

Belegblock:

Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
A viijr, 10
(
Leipzig
1625
):
ward ich bezwungen in eine Dama [...] / des jetzt regirenden Koͤnigs [...] einige Tochter / mich zu verlieben / welchs mir doch ohne gleichheit besser zu lassen / als zu folgen gewesen were.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
sy hetten gelassen das schiff in dem mere in geleichheit
[
Luther
1545, Apg. 27, 30:
gaben fur
]
oder in bedenckung als sy anuiengen zeziehen die angker.
4.
›auf allgemeiner Gültigkeit sozialer Regeln und / oder herrschenden Angemessenheits- und Billigkeitsvorstellungen beruhende und damit als gerecht betrachtete Handlungsweise; Recht, billiges Ermessen‹;
zu
1
(Adj.) 7.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
 13, ; vgl.  9,
1
(
der/die/das
9,  13,  2, .
Syntagmen:
(die) g. halten
(mehrmals)
/ observieren, lieb haben, g. mit sich nemen, das antlit (des herren) die g. sehen
;
etw. in g. urteilen, in e. S. nach g. tun
;
die g. der satzung
;
die billiche / durchgehende g
.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
2914
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Dar nach der meister sprach zu hant: | ,So nim mit dir Gerechtikeit, | Erbermde, Gut und Glicheit!‘
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 513
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
sv́ [Gehorsamkeit] zv́het die iene, die vnder ir sint, sv́ haltet fride vnd gelicheit mit den ienen, die im gelich sint.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Wann er vrteilt den vmbring der erd in geleicheit
[
Eck
1537:
billichait
;
Luther
1545, Ps. 96, 14:
Gerechtigkeit
].
Warnock, Pred. Paulis
6, 66
(
önalem.
,
1490
/
4
):
das ist min lieber diener, der frumm, grecht kúng David, der alweg grecht ist gsin und hat lieb die gelichait.
Ebd.
6, 139
:
Der herr ist gerecht und hát lieb die gerechtikait; und sin antlút sicht die gelichait.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1648
):
und dieselben nicht weniger als unsere amptleut sich solcher ordnung nachzurichten gewisen, pflichtig und verbunden sein sollind, damit die gutfundene gleichheit an allen orten gebuͤrend observiert und die underthanen durch auß gleich gehalten werdind.
Anderson u. a., Flugschrr.
24, 3, 16
;
24, 4, 20
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
5.
›Eintracht, Einigkeit der Gesinnung, wie sie im Glauben begründet liegt‹; vgl. am ehesten
1
(Adj.) 12.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  3,
1
.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
die Christen, wie mancherley unterscheid der Personen [...] unter jnen sind, doch in der einigkeit und gleichheit des sinnes [...] erhalten werden müssen.
da wir allzumal gleich und einer sind in Christo JHesu, Wie denn solch gleichheit hie anfehet im Glauben [...].
6.
›Gleichheit, Ähnlichkeit, Analogie zwischen Gott und den Engeln, dem Menschen, der Seele sowie den Dingen‹, damit umgekehrt: ›Möglichkeit / Tatsächlichkeit der Gleichheit, Ähnlichkeit, des Menschen, der Seele, des Geistes mit Gott‹; speziell: ›ontische Ähnlichkeit des Leibes und Blutes Christi mit dem Brot und Wein des Abendmahls‹. Die so verstandene
gleichheit
vollzieht sich als  1; sie wird in verschiedenen Metaphernfeldern gedacht und textlich vermittelt: oft als
bilden, formen, fliessen, giessen, gebären, incorporieren, einerleuchten (einerleuchtung), gemeinen
(+ Wortbildungen),
vereinen
(+ Wortbildungen),
wirken
(Gottes),
empfangen, inkeren
(von seiten des Menschen). Sie erscheint in Gradierungen folgender Art: den Engeln kommt erhöhte
gleichheit
zu; von seiten des Menschen sind
abgescheidenheit, demütiges herz
(s. v. ,
das
, 4),
einfaltigkeit
1,
gelassenheit
1,
leiden
(
das
) 2,
leiden
(V., unr. abl.) 2,
liebe
10; 11,
minne
1,
nachfolgen
(V.) 3,
lauterkeit
3; 4,
reinekeit
(+ entsprechende Adjektive) Voraussetzung;
gleichheit
liegt insofern in der Möglichkeit des Menschen, sie kommt in die Nähe von
ein
,
einigkeit
,
einsein
, ist davon aber auch zu unterscheiden. In den Belegen (und deren Umfeld) auftretende inhaltliche Gewichtungen einzelner Züge von
gleichheit
bzw. Zweifel an einzelnen Bestimmungen betreffen:
gleichheit
als Seinsgegebenheit (Substanzgleichheit, connaturalitas, consubstantialitas), als Förmigkeit, analogische / bildhafte Ähnlichkeit (conformitas), als Aufruf zu gottgefälligem Leben (Nachfolge Christi, imitatio), das genaue Ziel (
volkommenheit
) und die Dauer (
unwandelhaftigkeit
) der
gleichheit
;
zu
1
(Adj.) 15.
