Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dar umbe wirt der engel gesant an die sêle, daz er si wider bringe an daz selbe bilde, dâ er nâch gebildet ist; wan bekantnisse kumet von glîcheit.
Nû sint alliu dinc glîch in gote und sint got selber. Hie ist gote als lustlich in dirre glîcheit, daz er sîne natûre und sîn wesen alzemâle durchgiuzet in der glîcheit in im selber.
Glîchnisse ist, daz niht an gote enist; ez ist einsîn in der gotheit und in der êwicheit; mêr, glîcheit daz enist niht ein. Wære ich ein, sô enwære ich niht glîch. Glîcheit Da enist niht vremdes in der einicheit.
Der jüngelinc
[zu
Naim
]
rihte sich ûf und begunde zehant ze wortenne von der glîcheit, daz er von dem êwigen worte was ûferstanden.
daz oberste an der menscheit hât glîcheit mit den engeln und sippeschaft mit der gotheit.
die engel, die alsô înerliuhtet sint und alsô glîch gote sint, die ziehent und sûgent got in sich. Ich hân ez ouch mê gesprochen: wære ich îtel und hæte ein inviuric minne und glîcheit, ich züge got alzemâle in mich.
alsô ist diu einicheit des menschen und gotes ze nemenne nâch glîcheit des bildes; wan der mensche ist gote glîch nâch dem bilde.
Dâ von würket (sich) got allermeist in einem dêmüetigen herzen, wan er allermeist gelegenheit dar inne hât zu würkenne (nutz) und allermeist sîner glîcheit dar inne vindet.
Ders., Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Disiu unbewegelîchiu abegescheidenheit bringet den menschen in die grœste glîcheit mit gote.
Und dâ von, sol der mensche gote glîch werden, als verre als ein crêatûre glîcheit mit gote gehaben mac, daz muoz geschehen mit abegescheidenheit.
diu dinc bringent eine glîcheit zwischen gote und dem menschen; und diu glîcheit muoz beschehen in gnâden. wan diu gnâde ziuhet den menschen von allen zîtlichen dingen.
Jostes, Eckhart
12, 36
(
14. Jh.
):
daz tut glichet. Alz allez daz da glich in der sel ist, daz lobet got; [...]. Alz ein pild lobet seinen meister, der ez in si gedrukt hat und imz so gar glich gemacht hat: di glichet dez bildz lobet sinen meister an wort.
di dreieinicheit gotz di en vand ich nirgen eigenlich den in der glicheit der engel.
wann die sele hat in ir ein geleicheit dez obersten gots. Mit der geleicheit enpheht si geleich, da wirt geleich von geleichen enphangen sunder mittel. [...]. Nu mocht man fragen: Wor an ligt die geleicheit. Seht, diz muͤgt ir merken: Geleicheit dez obersten gotz di ligt an uberirlicheit dez innern und dez auzzern menschen, daz ist an einer unwandelhaftikeit von allen nidern dingen.
In dem bild hat di sele geleicheit, wann der sun ist dem vater geleich. Aber do si ein sein in dem wesen, da ensein si niht geleich, wann geleicheit stet in underscheid.
Strauch, Par. anime int.
115, 22
(
thür.
,
14. Jh.
):
der vadir hait alle dinc in ume in urre hohisten edilkeit und sprichit sich selbe in daz wort und alle dinc. mochtis di sele inphangin habin, he hette ur di selbe glicheit gegebin, daz si alle dinc hette in der selbin edilkeit.
wir soͤltin dennoch den lidenden teil uf nemen allein durch der glichheit willen, wan lieb glichet und húldet sich liebe.
in der luterkeit, [...], so wirt menschlicher sin als gar versoͮffet und von irdenscheit ze einer geistlichen und engelschlichen glicheit verbildet.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Ie dis ungeliche ie klerlicher und bloͤslicher und offenlicher bekant wurt, ie noherre und innerlicher die glichheit geboren und drinne ervolget wurt.
Illing, Albert. Sup. miss.
1228
(
els.
,
n. 1380
):
(W)ir werdent oͮch lihtekliche incorperiert vnd verwandelt in dise edel spise
[das Abendmahl]
von der glicheit der naturen, die wir hant mit ir, wenne also sante paulus sprichet: Cristus ist gemaht in glicheit der menschen vnd ist funden gekleidet also ein mensche.
(D)ise heilge spise
[Brot des Abendmahls]
het oͮch eine vereinunge mit den, die suͥ spiset von der natuͥrlichen glichheit, die suͥ het mit in, also die lipliche spise nuͥt enspiset denne so vil suͥ natuͥrliche glich ist deme, das do gespiset wurt.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 649
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Dis ist ein innewendig vngestuͤmig trift zvͦ allen túgenden vnd zuͦ der gelicheit Cristi vnd sinre heiligen.
daz die luterkeit des geistes haltet den menschen in einre gelicheit gottes vnbekúmbert von creaturen, in got geneiget vnd mit im vereiniget.
Die ander wise der innewendiger zvͦkunft Cristi, in hoͤherer edelkeit vnd gelicheit sin selbes vnd in merre gaben vnd klarheit, das ist ein in fließen in die hoͤheste craft der selen mit richeit von goͤttelichen gaben.
Als lange, als die gelicheit bestat in minnen vnd in túgenden, so bestet die einikeit in rasten.
vf daz wir gotte begegent durch Cristum vnd im gelichent in gemeinre minnen vnd einfaltikliche v́ber faren alle glicheit vnd mit ime vereinigen in der wesenlichen einikeit.
mit dirre glicheit
[vorher:
goͤttelicher glicheit
]
vnd gebruchliche minne vnd goͤtteliche clarheit, so entfliessen wir vns selben in einikeit vnd begegent gotte mit gotte sunder mittel in gebrúchlicher rasten. Vnd also werde wir ewikliche inne blibende vnd also vs fließende vnd sunder vnderlas wider inkerende.
Schmidt, Rud. v. Biberach
14, 6
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dar vmbe mvͦs vnser geist etwaz han gelicher gelicheit mit ewigen dingen vnd oͮch mit zitlichen.
der mensche gat zvͦ gotte mit geistlicher glicheit vnd gat von got mit (geistlicher) vnglicheit.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
276, 8
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
alse zwei ding, die eben glich in der wisse sint, dü heizent glich in der wissede. Unde diz ist die volkomenest glicheit. Aber in der andern wis so heizent dü ding glich, dü sich da gemeinent in der formen nach einre reden, aber niht nach einre wis.
Ruh, Bonaventura
343, 30
(
oschwäb.
,
2. H. 15. Jh.
):
in der glichait sol sin gliche maͮß oder wyß, das ist ansechen der waurhait, vf erhoͤpt zuͦ den obern dingen, begird der liebin, er wyttert zuͦ den ußwendingen dingen, vnnd werck der mannlichait.
Andreae. Ber. Nachtmal
22v, 5
([
Augsb.
]
1557
):
Brot vnd Wein / [...] / daß sie der Leib vnd Bluͦt Christi genennet werden / nicht darumb allain / daß sy ain gleichhait mit dem Leib vnd Bluͦt Christi haben / sonder das darmit der Leib vnd Bluͦt Christi warhaftig vbergeben vnd geraicht werden.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
85, 40
(
Venedig
1483
):
so leidet der mensch vnd das leiden ist in got vnd das beschicht dan so dem geist von genaden enpfellet alle vngleicheit vnd so er in ein gleicheit gesetzt wirt so ist er des wercks gots enpfenklich vnd in der enpfengklichkeit wuͤrckt got vnd der gaͤist leidet das werck gotes.