alten,
V.
1.
›aufwachsen, älter werden‹; offen zu 2;
vgl.
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Ir [Maria] kúnschait behalten, | Mit allen tugenden alten.
Klein, Oswald
90, 21
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ich kan ir nimmer werden sat, | die weil ich alde.
Gereke, Seifrits Alex.
5094
(
oobd.
, Hs.
1466
):
sind si aber maidlein, | die mueter sy behalden | und lassens pey in alden.
2.
›alt werden, in ein hohes Lebensalter kommen‹; offen zu 3;
zu
1
 5.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
4681
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Daz mir worden ist ist lideschertig | Min freude, daz ich mus alten | Und leides mer drivalten.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
ich sol [...] also junge alten und also gesunder siechen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
erbarme dich vnser: daz wir entzamt altten vnd sein beide gesunt.
Adrian, Saelden Hort
3354
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
ain zartes hertze rain | daz sol nit wegen clain | ob es Got hat enthalten | rain, und och sol alten | mit hailiger geselleschaft.
Österley, Steinhöwels Äsop (
Ulm
1474
/
82
):
Ain puwer altet uf ainem mayer hoff, daz er nie in kain stat komen waz.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenn er [der geir] altet, sô wehst im daz obertail an dem snabel über daz undertail.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. ;
Thiele, Minner. II,
4, 28
;
14, 145
;
Adrian, a. a. O.
5885
;
Primisser, Suchenwirt ;
Gereke, Seifrits Alex.
328
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 37
;
3.
›altern, Zeichen hohen Alters zeigen, in seiner Leistungsfähigkeit nachlassen‹;
vgl.
1
 5.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2;
2
›säumig werden‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Allez, daz under der sunnen ist, daz altet und nimet abe.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
14. Jh.
):
Der slange, so er bevindet das er beginnet alten und rimpfen und stinken.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
so er beginnet alten und trâgen an Gottes dienst, so sol ez allum gan in dem closter.
Niewöhner, Teichner
552, 5
(Hs. ˹
nobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
wie gar leiht ein saumer altet | oder ein wenik hinkens waltet.
Quint, a. a. O. ; .
4.
›infolge langer Lagerung Zeichen des Verschleißes, der Vergänglichkeit zeigen‹; vgl.
1
 11a.

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Luc. (
osächs.
,
1343
):
machit ûch seckelîn di nicht alden.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
die welt beginnent alten, die minne beginnet kalten.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
So git er dir brot wider hain | Das altotat und ist klain.
5.
›etw. ablagern, stehen lassen, bis es eine bestimmte Qualität erreicht hat‹; vgl. am ehesten
1
 14.

Belegblock:

Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
der harn des menschen ist geschickter den fúrchen; welchen du sechs monott soltt laussen alten.