Gehäuft älteres Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion‘, oft der Mystik.
Syntagmen:
j., die sele g. haben, die speise
(des Abendmahls)
g. mit jm. haben, der geist g. mit den dingen haben, brot / wein g. mit dem leib / blut haben, die dinge g. zwischen got und dem menschen bringen, die creatur g. mit got haben mögen, die sele in dem bild
(nicht im
wesen
)
g. haben, der vater der sele g. geben
, (Lucifer)
die g. verlieren
;
die g
. (Subj.)
einigen, den meister loben, innerlich geboren werden, g. in unterscheid stehen, nicht ein sein, die g. in minne / tugenden bestehen
;
an der g. bleiben, got
(Subj.)
in der g. lustlich sein, etw. in der g. tun, got
(Dat. obj.)
in eine g. setzen, der mensch sich in g. besitzen, die lauterkeit jn. in der g. halten, die sele
(Subj.)
mit g. gleich empfangen, der mensch mit g. zu got gehen, sich selbsten mit der g. entfliessen, obermiz g. in got wollen, sein gut übermiz g. gemeinen, von der g. worten, von der g. (der naturen) in die speise
(des Abendmahls)
incorporiert werden, bekantnis von g. kommen, durch der g. willen den leidenden teil aufnemen, menschlichen sin zu g. verbilden
;
die g. gottes / Christi / der engel / heiligen
(jeweils: ›mit ...‹),
die g. des bildes, der welt, die g. in im selber, mit got, mit ewigen dingen, mit den engeln
;
die engellische / geistliche / gleiche / natürliche / unsprechenliche / volkommene g
.;
das ziehen der g. in einigkeit
;
trift zu der g
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dar umbe wirt der engel gesant an die sêle, daz er si wider bringe an daz selbe bilde, dâ er nâch gebildet ist; wan bekantnisse kumet von glîcheit.
Nû sint alliu dinc glîch in gote und sint got selber. Hie ist gote als lustlich in dirre glîcheit, daz er sîne natûre und sîn wesen alzemâle durchgiuzet in der glîcheit in im selber.
Glîchnisse ist, daz niht an gote enist; ez ist einsîn in der gotheit und in der êwicheit; mêr, glîcheit daz enist niht ein. Wære ich ein, sô enwære ich niht glîch. Glîcheit Da enist niht vremdes in der einicheit.
Der jüngelinc
[zu
Naim
]
rihte sich ûf und begunde zehant ze wortenne von der glîcheit, daz er von dem êwigen worte was ûferstanden.
daz oberste an der menscheit hât glîcheit mit den engeln und sippeschaft mit der gotheit.
die engel, die alsô înerliuhtet sint und alsô glîch gote sint, die ziehent und sûgent got in sich. Ich hân ez ouch mê gesprochen: wære ich îtel und hæte ein inviuric minne und glîcheit, ich züge got alzemâle in mich.
alsô ist diu einicheit des menschen und gotes ze nemenne nâch glîcheit des bildes; wan der mensche ist gote glîch nâch dem bilde.
Dâ von würket (sich) got allermeist in einem dêmüetigen herzen, wan er allermeist gelegenheit dar inne hât zu würkenne (nutz) und allermeist sîner glîcheit dar inne vindet.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Disiu unbewegelîchiu abegescheidenheit bringet den menschen in die grœste glîcheit mit gote.
Und dâ von, sol der mensche gote glîch werden, als verre als ein crêatûre glîcheit mit gote gehaben mac, daz muoz geschehen mit abegescheidenheit.
diu dinc bringent eine glîcheit zwischen gote und dem menschen; und diu glîcheit muoz beschehen in gnâden. wan diu gnâde ziuhet den menschen von allen zîtlichen dingen.
Jostes, Eckhart
12, 36
(
14. Jh.
):
daz tut glichet. Alz allez daz da glich in der sel ist, daz lobet got; [...]. Alz ein pild lobet seinen meister, der ez in si gedrukt hat und imz so gar glich gemacht hat: di glichet dez bildz lobet sinen meister an wort.
Ebd.
49, 37
:
di dreieinicheit gotz di en vand ich nirgen eigenlich den in der glicheit der engel.
Ebd.
59, 17
:
wann die sele hat in ir ein geleicheit dez obersten gots. Mit der geleicheit enpheht si geleich, da wirt geleich von geleichen enphangen sunder mittel. [...]. Nu mocht man fragen: Wor an ligt die geleicheit. Seht, diz muͤgt ir merken: Geleicheit dez obersten gotz di ligt an uberirlicheit dez innern und dez auzzern menschen, daz ist an einer unwandelhaftikeit von allen nidern dingen.
Ebd.
94, 32
:
In dem bild hat di sele geleicheit, wann der sun ist dem vater geleich. Aber do si ein sein in dem wesen, da ensein si niht geleich, wann geleicheit stet in underscheid.
Strauch, Par. anime int.
115, 22
(
thür.
,
14. Jh.
):
der vadir hait alle dinc in ume in urre hohisten edilkeit und sprichit sich selbe in daz wort und alle dinc. mochtis di sele inphangin habin, he hette ur di selbe glicheit gegebin, daz si alle dinc hette in der selbin edilkeit.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wir soͤltin dennoch den lidenden teil uf nemen allein durch der glichheit willen, wan lieb glichet und húldet sich liebe.
in der luterkeit, [...], so wirt menschlicher sin als gar versoͮffet und von irdenscheit ze einer geistlichen und engelschlichen glicheit verbildet.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Ie dis ungeliche ie klerlicher und bloͤslicher und offenlicher bekant wurt, ie noherre und innerlicher die glichheit geboren und drinne ervolget wurt.
Illing, Albert. Sup. miss.
1228
(
els.
,
n. 1380
):
(W)ir werdent oͮch lihtekliche incorperiert vnd verwandelt in dise edel spise
[das Abendmahl]
von der glicheit der naturen, die wir hant mit ir, wenne also sante paulus sprichet: Cristus ist gemaht in glicheit der menschen vnd ist funden gekleidet also ein mensche.
Ebd.
1260
:
(D)ise heilge spise
[Brot des Abendmahls]
het oͮch eine vereinunge mit den, die suͥ spiset von der natuͥrlichen glichheit, die suͥ het mit in, also die lipliche spise nuͥt enspiset denne so vil suͥ natuͥrliche glich ist deme, das do gespiset wurt.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 649
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Dis ist ein innewendig vngestuͤmig trift zvͦ allen túgenden vnd zuͦ der gelicheit Cristi vnd sinre heiligen.
Ebd.
732
:
daz die luterkeit des geistes haltet den menschen in einre gelicheit gottes vnbekúmbert von creaturen, in got geneiget vnd mit im vereiniget.
Ebd.
2, 170
:
Die ander wise der innewendiger zvͦkunft Cristi, in hoͤherer edelkeit vnd gelicheit sin selbes vnd in merre gaben vnd klarheit, das ist ein in fließen in die hoͤheste craft der selen mit richeit von goͤttelichen gaben.
Ebd.
1588
:
Als lange, als die gelicheit bestat in minnen vnd in túgenden, so bestet die einikeit in rasten.
Ebd.
1917
:
vf daz wir gotte begegent durch Cristum vnd im gelichent in gemeinre minnen vnd einfaltikliche v́ber faren alle glicheit vnd mit ime vereinigen in der wesenlichen einikeit.
Ebd.
2367
:
mit dirre glicheit
[vorher:
goͤttelicher glicheit
]
vnd gebruchliche minne vnd goͤtteliche clarheit, so entfliessen wir vns selben in einikeit vnd begegent gotte mit gotte sunder mittel in gebrúchlicher rasten. Vnd also werde wir ewikliche inne blibende vnd also vs fließende vnd sunder vnderlas wider inkerende.
Schmidt, Rud. v. Biberach
14, 6
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dar vmbe mvͦs vnser geist etwaz han gelicher gelicheit mit ewigen dingen vnd oͮch mit zitlichen.
Ebd.
157, 16
:
der mensche gat zvͦ gotte mit geistlicher glicheit vnd gat von got mit (geistlicher) vnglicheit.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
276, 8
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
alse zwei ding, die eben glich in der wisse sint, dü heizent glich in der wissede. Unde diz ist die volkomenest glicheit. Aber in der andern wis so heizent dü ding glich, dü sich da gemeinent in der formen nach einre reden, aber niht nach einre wis.
Ruh, Bonaventura
343, 30
(
oschwäb.
,
2. H. 15. Jh.
):
in der glichait sol sin gliche maͮß oder wyß, das ist ansechen der waurhait, vf erhoͤpt zuͦ den obern dingen, begird der liebin, er wyttert zuͦ den ußwendingen dingen, vnnd werck der mannlichait.
Andreae. Ber. Nachtmal
22v, 5
([
Augsb.
]
1557
):
Brot vnd Wein / [...] / daß sie der Leib vnd Bluͦt Christi genennet werden / nicht darumb allain / daß sy ain gleichhait mit dem Leib vnd Bluͦt Christi haben / sonder das darmit der Leib vnd Bluͦt Christi warhaftig vbergeben vnd geraicht werden.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
85, 40
(
Venedig
1483
):
so leidet der mensch vnd das leiden ist in got vnd das beschicht dan so dem geist von genaden enpfellet alle vngleicheit vnd so er in ein gleicheit gesetzt wirt so ist er des wercks gots enpfenklich vnd in der enpfengklichkeit wuͤrckt got vnd der gaͤist leidet das werck gotes.
Strauch, a. a. O.
50, 6
;
131, 28
;
Eichler, a. a. O.
2, 1335
;
1626
;
1660
;
1674
;
1694
;
1809
;
Illing, a. a. O.
375
;
Morgan u. a., a. a. O.
320, 12
;
338, 18
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v. .
7.
›Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen‹, teils speziell auf die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater bezogen;
zu
1
(Adj.) 14.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘, meist der Mystik.
Bedeutungsverwandte:
 2 (
aequalitas
), , ; vgl. , .

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Er hœret Kristum geborn von dem vater in voller glîcheit des vaters mit angenommenheit unserer menscheit.
Strauch, Par. anime int.
28, 13
(
thür.
,
14. Jh.
):
di dritte ist daz he ist geborn von der nature dis vadir, und ist daz selbe wesin mit yme, und hifon ist he genant ein figure siner substancien. daz vierde ist di glichheit da her sprichit ,son‘; hi fon ist he geheizin ein bilde des vadir.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
81
(
Nürnb.
1517
):
Von wegen der gleichheit mit got mag er [Christus] verurteilen, wegknemen, außtilgen und abwischen aller menschen ubeltat und sünd: Wann er, als got, hat unser aller sünd sein gemacht [...]; und er, als mensch, der gelitten und gestorben ist, hat genunggetan für uns alle.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
so muͦss in der gerivierten drivaltekait sin dú aller obrest und nehst mitwesentheit, dú hoͤhste glihheit und selbsheit des wesens, daz die personen hein in inneblibender usgossenheit nah ungeteilter substancie, ungeteilter almehtikeit der drier personen in der gotheit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
3, 138
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
v́ber mitz dise zwei punt ist er [sun] gotte als gelich, daz er sich sunder vnderlaz bekennet vnd erbildet in diser gelicheit nach wesen vnd nach personen.
zu Dohna u. a., a. a. O.
79
;
Höver, Bonaventura. Itin. A
301
.
8.
s.
1
(Adj.) 3.
9.
s.
1
(Adj.) 12.